Liebe Sammlerkollegen,

seit mehreren Jahren pflege ich ein Spezialgebiet innerhalb meiner China-Sammlung:

Ich beschäftige mich eingehend mit der Inflation der chinesischen Porti innerhalb der Zeitepoche 1945-1949. Meine Studien beginne ich mit der Taxverordnung vom 1. Oktober 1945, bei der das Porto für den einfachen Auslandsbrief von 4 auf 30 CNC$ erhöht wurde. Bis zur letzten Taxverordnung in dieser Währung am 21. August 1948 stieg dieses Porto auf 300`000 CNC$ (CNC$ = China National Currency Dollar).

Am 6. November 1948 erfolgte eine nächste Taxverordnung, welche das Porto für den einfachen Auslandsbrief gemäss neuer G$-Währung (Gold Dollar)auf 0.35 G$ festlegte. Die letzte Taxverordnung für diese Währung wurde am 17. April 1949 erlassen und legte das Porto für den einfachen Auslandsbrief auf 11'000 G$ fest!

Am 29. April 1949 erfolgte die nächste Taxverordnung, welche das Porto für den einfachen Auslandsbrief gemäss neuer S$-Währung (Silber Dollar)auf 0.10 S$ festlegte. Diese Währung war bis zur Gründung der Volksrepublik China mit Einführung des RMBY (Renminbi Yuan) gültig.

Ich frage hier im Forum nach, ob sich auch jemand eingehend mit der Problematik dieser Inflaperiode befasst.

Nebst dem Austausch von Informationen bin ich natürlich auch am Tausch oder Kauf von entsprechenden Belegen interessiert.
 

@ Richard

Lieber Richard,

Ende 2014 habe ich diesen Thread eröffnet, allerdings mit dem Titel Inflation Republik China 1945-1949. Dieser Titel wurde redaktionell auf Inflation Volksrepublik China 1945-1949 umbenannt, was nicht ganz korrekt ist. Diese Inflationsperiode spielte sich vor Gründung der Volksrepublik China ab, also zur Zeit der Republik China, welche von 1912-1949 dauerte. Wäre es Dir möglich, diesen Titel in Inflation in der Republik China 1945-1949 abzuändern? Ich möchte diesen Thread gerne mit Infla-Belegen dieser Zeit weiterpflegen.

besten Dank und
freundliche Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[redaktionell umbenannt]
 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Sieg über Japan kam es in China zwischen 1945 und 1949 zu einem blutigen Bürgerkrieg zwischen den von der USA unterstützten Republikanern und den von den Sowjets unterstützten Kommunisten. Während dieser Zeit stürzte sich das Land in ein neues Chaos, welches sich auch in einem bodenlosen Zerfall seiner Währung widerspiegelt. Diese Entwicklung kann eindrücklich anhand der Postgebühren für den einfachen Auslandsbrief nachvollzogen werden.



Obenstehende Tabelle verdeutlicht die Entwertung des CNC-Dollars (CNC$). Die Gebühr für den einfachen Auslandsbrief bis 20g verteuerte sich vom 1. Oktober 1945 bis zum 5. November 1948 in rund 3 Jahren von 30 CNC$ auf 300`000 CNC$ oder um das 10`000-fache!

Wie schnell die ausgegebenen Wertstufen von der Inflation eingeholt wurden, zeigt die Sonderausgabe „75 Jahre chinesische Kaufmanns-Dampfschiff-Gesellschaft“ vom 16. August 1948 (Mi Nr. 842-845). Schon bei der Ausgabe benötigte man gemäss gültiger Gebührenverordnung vom 1. bis 20. August 1948 einen kompletten Satz (150‘000 CNC$) zur Freimachung eines einfachen Auslandbriefes. Bereits 4 Tage nach der Ausgabe dieser Marken mussten die Gebühren aber bereits wieder angepasst werden (Gebühr Nr. 15).



Einfacher Brief bis 20g von Peking nach den USA, Aufgabe am Ausgabetag 16.August 1948

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 14 vom 1.08.1948 bis 20.08.1948
Gebühr für Brief Ausland bis 20g = 150‘000 CNC$
Frankatur: 1x Mi Nr. 842-845

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen schwergewichtigen Brief aus der Zeit der letzten Gebührenverordnung Nr. 15 in CNC$ vorstellen:



Grossformatiger C5 Einschreibe-Luftpostbrief bis 60g von Shanghai in die Schweiz, Aufgabe am 01.10.1948

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 15 vom 21.08.1948 – 5. 11.1948 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 77 Tage

Frankatur: 3x Mi Nr. 803, 1x 813 und 2x 814

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#4]

Hallo Jacques,

als interessierter Leser des Themas möchte ich ausdrücken wie spannend ich es finde und wie wunderbar die Belege sind.

Meine hohe Anerkennung für Deine präzise Aufarbeitung des Themas und die Präsentation der Belege.

Ich freue mich auf die nächsten Beiträge.

Gruß
Stefan
 

@ StefanM [#5]

Hallo Stefan,

vielen Dank für die Blumen! Freut mich, dass meine Beiträge so gut ankommen. Ja, es kommen sicher noch einige sehenswerte Belege. Interessant wird die Sache dann auch bei der Infla der neuen Gold$-Währung ab 6.11.1948. Hier werden die Zeiträume zwischen den Gebührenverordnungen immer kürzer.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief mit Letzttagverwendung in der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 13 in CNC$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Peking in die USA, Aufgabe am 31.07.1948

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 13 vom 19.05.1948 – 31. 07.1948 (siehe Tabelle [#3])
 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 74 Tage

Frankatur: 2x Mi Nr. 700, 2x 783, 1x 798, 1x 800 und 1x 801

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#7]

Da könnte man ja vor Neid platzen, welch schönes Material Du hier zeigst, meine mühsam (besonders in gestempeltem Zustand / poG ist viel häufiger) zusammengetragenen Einzelmarken des Gebiets erscheinenmit dagegen auf einmal recht mickrig.

Also ehrlich, ganz tolle Belege in meinen Augen, vielen Dank fürs Zeigen.

mphG
Gerhard
 

@ Gerhard [#8]

Herzlichen Dank für die Blumen. Es freut mich, dass Dir meine Belege gefallen. Ja ich weiss, es ist nicht immer einfach, schöne und vor allem lesbare Belege dieser Zeit zu bekommen. Besonders wenn man seine Sammlung nach Inflaperioden aufbaut, muss der Stempel natürlich gut lesbar sein um den Nachweis für die Periode zu erbringen.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief mit einer sogenannten Tapetenfrankatur aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 12 in CNC$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Shanghai nach den USA, Aufgabe am 17.05.1948

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 12 vom 11.04.1948 – 18.05.1948 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 38 Tage
Frankatur: 22x Mi Nr. 859

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief mit Letzttagverwendung in der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 11 in CNC$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Hankow (heute Wuhan) nach den USA, Aufgabe am 10.04.1948

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 11 vom 01.04.1948 – 10.04.1948 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 10 Tage
Frankatur: 2x Mi Nr. 799 und 1x 800

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief an die Schweizerische Nationalbank aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 10 in CNC$ vorstellen:



Eingeschriebener Luftpostbrief bis 10g von Shanghai nach Bern/Schweiz, Aufgabe am 24.03.1948, Ankunft Bern 30.03.1948

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 10 vom 16.03.1948 – 31.03.1948 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 16 Tage
Frankatur: 2x Mi Nr. 799, 1x 800 und 4x 818

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 9 in CNC$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Shanghai nach Bern/Schweiz, Aufgabe am 9.03.1948

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 9 vom 1.03.1948 – 15.03.1948 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 15 Tage
Frankatur: 1x Mi Nr. 800 und 3x 822

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr.8 in CNC$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Shanghai nach London, Aufgabe am 19.01.1948

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 8 vom 16.01.1948 – 28.02.1948 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 43 Tage
Frankatur: 3x Mi Nr. 700, 1x 743, und 2x 799

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 7 in CNC$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Dadong / Provinz Shanxi nach London, Aufgabe am 6.01.37 (= 1948)

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 7 vom 1.01.1948 – 15.01.1948 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 15 Tage
Frankatur: 13x Mi Nr. 700

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 6 in CNC$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Canton (heute Guangzhou) nach den USA, Aufgabe am 8.12.36 (= 1947), mit US-Zensurvermerk

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 6 vom 1.12.1947 – 31.12.1947 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 31 Tage
Frankatur: 6x Mi Nr. 795

Noch eine Bemerkung zu den bräunlichen Flecken um die Briefmarken auf dem Umschlag: Dies sind die typischen Spuren des verwendeten Leimes zum Anbringen der Marken. Zu der Zeit wurden die meisten Marken Chinas ohne Gummi ausgegeben und die Fixierung der Wertzeichen erfolgte unter Verwendung eines Leimpinsels durch den Postbeamten. Dabei wurde entweder die Markenrückseite oder eben wie in unserem Beispiel, der vorgesehene Platz auf dem Brief mit Leim eingepinselt. Je nach Zusammensetzung des Leimes hinterlässt dieser dann diese unschönen Spuren!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 5 in CNC$ vorstellen:

Luftpostbrief bis 10g von Shanghai nach Genf/Schweiz, Aufgabe am 18.11.1947



Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 5 vom 13.10.1947 – 30.11.1947 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 49 Tage
Frankatur: 1x Mi Nr. 700, 1x 739 und 4x 795

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 4 in CNC$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 15g von Tientsin nach Görlitz/Deutschland, Aufgabe am 06.09.1947, rückseitig Transitstempel Berlin NW 25.09.1947

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 4 vom 01.03.1947 – 12.10.1947 (siehe Tabelle [#3])

 

*) Luftpostgebühr bei Beförderung mit British Overseas Airways Corporation nach Europa 01. 07. 1947 – 01.10.1947
Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 226 Tage
Frankatur: 1x Mi Nr. 698, 2x 700 und Satz 765-770C

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#18]

Vor nicht allzu langer Zeit gelang es in mir den Satz 765-770 in gestempelt günstig zu erstehen, was ja leider wie bei vielen chinesischen Ausgaben der Zeit gar nicht so einfach ist, wenn man dafür nicht Euro in Katalogwerthöhe und auch darüber hinaus bereit zu zahlen ist. Diesen jetzt auf Brief zu sehen, ist da natürlich ein ganz besonderer Genuß.

Herzlichen Glückwunsch zu der tollen Frankatur, wobei ja auch die Adresse (post)historisch nicht uninteressant ist.

MphG
Gerhard
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 3 in CNC$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 5g von Changshu (Provinz Kiangsi) nach Goldiwil/Schweiz, Aufgabe am 02.01.1947, Ankunftsstempel Goldiwil-Thun/Schweiz 27.01.1947

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 3 vom 01.09.1946 – 28.02.1947 (siehe Tabelle [#3])

 

*) Luftpostgebühr bei Beförderung mit British Overseas Airways Corporation nach Europa vom 05.12.1946 - 09.03.1947
Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 181 Tage
Frankatur: 3x Mi Nr. 658, 2x 672, 2x 771, 2x 772, 1x 773 und 1x 774

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief an die Schweizerische Nationalbank aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 2 in CNC$ vorstellen:



Einschreibe-Luftpostbrief bis 15g von Shanghai nach Bern/Schweiz, Aufgabe am 07.06.1946, Ankunftsstempel Bern/Schweiz 17.06.1946

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 2 vom 01.05.1946 – 31.08.1946 (siehe Tabelle [#3])
 

*) Luftpostgebühr bei Beförderung mit British Overseas Airways Corporation nach Europa vom 21.05.1946 – 28.08.1946
Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 123 Tage
Frankatur: 2x Mi Nr. 599, 1x 607 und 4x 659

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der ersten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 1 in CNC$ vorstellen:



Einschreibe-Luftpostbrief bis 20g von Shanghai nach Luzern/Schweiz, Aufgabe am 14.02.1946, Ankunftsstempel Luzern/Schweiz 28.02.1946

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 1 vom 01.10.1945 – 30.04.1946 (siehe Tabelle [#3])

 

*) Luftpostgebühr bei Beförderung mit British Overseas Airways Corporation nach Europa vom 14.01.1946 – 24.04.1946
Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 212 Tage
Frankatur: 2x Mi Nr. 468 und 4x 657

Mit diesem Beitrag sind nun alle 15 Gebührenverordnungen vom 1. Oktober 1945 bis zum 5. November 1948 dokumentiert (Beiträge [#3] bis [#22]).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#22]

[I]Mit diesem Beitrag sind nun alle 15 Gebührenverordnungen vom 1. Oktober 1945 bis zum 5. November 1948 dokumentiert (Beiträge [#3] bis [#22]). /I]

Und mit welchen wunderschönen Belegen, meine Frage nun: Was zeigt er uns als Nächstes; gibt's noch mehr Chinabelege? Würde mich riesig darüber freuen.

MphG
Gerhard
 

@ Gerhard [#23]

Es freut mich, dass Dir die China-Belege so gut gefallen. Als Nächstes werde ich die Inflation der Gold$-Periode angehen, welche sich den bisher 15 gezeigten Gebührenverordnungen anschliesst. Diese dauert vom 6. November 1948 bis zum 28. April 1949 und umfasst weitere 12 Gebühren-Zeitabschnitte.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#24]

Hallo Jacques,

ich freue mich das zu lesen und auf Deine kommenden Beiträge! Du hast wundervolle Belege und schreibst sehr informativ zu dem spannenden Thema der Philatelie. Ich lese Deine Beiträge in diesem Thema sehr gerne.

Viele Grüße
Michael
 

Am 6. November 1948 erfolgte eine weitere Währungsreform vom CNC$ zum Gold$ im Verhältnis 1 : 3`000`000. Untenstehende Tabelle verdeutlicht die Entwertung des Gold-Dollars (G$). Die Gebühr für den einfachen Auslandsbrief bis 20g verteuerte sich vom 6. November 1948 bis zum 28. April 1949 in 175 Tagen von 0.35 G$ auf 11`000 G$ oder um das 31`000-fache! Charakteristisch für den Zerfall des G$ war dessen Geschwindigkeit. Dies wird dadurch verdeutlicht, dass in 175 Tagen 12 neue Gebührenverordnungen notwendig wurden. Dieser Umstand stellte die Postverwaltung vor noch grössere Probleme, als dies bei der CNC$-Entwertung der Fall war.



Frankaturen in CNC$-Marken oder Mischfrankaturen aus CNC$-Marken und G$-Marken waren bis zum 31.12.1948 im Verhältnis 1 : 3‘000‘000 zugelassen und waren somit in der Zeit der Gebührenverordnungen 16, 17 und 18 möglich. Hier ein Beispiel einer solchen Frankatur aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 16:



Luftpostbrief bis 10g aus der Übergangszeit CNC$/G$ von Shanghai in die Schweiz, Aufgabe am 11.11.1948
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 16 vom 6. 11.1948 – 19. 11.1948 (siehe Tabelle)

 

Frankatur mit 4’050‘000 CNC$ Marken : 3‘000‘000 entspricht 1.35 G$

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 14 Tage
Frankatur: 1x Mi Nr. 805, 1x 813, 1x 815 und 1x 867

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Frankaturen in CNC$-Marken oder Mischfrankaturen aus CNC$-Marken und G$-Marken waren bis zum 31.12.1948 im Verhältnis 1 : 3‘000‘000 zugelassen und waren somit in der Zeit der Gebührenverordnungen 16, 17 und 18 möglich. Hier ein Beispiel einer solchen Frankatur aus der Zeit der Gold$ Gebührenverordnung Nr. 17:



Luftpostbrief bis 10g aus der Übergangszeit CNC$/G$ von Tientsin nach Deutschland, Aufgabe am 30.11.1948 mit Ankunftsstempel Bad Segeberg 10.12.1948
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 17 vom 20.11.1948 – 11. 12.1948 (siehe Tabelle [#26])

 

Frankatur mit 21’000‘000 CNC$ Marken : 3‘000‘000 entspricht 7.00 G$

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 22 Tage
Frankatur: 1x Mi Nr. 813 und 4x 816



Einfacher Brief bis 20g aus der Zeit der Gold$ Gebührenverordnung Nr. 17, jedoch mit reiner G$-Frankatur von Shanghai in die Schweiz, Aufgabe 27.11.1948.
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 17 vom 20.11.1948 – 11. 12.1948 (siehe Tabelle [#26])

Gebühr für Brief Ausland bis 20g = 2.00 G$

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 22 Tage
Frankatur: 2x Mi Nr. 918

Grüsse aus der Schweiz und zugleich Abmeldung in die Osterferien
Jacques
 

Heute möchte ich eine Drucksache aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 18 in Gold$ vorstellen:



Luftpost-Drucksache von Shanghai nach Basel/Schweiz, Aufgabe 20.12.1948
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 18 vom 12.12.1948 – 31. 12.1948 (siehe Tabelle [#26])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 20 Tage
Frankatur: Mi Nr. 914a, 923 und 927

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 19 in Gold$ vorstellen:



Einfacher Brief bis 20g von Shanghai nach New York/USA, Aufgabe 13.1.1949
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 19 vom 1.1.1949 – 15. 1.1949 (siehe Tabelle [#26])

Gebühr für Brief Ausland bis 20g = 10.00 G$

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 15 Tage
Frankatur: 5x Mi Nr. 886 und 19x 910

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 20 in Gold$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Shanghai nach Farmington/USA, Aufgabe 17.1.1949
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 20 vom 16.1.1949 – 6. 2.1949 (siehe Tabelle [#26])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 22 Tage
Frankatur: 3x Mi Nr. 929 und 1x 933

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 21 in Gold$ vorstellen:



Einschreibe-Luftpostbrief bis 10g von Hangchow nach Ithaca/New York/USA, Aufgabe 21.2.1949 mit Transitstempel Shanghai 22.2.1949 und Ankunftsstempel Ithaca 25.2.1949 (sehr schnelle Zustellungszeit für jene Tage!)
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 21 vom 7.2.1949 – 28. 2.1949 (siehe Tabelle [#26])
 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 22 Tage
Frankatur: 4x Mi Nr. 936 und 3 x 951

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 22 in Gold$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Shanghai nach New York/USA, Aufgabe 3.3.1949 .
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 22 vom 1.3.1949 – 10. 3.1949 (siehe Tabelle [#26])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 10 Tage
Frankatur: 2x Mi Nr. 956 und 10 x 988

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 23 in Gold$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Shanghai nach New York/USA, Aufgabe 16.3.1949 .
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 23 vom 11.3.1949 – 20. 3.1949 (siehe Tabelle [#26]) 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 10 Tage
Frankatur: 1x Mi Nr. 954, 956, 958 und 1 x 1005

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 24 in Gold$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Ningdu/Provinz Jiangxi nach Reinach BL/Schweiz, Aufgabe 26.3.1949 .
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 24 vom 21.3.1949 – 31. 3.1949 (siehe Tabelle [#26])
 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 11 Tage
Frankatur: 6x Mi Nr. 956 und 2x 1005

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Hallo Jacques,

eine tolle Sache, welche Du hier vorstellst! Chapeau!

Grüße aus Südwestfalen
Claus
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 25 in Gold$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Pehpei/Chongqing nach Cranford/New York/USA , Aufgabe 8.4.1949 .
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 24 vom 1.4.1949 – 10. 4.1949 (siehe Tabelle [#26])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 10 Tage
Frankatur: 1x Mi Nr. 947, 5x 949, 1x 656 und 1x 1004

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#36]

Hallo Jacques,

die Beschreibung der Frankatur passt nicht zum Beleg. Auf dem Beleg sehe ich nur eine Frankatur von 4.400 $. ich nehme an, du hast den Scan oder Beleg verwechselt?

Gruß
Stefan
 

@ StefanM [#37]

Hallo Stefan,

vielen Dank für Deinen Hinweis. Ja, ich habe tatsächlich das Bild verwechselt und somit einen falschen Beleg zum Text abgebildet. Es freut mich, dass es doch aufmerksame Leser dieser Rubrik gibt!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#38]

Hallo Jacques,

sei gewiss, ich lese deine Beiträge zu diesem Thema mit großem Interesse, auch wenn ich in dem Sammelgebiet selbst nicht aktiv bin. Ich finde es immer wieder spannend, was forschende Philatelisten hier so alles zeigen und deine Belege und die akkuraten Beschreibungen gefallen mir immer wieder sehr gut. Weiter so. :)

Gruß
Stefan
 

@ merkuria [#36]

Auch auf die Gefahr hin mich und die Vor(lober)-schreiber zu wiederholen; meine Begeisterung für den Thread ist ungebremst. Die Wahl der Frankatur des letzten Belegs zeigt wieder einmal deutlich die faszienierende Schönheit unseres Hobbies. - DANKE!

MphG

Gerhard
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 26 in Gold$ vorstellen:



Einfacher Brief bis 20g von Foochow (heute Fuzhou) nach New York/USA, Aufgabe 14.4.1949 .
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 26 vom 11.4.1949 – 16. 4.1949 (siehe Tabelle [#26])

Gebühr für Brief Ausland bis 20g = 4‘400.00 G$

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 6 Tage
Frankatur: 2x Mi Nr. 955 und 4x 958

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Gerne zeige ich hier auch einen Brief von Takianghü (Taishan Shi, Guangdong) nach Chicago / USA vom 7. August 1949.

Bis zum 31. August 1949 konnten Gold$ in der Rate 4.000.000$ zu $1 Silber$ getauscht werden. Passende Marken waren in der kurzen Zeit oft rar, da behalf man sich gerne mit solchen im Kleinbogen gedruckten Marken (gab es in den Wertstufen 1, 2, 3, 5, 10, 11, 12, 15, 20, 25, 30 und 40 Cents)

Gebühr Brief Ausland bis 20g (Luftpost) waren 15 Cent Silber$ + 40 Cent Silber$ Aufschlag internationale Luftpostsendung, wäre eine Entsprechung in von 2.200.000 Gold$

Vielleicht finden diese gedruckten Marken ja auch noch irgendwann den Weg in den Michel! :)


 

@ Schwämmchen² [#42]

Hallo Roman,

Deine Angaben betreffend Porti in Silber$ (Brief Ausland bis 20g = 0.15 S$, Luftpostgebühr 0.40 S$) sind korrekt. Was den Umtauschfaktor 4'000'000 Gold$ = 1 Silber$ anbelangt, so habe ich da andere Informationen. Meiner Meinung nach war der Umtauschfaktor 8'000'000 Gold$ = 1 Silber$! Ich verfüge auch über entsprechende Briefe mit denen ich das belegen kann. Nach Abschluss meiner Serie mit den Gold$-Gebührenverordnungen werde ich nach meinen Ferien ab mitte Juni hier solche Belege aus der Silber$ Zeit präsentieren.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Hi Jacques,

gerne, freue mich die Belege zu sehen!

Müsste jetzt nochmals nachschlagen, aber meines Wissen ging die Umrechnung der Portoraten von Gold Yuan in Silver Yuan oftmals bewusst nicht immer mit dem damaligen "offiziellen" GY => SY Wechselkurs konform, daneben folgten auch einige Provinzen nicht mehr den Nationalen Portogebühren sondern beschlossen individuell abweichende.

Viele Grüße

Roman
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 27 in Gold$ vorstellen:



Eingeschriebener Luftpostbrief bis 10g von Shanghai nach Bern/Schweiz, Aufgabe 24.4.1949 mit Ankunftsstempel Bern 28.4.1949 .
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 27 vom 17.4.1949 – 28. 4.1949 (siehe Tabelle [#26])
 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 12 Tage
Frankatur: 5x Mi Nr. Nr. 968 und 3x 1009

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Ein eindrückliches Beispiel wie sich die Post in den letzten Tagen des G$ zu helfen wissen musste, zeigt der nachfolgende Beleg. Um die Bezahlung der geforderten Gebühr von 602‘200 G$ zu belegen, wurden 60 Reihen à 10 = 600 + 2 Exemplare der 1‘000 G$ Marke (Mi Nr. 958) aus Bogenteilen zusammengeklebt, gefaltet und an den Brief geheftet! Die fehlenden 200 G$ wurden regulär mit einem Viererblock der 50 G$ (Mi Nr. 1003) angebracht.



Schwergewichtiger, grossformatiger Luftpostbrief bis 180g von Shanghai nach Grossbritannien, Aufgabe am 24.04.1949
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 27 vom 17.04.1949 – 28.04.1949 (siehe Tabelle [#26])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 12 Tage
Frankatur: 602x Mi Nr. Nr. 958 und 4x 1003

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#46]

Hallo Jacques,

dieser grandiose Beleg kann einem ja echt den Tag versüßen, herzlichen Glückwunsch! Wie lange das Frankieren und Stempeln wohl gedauert hat?

Ich wünsche Dir weiter viel Freude mit diesem schönen Sammelgebiet.

Viele Grüße
Michael
 

Am 29. April 1949 erfolgte eine weitere Währungsreform vom Gold$ zum Silber$ im Verhältnis 1 : 8`000`000. Untenstehende Tabelle zeigt die entsprechenden Gebühren in S$ bis zur Einführung der kommunistischen Einheitswährung, des RMBY.



Wie die nationalen chinesischen Währungen in den Jahren bis zur Einführung des S$ gegenüber dem US$ an Wert verloren, zeigen nachfolgende Zahlen:
 

Frankaturen in Gold$-Marken oder Mischfrankaturen aus Gold$-Marken und Silber$-Marken waren bis zum 31.8.1949 im Verhältnis 1 : 4‘000‘000 (in gewissen Gebieten auch 1 : 8‘000‘000 ) zugelassen und waren somit in der Zeit der Gebührenverordnungen 28 und 29 möglich.
Hier ein Beispiel einer solchen Frankatur aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 28 mit angewendetem Umtausch 1 : 8‘000‘000 :



Einfacher Brief bis 40g von Ningpo/ Provinz Zhejiang nach Indien, Aufgabe am 14.05.1949 mit Ankunftsstempel von Indien 24. Mai 1949

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 28 vom 29.04.1949 – 04.07.1949 (siehe Tabelle)

 

Frankatur mit 1’200‘000 G$ : 8‘000‘000 entspricht 0.15 S$

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 66 Tage
Frankatur: 12x Mi Nr. 942

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#48]

Vielen Dank für die Einblicke in ein spannendes Thema, über das ich vor der Eröffnung dieses Threads wirklich gar nichts gewusst habe. Um solche Belege zu finden, muss man ein gutes Auge und viel Wissen besitzen.

Bitte einfach weitermachen. Dass es Leser gibt, sieht man ja!

Viele Grüße aus Erding!
 

Heute zeige ich nochmals einen Brief aus der Zeit der Gebührenverordnung Nr. 28, jedoch mit angewendetem Umtausch 1 : 4‘000‘000 (siehe Erläuterung [#48])



Luftpostbrief bis 10g von Schanghai nach den USA, Aufgabe am 8.05.1949
Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 28 vom 29.04.1949 – 04.07.1949 (siehe Tabelle [#48])

 

Frankatur mit 1’600‘000 G$ : 4‘000‘000 entspricht 0.40 S$

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 66 Tage
Frankatur: 16x Mi Nr. 972

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der dritten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 29 in Silber$ vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Chengdu nach den USA, Aufgabe 19.7.1949 mit Transitstempel Hongkong 21.7.1949.

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 29 vom 5.7.1949 – Einführung der zentralen Währung RMBY (siehe Tabelle [#48])

 

Frankatur: 1x Mi Nr. Nr. 1033, 5x 1034 und 1x 1043

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Innert kürzester Zeit schwächte sich aber auch der Silber$ bereits wieder ab und man befürchtete die gleichen Probleme wie bei früheren Währungen. Am 2. Mai 1949 verausgabte man deshalb einen Satz Freimarken ohne eine Angabe von Wertstufen (Mi Nr. 1027-1030) Mit dieser Ausgabe war es möglich, die einzelnen Dienstleistungen jeweils zum Tagespreis zu verkaufen.



Inland-Einschreibe-Express-Luftpostbrief bis 20g von Canton (Guangzhou) nach Swatow (Shantou), Aufgabe 10.8.1949

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Inland vom 29.4.1949 – Einführung der zentralen Währung RMBY

 

Somit betrug der Schalterpreis dieser Dienstleistungen am 10.08.49 total 0.42 S$
Frankatur: je 1x Mi Nr. Nr. 1027A, 1028A, 1029A und 1x 1030A

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief mit Verwendung der letzten in Silber $ ausgegebenen Marken während der Gebührenverordnung Nr. 29 vorstellen:



Luftpostbrief bis 10g von Kwongmoon nach den USA, Aufgabe 9. November 1949. Obwohl Kwongmoon am 9. November längst von der kommunistischen Armee eingenommen worden war, verwendete man immer noch Marken in Silber $. Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, dass in dieser Zeit noch keine kommunistische Postverwaltung eingerichtet war und somit keine Marken und Gebührenverordnungen der Post der Volksrepublik China vorlagen.

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 29 vom 5.7.1949 – Einführung der zentralen Währung RMBY (siehe Tabelle [#48])

 

Frankatur: 1x Mi Nr. Nr. 1073 und 1x 1074

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#53]

Ein fantastischer Brief, die Marken selbst habe ich bislang noch nicht gesehen; aber dann noch diesem Hintergrund - Deine "Schatzkammer" entzückt mich immer wieder auf's Neue; Dank dafür!

MphG
Gerhard
 

Wie knapp oft die richtigen Wertstufen waren, zeigt dieser Inlandbrief aus der Inland Gebührenverordnung in Gold $ vom 1. März bis zum 10 März 1949 bei dem 385 (!) Briefmarken benötigt wurden die an den Brief geheftet werden mussten:



Inland-Einschreibebrief von Longling nach Kunming (Provinz Yunnan), Aufgabe am 5. März 1949. Anscheinend waren auch Briefumschläge schon Mangelware, denn der Umschlag wurde durch Umlegen ein zweites Mal verwendet!

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 22 vom 1.3.1949 – 10. 3.1949

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 10 Tage
Frankatur: 185 x 1 G$ Mi Nr. 916 = 185 G$ plus 200 x ½ G$ Mi Nr. 994 = 100 G$ ergibt 285 G$

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief aus der Zeit der zweiten Infla-Periode mit Gebührenverordnung Nr. 25 in Gold$ vorstellen:



Grossformatiger Einschreibe-Luftpostbrief bis 80g von Shanghai nach London , Aufgabe 5.4.1949.

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 25 vom 1.4.1949 – 10. 4.1949 (siehe Tabelle [#26])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 10 Tage
Frankatur: 1x Mi Nr. 948, 40x 965 und 12x 999

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute zeige ich nochmals einen Brief aus der Übergangszeit Gold$/Silber$ gemäss Gebührenverordnung Nr. 28, jedoch mit angewendetem Umtausch 1 : 1‘450‘000 (siehe Erläuterung [#48]).



Luftpostbrief von Tsangwu, (bei Wuzhou, Provinz Guangxi)nach den USA, Aufgabe 4. Mai 1949.

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 28 vom 29.4.1949 – 4. 7.1949

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 67 Tage
Frankatur: 10x Mi Nr. 939, 6x 948, 5x 965, 10x 967 und 8x 992. Dies ergibt 582‘000 G$.
Frankatur mit 582‘000 G$ : 1‘450‘000 entspricht 0.40 S$

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute zeige ich wiederum einen Brief aus der Silber$-Zeit unter Freimachung mit Gold$-Marken gemäss Gebührenverordnung Nr. 28, jedoch mit angewendetem Umtausch 1 : 16‘000‘000 (siehe Erläuterung [#48])

Dieser Beleg besticht mit seiner hochwertigen Frankatur: Alleine der 12er Block der Mi 1018 repräsentiert einen Mi-Wert von 3‘840 € (Bewertung Einzelmarken lose gest.).



Luftpostbrief von Wuchang, (heute Stadtbezirk von Wuhan / Provinz Hubei) nach Lidingö/Schweden, Aufgabe 10. Mai 1949.

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 28 vom 29.4.1949 – 4. 7.1949
 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 67 Tage
Frankatur: 4x Mi Nr. 1017, und 12x 1018. Dies ergibt 6‘400‘000 G$.
Frankatur mit 6‘400‘000G$ : 16‘000‘000 entspricht 0.40 S$

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

@ merkuria [#58]

Hallo Jaques,

zusätzlich zum Spitzen-KW ist der Brief auch noch sehr gut erhalten, was ja bei dem dünnen Reispapier auch nicht die Regel ist. Dazu luxusmäßig abgestempelt, wünschte ich doch ich hätte eine gestempelte 1018. Aber auch der vorige Brief mit der überdruckten blauen 5000er LKW ist so ein Teil, dass ich mich nicht erinnere bislang gesehen zu haben.

Vielen Dank, (ich weiß zum dritten mal) für's Zeigen.

MphG
Gerhard
 

@ Gerhard [#59]

Hallo Gerhard,

es freut mich, dass Dir meine Belege gefallen. Ja, wenn man über 40 jahre lang ein Sammelgebiet pflegt, kommt einiges zusammen! Was die LKW-Marken anbelangt, so sind das Aushilfsausgaben vom 17. Dezember 1948 (Mi Nr. 947-949). Diese wurden aus der Paketmarkenausgabe Mi Nr. Pk 7-9 mittels Aufdruck der benötigten Wertstufen erstellt.

Am Freitag werde ich einen ähnlichen Brief, jedoch mit 25 Mio-Frankatur zeigen!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Hallo Jacques,

ich sammle selber das Gebiet leider nicht, finde deine Belege aber auch sehr interessant.

Danke für das Zeigen!

Viele Grüße

Roman
 

Heute zeige ich wiederum einen Brief aus Silber$-Zeit unter Freimachung mit Gold$-Marken gemäss Gebührenverordnung Nr. 28, jedoch mit angewendetem Umtausch 1 : 62‘500‘000 (siehe Erläuterung [#48])

Auch dieser Beleg besticht wieder mit seiner hochwertigen Frankatur: Alleine die Bewertung der Einzelmarken lose gestempelt repräsentieren einen Mi-Wert von 5‘900 €.



Luftpostbrief von Hankow, (heute Stadtbezirk von Wuhan / Provinz Hubei) nach Göteborg/Schweden, Aufgabe 12. Mai 1949.

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 28 vom 29.4.1949 – 4. 7.1949
 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 67 Tage
Frankatur: 2x Mi Nr. 1018, 7x 1019 und 2x 1020. Dies ergibt 25‘000‘000 G$.
Frankatur mit 25‘000‘000G$ : 62‘500‘000 entspricht 0.40 S$

Mit diesem Beitrag liegen uns nun schon 5 unterschiedliche Umrechnungsverhältnisse von Gold$ in Silber$ vor:

 

Da alle vorliegenden Belege wirklich reinen Bedarf ausweisen, müssen in dieser Zeit nicht nur in den Provinzen, sondern selbst in Städten innerhalb der gleichen Provinz verschiedene Umrechnungsfaktoren angewendet worden sein!

Dies wird dadurch belegt, dass 2 Belege fast zeitgleich in der Provinz Hubei aufgegeben (10.5.49 / 12.5.49), markante Unterschiede in der Umrechnung ausweisen (1 : 62‘500‘000 gegenüber 1 : 16‘000‘000)!

Vielleicht findet sich ein Forum-Mitglied der für diesen Umstand etwas Licht ins Dunkle bringen kann!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute zeige ich einen Inland-Brief aus der Silber$-Zeit unter Freimachung mit Gold$-Marken gemäss Gebührenverordnung Nr. 28. Der Umrechnungsfaktor wurde hier mit 1:4‘000‘000 angewendet, also gleich wie beim bereits gezeigten Auslandsbrief in Beitrag [#50])



Inland-Luftpostbrief von Shanghai nach Shameen/Canton (heute Shamian/Guangzhou), Aufgabe 19. Mai 1949.

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 28 vom 29.4.1949 – 4. 7.1949

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 67 Tage
Frankatur: 4x Mi Nr. 972. Dies ergibt 400‘000 G$.
Frankatur mit 400‘000G$ : 4‘000‘000 entspricht 0.10 S$

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heute möchte ich einen Brief mit dem höchsten mir vorliegenden Porto innerhalb der CNC$-Abwertung vorstellen:



Schwergewichtiger Einschreibe-Luftpostbrief bis 120g von Chengdu in die USA, Aufgabe am 01.10.1948

Frankatur gemäss Gebührenverordnung Nr. 15 vom 21.08.1948 – 5. 11.1948 (siehe Tabelle [#3])

 

Gültigkeitsdauer der Gebührenverordnung: 77 Tage

Scheinbar waren keine der am 23. Juli / 11. September ausgegebenen 1 Mio und 5 Mio CNC$-Wertstufen (Mi Nr. (813 / 816) verfügbar, sodass man sich mit 22x 0.5 Mio Wertstufen behelfen musste!

Frankatur: 1x Mi Nr. 803 und 22 x 804

Grüsse aus der Schweiz
Jacques