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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1106 Beiträge:
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10Parale Am: 28.10.2017 23:29:53 Gelesen: 476695# 532 @  
@ Heinz 7 [#531]

Die Bezeichnung "Giurgevo" klingt ja nicht unbedingt österreichisch (bzw. deutschsprachlich) für eine Stadt in der Walachei. Als ein Sammlerkollege nehme ich den Hinweis gerne auf und halte die Augen offen. Hier haben wir ein Phänomen, welches ich in der Philatelie so seit längerer Zeit beobachte. Ein Stempel kann einer gewöhnlichen Marke einen Mehrwert verleihen.

Mein Scan zeigt einen Brief mit gewöhnlichen rumänischen Marken (Michel Nr. 272 und 276, Freimarken König Ferdinand I.). Um die Bedeutung des Stempels und des ganzen Beleges zu erläutern, mache ich eine Zeitreise in die Gegenwart:

Tarutiono (Tarutyne) ist eine Stadt in der Ukraine, genauer gesamt in der südlichen Ukraine in der Oblast (Verwaltungsbezirk) Odessa. Von 1918 bis 1940 gehörte die Stadt zum Königreich Rumänien.

Links oben sehen wir das Firmenlogo des Absenders: "BANCA BASARABIEI". Wir befinden uns demnach in Bessarabien, das einst dem Russischen Zarenreich gehörte, dann dem Königreich Rumänien und heutzutage teils der Ukraine, teils der Republik Moldawien.

Was mich besonders freut, ist die Tatsche, dass die Bank Ihre Zweigstellen auflistet und ich möchte mal ausführen um welche Städte es sich handelt:

- CHISINAU Moldawien (Hauptstadt)
- Balti Moldawien
- Bolgrad Ukraine
- Calarasi Rumänien
- Cetatea-Alba Ukraine
- Chillia-Noua Ukraine
- Comrat Moldawien (Gagausien)
- Ismail Ukraine
- Lipcani Moldawien
- Orhei Moldawien
- Reni Ukraine
- Soroca Moldawien
- Tarutino Ukraine
- Tataresti Ukraine
- Telenesti Moldawien
- Tighina Moldawien (Transnistrien)
 

Die bessarabische Bank hätte demnach, würde sie heute noch existieren, 7 Zweigstellen in der Ukraine, 7 Zweigstellen in Moldawien und 1 Zweigstelle in Rumänien. (Calarasi weicht sehr stark vom Schema ab??, liegt in der Nähe von Bukarest).

Als Rumänien-Sammler gehe ich davon aus, dass in den o.g. Städten der Tabelle in der Zeit von 1918 - 1940 wohl rumänische Postämter existiert haben. Also ebenso wie von Heinz 7 im vorangegangenen Beitrag über den seltenen Stempel von Giurgevo (österreichisches Postamt) empfohlen: Augen auf.

Liebe Grüße

10Parale


 

10Parale Am: 31.10.2017 19:29:50 Gelesen: 476173# 533 @  
@ Heinz 7 [#368]
@ 10Parale [#524]

In Sindelfingen fand ich am Stand von trevorpateman.co.uk (web-Link) diese von dem Vorsitzenden der ARGE Rumänien, Herrn Fritz Heimbüchler (BPP) signierte Michel Nr. 25, die wir in den o.g. Beitragsnummern besprochen haben.

Dieses Stück ist augenfällig retuschiert. Nun muss ich gestehen, dass ich etwas sehe, aber es nicht wirklich erklären kann. Meine Fragen an das Forum:

- was bedeutet "retuschiert" ?
- wie entstehen "Retuschen" und welchen Zweck verfolgen sie ?

Bei den rumänischen Steindruckausgaben sind Retuschen unter Sammlern begehrt? Wer weiß mehr darüber.

Auch ich bin noch einer der Lernenden und würde mich sehr freuen, etwas in Erfahrung zu bringen.

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 31.10.2017 23:08:57 Gelesen: 476135# 534 @  
@ 10Parale [#533]

Hallo 10Parale,

Retuschen [1] dienen dazu einen Druckstöckel der abgenutzt wurde wieder in Form zu bringen. Ein schönes Beispiel dazu ist die erste Ausgabe von Österreich. Diese war ursprünglich nur als Übergangslösung eingeführt und sollte bald durch eine neue Ausgabe abgelöst werden, blieb dann aber über acht Jahre in Gebrauch, die Platten wurden für zahlreiche Druckvorgänge verwendet, nutzten sich ab und wurden retuschiert, um das Markenbild wieder klarer hervorzuheben - deshalb werden heute Typen und Platten unterschieden.

Hier ein Beispiel:



An der rechten Marke sieht man besonders schön, dass der Stöckel schon so abgenutzt war, dass die einzelnen Punkte im Wappenmittelstück rechts unten vom Adler zusammenfließen - vergleiche dazu die Punkte rechts oben bei der linken Marke. Auch die Trennlinie zwischen Mittelstück und den Ornamenten ist nicht mehr zu erkennen. Hier wurde nachgebessert, wie am nachstehenden Neudruck gut ersichtlich:



Da es nicht möglich war, die Punkte wieder rundzufeilen, sieht man hier stattdessen Dreiecke und Vierecke. Auch wurde die Trennlinie beim Wappenmittelstück wiederhergestellt.

Über die Retuschen bei rumänischen Marken kann ich nichts sagen, da weiss Heinz sicher Bescheid.

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Retusche
 
10Parale Am: 03.11.2017 22:15:25 Gelesen: 475613# 535 @  
@ bignell [#534]

Vielen Dank für diesen kleinen Ausflug in das Reich der Retuschen der 1. Ausgaben von Österreich. Bestimmt gehört technisches Geschick und Raffinesse mit dazu, die abgenutzten Druckplatten auf Vordermann zu bringen.

Anhand der Scans kann ich wirklich gut verstehen, um was es sich dabei dreht. Die rumänische Marke scheint mir etwas Schattenhaftes zu haben. Ist ein Neudruck nun auch eine Art Retusche - Scan 3 ?

Von den Markenausgaben Rumäniens 1868 zeige ich hier die 18 Bani Marke, Michel Nr. 20, mit einem seltenen Stempel von BOLGRAD 14/9. Bolgrad ist eine von bulgarischen Flüchtlingen gegründete Stadt, liegt heute in der Ukraine. Sie gehörte zwischen 1856 und 1859 zum Fürstentum Moldau, gehörte zeitweilig zu Rumänien und vorab zur Sowjetunion.

Liebe Grüße

10Parale
 


bignell Am: 03.11.2017 22:31:10 Gelesen: 475607# 536 @  
@ 10Parale [#535]

Hallo 10Parale,

den Neudruck habe ich deshalb gezeigt, weil da die Details besonders schön zu erkennen sind, sonst ja oft von einem Stempel verdeckt. Bei der ersten Ausgabe unterscheidet man (ganz grob gesprochen) Type I - unretuschiert und Type III - retuschiert (Type II kommt nur beim 9 Kreuzer / 45 Centes - Wert vor, hier wurde die Ziffer neu positioniert).

Bei Deiner 50-Bani-Marke scheinen die Konturen des Kopfes retuschiert, auch unter dem zweiten I von CINCIDECI scheint nachgearbeitet worden zu sein.

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 07.11.2017 00:06:34 Gelesen: 475026# 537 @  
@ 10Parale [#533]

Lieber Freund,

ich kann Dir (aus der Ferne und fernab von meiner phlilatelistischen Literatur und meinem Scanner) nicht ausführlich Antwort geben auf Deine Anfrage bezgl. retouchierten Marken von Rumänien. Aber die oben gezeigte Marke Michel Nr. 25 existiert mit schönen Retouchen und wird meines Wissens ausführlich besprochen im Handbuch II von Altmeister Fritz Heimbüchler.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.11.2017 20:19:53 Gelesen: 474267# 538 @  
Als ich die Ergbenisliste von Gärtner erhielt, habe ich mich gefreut, denn als Vorzeigeresultat auf der Titelseite präsentierte CG Los 18900:



Dies ist ein Brief mit der Nummer 2 von Rumänien. Gewiss ist dieser Brief sehr selten (von allen vier Marken 1-4 der 1. Ausgabe gibt es total weniger als 100 Briefe!). Im Handbuch III von Fritz Heimbüchler (2007) ist aufgelistet, dass nur 46 Einzelfrankaturen der 54 Parale existieren.

Was darf so ein Brief nun kosten? Zugegeben, es ist ein schönes, sehr breitrandiges Exemplar, aber ganz fehlerlos ist der Brief auch nicht. Ein Ausruf von Euro 15'000 ist aber sicher "vernünftig". Im Handbuch FH 2007 ist ein Wert von Euro 25'000 für eine Einzelfrankatur für die Nummer 2 angegeben (siehe Seite 158). Die Nummern 1 und 4 sind noch wesentlich teurer.

Bei Gärtner wurde dieses Los nun auf immerhin Euro 30'000 hochgesteigert. Wenn wir die Zuschläge von mehr als 20 % hinzuzählen, sehen wir dass diese Rarität einmal mehr einen stolzen Preis erzielte!

Seltenheit erfordert eben meist seinen Preis!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.11.2017 20:36:48 Gelesen: 474261# 539 @  
@ 10Parale [#533]

Lieber 10 Parale,

ich zitiere Alexander Bungerz "Grosses Lexikon der Philatelie", 1923, München. Seite 612.

"Retusche, Nachgravierung, kommt bei verschiedenen Marken vor, wo eine Druckplatte oder ein Klischee schadhaft oder abgenützt worden ist (...)"

Es gibt auch bei den rumänischen Marken ein paar Marken, die korrigiert wurden, bekannt ist z.B. die "grosse Retusche der 4 Bani Marke" (der Michel Nr. 19), die im zweiten Handbuch Heimbücher (2002) vorgestellt wird (Seite 199).

Interessant ist, dass die Sammler sich vor allem für die "eher missglückten" bzw. gut sichtbaren Retuschen interessieren. Viele geringe (oder sehr gut ausgeführte) Retuschen werden von den Sammlern kaum oder gar nicht wahrgenommen.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 14:19:02 Gelesen: 474126# 540 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich ein Kuvert aus Bukarest vom 29.11.1866 über Wien (4.12.) und München via Strasbourg (06.12.) nach Paris (06.12.) lief.



Frankiert wurden 40 Soldi. In Wien bekam der Brief den Stempel A für "Autriche" = Österreich und den roten P.D. Stempel als Zeichen der völligen Bezahlung bis Paris.

Wer weiß, wie sich diese 40 Soldi aufteilten?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 12.11.2017 16:14:33 Gelesen: 474106# 541 @  
@ bayern klassisch [#540]

Ein Wahnsinnsbrief (Kuvert). Ich wage eine Portobestimmung der 4 Marken zu je 10 Soldi = 40 Soldi:

15 Soldi für die österreichische Auslandspoststrecke (hier: Bukarest bis Grenze zu Österreich-Ungarn)

12 1/2 Soldi für die Beförderung durch das Gebiet des DÖPV (Deutsch-Österreichische Post-Verein)

12 1/2 Soldi durch Frankreich

= 40 Soldi

Nun meine Gegenfrage: Wenn der Empfänger in Frankreich den Brief hätte zahlen müssen (Portobrief), was hätte er bezahlt? Was verhinderte die Festsetzung des französischen Tarifs im Jahr 1866?

Liebe Grüße

10Parale
 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 20:39:34 Gelesen: 474058# 542 @  
@ 10Parale [#541]

Hallo 10Parale,

vielen Dank für deine profunde Antwort - ja, so wird es gewesen sein mit 15 Soldi = Neukreuzer für Österreich und 25 Soldi für Frankreich (der DÖPV bekam nichts, weil er ja als österreichischer Brief galt und dafür reichten die 15 Soldi ja allemal bis 10g).

Deine Frage kann ich dir leider nicht beantworten - aus Russland zu der Zeit waren es 10 Decimes = 40 Soldi/Neukreuzer. Aber das hieße ja, dass es keinen Portozuschlag gegeben hätte, was mich sehr verwunderte, weil in der Mitte der 1860er Jahre Portozuschläge bei der Auslandspost in Mode gekommen waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 12.11.2017 21:30:39 Gelesen: 474047# 543 @  
@ bayern klassisch [#542]

Dr. Gertlieb Gmach zeigt in seinem neuesten Band IV (Österreichische und ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern) auf Seite 188 einen Portobrief, der am 29. Mai 1866 von IBRAILA nach MARSEILLE lief.

Auf der Vorderseite sieht man eine schwarze Taxierung "10". Das heißt, der Empfänger in Marseille hat 10 decimes Gesamtporto zu bezahlen.

Wenn ich die Ausführungen von dem genialen Dr. Gmach richtig verstehe, sind die strengen und festen Tarife von Frankreich dafür verantwortlich, das dein in #541 gezeigter Brief nicht billiger war, denn am 1. Januar 1866 gab es in Österreich eine Gebührenreform. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf den Briefverkehr mit Frankreich, so dass dein Brief mit 40 Nkr. (Soldi) noch nach dem alten Tarif vom 1. November 1858 bewertet wurde.

Über Portozuschläge meinerseits kann ich wenig sagen. Sie sind mir weniger geläufig.

Habe mich heute in die Thematik eingelesen, um zu verstehen, was im Kopf eines Postlers zu jener Zeit so vor sich ging.

Lieb Grüße

10Parale

PS: Über das nun abschließende Werk von Dr. Gertlieb Gmach im Rahmen der Bände I - IV. sollte an einer anderen Stelle referiert werden. Es zeigt welche großartigen Philatelisten in der ARGE Rumänien anzutreffen sind. Da sehe ich mich lediglich als ein kleines Lichtlein, aber mit viel Begeisterung.


 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 22:01:14 Gelesen: 474039# 544 @  
@ 10Parale [#543]

Hallo 10Parale,

der Gertlieb ist ein lieber Freund von mir. Ich werde ihm den Brief mit unseren Fragen mailen. Er ist recht schnell - die Antwort wird sicher nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 12.11.2017 22:22:52 Gelesen: 474036# 545 @  
@ 10Parale [#543]

Lieber 10 Parale,

Du zeigst uns "den Schlüssel" zu den Fragen, die uns Ralph gestellt hat. Tatsächlich hat Dr. Gertlieb Gmach auf rund 1600 (!) Seiten sich ausführlich diversen Themen der österreichischen Post in Rumänien (etc.) gestellt und sein profundes Wissen einmal mehr unter Beweis gestellt.

Ich fühle mich auch nur als ein "kleines Lichtlein" zu einzelnen Fragen der Philatelie, und blicke mit Hochachtung und Respekt zu den grossen Könnern auf. Aber verstecken müssen wir uns auch nicht, 10 Parale! Gute Schüler sind auch für die "Professoren" wertvoll, und ein guter Schüler bist Du meines Erachtens mit Gewissheit! Und wir lernen weiter, so lange wir fragen und zuhören, lesen und schreiben.

@ bayern klassisch [#540]

Zu der 40 Soldi-Frage habe ich im Moment keine Ergänzungen anzubringen. Ich möchte aber auf 10 Parales Beitrag ein Bild zeigen:



Auch dieser Brief stammt ungefähr aus der Zeit (1868),
auch dieser Brief wurde von der österreichischen Post befördert,
auch dieser Brief hatte die Durchgangsstempel "A." und "WIEN" (rückseitig)
auch dieser Brief ging via Strasbourg nach Frankreich

Er wurde mit "10" gekennzeichnet, das bedeutet, dass der Empfänger 10 Decimes zu bezahlen hatte.

Wenn 40 Soldi/Neukreuzer = 10 Decimes waren, dann hätten wir nun drei gleich bezahlte Briefe:

Dein Bukarest-Brief 29.11.1866, der Brief von Ibraila 29.5.1866 aus dem Buch Gmach IV, Seite 188 unten, mein hier gezeigter Brief "Ibraila 11.9.1868"

Interessant der Hinweis von G. Gmach (Seite 198/Band IV): "Es war für die Gebührenbelastung ohne Belang, dass die Sendung unfrankiert war."

Freundliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 22:29:29 Gelesen: 474029# 546 @  
@ Heinz 7 [#545]

Lieber Heinz,

das scheint mir plausibel zu sein - meine Mail an Gertlieb ist schon raus, harren wir also der Dinge. Vielleicht kann er noch etwas mehr Hintergrundwissen in die Diskussion einbringen.

Vielen Dank euch beiden!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 21.11.2017 20:45:23 Gelesen: 472687# 547 @  
@ Heinz 7 [#506]

Was David Feldmann im Dezember mit einigen Losen Rumänien anbietet, sprengt jegliche Wunschvorstellungen eines Rumänien-Sammlers.

Bei Studium des Angebotes fand ich soeben 5 Lose mit der 3 Bani violett, die nun zu meiner Expertise über die noch vorhandenen Drucksachen mit der Portostufe 3 Bani hinzukommen.

Unter Los 41729 bietet das Auktionshaus 74 Belege zum Ausruf von 4.000 Euro an, darunter allein 4 Belege mit 3 Bani Drucksachen (sofern ich die Losbeschreibung richtig verstehe - 1 Los ist abgebildet).

Ich habe das Auktionshaus nun angeschrieben und freundlicherweise darum gebeten, mir Abbildungen der 4 Bani Drucksachen zukommen zu lassen, um meine Expertise weiterzuführen.

Eine Drucksache mit 3 Bani vom 30. Mai 72, abgeschlagen in Galatz nach Bukarest bildet ein folgendes Einzellos zum Ausruf von 500 Euro.

Damit habe ich bereits 12 Drucksachen weltweit ausfindig machen können.

Liebe Grüße

10Parale
 
nor 42 Am: 22.11.2017 18:01:31 Gelesen: 472401# 548 @  
@ 10Parale [#541]

Nur eine kleine Anmerkung, 1866 war der Posttarif Bukarest-Grenze nicht gleich 15 Soldi. Seit 1858 war die sog. Konsulartaxe für Bukarest und Fokschani gleich 10 Soldi.

Die 40 Soldi für einen Brief nach Frankreich kommen aus dem Postvertrag Frankreich-Österreich von 1857. Auch 1867, also zur Zeit der Ungarischen Post in den Donaufürstentümern, wurden Briefe nach Frankreich noch mit 40 Soldi taxiert (siehe auch Abb. bei Ferchenbauer).

Nor 42
 
bayern klassisch Am: 22.11.2017 18:07:18 Gelesen: 472397# 549 @  
@ nor 42 [#548]

Hallo nor 42,

Gertlieb Gmach schrieb mir gerade, dass seiner Meinung nach die Aufteilung eine andere war: 15 Soldi für fremde Posten, 12,5 Soldi für Österreich und 12,5 Soldi für Frankreich. Jetzt weiß ich auch nicht, wem ich glauben soll.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 22.11.2017 18:43:39 Gelesen: 472383# 550 @  
@ bayern klassisch [#549]

Hallo Ralph,

mit den Tarifen habe ich auch so meine Probleme. Im Ferchenbauer ist dazu folgendes zu finden:

Bukarest gehörte zur 2. Entfernungszone in der Levante (Handbuch Ferchenbauer Band IV Seite 527) - 10 KR ÖW Tarif.

Ab 1866 galt der 5 Kreuzer-Einheitstarif, die entfernungsabhängigen Portosätze in der Levante blieben aber bestehen aufgrund gültiger Verträge mit Lloyd (Band IV Seite 537).

Summe somit 15 KR.

Postgebühr Österreich-Frankreich zwischen Nov 1858 und Juli 1869: 13 KR + 12 KR je 10 g (Band I Seite 102).

Warum die beiden Gebühren addiert wurden (15+25=40) aber der (somit doppelt verrechnete) Inlandstarif nicht abgezogen wurde, erschließt sich mir nicht.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 22.11.2017 18:49:36 Gelesen: 472381# 551 @  
@ bignell [#550]

Hallo Harald,

da weiß ich leider auch nicht mehr. Gertlieb schrieb, dass es egal war, ob ein Brief aus der Levante, von dort oder sonst woher kam, auch egal ob über Land, oder über den Lloyd - 40 Soldi waren immer die treffende Gebühr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
nor 42 Am: 24.11.2017 12:23:58 Gelesen: 471955# 552 @  
@ bayern klassisch [#549]
@ bignell [#550]
@ bayern klassisch [#551]

Was Dr. Gmach schreibt ist überall in der Literatur zu finden und beruht auf den Postvertrag Österreich-Frankreich von 1857, gültig ab 1. Januar 1858.

Nor 42
 
Heinz 7 Am: 24.11.2017 19:31:01 Gelesen: 471875# 553 @  
@ Heinz 7 [#538]

Wer denkt, dass Gärtner mit seinem Brief der 54 Parale (Euro 30'000 + Aufgeld!) ein Zufallsergebnis erzielte, wurde heute eines Besseren belehrt. Erneut kam ein wunderschöner Brief zur Auktion, diesmal in Zürich, bei Corinphila:



Zugegeben, auch dieser Brief ist überdurchschnittlich schön, gehört zweifellos zu den besten dieser Nummer! Darum war der Startpreis in Zürich nicht übertrieben hoch: CHF 15'000. Erinnern wir uns: Im Handbuch FH 2007 ist ein Wert von Euro 25'000 für eine Einzelfrankatur für die Nummer 2 angegeben!

Vor wenigen Stunden kam der Brief nun in Zürich unter den Hammer. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: CHF 34'000; rechnen wir die 20 % Zuschlag dazu erreichen wir CHF 40'800.

Das Ergebnis liegt erstaunlich nahe am Resultat bei Gärtner!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Michael Mallien Am: 03.12.2017 13:11:20 Gelesen: 469956# 554 @  
Ich komme noch einmal zurück auf die Serie Aktgemälde vom 25. Juli 1971. In Beitrag [#528] zeigte ich Umschläge mit Ersttagsstempeln. Doch wurden die Marken auch für Bedarfspost verwendet. Hier habe ich ein schönes Bespiel eines Briefes vom 11.2.1972, der von Buzau nach Biebrich ging. Die Frankatur summiert sich auf 2,90 Lei und der Brief ist damit tatsächlich portorichtig frankiert!



Viele Grüße
Michael
 
Heinz 7 Am: 08.12.2017 10:30:30 Gelesen: 469116# 555 @  
@ 10Parale [#547]

Lieber Freund,

nun ist die Auktion also vorüber. In ca. 60 Losen wurde eine grosse Masse an zum Teil sehr hochwertigem Rumänien-Material verkauft. Es gab mehrere Sammellose, die für Sammler nur schwer "verdaulich" sind. Da mehrere Preise aber sehr tief angesetzt waren (im Ausruf), dürfte wohl manch ein Händler eingekauft haben.

Mehrere Rumänien-Lose wurden an der Auktion eifrig beboten und wurden viel teurer, als "Estimate". Der Einlieferer wird mit dem Resultat zufrieden sein. Es wurde praktisch ALLES verkauft von Rumänien, was ja wirklich KEINE Selbstverständlichkeit ist.

Ein Wort noch zu den Gross-Raritäten (im separaten Katalog).

Wenn ich richtig gezählt habe, wurden 12 Lose mit einem Estimate von Euro 50'000 - 700'000 angeboten. Nur zwei davon wurden während der Auktion verkauft, was ja auch nicht ungewöhnlich ist. Das zweithöchste Ergebnis der Raritäten-Auktion am Donnerstag-Nachmittag war ein Rumänien-Los (Nr. 70094), eine 108-Parale Einzelfrankatur zu Euro 50'000. Auffällig war, dass alle 16 Lose von Rumänien zugeschlagen wurden (70092-70106)!

Ich wurde mit dem Auktionsangebot nicht richtig "happy". Einige interessante Briefe waren für mich in zu grosse Lots eingebunden. Ich habe mich stundenlang vorbereitet, damit ich vielleicht doch das eine oder andere Los auch bebieten kann. Ich wurde gestern aber bei all meinen 8 Geboten überboten. Ich hätte mir eine andere Loseinteilung gewünscht, wie wohl andere Sammler auch. Naja - ich will nicht meckern. Die Angestellten von DF waren sehr hilfsbereit und das Angebot war aufwändig gescannt/abgebildet.

Der "Knaller" der Auktion am Morgen war wohl Los 41743:



Der Brief in die USA wurde erwartungsgemäss sehr stark nachgefragt und stieg von einem Estimate von Euro 700 (!! - viel zu tief) auf Euro 22'000. Diese grosse Rarität war zum Glück in einem Einzellos angeboten. Das Ergebnis überrascht mich nicht. Auch das Zehnfache des Ausrufes wäre noch "günstig" gewesen. - Ich bin froh, dass ich mich nach vielen Jahren Marktstudium nun einigermassen auskenne.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass eine Handvoll Schnäppchen möglich gewesen wären - nobody is perfect.

Heinz
 
10Parale Am: 09.12.2017 01:25:32 Gelesen: 469086# 556 @  
@ Heinz 7 [#555]

Der Brief mit dem doppelten Paar 25 Bani Prinz Carol mit Vollbart dürfte wohl auf Grund der seltenen Destination und der beiden Paare zu einem solchen exorbitanten Preis emporgestiegen sein. Den Auktionator dürfte das besonders freuen.

Dabei sind die Stempel nicht einmal klar und es bleibt ein Ratespiel, woher der Adressat stammt. Ich möchte nicht wissen, welchen Preis dieser Brief gezogen hätte, wenn die Stempel noch lesbar gewesen wären.

Die einzeln angebotene Drucksache mit der lila 3 Bani wurde nun für 550 Euro versteigert.

Als kleiner Trost sei gesagt, dass ich auch mit meinem Gebot gescheitert bin. Der Brief mit der roten 18 Bani Marke von Galati nach "Bukarest kyrillisch?" mit dem schönen Rahmenstempel "DUPA PLECARE" wurde für 220 € mit 20 Euro über meinem Gebot zugeschlagen (siehe Scan).

Das Mega Los mit 74 Einzellosen (siehe # 574) wurde für 16.000 Euro versteigert, was einen Durchschnittpreis von ca. 216 Euro pro Los bedeutet. Für die Drucksachen wahrlich ein Schnäppchen.

Ich freue mich das ich bei meinem Marktstudium viel dazulerne. Da geht es mir ähnlich wie dir. In den letzten Monaten habe ich viele Auktionen verloren. Entweder es fehlt mir der Mut zum Risiko oder ich bin langsam zufrieden, ein weiser Begleiter des Geschehens zu sein.

Liebe Grüße

10Parale


 

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