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Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
Das Thema hat 1938 Beiträge:
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filunski Am: 17.06.2023 00:07:49 Gelesen: 89219# 1789 @  
Hallo zusammen,

Handrollstempel aus Ungarn hatten wir ja schon mal hier im Thema. Gerade die älteren Exemplare aus den 1920/1930-er Jahren sind sehr schöne, ja mit der schönsten, Handrollstempel überhaupt. Man findet diese meist auf philatelistischen Belegen. Umso schöner solch einen Abschlag auch mal auf einem reinen Bedarfsbeleg zu finden:



Geschäftsbrief aus der ungarischen Stadt Kecskemét nach Budapest vom 26. April 1935.

Hier der Handrollstempel mit Werbung im Detail:



KECSKEMET / U vom 26. Apr 1935

Der Werbetext wirbt für die "berühmte Kecskemeter Woche" das "Hírös hét" Festival, ein traditionelles Weinfest.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 26.06.2023 00:00:15 Gelesen: 87274# 1790 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich mal etwas Anderes zum Thema.

Beginnen wir mit dem Handrollstempel, diesmal nur ein Abschlag auf einem Briefstück (oder so ähnlich):



GOCH 1 / l / 418 vom 29.12.1970 [1]

Sauberer Stempel und eine schöne Einheit, waagerechtes Paar des Höchstwertes aus der bekannten Dauerserie "Berühmte Deutsche" (Ausgabe Berlin). So etwas findet auch heute noch einige Sammler die auch bereit sind dafür etwas mehr Geld auszugeben. Der Stempel stammt auch sicherlich von einem Handrollstempel der Deutschen Bundespost. So weit, so gut und wenn ich nur dieses eine Stück vorliegen habe halten sich Bedenken bezüglich der Echtheit in Grenzen. Nicht selten werden solche Einheiten von denen es postfrisch noch Unmengen gibt, falsch gestempelt oder nachgestempelt (also auch falsch) angeboten.

Dann gibt es aber auch dieses Angebot eines gar nicht so unbekannten Auktionshauses:



Was sehen wir hier? Den kompletten Satz der "Berühmten Deutschen", alles waagerechte Paare auf Papierabschnitten (Briefausschnitte sind das sicherlich nicht) und alle perfekt bilderbuchmäßig mit dem schon genannten Handrollstempel entwertet. Jetzt schwant Einem schon Schlimmes und das nicht zu Unrecht.

Der Handrollstempel befindet sich in Privatbesitz und es sind davon auch mißbräuchliche Verwendungen bekannt.

Der Anbieter ist wenigstens so fair darauf hinzuweisen und auch, dass deswegen eine anscheinend angefragte Prüfung abgelehnt wurde. Deshalb wird der komplette Satz auch zu dem Schnäppchenpreis von etwas über 40 Euro angeboten.

Nun kann jeder daraus seine eigenen Schlüsse ziehen, für mich sind 40 Euro, genau 40 Euro zuviel für einen Satz falsch gestempelter Marken. Dass diese Marken falsch gestempelt sind (Stempel missbräuchlich verwendet), steht für mich außer Zweifel. Unverständlich bleibt für mich nur, weshalb selbst renommierte Auktionshäuser es nötig haben sich für solche Beträge den eigenen Ruf zu beschädigen. Aber das wäre dann eine andere Geschichte. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/542482
 
filunski Am: 01.07.2023 00:58:29 Gelesen: 85710# 1791 @  
Liebe Freunde des Themas,

heute mal wieder ganz was Anderes zum Thema, ungewöhnliche Aptierungen.

Mit Einführung der Postleitgebietszahlen (PLGZ) ab 1944 wurden diese bei vielen bereits existierenden Stempelgeräten nachträglich eingefügt, aptiert. Manchmal auch auf eher ungewöhnliche Art und Weise. Bei Handstempeln öfters anzutreffen, bei Handrollstempeln eher selten.

Besonders kreativ und einfallsreich war man anscheinend in Aschaffenburg beim Postamt 2.

Hier ein solcher aptierter Handrollstempel mit der PLGZ an ungewohnter Stelle:



ASCHAFFENBURG 2 / (13a) / y vom 8.11.1950

Aptierungen der PLGZ an dieser Stelle sind zwar nicht die Regel, aber insbesondere bei Handstempeln öfters so anzutreffen.

Es geht aber noch besser:



ASCHAFFENBURG 2 / t (13a) vom 13.1.1953

Hier wurde gleich zweimal "umgebaut" (aptiert), zuerst wurde der UB "t" von unten nach rechts versetzt und dann unten die PLGZ nachträglich eingefügt!

Der Einfallsreichtum beschränkte sich aber nicht nur auf diese beiden Geräte mit Zweikreisstegstempel. Handrollstempel waren damals beim PA 2 in Aschaffenburg einige im Einsatz. Auch noch ein paar Ältere mit Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten, wie dieser hier:



ASCHAFFENBURG / 2 / g / (13a) vom 6.4.1954

Auch dieser wurde höchstwahrscheinlich mehrfach aptiert. Ursprünglich dürfte sich die PA-Ziffer 2 unten in der Mitte, flankiert von je einem Stern rechts und links befunden haben. Die Sterne fielen wohl schon recht früh dem Wahn der Nazis zum Opfer und wurden nach 1933 entfernt. Später wurde dann die PA-Ziffer 2 nach oben versetzt um unten Platz zu schaffen für die neu eingeführte PLGZ die dann dort nachträglich eingefügt wurde.

Es geht aber auch hier noch besser ;-)



ASCHAFFENBURG / f / 2 (13a) vom 27.3.1954

Dieser Stempel sah ursprünglich genauso aus wie der vorher gezeigte, PA-Ziffer 2 unten in der Mitte, flankiert von je einem Stern rechts und links. Die Sterne erlitten dasselbe Schicksal wie vorher schon beschrieben. Um hier dann Platz für die PLGZ zu schaffen versetzte man die PA-Ziffer nach links und fügte ungefähr auf der 5 Uhr Position die PLGZ ein.

Alles sehr aufwendige und insbesondere bei Handrollstempeln sehr ungewöhnliche Aptierungen, in dieser Vielfalt bislang nur aus Aschaffenburg bekannt.

Es wäre schön, wenn hier jemand diese Stempel in ihrer ursprünglichen Form, vor den Aptierungen, zeigen könnte.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 03.07.2023 23:11:05 Gelesen: 84811# 1792 @  
@ filunski [#1467]

Hallo zusammen,

schon vor einiger Zeit hatten wir in [#1467] zwei Handrollstempel mit Werbung aus Kolumbien für die Luftpost. Die Werbung im Entwerter einmal in englischer und einmal in deutscher Sprache. Diesen Stempel gab es natürlich auch mit der Werbung auf Spanisch und dazu konnte ich kürzlich einen sehr schönen Bedarfsbeleg erstehen:



* SERVICIO DE TRANSPORTES AEREOS * / BARRANQUILLA, Handrollstempel mit Werbung vom 7.3.1928, Werbetext "Colombia tiene / un servicio aereo completo. / Aprovechelo." Auf Geschäftsbrief der Banco Aleman-Antioqueno in Barranquilla an die Filiale in Medellin.

Das ganze Stück einfach nur eine reine Augenweide! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 05.07.2023 20:56:11 Gelesen: 84063# 1793 @  
@ filunski [#132]

Hallo Peter und all die anderen HRSt-Interessierten!

Der nachstehende HRSt des Privatpostdienstleisters Nordkurier wurde hier zwar schon dreimal gezeigt, aber alle Exemplare stammen aus dem Jahr 2007 und wurden ohne den dazugehörigen Umschlag gezeigt.

Hier nun ein Umschlag vom Deutschen Roten Kreuz im Krankenhaus Teterow als Absender und besagtem HRSt vom 5.7.2006.



Und nun noch einmal zum besseren Erkennen in der Vergrößerung um 90° gedreht:



Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde, ist die Frage, warum dieser Brief keine Briefmarke trägt, der von Jürgen in Thread [#1204] gezeigte hingegen schon. Vielleicht hat einer von Euch eine Erklärung dafür.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 06.07.2023 00:31:46 Gelesen: 83904# 1794 @  
@ Shinokuma [#1793]

Hallo Gunther,

schöner Beleg und seltener Handrollstempel, danke fürs Zeigen!

Ich bin nun kein Privatpost-Spezialist aber ich denke die Briefmarke/Frankatur ist der Strichcode und der Einlieferer (DRK) lieferte wahrscheinlich die Briefe blanko bei Nordkurier ein und dort wurden sie postalisch weiter behandelt.

Vielleicht findet sich noch ein Privatpostkenner, der das genauer erklären kann?

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 06.07.2023 14:02:22 Gelesen: 83492# 1795 @  
Hallo zusammen,

heute ein interessanter Fund.

Ihr erinnert euch sicher an diesen kolumbianischen Handrollstempel aus [#1467]:



* SERVICIO DE TRANSPORTES AEREOS * / BARRANQUILLA, Handrollstempel mit Werbung, deutschsprachig Kolumbianische Luftpost / 10 Tage Zeitgewinn! / Tarif und Annahme / durch jedes Postamt. Den haben wir auch schon mit der Werbung in englischer und spanischer Sprache gesehen.

Hier ist er nochmal, wieder mit dem deutschsprachigen Werbezusatz:



Aber nicht so ganz, der Werbezusatz lautet hier Luftpost in Ecuador! / 10 Tage Zeitgewinn! / Tarif und Annahme / durch jedes Postamt.

Also nicht Kolumbien, sondern diesmal Ecuador und so steht es auch im Stempelkopf

* SERVICIO DE TRANSPORTES AEREOS * / GUAYAQUIL

Verblüffend, ein fast identischer Stempel aus zwei verschiedenen Ländern! Ob es auch den Stempel aus Ecuador in anderen Sprachen gab, kann ich (noch) nicht sagen. Zu finden ist dieser Stempel eher nur extrem selten.

Viele Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 06.07.2023 21:35:14 Gelesen: 83352# 1796 @  
@ Shinokuma [#1793]

Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde, ist die Frage, warum dieser Brief keine Briefmarke trägt, der von Jürgen in Thread [#1204] gezeigte hingegen schon. Vielleicht hat einer von Euch eine Erklärung dafür.

und

@ filunski [#1794]

Ich bin nun kein Privatpost-Spezialist aber ich denke die Briefmarke/Frankatur ist der Strichcode und der Einlieferer (DRK) lieferte wahrscheinlich die Briefe blanko bei Nordkurier ein und dort wurden sie postalisch weiter behandelt.

Vielleicht findet sich noch ein Privatpostkenner, der das genauer erklären kann?


Es existiert eine ganz banale Erklärung, weshalb die Sendung aus Beitrag [#1793] keine Briefmarke zur Frankatur trägt. Ein Großteil der Sendungen eines Postmitbewerbers sind briefmarkenlos, da es sich hier im Regelfall um Post von Vertragskunden handelt, welche üblicherweise erst im Nachhinein eine Rechnung über die angefallenen Portokosten erhalten. Sendungen, welche mit Briefmarken frankiert sind, weisen ein vorab bezahltes Porto auf. Dafür ist die Briefmarke auch da. Bei diesen Absendern handelt es sich dann üblicherweise um private Absender oder um gewerblich tätige Kleinstkunden, bei denen sich eine Abholung der Tagespost (eigentlich) nicht lohnt. Man darf nicht vergessen, dass auch die Briefmarken der Postmitbewerber generell der Umsatzsteuer unterliegen.

Nordkurier aus Neubrandenburg hatte zu jener Zeit maschinell mit Frankiergerät(en) frankiert - der Frankierfarbe nach mit einer Jetmail vom Hersteller Francotyp-Postalia ([1] und [2] in der Stempeldatenbank). Frankiergeräte lassen Sendungen lediglich bis zu einer gewissen Dicke durch. Was darüber hinaus geht, verstopft den Einzug der Frankieranlage. Zu dick geratene Sendungen und auch unebene Sendungen lassen sich nicht ohne weiteres frankieren (kennzeichnen), sofern man an dieser Stelle nicht zusätzlich mit Frankierstreifen arbeitet. Alternativ kann man auch einen Handroller verwenden um die Sendungen mit dem Namen des Briefdienstleisters und des Datums (Einlieferungsdatum oder geplantes Zustelldatum) zu versehen. Das Unternehmen Nordkurier ist m.W. eines der wenigen Postmitbewerber in Deutschland, welches über eigene Handrollstempel verfügt(e).

Bei der gezeigten Sendung handelte es sich um eine Sendung außerhalb des eigenen Briefzustellgebietes. Die Sendung wurde an den Zustellpartner PIN AG in Berlin gegeben. Der ersichtliche Strichcode stammt von einer Briefsortieranlage, Modell Criterion vom Hersteller BBH. Die einzelnen Criterions sind an den ersten zwei Ziffern des UPOC bestimmbar (hier die Briefsortieranlage 83). Normalerweise enthalten Frankierungen von PIN in Berlin weitere Angaben, u.a. das Firmenlogo von PIN, das Tagesdatum und den Zustellbezirk, Beispiele siehe in [3]. Diese Angaben fehlen hier. Ich gehe davon aus, dass die Sendung im ersten Lauf nicht maschinell sortierbar war und kein zweiter Sortierlauf erfolgte. Der Brief wurde dann manuell anhand der Empfängerangaben absortiert.

Gruß
Stefan

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/134703
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/134851
[3] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=5367

[Redaktion: Criterions = Kriterien]
 
bedaposablu Am: 09.07.2023 16:36:38 Gelesen: 82492# 1797 @  
Hallo miteinander!

Heute mal wieder ein "ungewöhnlicher" Handrollstempel. Ungewöhnlich hier vielleicht nicht der Stempel selbst, aber der Brief, auf dem er verrollt wurde! Ich finde ihn jedenfalls ungewöhnlich und reizvoll!



Handrollstempel BRIEFZENTRUM 13 / a vom 02.09.2003

Leider komme ich nicht auf das Porto von 165 c verklebter Marken.

Viel Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
volkimal Am: 13.07.2023 17:10:01 Gelesen: 80482# 1798 @  
Hallo zusammen,

aus Taiwan sind bisher nur zwei Handroller aus der Hauptstadt Taipeh gezeigt worden. Hier ist einer aus Ilan (Yilan, 宜蘭):



Leider sind die chinesischen Zeichen oben bzw. oberhalb des Steges nicht sicher zu erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 13.07.2023 19:48:48 Gelesen: 80428# 1799 @  
Liebe Freunde der HRSt!

kürzlich fand ich in einem Tauschalbum das nachstehende Exemplar der Mi.Nr. 532 aus dem Deutschen Reich:



Da trotz der geringen Größe der Marke alle relevanten Details des Stempelkopfs und obendrein noch geringe Spuren der sich anschmiegenden Welle gut erkennbar waren, habe ich mal einen Blick in die Stempeldatenbank geworfen, musste aber feststellen, dass so ein Stempel dort noch nicht veröffentlicht wurde.

Es handelt sich um einen HRSt vom Postamt Berlin NW 7 vom 16.8.1935 mit den UB rr.

Überraschender Weise sind in der Datenbank sämtliche vergleichbaren Stempelköpfe mit Durchmessern von 26 oder 28,5 mm angegeben. Meiner hat jedoch nur 25 mm.

Was schreibt die Fachliteratur dazu?

Derweil herzliche Grüße

Gunther
 
volkimal Am: 13.07.2023 20:44:32 Gelesen: 80401# 1800 @  
@ volkimal [#1798]

Hallo zusammen,

der Stempeltext im oberen Bereich des Handrollstempels vom 21.03.1964 war mir erst nicht klar. Inzwischen bin ich mir aber aufgrund von Fragmenten bei diesem und einem weiteren Stempel sicher, dass der Text der folgende ist:

宜蘭 / (辛) / ILAN TAIWAN CHINA.

Dabei steht das Unterscheidungszeichen (辛) oberhalb des Steges.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 13.07.2023 23:33:56 Gelesen: 80354# 1801 @  
@ Shinokuma [#1799]

Hallo Gunther,

vielen Dank für deinen Beitrag und dein kritisch-neugieriges Nachfragen! ;-)

Ich hole dazu mal ein wenig aus. Die in diesen von dir angesprochenen Handrollstempeln verwendeten Stempelköpfe (Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten) waren noch keine Normstempel. Erst für die ersten Normstempel, die Zweikreisstegstempel (und später deren Nachfolger, Kreisstempel mit Sehnensegment unten, bzw. oben) galt das bis heute in der Norm festgelegte Maß für einen Durchmesser von 28,5 mm.

Dein Stempel und auch die anderen ähnlichen Berliner Handrollstempel (Stempelkopf Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten, Entwerter Wellen steigend, anschmiegend - 6) stammen aus der Produktion der Fa. Klüssendorf. Der Durchmesser variierte bei diesen Stempeln, nicht nur denen aus Berlin, zwischen ca. 25 - 26 mm.

In der Datenbank habe ich diese mal aufgerufen und 79 Stempel gefunden, davon 73 mit passender Durchmesserangabe (zwischen 25 - 26 mm). Sechs Stück sind dabei mit 28 und einmal sogar 28,5 mm. Diese sechs Maßangaben sind alle falsch, zumindest bei Einem, da in passender Qualität (300 dpi) gescannt konnte ich dies auch direkt durch Nachmessen mit meiner Bildbearbeitungs-Software belegen! Hier wurde entweder falsch oder gar nicht gemessen, alleine drei davon sind vom selben Reporter, bei dem ich aber leider nicht mehr nachfragen kann (RIP). Das Ganze leider immer mal wieder ein Problem bei der Eingabe und auch Kontrolle solcher Angaben. Manchmal vermisst oder verschaut sich oder misst vielleicht gar nicht, :-( der Reporter und der Redakteur achtet später bei der Kontrolle auch nicht darauf oder weiß, bzw. wusste es damals auch noch nicht besser.

Die jetzt dank deiner Frage erkannten Fehleingaben werde ich korrigieren.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 14.07.2023 17:21:21 Gelesen: 80122# 1802 @  
Hallo an alle,

ich habe heute den folgenden Handrollstempel Bautzen 2 mit Datum 6.8.1945 erhalten:



Er ist in einem Postsparbuch abgeschlagen, wie jeder sehen kann. Anlaß war, das 30 DM auf eine Kontrollkarte übertragen wurden.

War denn zu diesem Zeitpunkt die Post schon wieder geöffnet bzw. kann mir eventuell jemand erklären, was es mit so einer Kontrollkarte auf sich haben könnte ?

Ich werde diese Frage aber noch an anderer Stelle hier im Forum bei Postsparbüchern stellen.

Viele Grüße Jürgen
 
bedaposablu Am: 16.07.2023 19:59:39 Gelesen: 79152# 1803 @  
Hallo miteinander!

Gerade in meinem Fundus entdeckt:



Handrollstempel BRIEFZENTRUM 30 / dd vom 07.06.2010.

In der Datenbank und bei M. Hofmeister ist im BZ 30 kein Handrollstempel mit UB "dd" verzeichnet.

Viel Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 16.07.2023 20:00:03 Gelesen: 79152# 1804 @  
@ filunski [#1801]

Hallo Peter,

vielen Dank für Deine kompetente Erläuterung!

So möchte ich denn auch heute wieder an Dein Fachwissen appellieren. Am 2.6. hatte ich den nachstehenden HRSt schon beim Thema "Die Poststempel Berlins" gezeigt, jedoch keine Resonanz erhalten.



Der Stempel Berlin-Charlottenburg 2 mit den UB ah datiert vom 6.11.37 - 19 Uhr.

Was mich daran allerdings etwas irritiert, sind die beiden leicht verdreht zueinander erscheinenden Stempelköpfe. Kannst Du oder vielleicht auch ein anderer Leser hier dieses Phänomen erklären?

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 16.07.2023 20:41:49 Gelesen: 79087# 1805 @  
@ Shinokuma [#1804]

"Was mich daran allerdings etwas irritiert, sind die beiden leicht verdreht zueinander erscheinenden Stempelköpfe."

Hallo Gunther,

das ist eine ganz normale, abrollbedingte typische Handrollstempelerscheinung. Es ist ja kein Maschinenstempel der immer gleich genau auf einer Linie läuft, wie die Bandstempel, wo "krumme" Verläufe nur durch ein Verschieben, Schrägeinzug des Belegs in die Maschine entstehen können. Beim schnellen entwerten vieler Belege und einem schnellen Abrollen entstehen durch die manuelle Führung solche Kurven. Sehr oft liegen, wenn man es sich genau ansieht und vielleicht mal ein Lineal daneben hält, bei Abdrücken von lange abgerollten Handrollern (zwei, drei oder vielleicht sogar mehr Umdrehungen = Stempelkopfabdrücke) die Stempelköpfe nicht auf einer geraden Linie sondern "gehen in die Kurve". Kann auch begünstigt werden, wenn das Kuvert welches entwertet wurde mit unebenen oder dickbäuchigen Dingen befüllt war und somit keine ebene Unterlage vorhanden war. Also eigentlich genau die Art von Poststücken für die Handrollstempel vorgesehen waren.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 16.07.2023 21:31:56 Gelesen: 79068# 1806 @  
@ filunski [#1805]

Hallo Peter,

Deine Erklärung klingt plausibel. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Trotzdem vielen Dank!

Als nächstes möchte ich noch 2 HRSt auf losen Marken des Deutschen Reichs zeigen, die daher nur fragmentarisch sind.



Der linke stammt aus Frankfurt (vermutlich am Main), trägt die Doppel-UB bg und datiert vom 7.11.1935.

In der Datenbank habe ich aus dem Zeitraum 1925-1945 nur 3 HRSt aus Frankfurt gefunden; zwei davon von Dir. Immerhin der älteste der drei Stempel vom 21.11.33 hat ebenfalls Doppel-UB (bn). Daher gehe ich davon aus, dass auch mein Stempel aus Frankfurt am Main ist.

Der rechte ist aus Berlin-Spandau 1, hat als UB ein p und ist aus 1937. Leider ist das genaue Datum nicht erkennbar. In der Datenbank gibt es im genannten Zeitraum aus Spandau sogar nur ein Exemplar.

Aufgrund der Unvollständigkeit der Abschläge eignen sich die beiden zwar nicht für die Datenbank, können dafür aber an dieser Stelle einer interessierten Leserschaft nahe gebracht werden.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Journalist Am: 25.07.2023 21:12:36 Gelesen: 76346# 1807 @  
Hallo an alle,

im vorigen Beitrag wurde ja ein Handrollstempel aus Frankfurt gezeigt, der folgende stammt auch aus Frankfurt allerdings aus dem Jahr 1967



Die Inschrift lautet 6 Frankfurt am Main 2 - UB "bi" mit Datum 22.11.67

Viele Grüße Jürgen
 
MariaT Am: 26.07.2023 11:00:06 Gelesen: 75924# 1808 @  
Hallo an alle,

wie kann ich feststellen, ob ein Handabdruck oder ein Rotor vorhanden ist ?



Viele Grüße, Maria
 
filunski Am: 26.07.2023 12:12:27 Gelesen: 75773# 1809 @  
@ MariaT [#1808]

Hallo Maria,

mit "Rotor" meinst du oder beschreibst du eine Stempelwalze, nehme ich an. Stempelwalzen kommen sowohl in Maschinenstempeln, wie auch in den Handrollstempeln zum Einsatz.

Von deinen Belegen zeigen die folgenden zwei Abdrücke von Handrollstempeln:



Auf allen anderen Belegen sind Maschinenstempel zu sehen, fast alle Bandstempel mit zwei oder drei Stempelköpfen verschiedener Fabrikate (Krag, Sylbe) und zwei Maschinen-Halbstempel. Außerdem ist ein Handstempel darunter:



Ein Handstempel aus Klagenfurt, Tagesstempel mit fest angebautem Werbeteil.

Jetzt hier zu erklären wie man die alle unterscheiden kann, würde zu weit führen und passt auch nicht ins Thema. Aber sowohl hier im Thema, [#702] und folgende, wie auch in verschiedenen anderen Themen zu Maschinenstempeln kannst du dich dazu erst mal gut einlesen.

Viele Grüße,
Peter
 
MariaT Am: 26.07.2023 18:26:36 Gelesen: 75615# 1810 @  
@ filunski [#1809]

Hallo Peter,

Danke für das Verständnis. Alles ist richtig.

mit "Rotor" meinte ich eine Stanzrolle wie solche.



Vielen Dank für Ihre Erklärungen und für Ihre Erklärungen im Beitrag [#702]

Viele Grüße,

Maria
 
filunski Am: 26.07.2023 18:48:11 Gelesen: 75594# 1811 @  
@ MariaT [#1810]

Hallo Maria,

gern geschehen!

Die Bezeichnung " Rotor" oder auch " Stanzrolle" sind wahrscheinlich das Ergebnis einer Computerübersetzung. Diese Computerprogramme kennen solche spezielle philatelistische Begriffe nicht. Das abgebildete Stück nennt sich Stempelwalze und der runde Stempel (Tagesstempel) ist der Stempelkopf, die Rückseite (Wellen oder Striche oder Werbung) ist der Entwerter. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
MariaT Am: 27.07.2023 09:51:26 Gelesen: 75154# 1812 @  
@ filunski [#1811]

Hallo Peter,

Danke für die Hilfe bei meiner Ausbildung.

Bitte geben Sie es an.

Maschinenstempel ?

Viele Grüße,
Maria


 
filunski Am: 27.07.2023 13:38:27 Gelesen: 75069# 1813 @  
@ MariaT [#1812]

Hallo Maria,

das ist wieder ein Maschinenstempel, Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und Wellenentwerter.

Der Beleg kann in die Irre führen, er lief nicht gerade durch die Stempelmaschine, sondern wurde schief eingezogen. Deshalb läuft der Stempelabdruck nicht parallel zum Rand sondern schräg und man könnte einen Handrollstempel vermuten!

Ist aber ein Maschinenstempel. ;-)

Vieöe Grüße,
Peter
 

Das Thema hat 1938 Beiträge:
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