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Thema: Österreich: Aufgabs-, Abgabsrecepissen, Aufgabescheine
Cantus Am: 12.04.2016 00:33:18 Gelesen: 39082# 1 @  
Hallo,

ich denke, die Vielfalt der Formulare und Stempel hat ein eigenes Thema verdient. Dabei reizen mich Scheine von der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts ebenso wie solche, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausgefertigt worden sind. Zum Start zeige ich zwei Beispiele.

Ich beginne mit eine Aufgabs-Rezepisze vom 25.1.1841 aus Budwitz. Budwitz, auch Mährisch Budwitz, war damals eine Kleinstadt in Mähren und meines Wissens Teil des Kaiserreichs Österreich-Ungarn.



Als Zweites zeige ich eine Aufgabs-Recepisse vom 16.3.1872 auf zweisprachigem Formular, vorne in deutsch, rückseitig in slovenischer Sprache. Hier wurde die deutsche Seite vom K.K.Postamt in Gross Sonntag verwendet.
Velika Nedelja (deutsch: Großsonntag; auch Groß Sonntag) ist ein Dorf, das heute zur Gemeinde Ormož in Slovenien gehört [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Velika_Nedelja
 
Erdinger Am: 13.04.2016 15:43:34 Gelesen: 39041# 2 @  
Hallo Cantus,

danke für die Eröffnung des schönen Themas!

Kleine Berichtigung: Vor dem sogenannten Ausgleich von 1867 spricht man vom Kaisertum Österreich, danach von der österreichisch-ungarischen Monarchie. Kürzel und Begriffe wie "k.k.", "k.u.k." sowie "trans- und cisleithanisch" sind für uns Deutsche etwas verwirrend, aber die Beschäftigung damit lohnt sich, auch in posthistorischer Hinsicht. Niemand hat die damit verbundenen bürokratischen Auswüchse literarisch liebenswerter aufs Korn genommen als Fritz von Herzmanovsky-Orlando, der unbedingt lesenswert ist. Aber das führt schon zu weit. Als Philatelist sollte man wahrscheinlich eher die Vorphilafibel von Hubert Jungwirth [1] lesen ...

Ich freue mich auf weitere Scheine und kann später ein oder zwei Beispielbriefe beitragen.

Viele Grüße aus Erding!

[1] http://www.bdph.de/index.php?id=1254&no_cache=1&tx_bdphliteraratur_pi1[detail]=34906
 
Cantus Am: 14.04.2016 01:28:31 Gelesen: 39016# 3 @  
@ Erdinger [#2]

Hallo Erdinger,

an Material mangelt es nicht. Ich habe bisher allerdings erst die Hälfte meines Bestandes eingescannt, denn die Bearbeitung dieser doch recht dünnen und oft unregelmäßig geschnittenen Papiere ist nicht immer ganz einfach. Es freut mich aber, dass du dich zu Wort gemeldet hast.

Heute zunächst zwei Aufgabe-Scheine aus Bludenz. Ich denke, die Stadt ist groß genug, dass ich auf eine nähere Beschreibung verzichten kann. Leider sind die Schriften auf solchen Scheinen meist so hingeschmiert, dass man nur wenig entziffern kann. Hier ist zu erkennen, dass der erste Schein, ausgefertigt am 2.5.1882, und der zweite Aufgabeschein, ausgefertigt am 7.1.1888, je einen Brief an Privatadressen betreffen.



Als zweites Beispiel habe ich noch eine Aufgabs-Recepisse, die am 28.1.1850 in Bärn, einer Stadt in Mähren, ausgefertigt worden ist. Im Gegensatz zu meinem Beispiel vom 12.4.2016 sind hier beide Seiten des Vordruckes in deutscher Sprache abgefasst; dabei bildet die Vorderseite das Formular, die Rückseite die Hinweise dazu.

Moravský Beroun (dt. Bärn) ist heute eine Stadt mit 3.118 Einwohnern (Stand 1. Jan. 2014) in Tschechien. Sie liegt auf 525 m Höhe über NN im Niederen Gesenke in Mähren und gehört dem Okres Olomouc an. Die Stadt liegt in einem Talkessel an der Einmündung des Čabová (Sommeraubach) in den Důlní potok (Stollenbach) [1]. Diese Aufgabs-Recepisse bestätigt die Aufgabe eines Briefes an eine militärische Adresse.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Moravsk%C3%BD_Beroun
 
Filigrana Am: 14.04.2016 11:44:22 Gelesen: 39000# 4 @  
Hallo Ingo,

ein schönes und interessantes Thema.

So wie du dieses Thema genannt hast und zugefügt hast, dass dir die aus 19. Jahrhundert gefallen, vermute ich, dass du ausschließlich diese Scheine sammelst. Es erschließt sich noch nicht ganz bei mir, ob du dich nur mit den Orten diese Scheine beschäftigen möchtest oder näher?

Orte:

Wie dir schon Erdinger geschrieben hat, kann es auch für einen Sammler sehr interessant sein und es zahlt sich aus, wenn man sich ein wenig mit der Historie damaligen Geschehens beschäftigt.

Siehe hier – war vor paar Wochen bei mir auch der Fall:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=7763

Papier/art und Schrift:

Es gibt Sammler, welche sich auch mit der Größe (Folioformat) beschäftigen, auch Sammler, welche interessiert von welchen Postamt sie geliefert als Vordruck waren usw.

Bei dünnen Papier tust dich leichter bei scannen, wenn du ein schwarzes Papierblatt drauf legst oder ein Buch als Gewicht.

Nur wenn wir uns bemühen, die Schrift zum entziffern, können wir die Scheine näher beschreiben. Es sind viele Sammler hier, welche dir sicher helfen.

Sammlung sortieren:

Weil es an Material bei dir nicht mangelt, würde ich es an deine Stelle tun. Wie – es ist natürlich dir überlassen, hängt von Interessen wie du deine Sammlung aufbauen möchtest.

Ich sammle keine Postscheine, hier gibt dir sicherlich erfahrene Sammler mit einem guten Vorschlag, vielleicht wenn es nur um die Orte geht, wäre das einfachste nach Ländern zu welchen sie heute gehören. Ich persönlich würde sie nach Briefpost und Fahrpost sortieren, du hast schon hier eine Vielfalt gezeigt.

Es scheint dir jetzt eventuell viel, was ich dazu jetzt erwähne, aber was du dir daraus entnimmst bestimmst du. Wenn du uns die Scheine einzeln vorstellst, eventuell deine Fragen da zu hin fügst, können wir gern was da zu schreiben und über eine oder andere Detail diskutieren falls einer andere Meinung ist usw.

Beispiel Nr. 1
Aufgabs Rezepisse von Budwitz/ 25.1.1841
Budwitz

https://de.wikipedia.org/wiki/Moravsk%C3%A9_Bud%C4%9Bjovice

Historische Post Ortsname: 1750 Budwitz, 1831 auch Mährisch Budwitz
Fahrpost Afgabs – Rezepisse
ausgestellt für einen beschwerten Brief mit 10 f (Gulden) BN (Bank Noten) welcher für Herr Karl Seitzer(?) nach Prag bestimmt war.

Gebühren

Das schwierigste Teil, ohne Literatur kommt man nicht weiter, weil wir hier Tarife benötigen. Vergleiche sind auch zu empfehlen, einiges kannst du aus diesen Scheinen aber gleich raus lesen (Die Post haftet ein einen Verlust in Inland 3, Ausland 6 Monate. Rezepisse Gebühr 3 kr (Kreuzer)).

Bei Fahrpost Scheinen war die Rezepisse Gebühr 3x, nur Wien hatte 4x. Zum Vergleich - bei Briefpost hat man 2x verlangt.

Insgesamt zahlte der Absender 15x Franko,
3x Recepiss Gebühr
12x – hier ist Tarif für einen Wertbrief ab 1.4.1820 gültig bei welchen sich die Taxe von Briefpostgebühr und Wertporto zusammen setzt.

Ich bin hier kein Kenner und auch kein Sammler(in), also nur kleine Vorschläge wie ich vorgehen würde.

LG A
 
Cantus Am: 14.04.2016 15:56:08 Gelesen: 38969# 5 @  
@ Filigrana [#4]

Hallo Filigrana,

vielen Dank für deine ausführlichen Bemerkungen und Hinweise, sie werden aber wohl leider anderen Sammlern dieser Materie mehr weiterhelfen als mir. Wie du richtig erkannt hast, habe ich solche Scheine nach rein geografischen Gesichtspunkten zusammengetragen. Meine Sammlung ist auch nicht sehr groß, vielleicht so etwa zweihundert Scheine. Mir geht es dabei - neben den unterschiedlichen Formularen und Vordrucken - ausschließlich um die Aufgabeorte und die zugehörenden Stempel. Anders als in Österreich gesammelt wird, mache ich bei der Sortierung keinen Unterschied zwischen den einzelnen Kronländern oder Landesteilen. Darüber hinaus bin ich kein Postgeschichtler und habe also auch kein Interesse daran, mich mit Gebühren und Portostufen zu befassen und/oder diese hier im Forum zu erläutern; das können gerne Andere für mich erledigen.

Ich bin und bleibe vor allem anderen ein Ganzsachensammler und habe als dieser sicherlich auch einen ganz anderen Blick auf Belege jeder Art als Briefmarkensammler oder Postgeschichtler. Hinzu kommt, dass ich auch noch andere Sammlungen nach rein geografischen Gesichtspunkten führe (so wie auch meine Frau), dazu gehören auch Landkarten, Atlanten und eine eigene Geografieabteilung in meiner Bibliothek.

Ich pflege meine philatelistischen Hauptsammelgebiete Privatganzsachen von Österreich, Fracht- und Paketpost im Österreich des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, österreichische Ganzsachenpostkarten mit privaten Zudrucken, überwiegend gelaufene Bildpostkarten von Österreich, Frankreich und der Schweiz, Publibelkarten von Belgien sowie die Sammelgebiete mit Ortsrundstempeln des Deutschen Reiches und die deutschen Poststellenstempel aller Zeiten außerordentlich zeit- und auch kostenintensiv, da bleibt einfach kein Raum mehr, um mich nun auch noch mit Portostufen und spezieller Postgeschichte in Österreich zu befassen. Auch mein Zeitmanagement als Rentner lässt sich nicht unendlich dehnen und schließlich gibt es auch noch andere Dinge im Leben als nur die Philatelie.

Du kannst dich aber gerne mit Erläuterungen zu meinen Bildbeiträgen versuchen. Hier aber nun zwei weitere Bildbeispiele. Zunächst eine Recepisse vom 2.10.1831 (?) aus Wittingau, einem Ort in Böhmen [1] für ein Schreiben nach Scheibs.



Zum Zweiten ein Aufgabe-Schein vom 17.12.1899 aus Egg. Da es bereits im heutigen Österreich insgesamt 21 verschiedene Orte oder Ortsteile mit diesem Namen gibt, vermag ich nicht zu definieren, zu welchem Egg mein Beleg gehört. Der zugehörige Brief ist als Ortspost (= loco) in Egg gelaufen.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/T%C5%99ebo%C5%88
 
Baber Am: 14.04.2016 16:23:43 Gelesen: 38961# 6 @  
@ Cantus [#5]

Hallo Ingo,

dem Namen Sutterlütty nach zu schließen, kann es sich nur um EGG im Bregenzer Wald/Vorarlberg handeln, denn dort ist der Name Sutterlütty verbreitet.

Gruß
Bernd
 
bayern klassisch Am: 14.04.2016 16:50:30 Gelesen: 38952# 7 @  
@ Cantus [#5]

Hallo Ingo,

2. November 1831 ist das Datum der Ausfertigung deines schönen Scheins.

Ein Ortswertbrief innerhalb des kleinen vorarlbergischen Ortes Egg - wow, hätte nicht gedacht, dass es so etwas gab, weil man es hätte noch selbst vorbei tragen können bei der Größe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 14.04.2016 17:40:31 Gelesen: 38943# 8 @  
Hallo Ingo,

danke für deine Antwort. Nachdem du dein Interesse hier geschildert hast, werde mich drauf beschränken, was dich tatsächlich interessiert.

Hier kleine Hilfevorschläge zur deinen Fragen:

1 Frage/Datierung

Dieses Link kannst du gut in Zukunft nutzen falls die Monatsnamen auf Latein vorkommen: 9 Monat/ November

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiJx_yrsI7MAhUJESwKHT7TCwsQFggrMAE&url=http%3A%2F%2Fhttp://www.kalenderlexikon.de%2Fanzeigen.php%3FEintrag%3DMonatsnamen&usg=AFQjCNE2IsqoUda1ha2C1vjhQ07QuToIkA

2 Frage/Stempel – Ort

Nutze die Möglichkeit in Stempeldatenbanken suchen, man kommt schnell voran.

LG A
 
Baber Am: 14.04.2016 17:47:03 Gelesen: 38937# 9 @  
@ bayern klassisch [#7]

Hallo Ralph,

ich glaube, Du hast die beiden Scheine von Ingo in [#5] verwechselt, der Ort EGG bezieht sich auf die Postanweisung mit 15 Gulden vom 17.12.1899.

Gruß
Bernd
 
bayern klassisch Am: 14.04.2016 18:00:57 Gelesen: 38932# 10 @  
@ Baber [#9]

Hallo Bernd,

ja, habe ich in der Eile verwechselt - aber auch eine Postanweisung am Ort ist mir so gut wie unbekannt. Das Geld hätte man auch selbst vorbei bringen können, wäre günstiger gewesen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 22.04.2016 01:27:35 Gelesen: 38879# 11 @  
Heute habe ich eine Aufgabs-Recepisse aus Göcse, einem Ort und einer Region ganz im Westen der ungarischen Reichshälfte. Heute trägt der Ort den Namen Göcsej [1].

Die Aufgabs-Recepisse wurde am 23.6.1861 für einen Brief nach Sürgöny ausgefertigt.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6csej
 
Filigrana Am: 22.04.2016 11:08:46 Gelesen: 38854# 12 @  
Hallo Ingo,

diese Recepisse wurde ausgestellt für einen beschwerten Brief, welcher an Surgony - Zeitung in Pest ging.

LG A
 
Cantus Am: 20.05.2016 01:07:51 Gelesen: 38676# 13 @  
@ Filigrana [#12]

Hallo,

vielen Dank für deine Korrektur. Heute wieder ein Exemplar, bei dem ich nicht alles entziffern kann. Diese Aufgabsrecepisse wurde von der Privaten K.K. Gränz-Postwagens-Expedition am 29.Oktober 1934 für einen Brief nach Hof ausgefertigt; leider kann ich den Aufgabeort nicht entziffern.



Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 20.05.2016 10:40:00 Gelesen: 38656# 14 @  
@ Cantus [#13]

Hallo Ingo,

das ging an die Bäckerzunft im bayerischen Hof.

Jgdf oder Igdf lese ich da. -df sollte für dorf stehen. Jg oder Ig - da müsstest du mal schauen, ob es ein deutschsprachiges Örtchen gab, das J(un)gendorf, Jägerdorf, Ingendorf oder so heißt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 20.05.2016 17:03:03 Gelesen: 38634# 15 @  
@ bayern klassisch [#14]

Hallo Ralph,

ja gibt es: Krnov (Jägerndorf) bei Opava (Troppau) [2]

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Krnov
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Opava
 
bayern klassisch Am: 20.05.2016 17:15:44 Gelesen: 38629# 16 @  
@ bignell [#15]

Hallo Harald,

wegen der Gebührenhöhe kann ich mangels Wissens keine Konstellation herstellen, aber Jägerndorf klingt für mich sehr plausibel, wenn es vom Franko her passt. Es wird auch kein allzu kleines Amt gewesen sein, weil man sonst nicht so elegant diese Ligatur zustande gebracht hätte. Das spricht für Übung und Übung bekommt man nur, wenn man relativ viele Scheine in kurzer Zeit hat ausfertigen müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 20.05.2016 17:41:55 Gelesen: 38623# 17 @  
@ bayern klassisch [#14]

Hallo Ralph,

da ist mir Harald schon zuvorgekommen, denn ich hätte auch auf Krnov verwiesen. Jägerndorf war - und ist vermutlich auch heute noch - ein bedeutender Handels-, Wirtschafts- und Siedlungsplatz. Zum Vergleich zeige ich nachstehend eine andere Aufgabsrecepisse, die etwa achtzehn Jahre später am 14.6.1852 in Jägerndorf ausgefertigt wurde. Warum dort allerdings der Ortsname mit rotem Stempel eingetragen wurde, weiß ich nicht, denn noch spätere Aufgabsrecepissen aus Jägerndorf tragen Ortsstempel in schwarzer Farbe. Möglicherweise sollte damit die Aufgabe eines Einschreibens deutlich gemacht werden, vielleicht ist es aber such nur ein besonderes Sortiermerkmal, denn die Sendung war an ein ..... Regimentskommando in Krakau gerichtet.



Sonnige Grüße (endlich scheint hier die Sonne einmal wieder)
Ingo
 
Cantus Am: 21.06.2016 22:26:06 Gelesen: 38394# 18 @  
Heute zwei Beispiele aus Bregenz. Zunächst eine Aufgabs-Recepisse vom 24.9.1846 für ein Paket nach Wien.



Rund 50 Jahre später wird in Bregenz am 10.5.1899 die Aufgabe einer Postanweisung bescheinigt.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 13.07.2016 17:39:51 Gelesen: 38278# 19 @  
Zu Grisignana findet sich im Internet eine interessante Beschreibung [1] und ein Blick auf die Ortschaft im äußersten Nordwesten von Istrien im heutigen Kroatien vermittelt ein südländisches Flair. Ich denke, die Ortschaft hat sich baulich kaum verändert, seit am 25.11.1890 dort von der Post ein deutsch-italienischer Aufgabeschein über eine Postanweisung ausgefertigt worden war.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C5%BEnjan#/media/File:Groznjan_Istria.jpg
 
Cantus Am: 16.07.2016 02:11:06 Gelesen: 38242# 20 @  
In Horn, heute eine Bezirkshauptstadt im gleichnamigen Bezirk Horn im östlichen Waldviertel in Niederösterreich, wurde 70 Jahre früher am 8.5.1820 die Aufgabe eines Schreibens mit ganz anderem Vordruck bescheinigt.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 16.10.2016 15:54:16 Gelesen: 37899# 21 @  
Heute ein Aufgabeschein vom 9.3.1864 aus Beneschau. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Beneschau, das sich 1802 aus der Untertänigkeit freikaufte, zu einem Zentrum der nationalen Wiedergeburt. 1850 wurde es Sitz eines Bezirksgerichts (Gerichtsbezirk Beneschau). 1871 erhielt Beneschau Eisenbahnanschluss, der 1895 zu einem Verkehrsknotenpunkt ausgebaut wurde.

Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges war Beneschau Garnisonsstadt der k.u.k. Monarchie. Es lagen hier das II. Bataillon des Böhmischen Infanterie-Regiments Nr. 102 und das II. Bataillon des k.k. Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 28.

Im heutigen Tschechien ist Benešov (deutsch: Beneschau) eine Stadt in der Mittelböhmischen Region, 37 km südöstlich von Prag. Sie ist auch Hauptstadt des gleichnamigen Okres Benešov und ein wichtiges Zentrum der Verwaltung, der Bildung, des Verkehrs und des Handels [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bene%C5%A1ov
 
Cantus Am: 15.11.2016 01:56:23 Gelesen: 37715# 22 @  
Mautern an der Donau ist eine Stadtgemeinde mit 3588 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2016) am südlichen Donauufer in Niederösterreich gegenüber von Krems/Stein [1]. Der Aufgabeschein wurde dort in der Gegend erworben, deshalb schließe ich eine Zuodnung zu Mautern in der Steiermrk aus.



Ausstellung am 20.12.1858

Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mautern_an_der_Donau
 
Cantus Am: 20.12.2016 00:50:33 Gelesen: 37469# 23 @  
Heute zeige ich euch einen Aufgabeschein, der am 11.12.1895 in Großschönau in Niederösterreich als Beleg für eine recommandierte Sendung ausgefertigt wurde, die an Stanislaus Kraus in Zwettl gerichtet war.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 01.01.2017 19:04:32 Gelesen: 37403# 24 @  
Spišská Nová Ves (deutsch (Zipser) Neu(en)dorf, ungarisch Igló) ist eine der größten Städte in der Ostslowakei, südöstlich der Hohen Tatra und liegt in der traditionellen Region Zips (Spiš) [1]. Als die Stadt zu Österreich gehörte, wurde am 6.7.1864 in Iglo eine Aufgabsrecepesse für einen Wertbrief nach Buda (später Budapest) ausgehändigt.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Spi%C5%A1sk%C3%A1_Nov%C3%A1_Ves
 
Cantus Am: 22.01.2017 03:45:28 Gelesen: 37250# 25 @  
Heute eine Aufgabbs-Recepisse vom 7.8.1850 aus Woitz, auch bekannt als Woitz O.S. oder als Eichenau (Oberschlesien).



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 14.02.2017 03:14:14 Gelesen: 37145# 26 @  
Hier ein Aufgabe-Schein in deutsch-italienischer Sprache, ausgestellt am 2.10.1889 in Avio, einer Gemeinde mit etwa 4100 Einwohnern im Süden der autonomen Provinz Trient (Trentino), damals Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 27.02.2017 01:21:15 Gelesen: 37043# 27 @  
Heute ein Aufgabeschein vom 9.2.1869 aus Karlovitz, wobei ich nicht eindeutig feststellen konnte, welches Karlovitz (auch Karlowitz oder Karlovice) hier gemeint ist.



Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 27.02.2017 18:19:25 Gelesen: 37020# 28 @  
@ Cantus [#27]

Hallo Ingo,

Karlovci in Vojvodina [1]

Müller 391b

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sremski_Karlovci
 
Cantus Am: 15.05.2017 03:15:33 Gelesen: 36246# 29 @  
Heute ein Schein vom 27.1.1843 aus Schönau in Niederösterreich.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 28.08.2017 01:32:29 Gelesen: 35087# 30 @  
Zur Abwechslung heute eine Aufgabs-Recepisse aus Süd-Tirol, ausgestellt am 22.7.1872 in Meran.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 24.09.2017 11:52:03 Gelesen: 34833# 31 @  
Horažďovice (deutsch Horaschdowitz, früher Horažďowitz bzw. Horaždiowitz) ist eine Kleinstadt in Tschechien. Sie liegt 17 Kilometer nordwestlich von Strakonice und gehört zum Okres Klatovy [1].

Auf dieser zweisprachigen Ausgabsrecepisse von 7.1.1870 wurde die böhmische Variante gewählt, um die Aufgabe eines Briefes in Horazdowic mit Ziel in Graz zu bescheinigen.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hora%C5%BE%C4%8Fovice
 
Cantus Am: 03.10.2017 08:17:52 Gelesen: 34697# 32 @  
Heute ein Aufgabeschein über einen Wertbrief vom 24.2.1888 aus Götzis, einer Marktgemeinde mit heute rund 11.500 Einwohnern im Bundesland Vorarlberg im Bezirk Feldkirch, also ganz im Westen von Österreich.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 18.03.2018 12:59:11 Gelesen: 32227# 33 @  
Beneschau (heute tschechisch Benešov) ist eine Stadt in der Mittelböhmischen Region, 37 km südöstlich von Prag. Sie ist auch Hauptstadt des gleichnamigen Okres Benešov und ein wichtiges Zentrum der Verwaltung, der Bildung, des Verkehrs und des Handels.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Beneschau, das sich 1802 aus der Untertänigkeit freikaufte, zu einem Zentrum der nationalen Wiedergeburt. 1850 wurde es Sitz eines Bezirksgerichts (Gerichtsbezirk Beneschau).

1871 erhielt Beneschau Eisenbahnanschluss, der 1895 zu einem Verkehrsknotenpunkt ausgebaut wurde.

Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges war Beneschau Garnisonsstadt der k.u.k. Monarchie. Es lagen hier das II. Bataillon des Böhmischen Infanterie-Regiments Nr. 102 und das II. Bataillon des k.k. Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 28. Wegen der Befürchtung möglicher politischer Unruhen wurde 1916 das 2. Regiment der Tiroler Kaiserjäger mit seinem Ersatztruppenteil von Bozen nach Beneschau verlegt [1].

Heute zeige ich einen Aufgabeschein vom 9.3.1864 mit schönem Einzeiler von Beneschau.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bene%C5%A1ov
 
Cantus Am: 27.04.2018 00:39:53 Gelesen: 31811# 34 @  
Der BRIEFMARKEN- und MÜNZENSAMMLERVEREIN GMUNDEN [1] richtet jedes Jahr Philatelietage mit Börse und Messe aus, die sich durchaus mit Veranstaltungen in München oder Wien messen können. Für Philatelisten in Österreich ist Gmunden also durchaus ein Begriff, aber auch Österreichsammler wie ich kennen selbstverständlich die dortigen Veranstaltungen, findet man dort doch besonders umfangreiches Material für jede Form einer Österreichsammlung.

Gmunden ist eine Stadt im oberösterreichischen Salzkammergut. Die Stadt liegt am Nordufer des Traunsees und hat etwa 13.000 Einwohner. Gmunden ist Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Bezirks Gmunden. Als Zentrum des Gerichtsbezirks Gmunden beherbergt es das Bezirksgericht. Die Stadt ist bekannt als Herkunftsort der Gmundner Keramik mit ihrem charakteristischen weiß-grün geflammten Dekor. Während der k. u. k. Monarchie galt Gmunden als renommierte Sommerfrische, wovon heute noch die zahlreichen Villen künden [2].

Ich zeige euch heute zwei Aufgabescheine aus Gmunden, deren Verwendung nur etwa fünf Jahre auseinander liegt, dazwischen hatte aber ein Wechsel des Ortsstempels stattgefunden. Die Vordrucke sind identisch, auch wenn die Rückseiten bei gleicher Vergrößeruung etwas unterschiedlich wirken.

Der erste Aufgabeschein datiert vom 12.März 1869. Der aufgegebene Brief war an eine Adresse in Wien Neubau gerichtet.





Der zweite Aufgabeschein wurde am 31.7.1874 für einen Brief nach Wien VII audsgefertigt.





Viele Grüße
Ingo

[1] http://www.bmsv-gmunden.at/philatelie/gmunden-2017/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gmunden
 
Cantus Am: 22.05.2018 01:50:46 Gelesen: 31573# 35 @  
Heute zwei Scheine aus Hořic aus dem heutigen Tschechien, damals zu Böhmen gehörig. Soweit ich das erkunden konnte, lautet die heutige Scheibweise auf Hořice. Die Stadt Hořice (deutsch Horschitz) liegt etwa 25 km südöstlich der Kreisstadt Jičín und 25 km nordwestlich der Kreisstadt Hradec Králové.





Ausgabsrecepisse aus Hořic vom 6.Mai 1867 für einen Brief nach Prag.





Ausgabsrecepisse aus Hořic vom 31.März 1868 für einen Brief nach Prag.

Viele Grüße
Ingo
 
iholymoses Am: 16.07.2018 22:16:52 Gelesen: 30450# 36 @  
Guten Abend,

hier eine Aufgabs-Recepisse / Podací lístek von 1876

Doppelseitig deutsch / tschechisch
Stempel "PRAG KLEINSEITE" (heute: PRAHA MALÁ STRANA)
als Einzeiler auf deutscher Seite.
Handschriftlich ausgefüllt ist aber die tschechische Seite.





Bei Interesse: ebay Auktion läuft - Artikelnummer: 372369921522

Viele Grüße,
Reinhard
 
marc123 Am: 17.07.2018 23:39:50 Gelesen: 30405# 37 @  
Hier vier Albumseiten zum Thema. Die Seiten sind auf der Rückseite nummeriert (138, 139, 141 und 144). Diese Zahlen sprechen dafür, dass sie aus einer grösseren Sammlung stammen. Ich habe diese vier Seiten so zusammen in einem Los erworben. Schade ist es, wenn von einer Sammlung die aufgelöst wird, nichts außer den Belegen übrig bleibt. So können zumindest vier Seiten der Nachwelt hier im Netz erhalten bleiben.

Auf eine Beschreibung verzichte ich. Da lasse ich den ehemaligen Sammler (dessen Namen ich nicht kenne) sprechen, der sich sicherlich mit dem Thema besser auskennt/ kannte als ich. In diesem Thema wurden ja auch noch keine Belege mit Zusatzfrankaturen gezeigt.





Beste Grüße
Marc
 
Cantus Am: 23.07.2018 01:32:54 Gelesen: 30309# 38 @  
@ marc123 [#37]

Hallo Marc,

du bist im falschen Thema gelandet, denn hier ist ausdrücklich nur von Aufgabescheinen und Abgabsrecepissen die Rede, nicht aber von Retourrecepissen, also von Schreiben, die nicht etwa die Aufgabe, sondern den Rücklauf eines Poststückes betreffen, das aber wäre ein ganz eigenes Thema. Ein passendes Thema gibt es unter der Überschrift "Österreich - Formulare der Post des 19. Jahrhunderts". Von jemandem, der angibt, sich mit österreichischer Klassik zu beschäftigen, hätte ich doch erwartet, dass er den Unterschied zwischen Postaufgabe und Postrücklauf kennt.

Von mir heute ein Aufgabeschein über eine Postanweisung vom 10.12.1890, ausgefertigt in Katharinenberg, einer Stadt mit damals etwa 1.500 Einwohnern im nördlichen Böhmen.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 28.09.2018 01:42:25 Gelesen: 29350# 39 @  
Der einzige Sammler, der regelmäßig österreichische Philatelie in Form unterschiedlicher Belege mit mir tauscht, wohnt in der Gegend um Leoben. Ich zeige daher heute zwei Aufgabs-Recepissen aus Leoben, zeitlich nur ein Jahr auseinander, in der Zwischenzeit aber fand eine Änderung der Poststempel für solche Bescheinigungen statt.

Zunächst eine Aufgabs-Recepisse vom 9.7.1862 für einen Brief, adressiert nach Graz. Der Poststempel ist noch ein Einzeiler.





Die zweite Aufgabs-Recepisse wurde am 29.4.1863 ausgefertigt, ebenfalls für einen Brief nach Graz. Bei diesem Beispiel wurde von der Post ein Rechteckstempel mit zweizeiliger Inschrift verwendet.





Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 25.11.2018 18:58:21 Gelesen: 28536# 40 @  
Ervěnice (deutsch Seestadtl, früher auch Ruenice, Erwenicz), war eine Stadt im Okres Most in Tschechien, die bis 1960 dem Okres Chomutov zugehörig war. Die Stadt lag in Nordböhmen an einer sanft ansteigenden Anhöhe am rechten Ufer des Flusses Biela, gegenüber der Einmündung des Altbachs.

In den Jahren 1959 bis 1960 fiel die Ortschaft dem fortschreitenden Tagebau zum Opfer und wurde aufgelassen. Das Katastralgebiet wurde der Ortschaft Komořany u Mostu zugeschlagen, die ihrerseits 1988 nach Most eingemeindet wurde. Die Statuen des Hl. Johann von Nepomuk aus dem Jahr 1730 und des Hl. Florian (1717) wurden nach Malé Březno (Kleinpriesen) gebracht [1].

Ich zeige dazu heute einen Aufgabeschein vom 18.3.1876, als Böhmen noch Teil des Kaiserreiches Österreich-Ungarn war.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Erv%C4%9Bnice
 
Cantus Am: 04.07.2019 21:40:29 Gelesen: 26359# 41 @  
Götzis ist eine Marktgemeinde mit 11.709 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Bundesland Vorarlberg im Bezirk Feldkirch und in der Kummenberg-Region an der Grenze vom Oberen zum Unteren Vorarlberger Rheintal [1].

Dazu ein Aufgabeschein über einen Brief vom 24.2.1888, der an eine Adresse in Mezzolombsardo gerichtet war.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tzis
 
bignell Am: 05.07.2019 23:00:38 Gelesen: 26345# 42 @  
Hallo Ingo,

wurde das Retourrecipis an den Absender übergeben, war das Aufgabsrecipis einzufordern und wurde später zusammen mit dem Abgabsrecipis vernichtet, also können zwei Recipis zum selben Brief nicht mehr existieren, sofern die Vorschriften befolgt wurden. Das war hier glücklicherweise nicht der Fall:



19.2.1854 Aufgabs- und Retourrecipis von Nikolsburg (Mikulov) nach Ungarisch Ostrau (Uherský Ostroh) über Lundenburg (Breclav) mit Nummer 127. Während das Jahr am Aufgabsrecipis schon mit 185. vorgedruckt war, kam beim Retourrecipis noch ein 184.-Vordruck zur Anwendung.

Jetzt müsste nur noch irgendwo das Abgabsrecipis Nummer 127 auftauchen, dann wäre das Trio komplett.

Lg, harald
 
Cantus Am: 06.07.2019 13:30:20 Gelesen: 26329# 43 @  
@ bignell [#42]

Hallo Harald,

vielen Dank für's Zeigen, so zusammen habe ich derartige Belege noch nie gesehen.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 19.08.2019 22:10:38 Gelesen: 25880# 44 @  
Kolín (deutsch Kolin, älter auch Köln, Cölln, Neu-Kolin bzw. Collin) ist eine Stadt in der mittelböhmischen Region, knapp 60 km östlich von Prag. Die Stadt liegt an der Elbe sowie an einem wichtigen Eisenbahnknoten. Bis 1995 endete hier die Elbschifffahrt [1].

Hier ist ein Aufgabeschein aus Collin, eingedeutscht nach Kollin, ausgefertigt am 23.6.1854. Weitere Anhgaben sind für mich nicht entzifferbar.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kol%C3%ADn
 
bignell Am: 19.08.2019 22:18:44 Gelesen: 25878# 45 @  
@ Cantus [#44]

Hallo Ingo,

ich würde als Empfänger "Karl Hrvatil in Prag" lesen.

Liebe Grüße, harald
 
Cantus Am: 20.08.2019 21:29:48 Gelesen: 25797# 46 @  
@ bignell [#45]

Hallo Harald,

vielen Dank für deinen Übersetzungsversuch. Es ist wirklich grauslich, wie manche Leute Formulare vollschmieren, ohne Rücksicht darauf, ob Andere das dann auch lesen können.

Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 20.08.2019 21:39:07 Gelesen: 25796# 47 @  
@ Cantus [#46]

Hallo Ingo,

man sollte nie vergessen, dass es sich dabei um Gebrauchsgegenstände handelt, und da nimmt man sich nun mal nicht die Zeit schön zu schreiben. Vergleich es mal mit einem Einkaufszettel, der ist für andere Leute oft auch unleserlich.

Liebe Grüße, harald
 
Cantus Am: 27.11.2019 00:42:44 Gelesen: 24859# 48 @  
Heute ein Schein vom 24.1.1864 aus Littau, früher in Böhmen gelegen, heute ein Ort in Tschechien mit dem Namen Litovel [1]. Es ist schon bemerkenswert, dass jemand, der offensichtlich Blut an der Hand hatte, den Schein für so wichtig hielt, dass er ihn aufbewahrte. Leider kann ich auch bei diesem Schein die Handschrift nicht entziffern.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Litovel
 
bayern klassisch Am: 27.11.2019 06:04:32 Gelesen: 24855# 49 @  
@ Cantus [#48]

Lieber Ingo,

Inhalt war ein Wechsel über 40 Gulden.

Das ist kein Blut, sondern der Schein war, wie die meisten vor und nach ihm, in Akten rot eingesiegelt worden und dann in späterer Zeit für Sammler wie uns dort wieder entnommen worden, die Reste sieht man.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 18.12.2019 00:46:11 Gelesen: 24644# 50 @  
@ bayern klassisch [#49]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Korrektur, das war mir bisher nicht bekannt.

Heute ein Aufgabeschein vom 11.12.1895 aus Groß Schönau (heute Velký Šenov in Tschechien) im äußersten Norden Böhmens.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 24.05.2020 22:59:22 Gelesen: 23126# 51 @  
Chrast liegt mitten in Tschechien [1], zur Zeit des Kaiserreiches Österreich-Ungarn war die Stadt aber ein Teil Böhmens. Dazu zeige ich einen Aufgabeschein vom 29.10.1877 über die Aufgabe eines Briefes mit Ziel in Prag.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Chrast
 
Cantus Am: 07.06.2020 11:36:05 Gelesen: 23015# 52 @  
Znaim (Tschechisch Znojmo) ist eine Stadt in der Südmährischen Region in Tschechien mit 33.805 Einwohnern 2014. Sie liegt auf einer Felszunge am linken, steil abfallenden Ufer der Thaya (Dyje), 55 Kilometer südwestlich von Brünn und 75 Kilometer nordwestlich von Wien, unweit der Grenze zu Niederösterreich. In der Zeit des österreichisch-ungarischen Kaiserreiches gehörte die gesamte Region bis 1918 zu Böhmen und damit zu Österreich, wurde dann tschechisch, bis die Deutschen das Gebiet okkupierten, um nach Kriegsende Teil der Tschechoslowakei und seit dem 1.1.1993 Teil des neugegründeten Tschechiens zu werden [1].

Ich zeige einen Aufgabeschein aus Znaim vom 27.10.1867 für einen Brief, der nach Wien laufen sollte.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Znojmo#cite_note-12
 
bignell Am: 09.08.2020 20:49:36 Gelesen: 22616# 53 @  
Liebe Freunde,

mir liegt ein Teil der Abgabsrecepissen der Grazer Fahrpost von 1868 vor, und ich möchte hier einige Besonderheiten zeigen.

Abgabsrecepissen verblieben beim Postamt und wurden nach einiger Zeit vernichtet, jedoch wurde diese Bestimmung nicht immer eingehalten, und so sind noch welche erhalten geblieben. Abgabsrecepissen mit anhängender Aufgabsrecepisse sind jedoch selten.

Recepisse 3205 vom 5.12.1868:



Recepisse 1379 vom 4.7.1868 - da diese nicht gefaltet ist, habe ich auf einen Scan der Aufgabsrecepisse verzichtet:



Weitere Recepissen folgen.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 22.09.2020 00:05:56 Gelesen: 22246# 54 @  
Liebe Freunde,

die beiden Recepissen mit den höchsten Werten:



Recepisse 1865 vom 3.9.1868 über ein Paket, 70 österreichische Pfund (ca 39,2 kg) schwer



Recepisse 3231 vom 8.12.1868 über eine Sendung im Wert von 15 000 Gulden

Liebe Grüße, harald
 
mrno55 Am: 24.10.2020 13:26:19 Gelesen: 21916# 55 @  
@ bignell [#54]

Hallo Harald,

ist vielleicht eines der beiden AVISOS zu erwerben? Mir geht es um das Formular: "Aviso und Abgabsrecepisse" nicht um einen hohen Wert!

Ganz lieben Sammlergruß,

Peter
 
bignell Am: 24.10.2020 19:02:25 Gelesen: 21891# 56 @  
@ mrno55 [#55]

Hallo Peter,

schick mir eine Email, meine Email-Adresse ist im Profil hinterlegt (klick auf meinen Nickname).

Lg, harald
 
mrno55 Am: 29.10.2020 12:47:58 Gelesen: 21809# 57 @  
@ Cantus [#48]

Übersetzung dazu:

Ueber 1BF (Brief) worin sich angeblich befinden WECHSEL im Werthe …… ???? ……….unter der Adresse : Herrn Valentin Zimmermann in Drozdein…

Drozdein wurde geschrieben, früher hat man es nicht so genau genommen! Droždín = deutsch Droschdein

Lieben Gruß Peter
 
bayern klassisch Am: 29.10.2020 17:21:30 Gelesen: 21800# 58 @  
@ mrno55 [#57]

im Werthe von 40 Gulden

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
mrno55 Am: 30.10.2020 10:39:09 Gelesen: 21775# 59 @  
@ bayern klassisch [#58]

Danke, ich habe es vermutet, war aber nicht sicher!

besten Gruß aus Gumpi (Gumpoldskirchen, wo der gute Wein zu Hause ist).
 
Cantus Am: 12.11.2020 00:29:17 Gelesen: 21584# 60 @  
Römerstadt, heute in Tschechien gelegen mit dem Namen Rýmařov, ist eine Stadt im Nordosten von Mähren, damals Teil von Böhmen im Kaiserreich Österreich-Ungarn. Dazu habe ich eine Aufgabs-Recepisse für einen Wertbrief, aufgegeben am 18.12.1862; den Zielort kann ich leider nicht entziffern.



Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 12.11.2020 01:38:51 Gelesen: 21580# 61 @  
@ Cantus [#60]

Lieber Ingo,

Bezirksamt Sternberg lese ich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 06.03.2021 20:21:09 Gelesen: 19940# 62 @  
Weyer ist eine Marktgemeinde mit 4143 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020) in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land im Traunviertel. Ursprünglich im Ostteil des Herzogtum Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet [1].

Dazu ein Aufgabeschein für eine recommandierte Sendung vom 2.6.1876.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Weyer_(Oberösterreich)
 
Cantus Am: 22.03.2021 03:14:38 Gelesen: 19668# 63 @  
Freistadt (tschechisch Cáhlov) ist eine oberösterreichische Stadtgemeinde mit 7981 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020) im Unteren Mühlviertel und seit 1849 Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Bezirkes Freistadt. Die Stadt liegt rund 38 Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Linz und rund 17 Kilometer südlich der Staatsgrenze zu Tschechien [1].

Dazu zeige ich eine Aufgabs=Recepisse vom 11.9.1866.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Freistadt
 
bignell Am: 15.04.2021 19:29:12 Gelesen: 19218# 64 @  
Liebe Freunde,

in [#42] habe ich bereits ein Pärchen gezeigt, das es so nicht geben sollte.

Auch diese beiden sollten so nicht existieren, da der Interimsschein vulgo Aufgabsrecepisse gegen die Retourrecepisse auszutauschen war, sobald diese als Bestätigung dem Absender ausgefolgt wurde.



Retourrecepisse und Interimsschein über eine Sendung an einen Herrn Anton Pokorny in Elbogen, gesendet aus Budweis am 22.3.1833, am 24.3.1833 an den Herrn Pokorny übergeben, was er mit "Richtig erhalten Anton Pokorny" auf der Retourrecepisse bestätigt hat.

Während auf der Retourrecepisse "Bezahlt nichts." vermerkt ist, was bedeutet dass dem Empfänger nichts abzuverlangen war, weist der Interimsschein die Gebührenaufstellung auf (20 Kreuzer Franco, 18 Kreuzer Recommand + Recepissen-Gebühr), die der Absender entrichtet hat.

Am linken Rand der Retourrecepisse steht noch folgende Anmerkung:



"Mademoiselle Ner??ky" - was auch immer der Verweis auf die Dame bedeuten mag.

Besonders gut gefällt mir die Anweisung unten auf der Retourrecepisse: "Dieses vom Empfänger eigenhändig unterschriebene Recepisse wolle mit erstem Posttage nach Budweis zurück gesendet werden."

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 15.04.2021 19:43:27 Gelesen: 19214# 65 @  
@ bignell [#64]

Lieber Harald,

Stransky hieß die Mademoiselle.

Warum das notiert wurde? Da gäbe es viele mögliche Gründe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 15.04.2021 20:13:44 Gelesen: 19211# 66 @  
@ bayern klassisch [#65]

Hallo Ralph,

natürlich, da haben wieder die Scheuklappen zugeschlagen, für mich waren die ersten beiden Zeichen zusammen ein N, und das r danach hat mir schon Kopfzerbrechen verursacht.

Danke, harald
 
Cantus Am: 14.05.2021 23:24:43 Gelesen: 18601# 67 @  
Von mir heute ein Aufgabeschein über eine Postanweisung, gestempelt in Hittisau, einer kleinen Gemeinde im Vorarlberger Bezirk Bregenz, an einem 5. August. Wenn ich das auf dem Schein richtig lese, handelt es sich dabei um das Jahr 1882.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 29.05.2021 23:50:00 Gelesen: 18268# 68 @  
Heute ein Schein vom 31.3.1868, ausgestellt in Horic, einem Ort im damaligen Böhmen, heute in Tschechien gelegen. Da es eine ganze Reihe von Orten mit diesem Namen in Tschechien gibt, kann ich den exakten Ort nicht näher bestimmen.





Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 07.10.2021 13:34:54 Gelesen: 16029# 69 @  
Liebe Freunde,

hier ein Pärchen, das für mich Fragen aufwirft. Die Beschreibung des Dorotheum dazu: "Aufgabs- und Retourrezepisse (mit 6 Kr-Marke) zu einem in Haitzendorf aufgegebenen Rekobrief aus 1854"




Die Aufgabsrecepisse ist datiert 12.12.1854, trägt aber den Stempel 21.12., der Empfänger "Tobias ??" ist für mich unleserlich, aber vielleicht kann das ja jemand entziffern?

Die Retourrecepisse ist datiert 27.12.1854 mit passendem Stempeldatum, es scheint sich um denselben Empfänger zu handeln.

Aus meiner Sicht beziehen sich die Recepissen auf verschiedene Briefe, aber zwei rekommandierte Schreiben an den selben Empfänger innerhalb weniger Tage aus demselben kleinen Ort wäre ungewöhnlich. Bei der Aufgabsrecepisse ist entweder die handschriftliche Tagesangabe falsch oder der Stempel falsch eingestellt, also scheint es der Postbeamte nicht so genau genommen zu haben, er hat auch die Nummer auf beiden Recepissen nicht ausgefüllt, das hätte es mir leichter gemacht.

Bitte um Eure Meinung dazu.

Vielen Dank,
harald
 
bayern klassisch Am: 07.10.2021 14:10:11 Gelesen: 16023# 70 @  
@ bignell [#69]

Lieber Harald,

Tobias Scheyrer bzw. Tobias Scheurer (phonetisch passt das schon).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 24.10.2021 02:38:19 Gelesen: 15807# 71 @  
@ bignell [#69]

Hallo Harald,

ich vermute, dass beide Daten bei dem Aufgabeschein korrekt sind. Du musst dabei wissen, dass der Tagesstempel der Post ähnlich wie Dienstsiegel zu behandeln waren, was bedeutet, dass nicht jeder befugt war, den Tagesstempel zu benutzen, sondern nur einzelne Personen, die dazu speziell berufen worden waren.

Heutzutage wird man sogar - wenn die Verwaltung korrekt arbeitet - mit schriftlicher Urkunde zum Dienstsiegelführer berufen und hat sorgsam darauf zu achten, dass niemand sonst Zugriff auf das Dienstsiegel hat.

Wenn die damals zuständige Person nun den Tagesstempel der Post ebenso sorgsam verwahrte, also z.B. einschloss und dann krank wurde, musste das Stempeln der Belege eben ein paar Tage warten, wen hätte das schon stören sollen. Darüber hinaus gab es vermutlich bei großen Orten amtlich bestellte Vertreter derer, die stempeln durften, bei einem kleinen Ort wie Haitzendorf mit aktuell 380 Einwohnern jedoch mit Sicherheit nicht.

Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 24.10.2021 10:09:02 Gelesen: 15791# 72 @  
Hallo Ralph, hallo Ingo,

danke für Eure Hilfen, also eigentlich passt dann eh alles einigermaßen zusammen. Jetzt müsste man nur noch den Brief an den Herrn Scheurer finden, aber da ist die Wahrscheinlichkeit eines Lottosechser wohl höher. ;)

Liebe Grüße,
harald
 
Cantus Am: 24.10.2021 20:30:36 Gelesen: 15765# 73 @  
@ bignell [#72]

Hallo Harald,

Aufgabsrecepissen sammeln ist das Eine (ich habe hier rund 200 Stück), aber Briefumschläge sammeln etwas ganz Anderes und viel weiter verbreitet. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, nach dem Brief von damals auch nur ansatzweise Ausschau zu halten.

Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 24.10.2021 20:51:07 Gelesen: 15761# 74 @  
@ Cantus [#73]

Hallo Ingo,

wie gesagt einen Lottosechser halte ich für wahrscheinlicher, aber ich werde mir jeden Brief aus Haitzendorf in Zukunft genau ansehen und den Empfänger vergleichen - so viele Briefe aus dem kleinen Ort werden nicht erhalten geblieben sein.

Liebe Grüße,
harald
 
Cantus Am: 25.10.2021 23:19:00 Gelesen: 15716# 75 @  
Bärn (heute tschechisch Moravský Beroun) liegt in den Sudeten auf 525 m Höhe über NN im Niederen Gesenke in Mähren in einem Talkessel an der Einmündung des Čabová (Sommeraubach) in den Důlní potok (Stollenbach), etwa 28 Kilometer nordöstlich von Olmütz.

Zu der Zeit, als der nachfolgende Aufgabeschein ausgestellt wurde, gehörte die Stadt jedoch zu Böhmen im Kaiserreich Österreich-Ungarn. Wenn ich das richtig entziffert habe, lautet das Datum der Ausstellung auf den 26.1.1858.



Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 26.10.2021 12:08:52 Gelesen: 15659# 76 @  
@ Cantus [#75]

Lieber Ingo,

das Datum ist richtig und gerichtet war dem Schein zugrunde liegende Beleg an den Löblichem Gemeinderath in Sternberg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 14.12.2021 03:54:48 Gelesen: 14951# 77 @  
Heute ein Aufgabeschein aus Freistadt in Oberösterreich, etwa 17 km südlich der tschechischen Grenze. Mit dem Schein wurde am 11.9.1866 (?) die Aufgabe eines Einschreibens bescheinigt. Als Zielort lese ich Troggen, einen Ort mit diesem Namen scheint es aber nicht zu geben.



Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 14.12.2021 10:29:18 Gelesen: 14942# 78 @  
@ Cantus [#77]

Hallo Ingo,

ich glaube es handelt sich um Troppau. [1]

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Opava
 
bayern klassisch Am: 14.12.2021 10:37:53 Gelesen: 14939# 79 @  
@ Cantus [#77]

Lieber Ingo,

beim Datum hast du Recht, beim Ort Harald.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 26.05.2022 19:52:17 Gelesen: 12235# 80 @  
Liebe Freunde,

wie bereits erwähnt sind Abgabsrecepissen selten, weil sie nur für den internen Gebrauch bestimmt waren und nach einigen Monaten vernichtet wurden. Deswegen freut es mich besonders, dass dieses Fahrpost-Abgabsrecepisse von Prag nach Vaduz / Liechtenstein erhalten geblieben ist:



"Ueber Empfang einer, von Prag mit der Fahrpost Feldkirch ddo. 16ten März 1856 unter Nr. 3 eingelangten Sendung, bestehend in 1 P(aket) mit D? im Werthe von 6 fl. 36 kr., gewogen 1 Pfund 28 Loth"

Inzwischen hatte man dazugelernt, dieses Aufgabsrecepisse nach Wilfersdorf wurde noch nicht so sorgfältig ausgefüllt:



Tag 17, Monat leer, Jahr nicht ausgefüllt, deshalb vermutlich späte 1840er Jahre (das Postwesen in Liechtenstein wurde bis 1.2.1921 durch die österreichische Post betrieben, das k.k.Postamt Vaduz wurde 1845 eröffnet. Drucksorte 420 - das obige Abgabsrecepisse hat Drucksorte 422, also sollte das Aufgabsrecepisse deutlich vor 1856 verwendet worden sein).

Liebe Grüße,
harald
 
Franz88 Am: 26.05.2022 20:01:26 Gelesen: 12231# 81 @  
@ bignell [#80]

Hallo Harald,

meine Gratulation zu dieser seltenen Abgabs-Recepisse.

Liebe Grüße
Franz
 
Cantus Am: 26.05.2022 21:07:10 Gelesen: 12222# 82 @  
@ bignell [#80]

Hallo Harald,

du schreibst bestehend in 1 P(aket) mit D? im Werthe von .

Da steht aber nicht D, sondern Dv. Ich denke, dass das die Abkürzung für "Diverses" ist.

Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 26.05.2022 21:51:01 Gelesen: 12217# 83 @  
@ Cantus [#82]

Hallo Ingo,

ja deshalb hab ich das Fragezeichen geschrieben, war mir mit dem v nicht sicher, weil mir keine Erklärung für Dv eingefallen ist, aber Diverses klingt gut.

Danke,
harald


[Redaktion: Die Bedeutung der Abkürzung, getrennt nach Klein- und Grosschreibungen, ist hier zu finden: https://abkuerzungen.woxikon.de/abkuerzung/dv.php ]
 
bayern klassisch Am: 26.05.2022 21:52:21 Gelesen: 12216# 84 @  
@ bignell [#80]

Liebe Freunde,

ich denke es war ein Paket mit Dukaten (Goldmünzen), die teils besondere Posttarife nach sich zogen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 17.06.2022 21:36:15 Gelesen: 11618# 85 @  
Heute ein Aufgabeschein für eine Postanweisung, ausgefertigt am 17.10.1887 in Gmünd [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gmünd_(Niederösterreich)
 
bignell Am: 17.06.2022 21:48:50 Gelesen: 11615# 86 @  
@ Cantus [#85]

Hallo Ingo,

schöner Schein, und gut erhalten. Ich lese "Glasfabr. Verwaltung i. Schinnswald" - wobei ich mit Schinnswald nichts anfangen kann.

Liebe Grüße,
harald
 
Gernesammler Am: 17.06.2022 22:33:45 Gelesen: 11609# 87 @  
@ bignell [#86]

Hallo Harald,

ich denke es ist Sofienwald / Sophienwald in Österreich dort war Glasmanufaktur ansässig.

Gruß Rainer
 
Cantus Am: 18.06.2022 00:21:36 Gelesen: 11597# 88 @  
@ Gernesammler [#87]

Hallo Rainer,

Sofienwald passt, vielen Dank für den Hinweis. Da mein kleiner Beitrag zwei Kommentare ausgelöst hat, zeige ich gleich noch einen zweiten Aufgabeschein für eine Postanweisung, diesmal in deutsch-böhmischer Sprache im Vordruck, im Text dagegen findet man mit Praze das tschechische Wort für Prag. Ausfertigt wurde dieser Schein am 30.3.1882 in Polna (heute tschechisch Polná) [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Polná
 
Cantus Am: 19.08.2022 16:05:12 Gelesen: 10757# 89 @  
Heute eine Aufgabsrecepisse vom 31.12.1887 über ein Einschreiben von Dölsach nach Wien. Dölsach ist eine Gemeinde im Bezirk Lienz in Tirol mit 2311 Einwohnern [1].





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Dölsach
 
10Parale Am: 08.06.2023 20:44:35 Gelesen: 5835# 90 @  
@ Cantus [#1]

ein sehr schönes Thema (vor allem der Beleg von 1841!) und nun kann ich auch mit 2 Belegen punkten.

Es dürfte sich sogar um den selbigen Empfänger in Stuttgart handeln. Obwohl beide Recepissen praktisch identisch sind und nur 2 Monate im Jahr 1848 auseinanderliegen, gibt es einen kleinen Unterschied auf Vorder- und Rückseite.

Die Aufgabs-Recepisse vom MAI 1848 hat rückseitig eine Art Formularnummer links oben (Nr. 230).

Liebe Grüße

10Parale


 
Cantus Am: 12.06.2023 01:03:43 Gelesen: 5686# 91 @  
@ 10Parale [#90]

Hallo,

ich hatte ganz vergessen, hier weiterzumachen. Da sind deine beiden schönen Belege der richtige Ansporn, wieder einmal etwas hochzuladen.

Trnava (deutsch Tyrnau, ungarisch Nagyszombat, lateinisch Tyrnavia) ist eine Stadt mit 64.735 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020) im Westen der Slowakei nordöstlich der Hauptstadt Bratislava. Trnava ist sowohl Hauptstadt des Trnavský kraj als auch des Kreises Trnava [1].

Im Jahr 1862 wurde bei dem dortigen Postamt ein Einschreiben aufgegeben und dieses mit einem speziellen Vordruck dokumentiert, der rückseitig bereits die Möglichkeit der Reklamation vorsah. Auch dieser Vordruck trägt, ebenso wie dein Exemplar, eine Vordrucknummer. Außerdem ist rückseitig über dem Text ein Siegel der "K.K. POST-OECONOMIE-VERWALTUNG" aufgedruckt.







Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Trnava
 
Cantus Am: 20.09.2023 02:41:22 Gelesen: 3536# 92 @  
Am 22.7.1872 wurde bei der Post in Meran, damals Teil des Kaiserreichs Österreich-Ungarn, ein 14 Pfund schwerer Koffer aufgegeben. Als Empfänger der Sendung war Otto Bielitz in Pontresina angegeben. Die Sendung kostete insgesamt 75 Kreuzer, die sich in 35 Kreuzer für die Francogebühr (= Transport- und Zustellkosten) sowie 40 Kreuzer für die Retourrecepisse (= Rückschein, Nachweis über die Behandlung der Sendung am Zielort) aufgliedert.





Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 17.10.2023 04:52:28 Gelesen: 2686# 93 @  
Heute eine Aufgabsrecepisse vom 9.7.1862 aus Leoben für einen Brief, der Bargeld enthielt. Da auf der Post der Betrag nicht kontrolliert wurde, erhielt die Recepisse den Zusatzstempel "NACH ANGABE".





Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 27.10.2023 03:54:03 Gelesen: 2360# 94 @  
Heute ein Aufgabeschein vom 23.1.1862 aus Nieder-Wallsee, heute ein Ortsteil von Wallsee-Sindelburg [1][2]. Mit der Recepisse wurde die Entgegennahme eines Briefes mit Obligationen im Wert von 3.372 Gulden bescheinigt.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Niederwallsee
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wallsee-Sindelburg#
 
bignell Am: 18.11.2023 21:56:59 Gelesen: 1692# 95 @  
Liebe Freunde,

Abgabs-Recepisse sind selten, da es sich hierbei um postinterne Dokumente handelt.



1839 von Klattau an "die Löbl. Herrnschaft zu Chedenitz"

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 18.11.2023 22:35:55 Gelesen: 1681# 96 @  
@ bignell [#95]

Lieber Harald,

das mit "postintern" glaube ich eher weniger - das war doch praktisch ein Rückschein, der, nachdem alles korrekt erledigt worden war, dem Absender ausgehändigt wurde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.11.2023 23:03:49 Gelesen: 1678# 97 @  
@ bayern klassisch [#96]

Lieber Ralph,

nein, siehe Beiträge [#42] oder [#80], da hab ich geschrieben "wurde das Retourrecipis an den Absender übergeben, war das Aufgabsrecipis einzufordern und wurde später zusammen mit dem Abgabsrecipis vernichtet" - man darf das Abgabsrecepis nicht mit dem Aufgabsrecepis verwechseln.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 18.11.2023 23:23:46 Gelesen: 1674# 98 @  
@ bignell [#97]

Lieber Harald,

das mit der Rückgabe des Aufgabescheins gegen Erhalt des Rückscheins kann ich noch nachvollziehen - aber für wen war das Abgabesrecepis vorgesehen? Nur für die Abgabepost als Beleg dafür, dass man einen redommandirten Brief zugetellt hatte?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.11.2023 23:38:49 Gelesen: 1670# 99 @  
@ bayern klassisch [#98]

Lieber Ralph,

ja, für spätere Nachforschungen. Wurde ein Retourrecepis gefordert (für eine Gebühr von 3 Kreuzern CM Lokalbrief, 6 Kr CM Fernbrief, später 5 bzw. 10 Neukreuzern), hatte der Absender ja dann die Bestätigung.

Ohne Retourrecepis behielt der Absender das Aufgabsrecepis und konnte eben innerhalb von drei Monaten eine Nachforschung einleiten, wenn der Empfänger behauptet hat die Sendung nicht empfangen zu haben. Dann hatte das Aufgabepostamt - hoffentlich - das Abgabsrecepis und konnte die Nachforschung beantworten.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 19.11.2023 10:56:36 Gelesen: 1647# 100 @  
@ bignell [#99]

Lieber Harald,

hab vielen Dank für deine Ausführungen, die sich von denen bei Bayern doch unterscheiden.

Ich werde, wenn ich das gute Stück gefunden haben werde, mal ein Nachfragschreiben Österreichs für eine nicht eingeschriebene Sendung nach Bayern zeigen, die mit 10 Nkr. frankiert wurde und deine Ausführungen dazu in meine Beschreibung übernehmen, damit ich wieder etwas mehr über Alt-Österreich verstehe, denn es ist ja nicht ohne Grund eines meiner Lieblingsgebiete europäischer Postgeschichte im 19. Jahrhundert.

Aber jetzt geht es erst einmal zum Griechen im Nachbarort.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
BANANA60 Am: 19.11.2023 11:09:50 Gelesen: 1647# 101 @  
Hallo!

Hier ein Fahrpostaviso über ein Paket im Gewicht von 23 Pfund, das am 20.3.1832 aus München mit dem Postwagen im Wiener Abgabsamt eingetroffen ist und zum Abholen bereit liegt.

Ein Aviso wurde von einem Briefträger zugestellt, um den Empfänger zu benachrichtigen, dass an seinem Postamt eine Sendung abzuholen sei, die vom Briefträger nicht zugestellt werden kann, weil sie z.B. mehr als 3 Pfund wiegt.



Gewichtsporto München - Wien 3 Gulden 6 Kreuzer, Div. Abgaben 8 Gulden 12 Kreuzer, weiters 4 Kreuzer für die Aufgabsrezepisse, 2 Kreuzer Briefträgergebühr für die Zustellung des Avisos, sowie 2 Gulden 36 Kreuzer Maut. Dies ergibt einen Gesamtbetrag für die Sendung von 14 Gulden.

Liebe Grüße
Harald
 
bayern klassisch Am: 19.11.2023 13:13:51 Gelesen: 1638# 102 @  
@ BANANA60 [#101]

Hallo Harald,

unten links lese ich noch Emballage und Mauth, also Verpackung und Zoll; das 3. Wort kann ich leider nicht entziffern.

Aus der bekannten Sina-Korrespondenz, aus der es auch viele Briefe mit 9 Kr. grün von Bayern gibt.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 19.11.2023 16:24:28 Gelesen: 1623# 103 @  
@ BANANA60 [#101]

Hallo Namensvetter,

Gratulation, so frühe Fahrpostaviso sieht man nur selten, dann auch noch Auslandsbezug und hervorragend erhalten.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 21.11.2023 10:31:14 Gelesen: 1566# 104 @  
@ bayern klassisch [#100]

Liebe Freunde, lieber Harald,



vor gut 35 Jahren sah ich einst ein "Nachfrageschreiben" Österreichs frankiert nach Bayern, wußte jedoch nicht so recht, worum es sich dabei handelte und bei dem damals geforderten Ausruf ließ auch mein Interesse am Erwerb desselben bald nach. Dann kam lange nichts mehr.

Aber es tauchte wieder auf und nun war ich auf sein Aufschlagen vorbereitet und ließ es mir nicht entgehen.



Was war ein Nachfrageschreiben?

Nun, heute würden wir einen Nachforschungsauftrag stellen, wenn eine Sendung nicht beim Empfänger angekommen zu sein scheint. Aber das gab es eigentlich nur für "qualifizierte Sendungen", also Einschreiben, Expressbriefe, Wertbriefe usw. und in genau diesen Fällen wäre ein Laufzettel (von der Aufgabepost) abzuspedieren gewesen.

Aber die österreichische Post kannte auch die Sendungsverfolgung nicht qualifizierter Sendungen (den Terminus "unqualifizierte Sendung" möchte ich an dieser Stelle vermeiden) und dafür gab es Nachfrageschreiben, die zwar genauso den Postweg wie die weitaus bekannteren und häufigeren Laufzettel nachzuvollziehen hatten, aber schon von ihrer Natur her weniger Chancen auf Befriedigung der Informationsbedürfnisse der Absender haben mussten.

Hier zeige ich ein Nachfrageschreiben aus Unzmarkt über eine Sendung vom 07.11.1859 aufgegebene Sendung im Wert von 24 Kreuzern, welche über Leoben und Salzburg via Rosenheim nach München gelaufen war.

Wie man anhand der textlichen Ausführen erkennen kann, war die Sendung korrekt beim Empfänger angekommen und das Nachfrageschreiben lief so wieder zur Aufgabepost zurück.

Die verklebten 10 Nkr. entsprachen der Gebühr für dergleichen Nachforschungen.

Der guten Ordnung halber stelle ich das gute Stück auch im Thread Postverhältnisse Bayern und Österreich ein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 14.12.2023 21:27:27 Gelesen: 1266# 105 @  
Haag ist eine Stadtgemeinde mit 5.753 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Amstetten in Niederösterreich. Haag liegt im Westen des Mostviertels im niederösterreichischen Alpenvorland [1].

Ich zeige heute drei verschiedene Aufgabsrecepissen aus Haag auf verschiedenen Formularen und mit zwischenzeitlich geändertem Ortsstempel.






28.5.1854






29.4.1865






26.12.1870 (ich lese hier Dez)

Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Haag_(Niederösterreich)
 
Cantus Am: 09.01.2024 23:57:08 Gelesen: 1007# 106 @  
Heute ein Aufgabeschein in deutsch-böhmischer Sprache, bei dem nur das böhmische Formular ausgefüllt wurde, da die Sendung innerhalb Böhmens lief. Wenn ich das richtig interpretiere, handelte es sich um eine schwere Sendung (1 K 200), wenn auch nicht um ein Paket, denn dafür wäre eine Post-Begleitadresse erforderlich gewesen. Der Schein wurde in Pecka (deutsch = Oertka) abgestempelt [1], möglicherweise sogar auf der Burg, wie unten auf dem Schein vermerkt ist, ich habe das aber nicht geprüft. Die Sendung wurde am 10.5.1899 aufgegeben, wie der Schraffenstempel belegt; den Empfängerort kann ich leider nicht entziffern.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Pecka
 
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