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Thema: Philatelistische Bibliotheken vor dem Aus? / Stiftung streicht alle Mittel
Das Thema hat 84 Beiträge:
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hajo22 Am: 20.12.2014 12:06:25 Gelesen: 38789# 35 @  
@ Richard [#33]

Stiftungszwecke leben von den Erträgen des Stiftungsvermögens (im Wesentlichen also von Zinsen, Dividenden, Mieten/Pachten und Anderem) sowie Zuwendungen (privater und öffentlicher Art). Da das Stiftungsvermögen in der Regel nicht angerührt wird, sinken die Zuschüsse an die Begünstigten der jeweiligen Stiftungen bei sinkenden Erträgen/Überschüssen. Eine kausale "Wenn-dann-Kette". Zuwendungen wie z.B. Spenden sind regelmäßig keine sicheren Einnahmen.

Schönen Tag.
Jochen
 
Briefmarkentor Am: 20.12.2014 12:23:46 Gelesen: 38772# 36 @  
@ Richard [#33]

Hallo Richard,

die Zahl von 200 Spendern ist von mir beispielhaft in den Raum geworfen worden. An dieser Zahl sieht man, dass wir hier nicht über Unsummen reden. Wenn die philatelistischen Bibliotheken einer gewissen Anzahl von Sammlern wirklich am Herzen liegt, sind die fehlenden Mittel auch locker von diesen Sammlern zu stemmen. Die eigentliche Frage ist doch, wollt ihr euch in endlosen und sinnlosen Diskussionen verlieren oder wollt ihr etwas bewegen.

Und pfeift doch endlich auf die Stiftungen und die Vereine. Diese repräsentieren nur einen Bruchteil von uns Sammlern.

Viele Grüße

Marko
 
22028 Am: 20.12.2014 13:17:12 Gelesen: 38738# 37 @  
@ Richard [#33]

Eine hervorragende Zusammenfassung. Was viel wiedergibt, was ich in mehreren Beiträgen vorher hier schon geschrieben habe.

Was wurde hier im Forum schon so alles polemisiert wurde, Alternativverbände, Spenden, Sponsoring ..., leider gibt es keine Eierlegendewollmilchsau, und alles was vom Vorstand geändert wird zieht unweigerlich Unmengen an negativen Kommentaren ewig Besserwissender nach sich.

Alles was evtl. in Angriff genommen wird kostet Geld und macht viel Arbeit. Wir haben leider kein amerikanisches Verhalten bzgl. Spenden oder wie gerade geschehen, dass ein großer Sammler in den USA der American Philatelic Society sein Rentenkonto von mehrere Millionen US-$ vererbte.
 
Carolina Pegleg Am: 20.12.2014 15:49:02 Gelesen: 38675# 38 @  
Die APS leidet genau wie in Deutschland der BDPh unter Mitgliederschwund und genau derselben destruktiven Haltung von Minderheiten von Mitgliedern und Nicht-Mitglieder, die ohne irgendeine Ahnung zu haben nur herum fabulieren.

Die Zuwendung, die 22028 [#37] erwähnt, ist leider nur Ausnahmefall. Es ist die höchste Spende, die die APS je erhalten hat und keinesfalls charakteristisch. Der Spende von $1.300.000 um die es geht, also etwa eine Million Euro, wird im langfristigen Durchschnitt vielleicht 5% Ertrag abwerfen, also etwa $60,000 -- das ist kein schlechter Beitrag, aber eben auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Das ist unter der Annahme, dass ein Teil der Spende nicht für laufende Ausgaben verbraten wird, zur Schuldentilgung, oder die notwendinge Expandierung des APS Gebäudes.

Die APS hat über Jahre daran gearbeitet für die laufenden Ausgaben nicht auf Spenden angewiesen zu sein, sondern "nachhaltig" zu werden, und laufende Kosten aus Mitgliedsbeiträgen und anderen Quellen abzudecken. Harte Schnitte zum Teil, die von allen Besserwissern, die selbst noch nie einen Cent gespendet haben, natürlich mit Austritten belohnt werden. Jahresbudget der APS: $4.000.000. Das gesamte angelegte Vermögen: $3.5 Millionen. Zum Vergleich: die American Numismatic Society hat investierte Stiftungsgelder von mehr als $40 Millionen.

Ein Gedanke: Die APS betreibt eine der grössten philatelistischen Bibliotheken in den USA (rechtlich eine separate Einheit, die APRL, aber eng vernetzt). Sicher darf man angesichts der andauernden Kontraktionsphase von einem Massen- zu einem Nischenhobby fragen wie viele philatelistische Bibliotheken man in Deutschland wirklich braucht. Die Übernahme und Zentralisierung in der Hand des BDPh -- die einen sagen Rettung, die anderen Verfilzung und treten aus -- könnte ein Lösungsgedanke sein, und einen weiteren guten Grund geben, warum wirklich jeder Sammler Mitglied in seinem nationalen Verband sein sollte. Eine Spendenkampagne des BDPh um ein paar Millionen aufzutreiben, um die von Schliessung bedrohte Bibliothek zu retten -- und allen Mitglieder damit zugänglich zu machen! -- ist sicher radikal gedacht, aber "nachhaltiger" als wie absehbar jedes Jahr erneut mit ad hoc Massnahmen Finanzlöcher zu stopfen. Heute fehlen 25.000 EUR, und nächstes Jahr, und danach?

Arno
 
Francysk Skaryna Am: 22.12.2014 15:54:47 Gelesen: 38533# 39 @  
@ Reinhard Fischer [#9]

Mich irritiert, dass es vorab überhaupt keine Diskussion gegeben hat, wo denn nun gespart werden soll.

Moin,

Richard spricht ja mit seiner Zusammenfassung den unrühmlichem Philatelistentag 2011 in Wuppertal an (zumindest schwingen die Ereignisse von dort mit). Es gibt Begehrlichkeiten und Forderungen - aber keiner sagt, wo das Geld dafür her kommen soll. Ja, es muß gespart werden - aber nur nicht bei mir!

Mangelnde Kommunikation ist dabei ein zentraler Punkt und die Entwicklung war absehbar. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder brutal sparen. Wenn man da auf jeden gut gemeinten Rat hört, kommt man zu keinem Ergebnis - aber eine Diskussion wäre wünschenswert gewesen.

Oder man schaut mal, wo denn die Einnahmen herkommen. Ein Bibliotheks-Soli von 1,50 Euro - tut der wirklich so weh?

Die Landesverbände, die seinerzeit gegen eine Beitragserhöhung stimmten, traten auch für eine zweijährige Ausrichtung der Philatelistentage ein. Der Vorwurf, dass sich dabei der eine oder andere ganz wesentlich von der Übernahme der Reisekosten hat leiten lassen, stand dabei auch im Raum.

Ich denke, dass man vielleicht auch mal auf der Einnahmeseite etwas bewegen könnte und sollte. Unpopulär wird die Entscheidung so oder so.

Gruss
 
Hobbyphilatelist Am: 22.12.2014 19:39:35 Gelesen: 38442# 40 @  
Die Frage ist, ob es richtig war, dieses Thema ins Forum zu stellen.

Tatsache ist doch, dass niemand den genauen Sachverhalt über den Wegfall der Förderung kennt. So bleiben nur Mutmaßungen und Spekulationen.

So sehe ich die Sache: Die Stiftung ist bereits im Jahr 2013 (eventuell früher?) in die roten Zahlen gerutscht. Da aber 2013 eine Neuwahl des BDPh-Vorstands angestanden ist und Kandidaten, die auch dem Stiftungsvorstand angehört haben, wieder gewählt werden wollten, wurden keine Konsequenzen gezogen, um die Stiftung wieder zu konsolidieren.

So wird auch klar, warum der Süddeutsche und sein Team als Vorstand vehement verhindert werden sollte.

Aufklären könnten nur die betroffenen Personen. Diese Aufgabe könnte ja auch der wiedereingesetzte Geschäftsführer übernehmen – eine Sekretärin hatte er ja auch.

Auch müßte über die Änderung der Satzung nachgedacht. So sollten diejenigen Kuratoriumsmitglieder ausscheiden, die nicht mehr in den BDPh-Vorstand gewählt werden.
 
Richard Am: 22.12.2014 19:49:48 Gelesen: 38432# 41 @  
Heute ging mir folgende Information über die Verteilung geplanten Kürzungen und Einsparungen zu. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass dies keine von BDPh oder der Stiftung bestätigten Angaben sind:


Kürzungen bei den Bibliotheken:

Hamburg 27.000 Euro
Frankfurt 7.000 Euro
München 4.000 Euro
Sonstige (Zeitz?) 2.000 Euro
------------
40.000 Euro
Kürzung Philatelisten Jugend DPhJ: 25.000 Euro

(von 40.000 auf 15.000 Euro)
Einsparung Porto "philatelie" 15.000 Euro
------------
80.000 Euro
 



Insgesamt wurde der von der Stiftung zuletzt für 2014 an den BDPh überwiesene Beitrag von 300.000 Euro auf 200.000 Euro für 2015 gekürzt.

Schöne Grüsse, Richard
 

Richard Am: 22.12.2014 23:41:53 Gelesen: 38304# 42 @  
Stellungnahme des BDPh Präsidenten Uwe Decker zu den Kürzungen auf Fragen von Jürgen Witkowski vom heutigen Abend im BDPh-Forum (auszugsweise):

---

Der geplante Termin der Kuratoriumssitzung im Oktober wurde vom Geschäftsführer aus privaten Gründen in Dezember verschoben. Ganz einfach und ganz banal. Mit fünf BDPh Kuratoren aus dem aktuellen Vorstand wäre das nicht passiert !!!

Die nächste Frage ist etwas delikater: Gemäß § 8 Nr. 1 der Stiftungs-Verfassung ist die Sitzung nicht öffentlich und vertraulich zu behandeln.

Versuchen wir es anhand den BDPh Zahlen darzustellen, über diese kann ich berichten. (Wir sind ja unter uns.) Die Förderung wurde von 310.000 in 2014 auf 210.000 für 2015 zurück gefahren. So einfach ist es jedoch nicht, da in 2014 120.000 Euro Portoanteil der Stiftung für den Versand der philatelie war. Die Stiftung ist Herausgeber zu 50 % des Heftes, der Seiten Philatelie und Postgeschichte. Somit ist bereinigt die eigentliche Förderung bei 100.000 Portoanteil für 2015 (die hinten und vorne nicht reicht) von 190.000 auf 110.000 gesunken. Darin enthalten ist der einmalige Verbrauch von 60.000 Euro Naposta Rücklagen, da es in den nächsten Jahren wohl keine Naposta geben wird. Förderung also letztendlich 50.000 Euro. Was wollen Sie da noch verteilen ? Somit sind die Zahlen offen und transparent, noch bevor sie dem Verwaltungsrat vorgelegt werden.

Dennoch kommen wir unserer Verantwortung nach und werden im nächsten Jahr über 130 Veranstaltungen mit Werbeschauen, Salons und Wettbewerbsausstellungen fördern. Ebenso die Jugendarbeit, Forschung und Literatur und unsere anderen gemeinnützigen Aufgaben. Wir sind für unsere Mitglieder, Vereine und Arbeitsgemeinschaften da und ein verlässlicher Partner.
 
searagusa Am: 23.12.2014 08:45:58 Gelesen: 38237# 43 @  
Ich habe mal gelernt "Wenn Du Sparen mußt, beginne bei Dir selbst". Man möchte nicht in Vergangenheiten herum suchen, aber man kann sich schon fragen, ob denn wirklich jede Ausgabe gerechtfertigt ist, oder ob man bestimmte Ausgaben nicht reduzieren kann.
 
Jürgen Witkowski Am: 23.12.2014 15:46:07 Gelesen: 38093# 44 @  
Heute erreichte mich eine Email der Philatelistischen Bibliothek Hamburg mit der Bitte um Veröffentlichung.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

Betreff: Rettet die Philatelistische Bibliothek Hamburg e.V.

Zwei Wochen vor Jahresende teilte uns die „Stiftung zur Förderung von Philatelie und Postgeschichte“ mit, dass sie sämtliche Fördermittel für unsere Bibliothek zum 1.1.2015 gestrichen hat!

Damit fehlen über 50% unseres Etats, ein Loch von 27.000,- €!! Uns ist somit die Existenzgrundlage entzogen worden. Wir können die bewährte, langjährig für uns tätige Bibliothekarin nicht mehr beschäftigen und wir können die derzeitigen Mietkosten nicht weiter tragen.

Was wird aus den Beständen?

Über 23 000 Bände sind archiviert, aus Ausstellungsführern und Jahresberichten wurden über 12 000 Aufsätze katalogisiert. Zusätzlich haben wir über 60.000 Artikel aus frühen Zeitschriften verzeichnet. Dies ist ein riesiger Fundus für jedes Sammelgebiet. Sollen diese Informationsquellen für immer unzugänglich in einem Keller verschwinden?

Seit über 40 Jahren wird der kundige Auskunftsdienst geschätzt, nicht nur von Sammlern, Journalisten und Juroren, sondern auch von Auktionatoren und Händlern. Die Bestände der Bibliothek werden sowohl in der Orts- als auch in der Fernleihe, auch innerhalb von Europa genutzt – alles getragen durch die Mitarbeit vieler ehrenamtlicher Helfer.

Um Lösungen zu finden, brauchen wir Zeit und finanzielle Mittel!

Wenn Sie uns unterstützen wollen, werden Sie Mitglied!


Sie finden ein Anmeldeformular für die Mitgliedschaft auf unserer Website. Bitte senden Sie dieses zusammen mit einer Kopie Ihres Ausweises (Vorder- und Rückseite) und der Anerkennung unserer Benutzungsordnung zu. Sie erhalten von uns Ihren Leseausweis und die Spendenbescheinigung über Ihren Beitrag.

Wenn Sie spenden möchten, bitte auf folgendes Konto:

Postbank Hamburg BIC: PBNKDEFF

IBAN: DE09 2001 0020 0003 3612 03

Nennen Sie uns für eine Spendenbescheinigung bitte Ihre vollständige Adresse.

Gemeinsam können wir etwas erreichen. Vielen Dank!

Ihr Bibliotheksteam aus Hamburg


Mit freundlichen Grüßen

Philatelistische Bibliothek Hamburg e.V.

Hausanschrift:
Schloßstraße 12
22041 Hamburg

Postanschrift:
Postfach 702252
22022 Hamburg

Telefon: 040-2512340
Internet: http://www.philatelistische-bibliothek.de
E-Mail: auskunft@philatelistische-bibliothek.de

Öffnungszeiten:
Dienstag: 14 - 18 Uhr
Donnerstag: 14 - 19 Uhr
1. Samstag im Monat: 10 - 13 Uhr
 
DL8AAM Am: 23.12.2014 17:13:30 Gelesen: 38042# 45 @  
Gemeinsam können wir etwas erreichen. Vielen Dank!

Nun möchte ich meine my two cents, meinen Senf dazu auch noch von der Seele schreiben, damit man befreit zu den kommenden Festtagen übergehen kann ;-) Vorabgestellt sei dass ich die Entwicklung "Schade, sehr sehr schade" finde, aber ...

... aber, wenn keine externen, zusätzlichen, 'sicheren' und regelmäßigen Geldquellen aufgetan werden können, wird das eng, sehr eng. Selbst, wenn (hoffentlich) viele neue Fördermitglieder und Spender gefunden werden könnten, ist das keine stabile Lösung auf Dauer, für 5-6 Bibliotheken. Selbst, wenn jetzt eine Bibliothek (die am lautesten und am schnellsten brüllt) so gerettet werden könnte, hilft uns das nicht weiter, das gesammelte "Philatelistenwissen" für unsere Nachfolger auf Dauer sicher zu bewahren. Auch die ehrenamtliche Betreuung vor Ort steht und fällt mit den gerade aktiven Mitgliedern, wenn da ein Teil wegfällt, findet man schnell neue (idealerweise engagierte jüngere)? Hmmmm - Selbst Fünf-Sechs-Jahre-Lösungen verschärfen nur die dann auftretenden Probleme.

So schmerzlich sich das anhört, es macht - meines Erachtens nach - absolut (leider) keinen Sinn sich 5-6 dezentrale Präsenz- und Fernleihebibliotheken (mehr) zu leisten. Besser wäre es die Kräfte zu bündeln, anstatt nach dem Gießkannenprinzip, hier mal 5000, da mal 3000 Euro zu verteilen. Das hilft auf Dauern keinem. Wie bereits geschrieben wurde, ich kann nichts verteilen, was ich nicht habe (haben werde). Auch die dauerhafte, sichere Betreuung muss betrachtet werden. Das würde (für mich) bedeuten, das wir eine zentrale Stelle (nenne wir es ruhig vorerst noch "Bibliothek") aufbauen, und diese mit ausreichend Geldmitteln 'garantiert über Jahre' zu versorgen. Auch müsste diese primär eine digitale Agenda verfolgen, d.h. die Bestände (mit jetzt noch vorhandenen finanziellen Mitteln) möglichst schnell zu digitalisieren (das ist teuer!). Zu welchen Konditionen die Informationen dann zugänglich gemacht werden, müsste noch geklärt werden. Ganz frei wäre ideal (und eine Werbung für die Zukunft unseres Hobbys), aber wohl leider (noch) nicht realisierbar. Auch (gerade) ein digitales Archiv bedarf fachgerechter (!) Pflege und eine nicht zu unterschätzende "Menge von Unterhalt". Die Copyright-Frage bei aktuellerer Literatur schlägt da auch noch mit rein.

Ob man das als eine/die zentrale Hauptaufgabe des BDPh betrachtet (dafür anderes runterfährt) oder ob man dafür einen 1-2 Euro "Soli" einführt, kann man diskutieren (aber bitte nicht zu lange, in 2-3 Jahren sind auch die restlichen Töpfe ganz leer). Nur kenne ich das Problem aus anderen Verbänden, da hat z.B. alleine die Diskussion um eine mögliche Umlage zum Aufbau eines zentralen Deutschen Schützenmuseums im Schloss Callenberg in Coburg dazu geführt, das angeblich gerade deshalb "1000de" von Mitgliedern aus kleinen "Dorfvereinen" ausgetreten sind, weil sie eben nicht bereit waren 50 Cent bis 1 Euro (im Jahr!) für die da mehr zu zahlen. Ob dieses Argument auch wirklich eines ist - und keine Totschlagphrase - müsste man auch einmal genauer hinterfragen. Grabenkämpfe mit vorgeschobenen Scheinargumenten sind "bei uns hier" überall sehr beliebt.

Nur weil wir die Diskussion bzw. besser wir die Ergebnisse fürchten, hülft uns Augen-Zu nicht weiter. Irgendwie zu versuchen einfach so weiterzumachen und auf das Prinzip Hoffnung zu setzen "die Zukunft wirds schon richten", funktioniert langfristig sicherlich nicht. Aber solange es für mich noch reicht, ist doch noch alles gut.

BTW, eine wichtige Warnung für Mandatsträger und Vereinspräsis: Wer mit der Wahrheit droht, wird nicht mehr wiedergewählt!

Und nicht vergessen, die nächste Phrase, der Letzte macht das Licht aus (auch der Strom ist zu teuer geworden).

Mit den typisch deutsch-schwarzseherischen Grüßen

oder gilt hier etwa, wer positiv denkt, dem passiert auch Positives und wir übertreiben mal wieder vollkommen maßlos ... oder, oder ... der Strauss mit dem Kopf im Sand, sieht das Ende nicht kommen, also ist er (lasst uns) froh und glücklich (sein). ;-)

Frohe Festtage
Thomas
 
Journalist Am: 26.12.2014 13:27:09 Gelesen: 37874# 46 @  
@ Journalist [#15]
@ Richard [#41]

Wie Richard schon teils richtig zusammengetragen hat, wurden alle Bibliotheken auf Null gekürzt.

Bei der Frankfurter Bibliothek, wo ich auch im erweiterten Vorstand bin, kann ich heute mitteilen, daß wir im Jahr 2013 noch 10.000 Euro von der Stiftung erhielten. Im Jahr 2014 wurde dieser Beitrag erstmals gekürzt um 1.000 Euro auf nun nur 9.000 Euro.

Für das Jahr 2015 wurden nun diese 9.000 Euro auf 0 Euro total gestrichen.

Mitte Januar wird es aus diesem Grund kurzfristig eine Vorstandssitzung geben, um über die Konsequenzen zu sprechen und eventuelle mögliche Alternativen.

Fest steht aber schon heute, daß die Mietkosten circa 15.000 Euro betragen, die man nicht einfach so kürzen kann. Der Gesamtetat betrug circa 22.000 Euro.

Genaue Zahlen bezüglich des ganzen Bibliotheksetats vom abgelaufenen Jahr 2014 werde ich aber demnächst zur Einsicht für alle in Abstimmung mit dem Vorstand hier im Netz veröffentlichen, damit jeder sehen kann, welche Einnahmen vorhanden waren bzw. sind und für was diese ausgegeben werden bzw. wurden.

Der Jahresbeitrag als Mitglied beträgt 50,00 Euro - wer uns langfristig unterstützen will kann ja beispielsweise Mitglied werden. :-)

Soweit für heute eine Ergänzung aus Frankfurter Sicht zu den anderen Meldungen.

Ich wünsche allen noch ein Frohes Fest und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr und
verbleibe mit vielen Grüßen Jürgen
 
maghzen Am: 28.12.2014 17:29:12 Gelesen: 37662# 47 @  
Im Namen der Philatelistischen Bibliothek Hamburg möchte ich allen Teilnehmern an der Diskussion zum Thema Streichung der Zuschüsse für die Philatelistischen Bibliotheken für die konstruktiven Vorschläge zur Rettung der Bibliotheken herzlich danken.

Philatelistische Bibliothek Hamburg
Ingo Susemihl
(Stellvertretender Vorsitzender)
 
Reinhard Fischer Am: 03.01.2015 00:46:43 Gelesen: 37457# 48 @  
Die Firma Schwanke und meine Firma haben angeboten, Spendeneinlieferungen für die philatelistische Bibliothek in Hamburg kostenfrei zu versteigern. Für meine Firma kann ich mitteilen, dass wir bis zum 17.01.2015 Einlieferungen für die März-Auktion annehmen, spätere Einlieferungen werden wir in der Mai-Auktion anbieten.

Die Einlieferer bekommen über den Erlös einschließlich Aufgeld und Losgebühr eine Spendenquittung der philatelistischen Bibliothek.

Fragen dazu per PN oder hier im Forum.

Gruß

Reinhard
 
Hobbyphilatelist Am: 08.01.2015 07:06:18 Gelesen: 37230# 49 @  
Dann hat es durchaus einen Sinn gehabt, die Zuwendungen für die Bibliotheken zu streichen. Wären die Zuwendungen für den BDPh d.h. für die “philatelie“ gekürzt worden, würde es keine solche Geldsammlungen geben.
 
Michael D Am: 08.01.2015 09:10:15 Gelesen: 37181# 50 @  
@ Hobbyphilatelist [#49]

Tolle Logik - dann soll die Stiftung also dort kürzen, wo es die größten Aufschreie in der Sammlerschaft gibt? Und auf der anderen Seite dort weiter fördern, wo es wenige/keine interessiert?

Gruß
Michael
 
wuerttemberger Am: 08.01.2015 09:19:27 Gelesen: 37176# 51 @  
@ Hobbyphilatelist [#49]

Wären die Zuwendungen für den BDPh d.h. für die “philatelie“ gekürzt worden, würde es keine solche Geldsammlungen geben.

Richtig, denn es wird nur das unterstützt, was man schätzt und bewahren will.

Gruß

wuerttemberger
 
drmoeller_neuss Am: 08.01.2015 15:11:39 Gelesen: 37046# 52 @  
Leider wurden die Zuschüsse sehr kurzfristig gestrichen. Einige Büchereien haben aber langfristige Kosten wie Gehälter oder Mieten. Um die betroffenen Vereine vor der Insolvenz zu bewahren, und um Handlungsspielraum für die nächsten Monate zu geben, muss kurzfristig Geld eingetrieben werden. Daher sind diese Benefizauktionen von Dr. Reinhard Fischer oder Schwanke nur zu begrüssen. Der Auktionator verzichtet auf seine Provision, und stellt seine Arbeitskraft sowie die anteiligen Kosten für Auktionskataloge etc. kostenlos zur Verfügung. Unser Dankeschön natürlich auch an die Einlieferer. Eine Dauerlösung für die Bibliotheken ist das natürlich nicht.

Auf Dauer muss natürlich die Einnahmesituation verbessert werden, was nur über eine höhere Mitgliederzahl oder höhere Mitgliedsbeiträge bewerkstelligt werden kann.

@ DL8AAM [#45]

Die von DL8AAM angerissenen Aspekte sind sicher sinnvoll, aber nur langfristig umsetzbar. Die fehlenden Mittel müssen aber kurzfristig aufgebracht werden, damit in den Bibliotheken nicht vorher die Lichter ausgehen.
 
Hobbyphilatelist Am: 09.01.2015 09:29:45 Gelesen: 36888# 53 @  
@ Michael D [#50]

"Tolle Logik - dann soll die Stiftung also dort kürzen, wo es die größten Aufschreie in der Sammlerschaft gibt? Und auf der anderen Seite dort weiter fördern, wo es wenige/keine interessiert?"

Das ist eine Erkenntnis aus den Reaktionen. Außerdem sind es doch nur eine Handvoll Schreier, die einem notorischen Oberschreier gefolgt sind.

Die Benefizauktionen und Spenden dienen höchstens zur Überbrückung des finanziellen Engpasses. Hätte nichts dagegen, wenn der BDPh-Beitrag um 1,-- EUR erhöht wird, um die Bibliotheken zu halten. Der alte Vorstand hätte hier schon viel eher reagieren müssen.
 
Lars Boettger Am: 09.01.2015 14:44:19 Gelesen: 36795# 54 @  
@ Hobbyphilatelist [#53]

Der alte Vorstand hätte hier schon viel eher reagieren müssen.

Welchen Vorstand meinst Du (BDPh oder Stiftung)? Wenn BDPh, wie und wann? Die Zuschüsse für 2013 wurden von der Stiftung November 2012 beschlossen. Das war vor über zwei Jahren.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Hobbyphilatelist Am: 09.01.2015 22:03:19 Gelesen: 36683# 55 @  
@ Lars Boettger [#54]

"Welchen Vorstand meinst Du (BDPh oder Stiftung)? Wenn BDPh, wie und wann?"

Da nur der BDPh-Vorstand für eine Beitragserhöhung verantwortlich sein kann, habe ich diesen gemeint.

Der Rückgang der Erträge aus dem Stiftungsvermögen ist ja nicht vom Himmel gefallen. So hätte man reagieren und müssen und spätestens in Heidenheim eine Erhöhung von 1,-- Euro beschließen sollen. Der BDPh-Präsident Hartig und sein Vize waren ja im Stiftungskuratorium und hätten die Lage erkennen müssen.

Wäre die Beitragserhöhung ab dem Jahr 2015 mit der weiteren Förderung der Jugend, der Bibliotheken und der „philatelie“ begründet worden, hätte jeder Verständnis dafür aufgebracht. Die Ortsvereine hätten das ganze Jahr 2014 über Zeit gehabt, die Mitglieder auf die Erhöhung vorzubereiten.

Gruß Helmut
 
Lars Boettger Am: 09.01.2015 23:36:50 Gelesen: 36642# 56 @  
@ Hobbyphilatelist [#55]

Hallo Helmut,

so einfach ist das nicht. Zum einen kann der BDPh-Vorstand zwar die Notwendigkeit einer Beitragserhöhung erkennen, aber das muss dann noch über den BDPh-Verwaltungsrat gehen. Wenn dort keine Mehrheit zustande kommt, dann braucht man so einen Antrag auf der Hauptversammlung nicht stellen.

Die Mittel der Stiftung gingen zwar zurück, gleichzeitig wurden beim BDPh auch weniger Stiftungsmittel verwendet bzw. abgefordert. Ausserdem wurden die Zuschüsse aus Stiftungsmitteln entsprechend gekürzt. Es war in 2012 nicht absehbar, dass sich die Situation der Stiftung derart dramatisch verschlechtert.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Tuffi Am: 10.01.2015 08:27:39 Gelesen: 36591# 57 @  
@ Lars Boettger [#56]

Hallo Lars,

als Postgeschichtler (Schwerpunkt Stempel) gehöre ich wohl zu einer der Randgruppen der BDPh-Mitglieder und habe schon lange das systematische Sammeln von Briefmarken aufgegeben. Aber auch ich bin als "Markensammler" angefangen. Ohne regelmäßige Besuche in der philatelistischen Bücherei in Hamburg - an die ich mich sehr gern erinnere - wäre ich nicht zu dem Wissen über meine Interessenlagen gekommen.

Es wäre nach meiner Meinung sehr schade, wenn man Markensammlern die Möglichkeit nehmen würde, sich in einem Gebiet ausserhalb seines Katalogs in einer Bücherei zu orientieren.

Das ist für mich einer der Hauptgründe dafür, daß der BDPh sich darum kümmern muß, daß "seine" Büchereien weiterbestehen.

Gruß Walter
 
Wolffi Am: 10.01.2015 12:21:59 Gelesen: 36495# 58 @  
@ Lars Boettger [#56]

Hallo Lars,

so plötzlich gehen die Renditen auf Anlagevermögen, bzw. Einkünfte nun auch nicht in diesen Höhen verloren: da sollten schon gewisse Trends zu erkennen gewesen sein, wenn man sich der Sache widmet und sich mit der Materie befasst. Was läuft noch wie lange zu welchen (ich sag mal) Zinseinkünften, wie wird es mit einer Verlängerung aussehen, was kam und kommt an sonstigen Einkünften und wie sieht dort der Trend der letzten 3-5 Jahre aus.

Auf keinen Fall kann ich mir vorstellen, dass das so Knall auf Fall kommt, dass erst am 15.12. bekannt ist oder sein sollte, dass die Bibliotheken zum 1.1. kein Geld mehr bekommen.
 
Richard Am: 11.01.2015 14:57:36 Gelesen: 36355# 59 @  
Kommt die Rettung der Bibliotheken vom BDPh ?

Im BDPh Forum hat soeben Präsident Uwe Decker zur Verwendung der Stiftungsgelder wie folgt ausgeführt:

Ich kann Ihnen und unseren Lesern gerne die Prioritäten der Förderungen mit Stiftungsgeldern im BDPh nennen:

- Ausstellungswesen
- Forschung und Literatur, d.h. Ankauf der ARGE Rundbriefe und Förderung von Sonderschriften
- Kinder- und Jugendarbeit
- Öffentlichkeitsarbeit
- Sammlerschutz

Das sind die Schwerpunkte und in der Reihenfolge der Förderhöhe, wobei das Ausstellungswesen einen Löwenanteil hat. Die Details werden wir mit dem Verwaltungsrat im März abstimmen, vielleicht gibt es dann noch Verschiebungen.

Über das Thema Bibliotheken wird in der nächsten Ausgabe der philatelie ein Bericht kommen. Hier werden Sie auch lesen, dass der BDPh dem Verband der Philatelisten-Vereine von Hessen, Rhein-Main-Nahe e.V. und dem Philatelistenverband Norddeutschland für die jeweiligen Bibliotheken Frankfurt und Hamburg ein gemeinschaftliches Hilfsangebot gemacht hat. Den Vorständen der Bibliotheken ist das bekannt.


Ob durch das gemeinschaftliche Hilfsangebot die finanziellen Nöte der Bibliotheken als nicht mehr drängend angesehen werden können, ist leider bisher nicht bekannt geworden. Bisher haben sich die Vorstände der Bibliotheken nicht geäussert.

Schöne Grüsse, Richard

[Hervorhebung im Zitat durch die Redaktion]
 

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