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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2926 Beiträge:
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wuerttemberger Am: 06.08.2013 06:37:15 Gelesen: 1104850# 252 @  
@ zackeingo [#251]

Der Stempel war auf einem Fuhrmannsbrief aus Bruck bei Erlangen aus dem Jahre 1812.

Gruß

wuerttemberger
 
zackeingo Am: 06.08.2013 11:53:30 Gelesen: 1104804# 253 @  
@ wuerttemberger [#252]

Hallo,

war der Empfänger auch in Tirol? War München auch die Zwischenstation? Dann könnte man das etwas eingrenzen.

1812 scheint schon zuzutreffen (wie bei meinen beiden Belegen) und weist auf den französischen Einfluss hin. Evtl. ein französischer Besatzungskommandeur oder ähnliches?

Gruß
zackeingo
 
wuerttemberger Am: 06.08.2013 12:34:33 Gelesen: 1104796# 254 @  
@ zackeingo [#253]

Es gibt nur die Abbildung des Stempels mit den oben genannten Informationen.

Gruß

wuerttemberger
 
bayern klassisch Am: 13.08.2013 13:39:14 Gelesen: 1104141# 255 @  
Liebe Sammlerfreunde,

vielleicht nicht der schönste Brief in meiner Sammlung, aber einer, der von der Adresse her unüblich ist/war. Statt zuerst den Namen, Stand usw. anzugeben und darunter den Wohnort zu benennen, wie das noch heute Usus ist, stellte der Absender alles auf den Kopf. Trotzdem kam er zeitig an (Folgetag) und zeigt, wie flexibel die bayerische Post schon 1855 bei Adressen war, die gar nicht so recht ins Konzept passten.



Wie man es richtig machte, zeigte der Freiherr Karl von Gumppenberg in seinem Büchlein von der Post für das Volk, in dem er sogar eine fiktive Adresse abbilden ließ, damit keine Unklarheiten aufkommen sollten.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 13.08.2013 21:37:04 Gelesen: 1104073# 256 @  
Was sind "schöne Belege"? Sicher nicht nur Briefe, die farbenfroh aussehen wie 3 verschiedene Marken der Quadratausgabe Kreuzer oder Wappenserie. Fast man den Begriff "schön" weiter, sind auch interessante post- und zeitgeschichtliche Belege eingeschlossen, wie schon in anderen Beiträgen hier gezeigt.

Aus der Bayrischen "Marken-Endzeit" möchte ich einen "schönen zeitgeschichtlichen" Brief aus Neu-Ulm/Donau vom 18.März 1920 mit einem 3er-Streifen der 5 Pfg.-Prinzregentenmarke zeigen (die schon ungültigen Marken wurden nicht beanstandet).

Das Interessante an dem Brief sind weder die Marken noch der Stempel. Es ist der Absender, der uns an eine schwere Zeit nach dem verlorenen 1. Weltkrieg erinnert: "Vereinigung der aus Elsass-Lothringen Vertriebenen/Ortsgruppe Ulm a.D."

Der Brief ging an das Ulmer Fürsorgeamt, die Vertriebenen hatten wohl nur das Notwendigste mitnehmen dürfen.

2014 jährt sich der Beginn des 1. Weltkriegs zum 100. Mal.



Schönen Abend.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 21.08.2013 13:30:35 Gelesen: 1103597# 257 @  
Liebe Sammlerfreunde,

von besonderem Interesse sind heute noch vorhandene komplette Drucksachen (DS), die unter Streifband verschickt wurden. Weil in 99,99 % aller Fälle der Empfänger das Streifband abgerissen und die Marke dadurch beschädigt oder vernichtet hatte, sind solche Belege nur noch in geringer Zahl vorhanden.

Aufwändig war das schon damals, aber solche Versendungsformen kommen noch bis in unsere Tage vor.





Zwei Belege aus dem schönen Würzburg zeigen die damals nicht unübliche Versandart bei einem Gewicht bis 1 Loth ohne Rücksicht auf die Entfernung in Bayern gut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 21.08.2013 14:14:27 Gelesen: 1103586# 258 @  
@ bayern klassisch [#257]

Dieser Aussage ist uneingeschränkt zuzustimmen, vollständige Streifband-Drucksachen sind aus klassischer Zeit schwer zu bekommen. Das gilt nicht nur für Bayern, sondern für alle Altdeutschen Staaten. Man denke nur an die vielen Drucksachenschleifen bei denen der Sachsen-Dreier die Befestigungsfunktion übernahm und dabei oftmals zertrennt wurde. Die Dreier wurden später dann - auch aus unterschiedlichen Dreierteilen - zu ganzen Dreiern "restauriert/zusammengesetzt" und gesammelt.

Auch nicht mehr häufig anzutreffen sind Retour-Recepissen (also Rückscheine) aus der semi-klassischen Zeit. Wenn man so etwas in die Hand bekommt, dann zumeist mit Bezug auf Gerichtsangelegenheiten.



10 Pfg. Wappenserie gezähnt, gestempelt Wasserburg 16.7.1879, Ankunft Traunstein am gleichen Tag.

Schönen Tag und bis demnächst.
Jochen
 
bignell Am: 21.08.2013 19:10:30 Gelesen: 1103552# 259 @  
@ hajo22 [#258]

Hallo Jochen,

da haben wir es in Österreich leichter, meist wurden die Marken auf Streifbändern nicht übergehend geklebt, und manchmal sind sogar Kreuzbänder mit vollständiger Frankatur erhalten.

Auch wenn es nicht wirklich hier rein passt, aber als Beispiel:



Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 21.08.2013 19:15:29 Gelesen: 1103550# 260 @  
@ hajo22 [#258]

Ein Traumstück! Manchmal ist die Semi - Klassik, warum weiß der liebe Gott allein - schwieriger zu bekommen, als die Klassik. So schön kann die Pfennigzeit sein!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.08.2013 19:17:16 Gelesen: 1103548# 261 @  
@ bignell [#259]

Lieber Harald,

auch das ist für mich ein Klassestück! Natürlich gab es sehr, sehr viel Post in Österreich. So viel, dass man als Bayernsammler manchmal neidisch werden könnte. Trotzdem sind Stücke wie deines auch dort nicht leicht zu finden.

Danke fürs zeigen und schöne Klassik oder Semiklassik tut jedem Thread gut, auch diesem. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 22.08.2013 20:36:39 Gelesen: 1103478# 262 @  
@ bignell [#259]

Hallo Harald,

ich kann zwar keine vollständige Drucksachen-Schleife aus Bayern Klassikzeit zeigen, aber um die sonstige altdeutsche Klassik bei dieser Versandart zu retten eine aus Sachsen. Es ist "leider" nur der grüne 3er, aber dafür ist die Schleife komplett mit Inhalt und Ausgabestempel.

Ich zeige alles auf 4 scans:



Inhalt der Schleife



Vorderseite der Schleife: Leipzig 4.9.(1858, denn 1868 geht nicht mehr)



Rückseite der Schleife: Ausgabe 5.9.

und wieder zusammengesetzt sieht die (vorzeigbare) Schleife so aus:



So, jetzt muß aber Schluß sein mit außerbayerischen Stücken.

Allen einen schönen Abend.
Jochen
 
heku49 Am: 22.08.2013 20:51:09 Gelesen: 1103472# 263 @  
Hallo Jochen,

ein sehr schönes Stück alle Achtung. Besonders der Inhalt gefällt mir gut.

Gruß Helmut
 
bignell Am: 22.08.2013 20:55:31 Gelesen: 1103464# 264 @  
@ hajo22 [#262]

Hallo Jochen,

ein sehr schönes Stück. Warum eigentlich "nur der grüne 3er", die Marke ist doch auch nicht billig, und auf Ganzstück sicher alles andere als Massenware.

Lg, harald
 
hajo22 Am: 22.08.2013 21:23:12 Gelesen: 1103455# 265 @  
@ bignell [#264]

Ja, stimmt. Dennoch der rote Dreier, das wäre dann schon ein tolles Stück. Aber man kann und muß nicht alles haben!

@ heku49 [#263]

Ja, der Text gefällt mir auch sehr gut. Damals wurde der Kunde noch als "König" behandelt und nicht wie heute: "Zum Bestellen klicken Sie hier"

Allen einen schönen Abend.
Jochen
 
bignell Am: 22.08.2013 22:37:49 Gelesen: 1103445# 266 @  
@ hajo22 [#265]

Ah eh nur der rote Dreier. Vielleicht am besten als Mischfrankatur mit dem Bayern-Einser und als Nachporto die Penny Black. ;)
 
hajo22 Am: 23.08.2013 18:20:02 Gelesen: 1103365# 267 @  
Damit wieder eine bayerische Marke aus der Klassikzeit gezeigt wird, hier eine 9 Kreuzer grün (Mi.Nr. 5, Farbe kann ich nicht bestimmen, c oder d?) auf komplettem Faltbrief nach Hükeswagen (Regierungsbezirk Köln) aus München vom 29.9.1857.

Interessant der Leitweg (Rückseite) Bahnpost Halle-Eisenach 30.9. III. (Cours) und Ausgabe-Stempel 1.10.



Eine noch vollrandige 9xer mit offenem Mühlradstempel 325 (München) auf Brief über 20 Meilen. Nichts Seltenes, aber schön anzuschauen. Die Marke ist so zentrisch gestempelt, man könnte meinen eine Vorausentwertung vor sich zu haben.

Schönen Freitagnachmittag und weiterhin viel Spaß an der Bayernphilatelie.
Jochen
 
hajo22 Am: 23.08.2013 18:38:07 Gelesen: 1103360# 268 @  
@ bignell [#266]

Ich bedauere, ich habe meinen schwarzen 1er schon vom Brief abgelöst (leider, leider).

Es ist die Type IIa mit geschlossenem Mühlradstempel "14"=Aschaffenburg. Wenn ich doch das Couvert noch hätte!



Grüße nach Österreich.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 23.08.2013 18:52:45 Gelesen: 1103358# 269 @  
@ hajo22 [#267]

Hallo Jochen,

du hast eine 5d. Beim Laufweg war Bayern in das Eisenbahnnetz der Zeit dahin gehend integriert, dass man immer die schnellste Verbindung zu nehmen hatte, nicht die kürzeste.

Der Einser ist schön - vielleicht findet sich die Drucksache noch?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 23.08.2013 19:09:35 Gelesen: 1103351# 270 @  
@ bayern klassisch [#269]

Die Drucksache findet sich sicher nicht. Wenn ich verulkt werde wie hier mit Brief Sachsen-Dreier in Mischfrankatur Schwarzer 1er und Nachporto 1 p Black, ulke ich selbstverständlich zurück.

Die Marke habe ich vor Jahren (im letzten Jahrtausend) natürlich lose auf einer SEM-Auktion gekauft. Er hatte damals einige schöne Exemplare im Angebot. Da konnte ich nicht widerstehen. Schönheit hat seinen Preis kann ich hier nur sagen.

Schöne Grüße und danke für die Farbbestimmung. Ich lag ja nahe dran.
Jochen
 
bignell Am: 23.08.2013 19:10:48 Gelesen: 1103348# 271 @  
@ hajo22 [#270]

Ich glaube, das hat BK auch nicht ganz ernst gemeint. ;)
 
hajo22 Am: 23.08.2013 19:25:31 Gelesen: 1103341# 272 @  
@ bignell [#271]

Na klar, ein bißchen scherzen muß schon sein, das lockert die Atmosphäre und vertreibt den Bierernst aus der Philatelie. Meine Frau sagt nicht "Philatelie", sondern "Altpapiersammlung".

Servus.
Jochen
 
hajo22 Am: 25.08.2013 13:04:15 Gelesen: 1103255# 273 @  
Heute ein Briefchen aus vorphilatelistischer Zeit. München 9.10.1845 nach Bonn (Ausgabest. 12.10.). Preussischer (Grenz-)übergangsstempel im ovalen Kreis "Bayern".

Versand "franco". Aber wie hoch waren die Gebühren?



Schönen Sonntag.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 25.08.2013 14:46:49 Gelesen: 1103244# 274 @  
@ hajo22 [#273]

Hallo Jochen,

bei Briefen aus dieser Zeit waren die Gebühren, wenn der Absender zahlen wollte oder konnte, siegelseitig zu notieren.

Wenn ich korrigieren darf: Bayern war kein Grenzübergangsstempel - die gab es damals zwischen Bayern und Preußen nicht, sondern ein Herkunftsstempel.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

P.S. Ich habe heute meine Bayern - Schweiz - Sammlung in das virtuelle Album überspielt. Bitte auch den Schweizer Freunden weiter sagen; für Verbesserungen jedweder Art bin ich sehr dankbar.
 
bayern klassisch Am: 10.09.2013 09:45:45 Gelesen: 1102248# 275 @  
Liebe Sammlerfreunde,

aus der guten, alten Zeit stammt ein besonderer Brief aus Bayreuth nach Altenburg, postalisch zum Königreich Sachsen gehörend.



Er wurde am 10. Jan. geschrieben, weist aber vorn wie hinten keine Taxen auf. Der Grund ist in der linken, unteren Ecke vorn zu finden: Es war ein Brief des Postmeisters von Bayreuth, dem der König die aktive Portofreiheit verliehen hatte.

Demzufolge durfte dieser Briefe schreiben, musste jedoch nicht frankieren mittels Marke oder in bar, sondern hatte nur seine Unterschrift und seinen Stand "Postmeister" zu notieren und alles war und blieb gratis.

Interessant ist, dass er auch im Königreich Sachsen portofrei belassen wurde, denn auf diese Strecke erstreckte sich die bayerische Portofreiheit natürlich nicht.

Bis heute sind genau 2 dieser Briefe aufgetaucht, die absolut gleich aussehen, es ist aber zu vermuten, dass es damals schon ein paar mehr gegeben haben dürfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.10.2013 11:01:31 Gelesen: 1098964# 276 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute möchte ich einen Brief zeigen (das Auktionshaus Köhler war gestern so nett, ihn mir zu überlassen), der recht lustig ist, weil man sieht, mit welchen Alltagsproblemen auch erfahrene Postler in Bayern zu kämpfen hatten.



Am 4.8.1862 sandte man einen mit 12x (2 mal 4II Platte 3) frankierten Brief nach Frankreich ab (Departement Seine et Oise). Für einfache Briefe bis 10g nach Frankreich waren 12x das treffende Franko.

Die Aufgabepost in Kissingen, der Stadt mit dem relativ umfangreichsten Auslandsverkehr, las aber in der französisch gehaltenen Anschrift - trotz des Vermerks "France" in der linken oberen Ecke eine Destination in der Schweiz. Für dergleichen Briefe gab es auch 12x Frankaturen, nämlich 9x für Bayern und 3x für die CH für Orte im 1. Rayon! Ergo notierte man eine blaue 3 für das CH - Weiterfranko und sandte den Brief nach Basel (6.8.), wo man den Fehler bemerkte und ihn über Zürich - St. Gallen - Romanshorn - Lindau zurück schickte, wobei er den Weg per Dampfboot über den Bodensee nahm.

Jetzt hatte ihn Bayern wieder an der Backe und sandte ihn am 7.8. über Württemberg und Baden geschlossen nach Strasbourg, wo er am 8.8. ankam. Dort erhielt er den Stempel Bavière - Strasbourg und konnte seinen Lauf endlich zum Chateau du Galluis fortsetzen. Hier ein Link, der das schöne Schlösschen zeigt.

http://fr.topic-topos.com/chateau-de-lieutel-galluis

Das dazugehörige Attest zeige ich lieber nicht, sonst könnte man die dortige Beschreibung noch ernst nehmen. Natürlich hat Frankreich nicht 3x von der Schweiz (! ??) für den Transit (! ??) bekommen, sondern die rote 3 und der Hinweis durch Unterstreichung des Ziellandes "France" durch die Schweizer Posten verdeutlichte nur, dass man die einst von Bayern bonifizierten 3x wieder zurückrechnen musste, den für Fehlleitungen der Post war kein Porto/Transitporto anzusetzen. Bayern erhielt also die ursprünglich der CH gutgeschriebenen 3x rückvergütet.

Dafür durfte es nicht 9x behalten, sondern nur 4,8x, weil es an Frankreich 7,2x entrichten musste.

Wenn man etwas tiefer in der Materie steckt, weiß man auch, warum die CH den Brief nicht über Baden oder Württemberg, obwohl das möglich gewesen wäre, zurück schicken musste, sondern über Bayern. Ich bin gespannt, wer weiß, warum das so war. ;)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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