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Thema: Briefe bestimmen: DDR
Martinus Am: 25.03.2010 22:50:32 Gelesen: 28317# 1 @  
Eilboten - Bote bezahlt

War das damals in der DDR so üblich? Wer kann mir hier weiter helfen? Und wer kann mir etwas zu den Zahlenangaben sagen?

lg Martinus


 
heide1 Am: 27.03.2011 19:54:02 Gelesen: 27739# 2 @  
@ Martinus [#3]

Moin,

das "rote Kreuz" war das übliche für EILBOTEN. Wann das mit dem Klebezettel EILBOTEN abgelöst wurde, weis ich nicht.

Hier hat der Absender wohl das Kreuz selbst gemalt - was ja richtig war, evtl. aber schon "veraltet". Der Postler hat dann eben den Klebezettel (neue Vorschrift) angebracht.

War das die Frage?

Gruß Jürgen
 
StefanW Am: 26.04.2013 19:19:52 Gelesen: 26490# 3 @  
DDR - H-Blatt 12 I C und 13 I C als R-Brief

Guten Tag,

ich habe vorhin in der elektronischen Bucht (ArtNr. 380625607776) einen R-Brief mit den H-Blättern 12 I C und 13 I C ersteigert. Meiner Meinung nach lese ich als Stempeldatum 23.11.71, wäre dann also ein FDC; leider hat der Brief ein paar Einschränkungen: Stempel nicht sauber abgeschlagen, Stempel nicht von den H-Blättern auf den Brief übergehend, nicht sehr sauber geöffnet.

Da ich mich mit Briefen nicht so genau auskenne, ergeben sich für mich ein paar Fragen:

1. Gibt es eine Möglichkeit, dass der Brief portorichtig frankiert und kein "Satzbrief" ist? Frankiert ist der Brief mit 1 Mark; R-Gebühr 0,50 Mark + Briefgebühr 0,20 Mark = 0,70 Mark?

2. Welche Bewandnis hat es mit dem R-Notzettel? Gab es für Zschopau keine "richtigen" R-Zettel?

3. Kann das Brief echt gelaufen sein? Rückseitig ist kein Ankunftsstempel abgeschlagen.

Viele Grüße

Stefan
 
rostigeschiene (RIP) Am: 26.04.2013 19:35:53 Gelesen: 26483# 4 @  
Ein Bild des Beleges wäre nicht falsch.

Viele Grüße
Werner
 
StefanW Am: 26.04.2013 19:50:14 Gelesen: 26482# 5 @  
Ich stimme zu, dass ein Bild nicht schlecht wäre. Leider liegt mir der Brief noch nicht vor, daher kann ich diesen nicht scannen. Aber in der Artikelbeschreibung sind die Briefvorder- und rückseite abgebildet:

http://www.ebay.de/itm/380625607776.

Oder darf ich einfach die Bilder des Verkäufers hier einstellen?
 
Stefan Am: 26.04.2013 20:04:21 Gelesen: 26471# 6 @  
@ StefanW [#3]

1. Gibt es eine Möglichkeit, dass der Brief portorichtig frankiert und kein "Satzbrief" ist? Frankiert ist der Brief mit 1 Mark; R-Gebühr 0,50 Mark + Briefgebühr 0,20 Mark = 0,70 Mark?

Ab dem 01.07.1971 (bis 30.06.1990) galt für die Bundesrepublik nicht mehr der Inlands- sondern der Auslandstarif. Demnach waren 50 Pf für das Einschreiben und 35 Pf (Sendung bis 20g) Briefporto fällig. Eine Sendung bis 50g kostete bereits 80 Pf + Einschreibeporto. Ich gehe daher davon aus, dass es sich hier um einen überfrankierten Satzbrief handelt.

Gruß
Pete
 
drmoeller_neuss Am: 26.04.2013 22:22:34 Gelesen: 26436# 7 @  
@ StefanW [#3]

2. Welche Bewandnis hat es mit dem R-Notzettel? Gab es für Zschopau keine "richtigen" R-Zettel?

In Zschopau waren wohl die R-Zettel ausgegangen oder nicht rechtzeitig bestellt worden. In der DDR musste schon hin- und wieder einmal improvisiert werden. Dafür gab es Rollen mit Einschreibeklebezetteln ohne Ortsangabe. Die Ortsangabe wurde dann mit Gummistempel angebracht. Übrigens ist es auch im Westen vorgekommen, dass Einschreibe-Klebezettel per Gummistempel geändert wurden.

3. Kann das Brief echt gelaufen sein? Rückseitig ist kein Ankunftsstempel abgeschlagen.

Einschreibebriefe wurden zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mit einem Eingangsstempel versehen, nur noch Eil- und Wertbriefe.

In sofern ist alles in Ordnung. Der Beleg ist ein häufiger DDR-Sammlerbrief, wie man sie auch für 1 EUR in Belegekisten finden kann. Diese Methode der "Zufrankierung" war für DDR-Bürger die einzige Methode, um DDR-Briefmarken legal in das Ausland zu schicken. Der ausländische Tauschpartner, in diesem Fall in der BRD, hat sich mit Briefmarken, Kaffee, Schokolade oder anderen in der DDR gefragten Gütern revanchiert.
 
StefanW Am: 27.04.2013 06:53:49 Gelesen: 26417# 8 @  
Vielen Dank für die Klärung meiner Fragen!

@ drmoeller_neuss

Sollte es sich wirklich um einen FDC handeln, das Datum kann ich mir erst genau ansehen, wenn der Brief bei mir ist, sollte es dann tatsächlich ein Brief für die einfache Belegkiste sein? Schon FDCs mit den A-Varianten der H-Blätter sind zumindest im Michel etwas höher bewertet. Keine Sorge, ich glaube nicht, dass die Michel-Bewertungen eine genaue Aussage über den Handelswert geben.

Viele Grüße

Stefan
 
Stefan Am: 28.04.2013 18:57:32 Gelesen: 26348# 9 @  
@ StefanW [#8]

Schon FDCs mit den A-Varianten der Heftchen-Blätter sind zumindest im Michel etwas höher bewertet.

Meines Wissens nach gilt der Katalogwert für Belege im Michel für portogerechte Belege. Der hier besprochene Beleg ist allerdings leider überfrankiert [#6].

Gruß
Pete
 
StefanW Am: 29.04.2013 06:38:41 Gelesen: 26313# 10 @  
@ Pete

Guten Morgen,

wenn ich mich richtig erinnere (habe meinen Katalog im Moment nicht hier), gilt die Bewertung für FDCs, nicht für (portogerechte) Briefe. Und für FDCs gilt (ich habe den folgenden Auszug von der BPP-Seite (http://www.bpp.de):

FDC: Diese Abkürzung steht für den englischen Begriff "First Day Cover" und bedeutet korrekt übersetzt Ersttagsumschlag (umgangssprachlich Ersttagsbrief). Es kann sich dabei um einen Brief (siehe dort) oder ein philatelistisches Erzeugnis (siehe dort) handeln. Der FDC ist mit Briefmarken frankiert, die am ersten Tag ihrer Gültigkeit mit einem Tages-, Sonder- oder speziell dafür geschaffenen Ersttags-(Sonder-)Stempel entwertet wurden. Man unterscheidet zwischen von der Post oder einem zur Postdienstleistung autorisierten Herausgeber und privat hergestellten FDC´s. (Quelle: http://bpp.de/de/begriffe//#Philatelistische_Erzeugnisse)

Viele Grüße

Stefan
 
waarnstadt Am: 29.04.2013 08:22:58 Gelesen: 26299# 11 @  
@ StefanW [#10]

Ja, bei Ersttagsbelegen (FDC etc.) geht es vorrangig um das Ersttagsdatum der Ausgabe. Ob die Belege oder Karten postalisch befördert oder es Blankobelege ohne Anschrift sind, ist dabei egal.

Ein R-Brief dieser Art ist durchaus nicht häufig, gelaufene FDCs mit Heftchenblättern der DDR, insbesondere besseren (Durch-)Zähnungsvarianten, sind relativ selten!

Beste Grüße,

Torsten
 
StefanW Am: 30.04.2013 18:31:28 Gelesen: 26238# 12 @  
@ rostigeschiene [#4]

Anbei der Scan des Briefes aus der Artikelbeschreibung der Auktion (Erlaubnis des Verkäufers liegt mir vor).



Viele Grüße

Stefan
 
Georgius Am: 30.04.2013 20:25:42 Gelesen: 26208# 13 @  
Hallo Stefan,

augenscheinlich ist das ein FDC, der zwar leicht überfrankiert gelaufen ist, spielt hierbei aber keine Rolle. Im Michel 2011/2012 stehen die beiden Heftchenblätter unter FDC mit 16,00 und 40,00 = 56,00 Mi€.

Beste Sammlergrüße
Georgius
 
StefanW Am: 30.04.2013 22:59:19 Gelesen: 26188# 14 @  
@ Georgius [#13]

Die Preisangabe bezieht sich sicherlich auf die A-Variante. Hier liegt aber die C-Variante vor. Gibt es hierfür auch eine Preisangabe im Michel? Mein Michel-Spezial ist schon etwas älter (2007).

Viele Grüße

Stefan
 
Rainer HH Am: 30.04.2013 23:07:13 Gelesen: 26183# 15 @  
Auch in der Ausgabe 2012 ist für FDC lediglich der Preis der Variante A genannt.

Gruß Rainer
 
drmoeller_neuss Am: 01.05.2013 11:35:32 Gelesen: 26133# 16 @  
@ Georgius [#13]

Michel-Katalogpreise sind etwas für Reichrechner, vor allem, was das Sammelgebiet DDR anbelangt. Bei den gängigen Sammelgebieten wie DDR bilden sich auf ebay durchaus Marktpreise. Der Auktionspreis ist realistisch.

Wie ich bereits schon geschrieben habe, war die Zufrankierung der Neuausgaben am Erstausgabetag eine beliebte und häufig die einzige Methode für DDR-Bürger, um an begehrte Devisen zu kommen.

Ich möchte den Brief nicht schlecht machen, die Marken sind ordentlich gestempelt, und der provisorische Einschreibe-Klebezettel auch posthistorisch interessant. Aber man sollte sich nicht Illusionen hingeben, was den Handelswert eines solchen Beleges anbelangt. Leider schürt der Michel mit unrealistischen Katalogwerten solche Illusionen, insbesondere bei den Sammelgebieten Bund und Berlin und bei modernen FDCs.
 
StefanW Am: 01.05.2013 12:22:38 Gelesen: 26126# 17 @  
@ drmoeller_neuss [#16]

Ich kann in allen Punkten nur zustimmen. Für mich ist der Brief eine schöne Bereicherung meiner Sammlung. Ob der Preis, den ich bezahlt habe (1,50 Euro + Versand) ein realistischer Marktpreis ist? Darüber kann man diskutieren, muss man aber nicht. Für mich geht es um das Sammeln von Marken/Belegen und nicht um Werte. In diesem Fall denke ich dennoch, dass ich ein Schnäppchen gemacht habe, da schon die A-Variante meist höher bezahlt wird.
 
waarnstadt Am: 01.05.2013 14:30:29 Gelesen: 26108# 18 @  
@ StefanW [#17]

Der gezahlte Preis (1,50 Euro + Versand) ist nach meinen Erfahrungen als sehr günstig zu bezeichnen.

Es ist heutzutage ein leider sehr weit verbreitetes Problem, dass viele Sammler nicht mehr zwischen Wertvoll und Schrott, zwischen philatelistischer Standardware und postgeschichtlich wertvollem Objekt unterscheiden können. Eine unübersichtliche Sammellotkiste mit zusammengeschüttetem Schrott verkauft sich besser als ein postgeschichtlich rarer Beleg aus den letzten 25 Jahren. Traurig, aber wahr.

Mal ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wie viele Briefe (portogerechte und nicht portogerechte) mit Heftchenblattfrankatur Kontrollrat Heftchenblatt 123 sind ihnen bekannt? Damals keine weltbewegende Frankatur, man mußte nur darauf kommen und sie verwenden. Heute sind derartige Briefe praktisch kaum zu bekommen, man könnte mehr als den Michelwert bieten.

Wer als Belegesammler und Postgeschichtler den Spruch "Alles, was heute alt ist, war irgendwann mal neu, und was heute neu ist, wird in einigen Jahren auch alt sein!" beherzigt, der kann den gezeigten Beleg sicher richtig einordnen. Ausgefallene DDR-Frankaturen (Heftchenblätter, Druckdaten, Blockfrankaturen usw.) der 70er- und 80er-Jahre sind heute (noch !) oft günstig zu bekommen, das liegt aber mehr an der notorischen Mißachtung der wahren Seltenheit. Grundgedanke: Was nicht viel kostet, kann auch nichts sein! Erst wenn solche Belege, wie der gezeigte, 40 oder 80 € kosten, dann sind alle begeistert!

Beste Grüße,
Torsten
 
prefico74 Am: 24.09.2016 13:36:08 Gelesen: 23499# 19 @  
Hallo an alle FDC- Spezialisten,

bin hier bisher zu keiner Zuordnung dieses FDC´s der DDR 557/58 gekommen. In keinem DDR als auch Michelkatalog ist ein solcher Beleg zu finden!

mfg


 
HWS-NRW Am: 24.09.2016 13:40:42 Gelesen: 23495# 20 @  
@ prefico74 [#19]

Na, die beiden Marken kamen doch am gleichen Tag heraus und so fertigte der Sammler diesen FDC, der aber nur als "MeF" zu berechnen ist und somit nicht unbedingt zu den DDR-Seltenheiten gehört.

mit Sammlergruß
Werner
 
Christoph 1 Am: 24.09.2016 13:45:06 Gelesen: 23495# 21 @  
@ prefico74 [#19]

In meinem MICHEL Deutschland 2013-2014 stehen beide FDC mit je 26,- Mi€ bewertet, ebenso im Spezial 2013. Dazu der Hinweis: kein amtlicher FDC.
 
prefico74 Am: 24.09.2016 14:26:01 Gelesen: 23478# 22 @  
Hallo HWS- NRW und csjc13187,

ich danke recht herzlich für Eure Antworten. Soweit ist mir Eure Ausführung der Katalogangaben auch bekannt und dass ein nichtamtlicher Brief katalogisiert ist!
Der themenbezogene und passende Zudruck auf diesen Beleg ist kein "Abziehbild" oder ein aufgestempelter bzw. "aufgerubbelter" Abklatsch.

Hier wurde maschinell im hochwertigen Buchdruck ein Klischee hergestellt, ein Schriftzug mit Lettern gesetzt und zweifarbig eine bestimmte Anzahl an Briefumschlägen bedruckt! Der Aufwand und die Qualität für die Herstellung eines solchen Beleges rentiert sich nur bei einer bestimmten Auflage und ist nicht in irgend einem Büro oder einer Privatwerkstatt entstanden. Schon gar nicht zu der damaligen Zeit, wo es an Material und Technik mangelte.

Ich gehe also davon aus, dass es noch einige weitere Exemplare geben muss!

Daher meine Bitte um etwaige Erkenntnisse.

Gruß


 
Christoph 1 Am: 24.09.2016 14:56:49 Gelesen: 23473# 23 @  
@ prefico74 [#22]

Zumindest wurde ein Exemplar dieses FDC, das Deinem weitgehend entspricht, im Oktober 2015 für 26,05 EUR + Versand bei ebay verkauft.

http://www.ebay.de/itm/DDR-Mi-557-558-Ersttagsbrief-FDC-/151834217428

Die Frage ist ja: Wer definiert eigentlich, was ein "amtlicher" und was ein "nicht-amtlicher" FDC ist?



eBay 151834217428
 
philapit Am: 24.09.2016 15:24:25 Gelesen: 23461# 24 @  
Hallo Sammlerfreund,

eine gute Hilfe ist immer der DDR Universalkatalog. Darin sind alle amtlichen FDC abgebildet. Es gab auch Umschläge mit dem Aufdruck Deutsche Post, um FDC herzustellen.

Mit freundlichem Gruß
Philapit
 
HWS-NRW Am: 24.09.2016 15:41:02 Gelesen: 23452# 25 @  
Als Briefefan kann ich nur noch meinen "Senf" dazugeben, das es ein "einfacher" FDC ist, der nicht gelaufen bzw. portogerecht ist und da frage ich mich schon, wer dafür 26 Euro hinlegt. Den findet man später dann mal in der großen Sammelkiste für ein-zwei Euro wieder, so groß ist der Markt für derartiges Material gewiß nicht.

mit Sammlergruß
Werner
 
lueckel2010 Am: 24.09.2016 17:02:05 Gelesen: 23424# 26 @  
@ csjc13187 [#23]

Die philatelistische Definition "amtliche FDC" ergibt sich aus den Anmerkungen hinter den Mi.-Nr. 904, 1121 und 1125 (DDR). Nachzulesen im Michel Deutschland-Spezial 2016, Band 2.

Auch andere Postverwaltungen/ -dienste (z. B. Berlin) haben amtliche FDC-Umschläge herausgegeben.

"lueckel2010"
 
Christoph 1 Am: 24.09.2016 17:17:47 Gelesen: 23419# 27 @  
@ lueckel2010 [#26]

Danke für Deine Antwort, aber das meinte ich nicht. Dass der MICHEL hier eine Definition vornimmt, ist mir schon klar. Die entsprechenden Erläuterungskästchen hatte ich auch schon gesehen. Aber was mich interessiert: Nach welchen Merkmalen wird hier unterschieden?

Von Berlin kenne ich z.B. die amtlichen Ersttagsblätter (ETB), nicht aber amtliche FDC-Umschläge. Bei den amtlichen ETB ist das jeweils aufgedruckt, so dass man problemlos feststellen kann, ob es sich um ein postamtliches Produkt handelt oder um ein privates Erzeugnis. Gibt es irgendwelche Merkmale, anhand derer man bei einem DDR-FDC erkennen kann, ob es ein "amtlicher" oder ein "nicht-amtlicher" FDC ist?
 
lueckel2010 Am: 24.09.2016 17:45:48 Gelesen: 23410# 28 @  
@ csjc13187 [#27]

Dann lies mal in dem genannten Katalog das Kästchen hinter Berlin, Mi.-Nr. 134. Dort ist alles gelistet, was für dieses Sammelgebiet alt "amtlich" definiert wird!

"lueckel2010"
 
Kontrollratjunkie Am: 24.09.2016 17:55:03 Gelesen: 23404# 29 @  
@ csjc13187 [#27]

Bei den "amtlichen" Ausgaben des DDR-Außenhandels (Buchexport) kenne ich mich nicht wirklich aus, aber die Landespostdirektion Berlin hat sehr wohl amtliche FDC vertrieben. Es begann mit dem amtlichen FDC zur Eröffnung des Postschnelldienstes am 01.03.1949 (EF Mi.Nr. 17), weiter mit dem bekannten Holthöferbelegen, dem Goethesatz und dann regulär zu fast jeder Ausgabe ab 01.10.1950. Der letzte amtliche FDC wurde für die Ausgabe "25 Jahre Bistum Berlin" vom 26.11.1955 aufgelegt. Anschließend gab es dann ein paar Jahre die ersten amtlichen Ersttagsblätter.

Gruß
KJ
 
tomato Am: 24.09.2016 17:57:30 Gelesen: 23403# 30 @  
@ csjc13187 [#27]

Bei der DDR-Arge-Spezial [1] unter Literatur -Sonderveröffentlichungen, gibt einen FDC- und Stempelkatalog von 1948 -1970 und 1971 - 1990 von Peter Tichatzky und Peter Fischer. Habe ich selber und kann ihn sehr empfehlen. Dort sind auch die amtlichen FDC-Umschläge abgebildet, sofern einer aufgelegt wurde.

Gruß Thomas

[1] http://www.ddr-spezial.de/
 
tomato Am: 24.09.2016 18:04:59 Gelesen: 23396# 31 @  
Was evtl auch möglich ist, wäre, dass es ein übriggebliebener amtlicher FDC_Umschlag einer anderen Marke ist, der hier verwendet wurde. Muss dann aber vor 1948 gewesen sein, da ich im FDC-Katalog keinen solchen entdecken konnte.

Gruß Thomas
 
Christoph 1 Am: 24.09.2016 18:34:52 Gelesen: 23380# 32 @  
@ lueckel2010 [#28]
@ Kontrollratjunkie [#29]

Vielen Dank für den Hinweis. Das hatte ich bisher tatsächlich nicht gesehen. Wieder was gelernt.

@ tomato [#30]

Auch an Dich vielen Dank.

@ prefico74 [#22]

Es gibt noch einen älteren Thread hier im Forum, der sich mit den offiziellen DDR-FDC beschäftigt:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=544&da=1&F=1
 
Totalo-Flauti Am: 24.09.2016 19:07:32 Gelesen: 23364# 33 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich hab mal in den Verfügungen und Mitteilungen des Ministeriums für Post-und Fernmeldewesen (als DVD erhältlich bei der Arge DDR-spezial erhältlich) nachgeforscht. Danach hat die Deutsche Post selbst bestimmt, was amtlich war und was nicht. Die Post selbst hat die entsprechenden Erstagsbriefumschläge hergestellt und an ihren Schaltern zu den jeweiligen Sondermarken vertrieben. Dies wurde in den oben genannten Verfügungen angekündigt. Zu den Marken Mi 557/558 wurde vielmehr auf das Fehlen eines entsprechenden Umschlags hingewiesen. Somit gibt es für diese Marken keinen amtlichen Erstagsbriefumschlag. Ich zitiere mal aus der Verfügung vom 16.Dezember 1956:

"Nr. 297/1956. Sonderpostwertzeichen mit Überdruck und Zuschlag „Helft dem sozialistischen Ungarn" und „Helft Ägypten"

Um die Arbeit des „Hilfskomitees für das sozialistische Ungarn" und des Ausschusses „Preundschaftshilfe für Ägypten" wirksam zu unterstützen, gibt die Deutsche Post zwei Postwertzeichen zu 20 Pfennig mit einem Zuschlag von 10 Pfennig heraus.

Als Wertzeichen wurde der 20-Pfennig-Wert mit der Darstellung des Berliner Rathauses aus der Serie „Wiederhergestellte historische Bauten" verwendet.
Die Hälfte der Auflage trägt einen Überdruck in schwarzer Farbe: „Helft dem sozialistischen Ungarn", während die übrigen Marken mit einem Überdruck „Helft Ägypten" versehen sind. Die Wertzeichen werden im VEB Deutsche Wertpapier-Druckerei im Offsetdruckverfahren auf Wasserzeichenpapier mit dem Kreuzblumenmuster hergestellt. Die Ausgabe erfolgt bei allen Postanstalten
vom 20. Dezember 1956 an. Vor diesem Zeitpunkt dürfen die Wertzeichen nicht verkauft werden. Ein besonderer Ersttagsbriefumschlag wird nicht herausgegeben.

Die als Zuschlag vereinnahmten Beträge sind jeweils am 5. Arbeitstag eines Monats an das Hilfskomitee für das sozialistische Ungarn, Berlin NO 55, Konto-Nr. 85 50/75 bei der Deutschen Notenbank, Berlin W 8, oder an den Ausschuß „Freundschaftshilfe für Ägypten", Berlin W 8, Konto-Nr. 8400 beim Berliner Stadtkontor, Berlin C 111, zu überweisen."

Das Motiv bei Deinem Umschlag csjc13187 erinnert mich auch eher an ein christliches Motiv (St. Martin). Für Die Zeit von einer staatlichen Einrichtung der DDR wie der Post auch eher untypisch.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Totalo-Flauti Am: 25.02.2019 23:10:13 Gelesen: 16402# 34 @  
Liebe Sammlerfreunde,

galt Das Saarland bis 31.12.1956 (Anschluß an die Bundesrepublik zum 01.01.1957 auf Grund der Volksbefragung vom 23.10.1955) für die Post der DDR als Ausland?

Ich habe hier einen Brief von Leipzig nach Güdingen im Saarland vom 3.1.1953. Hier wurden mit einer Mi. 321 35 Pfennig für das Auslandsporto verklebt. Die Bundesrepublik galt ja bis 30.06.1971 als postalisches Inland. In meinen Unterlagen konnte ich nichts finden. Vielen Dank für Eure Bemühungen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Carsten Burkhardt Am: 26.02.2019 09:13:21 Gelesen: 16359# 35 @  
So ist es.
 
volkimal Am: 26.02.2019 09:27:25 Gelesen: 16355# 36 @  
@ Totalo-Flauti [#34]

Hallo Totalo-Flauti,

ganz so einfach wie Carsten schreibt ist es nicht. Schau dir einmal die Beiträge beim Thema "Post aus dem Saarland oder ins Saarland 1945 bis 1956" an. Insbesondere die Beiträge 12 und 13 (aber auch einige andere) sind bzgl. deiner Frage interessant. Hier ist der Link: https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=171107#M12

Ein kleiner Auszug aus Beitrag 13: Im neuen Rundbrief 84 (Februar 2018) der ArGe DEUNOT findet sich ein vierseitiger Beitrag von Walter Gabriel und Jürgen Spilker: "Nachgebühr auf Sendungen ins Saarland 1948-1951".

Hierin wird u.a. eine Amtsblatt-Verfügung der Postverwaltung der SBZ gezeigt: Nr. 108/1948 "Postverkehr nach dem Saargebiet; Zur Behebung von Zweifeln wird darauf hingewiesen, daß für Postsendungen nach dem Saargebiet nach wie vor die Inlandsgebühren zu erheben sind."


Viele Grüße
Volkmar
 
Totalo-Flauti Am: 26.02.2019 21:08:15 Gelesen: 16275# 37 @  
@ Carsten Burkhardt [#35]
@ volkimal [#36]

Vielen Dank für Eure Antworten.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
BeNeLuxFux Am: 25.05.2020 11:27:16 Gelesen: 13968# 38 @  
Hallo,

ich habe eine Frage zu einem Beleg vom 13.11.1989.

Die Karte lief von Berlin nach Großheringen, und das offensichtlich über das ca. 70 km entfernte Arnstadt. Nun meine Frage nach dem 'Warum'?

Danke und beste Grüße, Stefan


 
Christoph 1 Am: 25.05.2020 13:23:48 Gelesen: 13939# 39 @  
@ BeNeLuxFux [#38]

Hallo Stefan,

das ist ein sehr seltsamer Beleg. Ich glaube nicht, dass die Karte von Berlin nach Großheringen mit "Zwischenstopp" in Arnstadt gelaufen ist.

Möglicherweise handelt es sich nur um eine Spielerei, d.h. der Poststellenstempel wurde nachträglich aufgesetzt. Es ist übrigens kein Stempel aus der Stadt Arnstadt direkt, sondern der PSt-Stempel eines unbekannten Ortes (Leitweg Nr. 21), der irgendwo in der Umgebung von Arnstadt (Leitpostamt) lag.

Eventuell könnte es aber auch wie folgt abgelaufen sein:

Die Kinder der Empfängerin kauften diese Karte am 13.11.1989 in Ost-Berlin in irgend einem philatelistischen Kontext. Es handelt sich ja um eine Ganzsachen-Postkarte, die vom VEB Wermsdorf vertrieben wurde (siehe Aufdruck). Möglicherweise wurde die Karte bereits gestempelt erworben. Dann wurde sie beschrieben und adressiert und auf dem "Rückweg nach Hause" an einem Ort in Thüringen in der Nähe von Arnstadt zur Post gegeben. Dies kann am 13.11. abends oder am 14.11. gewesen sein. Am 15.11. traf die Karte dann bei der Empfängerin ein.

Aber das ist nur Spekulation. Vielleicht hat auch jemand noch eine bessere Idee.

Unabhängig von den offenen Fragen ist das auf jeden Fall ein sehr schöner historischer Beleg, der die Öffnung der Berliner Mauer dokumentiert. Schließlich handelte es sich hier um das erste Wochenende, an dem der Westteil Berlins aus dem Osten wieder frei zugänglich war.

Viele Grüße
Christoph
 
BeNeLuxFux Am: 25.05.2020 14:47:25 Gelesen: 13911# 40 @  
@ Christoph 1 [#39]

Hallo Christoph,

vielen Dank für die möglichen Erklärungen. Die zweite Variante würde ich aber eher ausschließen wollen, da die Kinder (bzw. Tochter und Mann) in Berlin wohnten. Ich habe hier noch ein halbes dutzend andere Karten derselben Familie, die ab 1965 in Berlin-Friedrichsfelde nach Großheringen versandt wurden. Keine andere jedoch, trägt einen solchen Stempel.

Grüße, Stefan
 
Christoph 1 Am: 25.05.2020 15:38:43 Gelesen: 13897# 41 @  
@ BeNeLuxFux [#40]

Hallo Stefan,

ich habe nochmal weiter nachgedacht und ein wenig recherchiert und kann deshalb nun noch eine weitere Lösungsmöglichkeit anbieten:

Es könnte sein, dass der Poststellenstempel bereits auf der Karte war, als sie gekauft wurde. Der unbekannte Ort in der Nähe von Arnstadt könnte mit der Künstlerin Petra Flemming zu tun haben (siehe Kartenmotiv und Beschreibung). Sie starb im August 1988 in Arnstadt, siehe [1]. Vielleicht wurden diese Sonderkarten (aus diesem Anlass?) irgendwo mit Stempel verkauft?

Viele Grüße
Christoph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Petra_Flemming
 
BeNeLuxFux Am: 25.05.2020 15:48:37 Gelesen: 13891# 42 @  
@Christoph 1 [#41]

Hallo Christoph,

das klingt schlüssig und wird wohl des Rätsels Lösung sein.

Vielen Dank für's 'Um-Die-Ecke-Denken'!

Falls jemand die Karte haben möchte, bitte einfach melden.

Beste Grüße, Stefan
 
drmoeller_neuss Am: 25.05.2020 19:28:43 Gelesen: 13836# 43 @  
Ich glaube eher, dass die Karte beim Sortieren in Berlin in das falsche Bündel gekommen ist. Statt Postleitzahl 5321 eben in das Bündel für die Postleitzahl 5211 mit dem Leitpostamt 5210 Arnstadt. Da gibt es ein Ort namens 5211 Großliebringen, was man in der Hektik auf der Post auch auf der Karte lesen könnte.

Angekommen in 5211 Großliebringen, hat man das Missgeschick gemerkt und sich mit einem Stempel verewigt.

Ich unterstelle, dass der auf Karte abgeschlagene Poststellenstempel zu Großliebrigen gehört.
 
BeNeLuxFux Am: 25.05.2020 21:35:35 Gelesen: 13807# 44 @  
Hallo,

ja, das klingt auch plausibel und sehr gut möglich. Ich dachte eigentlich, dass das ein Leitpostamtsstempel ist (ohne den genauen Begriff dafür zu kennen), habe dann allerdings die Entfernung der Orte gesehen und bin stutzig geworden.

Grüße, Stefan
 
JohannesM Am: 25.05.2020 22:44:39 Gelesen: 13790# 45 @  
@ BeNeLuxFux [#38]

Hallo Stefan,

das ist ein Poststellenstempel, der auf normaler Post garnicht abgeschlagen werden durfte. Du kannst ihn einmal messen, aber m.E. ist er zu groß, die waren in der Regel 45 x 12 mm groß, also wird er wohl schon auf der Karte gewesen sein.

Beste Grüße
Eckhard
 
Christoph 1 Am: 25.05.2020 22:59:07 Gelesen: 13788# 46 @  
@ BeNeLuxFux [#42]
@ JohannesM [#45]

Hallo Stefan und Eckhard,

es spricht noch etwas anderes dafür, dass der Stempel bereits vorher auf der Karte war:



Ich glaube man kann es auf dem Bildausschnitt erkennen. Der Berlin-Stempel wurde über dem PSt-Stempel abgeschlagen. Die Reihenfolge kann also nicht umgekehrt gewesen sein.

Auf die Maße wäre ich auch gespannt.

Viele Grüße
Christoph
 
BeNeLuxFux Am: 26.05.2020 07:35:12 Gelesen: 13765# 47 @  
@ JohannesM [#45]
@ Christoph 1 [#46]

Hallo,

die Maße sind normal, also ca. 45 x 12 mm.

Durch die Reihenfolge der Abschläge, ergibt sich ein klareres Bild, und es wird wohl tatsächlich ein irgendwie anlassbezogener Stempel sein.

Vielen Dank für die Hilfe und beste Grüße, Stefan
 
drmoeller_neuss Am: 29.05.2020 18:31:15 Gelesen: 13687# 48 @  
Nun liegt mir die Karte vor. Vielen Dank bei BeNeLuxFux Stefan.

Ich kann auch unter starker Vergrößerung nicht sagen, welcher Stempel zuerst auf der Karte war. Die Stempelfarbe für den Stahlstempel "Berlin-Friedrichsfelde" ist ölhaltig, während die Farbe des Poststellenstempels "Arnstadt" aus Gummi wasserhaltig ist.

Allerdings steht auf der Karte über dem Poststellenstempel "Empf. 15.11.89 Wo."
Stutzig macht mich das Kürzel "Wo". Die Empfängerin würde ihren Namen eher mit "RU" oder "Ul" abkürzen. Ich gehe davon aus, dass es eine Privatperson ist und kein Betrieb, wo das Sekretariat das Eingangsdatum mit Namenszeichen vermerkt hat.

Daher gehe ich davon aus, dass dies ein Postvermerk ist, und die Karte versehentlich in "Großliebringen 5211" anstatt "Großheringen 5321" gelandet ist. Dann hat sich der Landzusteller entsprechend verewigt und den Poststellenstempel aufgedrückt, um eine Erhebung einer Nachgebühr auf dem Leitpostamt "Arnstadt 5210" zu vermeiden, da der Wertstempel bereits in Berlin-Friedrichsfelde entwertet war und die Nachsendung nicht vom Postkunden verschuldet war.

An der Aufgabe in Berlin habe ich kein Zweifel, das geht aus dem Postkartentext eindeutig hervor. Vielleicht waren die Absender gerade im Tierpark in Berlin-Friedrichsfelde gewesen.

Nun müsste man herausbekommen, ob es in Großliebringen einen Postzusteller gab, zu dem das Kürzel "Wo." passt.
 
iholymoses Am: 09.01.2022 17:05:01 Gelesen: 9327# 49 @  
Ich habe hier einen Brief aus der Anfangszeit der DDR, der sich mir nicht ganz erschließt:



Die Rückseite ist so richtig abgebildet, die Klappe ist unten...

Leider ist das Datum auf dem Stempel [(10a) MEISSEN 1 · Keramik · 1000 jährige Stadt · Weinbau] auf der Marke nicht vollständig zu lesen, ich erkenne nur ...1.54, d.h. das könnte eine Zusatzfrankatur zum AFS sein, muss aber nicht...

Hat jemand eine Idee? Leider gibt es sonst keine Hinweise zu diesem Beleg.

Danke vorab für jeden Hinweis,
Reinhard
 
Christoph 1 Am: 09.01.2022 18:44:00 Gelesen: 9302# 50 @  
@ iholymoses [#49]

Hallo Reinhard,

für 4 Pfennig gab es keine Versendungsform in dieser Portoperiode. Aber 24 Pfennig war Anfang 1954 der gängige Tarif für einen Fernbrief. Somit könnte es sich ganz schlicht um einen Fehler beim Einstellen der Frankiermaschine handeln, der erst bei der Einlieferung im Postamt aufgefallen ist. Deshalb musste nachfrankiert werden.

Möglicherweise gibt es auch noch eine andere Erklärung.

Viele Grüße
Christoph
 
Carsten Burkhardt Am: 10.01.2022 09:39:53 Gelesen: 9257# 51 @  
@ Christoph 1 [#50]

Die Erklärung ist plausibel. Wenn die 20 Pf nicht nachträglich verklebt worden wären, hätte man den Umschlag mit den 4 Pf Porto nicht verwenden können. Und selbst in der Porzellanmanufaktur war das Geld knapp.

Viele Grüße
Carsten
 
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