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Thema: Marken bestimmen: USA
Das Thema hat 357 Beiträge:
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Lars Boettger Am: 08.11.2023 16:13:57 Gelesen: 8722# 308 @  
@ Lou [#307]

Das ist ein genereller Ratschlag: Bevor ich viel Geld für eine Prüfung ausgebe, würde ich die Marken erst einmal für ein-zwei Jahre zur Seite legen. Seltene US-Dauerserien zu finden erfordert jahrelange Übung und Glück. Da ist in der Regel Lotto-Spielen eine bessere Geldanlage.

Was ich sagen will: Die Marken laufen nicht weg. Wenn Du nach ein paar Jahren immer noch der Meinung bist, seltene Varianten gefunden zu haben, dann kannst Du 100 - 150 USD ausgeben und sie an eine der US-Prüforganisationen senden.

Wenn Du zur APEX (eine der US-Prüforganisationen) einen Kontakt benötigst, dann kann ich ihn für Dich herstellen.

Beste Grüsse!

Lars
 
drkohler Am: 08.11.2023 16:34:54 Gelesen: 8716# 309 @  
Ich habe ein paar Marken wo laut identify your Stamps und Scott die Maße des Bildes sowie die Zahnung passen.

Tönt verdächtig nach "Ich habe eine Scott 594/596"...

Bevor du den Ferrari bestellst, zeig einfach einen guten Scan der Vorder- UND Rückseite der verdächtigen Marke. In den meisten Fällen kann dann schon der Verdacht aus der Welt geschafft werden.

Auf ebay gibt es unzählige Vollpfosten, die Washington/Franklin Marken für 1.000-10.000 Euros anbieten. Keine einzige dieser Marken ist mehr Wert als 25 c.
 
Lou Am: 08.11.2023 16:48:55 Gelesen: 8709# 310 @  
Ich habe Identify your Stamps und Scott Katallog zu rate gezogen, Die Prüfmarke so wie dort zugeschnitten, dann habe ich alles mit einem Digital Messschieber gemessen.

Mit meinem 3D Drucker eine Schablone zum Messen des Markenbildes erstellt und gedruckt und zu guterletzt nochmal zur Sicherheit mit dem Point Laser Alle 4 Eckpunke Vermessen. Die Maße stimmen.

Ich habe die Marken hier liegen, das sind meine. Ich kauf bestimmt nicht so eine ETSy 5C Marke für 20.000.-

Habe Sie auch mit der Referenz Marke Verglichen und den größenunterschied sieht man deutlich.

Nur möchte ich das eben genau und zweifelsfrei bestätigt wissen. :)

Habe mehrere "Verdächtige" eine 595, 634A, 594 2x. Außerdem möchte ich sowieso die "Fast Jenny" Attestieren lassen. Ist zwar nicht die Inverted, aber "Fast" ist doch auch toll. :)
 
Lou Am: 08.11.2023 16:58:04 Gelesen: 8704# 311 @  
Zum einen möchte ich das für mich, um zu wissen das passt und es sind keine Fakes, da es davon ja leider mit den ebay Verbrecher mehr wie genug gibt und zum anderen falls ich mal tauschen oder verkaufen sollte, soll der Käufer oder Tauschpartner ja auch wissen das es passt.

Gibt ja leider genug die Müll für teuer verkaufen,leider. Ich muss natürlich auch in Betracht ziehen, dass es hätte sein können, das die Marken nach dem Waschen zu stark gepresst wurden, aber ich denke Bildverzerrungen wären ja unter dem Mikroskop oder spätestens beim Übernanderlegen auszuschliesen. Müsste mal bei denen in den USA anfragen was es bei der Rotary und der Alterung beim Sammeln etc. für Toleranzen bzw. Abweichungen gibt und wie man diese bestimmen kann.
 
Lars Boettger Am: 08.11.2023 17:22:48 Gelesen: 8672# 312 @  
@ Lou [#311]
@ Lou [#310]

Ich habe Identify your Stamps und Scott Katallog zu rate gezogen, Die Prüfmarke so wie dort zugeschnitten, dann habe ich alles mit einem Digital Messschieber gemessen.

Mit meinem 3D Drucker eine Schablone zum Messen des Markenbildes erstellt und gedruckt und zu guter letzt nochmal zur sicherheit mit dem Point Laser Alle 4 Eckpunke Vermessen. Die Maße stimmen.


Alles schön und gut, das will ich nicht in Zweifel ziehen. Aber bitte nimm nur Messungen mit einem Kiusalas-Zähnungsschlüssel vor [1]. Die US-Experten arbeiten ausschließlich mit diesem Zähnungsschlüssel. Wenn ich das Gebiet sammeln würde, würde ich mir die Werkzeuge der Experten zulegen.

Beste Grüsse!

Lars

[1] https://www.worthpoint.com/worthopedia/original-kiusalas-perforation-gauge-1721183436
 
Lou Am: 08.11.2023 17:38:10 Gelesen: 8667# 313 @  
Das ist ein sehr guter Tipp. Habe Westgate und Stanley hier, das werde ich mir noch zulegen. Scheint aber nicht verfügbar zu sein.

Danke dafür
 
drkohler Am: 08.11.2023 18:00:53 Gelesen: 8658# 314 @  
Einfach mal die Bilder hier reinstellen...

Wir würden uns sicher mitfreuen, wenn du eine der raren 594 oder 596 gefunden hast.
 
Lou Am: 08.11.2023 20:47:47 Gelesen: 8608# 315 @  
Gibt es eigentlich eine Möglichkeit das Bluish Papier von normalen zu unterscheiden?

Faserung, Farbe etc?
 
lueckel2010 Am: 08.11.2023 21:10:44 Gelesen: 8599# 316 @  
@ Lou [#315]

Ja !

Bestimmung durch ein US-amerikanisches Experten-Komitee (z. B. APEX, PF). Bei Bedarf wird Dir irgendein Philaseiten-Mitglied sicherlich die aktuellen Kontaktdaten mitteilen können.

Moin aus Ostfriesland, lueckel2010
 
DL8AAM Am: 08.11.2023 21:50:12 Gelesen: 8587# 317 @  
@ Lou [#315]

Hallo Lou,

von den Bildern der Gesamtsammlung, die Du in einem Thema gezeigt hast, sieht die Sammlung Deines Opas nach einer - wertfrei gesagt - (bitte nicht falsch verstehen, dass soll auch keine Abwertung sein) typischen "Allerweltsammlung" aus. Da hat jemand alles "wahllos" zusammengetragen, was einem mal in die Fänge geraten ist. Das ist nichts Schlimmes! Eine typische "ich sammle Briefmarken und habe meinen Spass damit"-Sammlung. Und typisch ist auch, dass es früher typisch war, dass fast jeder mal so eine Sammlung hatte. Dass Du in so einer Sammlung "teure" Stücke oder gar "Weltraritäten" findest, ist verschwindend gering, bis Null-Komma-Null. Was natürlich nicht heissen soll, dass so etwas vollkommen ausgeschlossen ist - es gewinnt ja auch irgendwann einmal jemand den Megajackpot im Lotto. Null-Komma-Null-Null-....-Null-Eins.

Alleine für eine vorsichtige Erstansprache, ob Du einen Unterschied "Feinheit einer Feinheit" vor Dir hast, braucht man "Jahre" der Erfahrung, mit "1000den" von Vergleichsexemplaren. Kurz in die Theorie einlesen, ist da wenig zielführend. Insbesondere bei diesen frühen USA-Marken mit Dutzenden von regulären (billigen) Unterformen und vielleicht "zweidrei" sehr seltenen Ausreissern, kann das zu einer "Lebensaufgabe" werden. Man redet sich da schnell was ein bzw. man sieht etwas "ganz sicher", was sehen will.

Hinzu kommt, dass es hier in Europa noch eine Stufe unwahrscheinlicher ist, dass sowas unerkannt und zufällig den Sprung über den Atlantik geschafft hat. Da wird der Megajackpot schnell zum Gigajackpot.

Wie Lars schon schrieb, schaffe Dir zu dieser Ausgabe "Erfahrungen" bzw. zeige die Verdächtigen in einem höheraufgelösten Scan (kein Handyfoto). Das reicht oft, um Hoffnungen platzen zu lassen- Wobei es bei feinen Farbvarianten auch damit schwer ist, die genauen Farbtöne korrekt anzusprechen.

Ich habe ein dickes Doublettenbuch voller grüner 1 / roter 2 Cent (Franklin/Washington) und auch ich traue mir nach Jahren oft keine eineindeutige Aussage zu jeder Möglichkeit zu. Das wird vielleicht mal meine "Rentenbeschäftigung" für hoffentlich dann viele Jahrzehnte. Weshalb ich mich auch nicht traue, "Ausschuß" bei den Grünroten zu entsorgen ;-)

Aber trotzdem VIEL Spass (das ist der Kern des Briefmarkensammelns) und
VIEL Glück im Lotto ;-)

Thomas
 
drkohler Am: 08.11.2023 22:11:54 Gelesen: 8576# 318 @  
gibt es eigentlich eine Möglichkeit was Bluish Papier von normalen zu unterscheiden?

Ja. Erstmal ist Bluish Paper nicht Bluish. :-)

Bei der Papierproduktion im Werk wurde aus Versehen ein zu hoher Anteil an Altpapier zugemischt. Gemäss anderen Quellen soll das Wasser verunreinigt gewesen sein (nach einem Unwetter in der Gegend). Lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Das führte dazu, dass das Papier leicht gräulich erscheint. Die ersten Berichte über "Bluish Paper" waren, im Nachhinein betrachtet, wahrscheinlich das Resultat von ungenügender Reinigung der Druckplatte beim Druck von blauen Marken. Deshalb hatten die blauen Washington Marken einen leichten Papier-Blauschimmer. Das führte dann zur Bezeichnung "Bluish Paper" die sich (leider) eingegraben hat in den Köpfen.

Wie geht man vor bei einem Verdächtigen? Kommt auf die Farbe der Marke an.

Bei einer z.B. blauen Marke wählt man einen blauen Hintergrund, möglichst so blau wie die Marke. Dann legt man einige Marken der gleichen Ausgabe auf die Unterlage. Eine "Bluish Paper" Variante erkennt man dann meist deutlich am "grauen Hintergrund" (unbedruckter Markenrand) im Vergleich zu den "normalen weissen" Marken.
 
Lou Am: 09.11.2023 22:35:23 Gelesen: 8359# 319 @  
Danke für die Infos. Ja das mit dem Bluish is so ne Sache. Also ich würde sagen ich habe da etwas, aber wenn ich das so lese bin ich mir da gar nicht mehr so sicher.

Ach ja, hier mal meine Jenny. Ist nicht die hübscheste, auch keine Inverted, aber immerhin eine "Fast Jenny".


 
drkohler Am: 10.11.2023 03:45:17 Gelesen: 8303# 320 @  
Diese Fast-Jenny würde auf dem Amimarkt richtig Geld brngen. Das Pech sind die beiden linken Ecken. Unglücklicherweise trafen die horizontalen und vertikalen Löcher so zusammen, dass winzige Teile der Ecken verloren gingen. Es sieht halt so aus, als ob in beiden Ecken ein Zahn fehlt, das mögen die Amis nicht.
 
Lou Am: 10.11.2023 12:29:48 Gelesen: 8206# 321 @  
Ja das mit der Ecke ist schade.

Ich finde die Jenny trotzdem toll. Bis jetzt ist das eine der tollsten Briefmarken.

Ich mag Flugzeuge, die mit der MC Donald Douglas find ich auch toll. Die sind zwar nichts wert und gibt's oft, aber mir gefällt sie.

Hätte mir auch schon überlegt die Jenny in den USA zu begutachten lassen. Mal sehen, falls ich Sie mal her geben würde.


Liebe Grüße
 
Lou Am: 11.11.2023 19:02:21 Gelesen: 7992# 322 @  
Habe hier nochmals eine wohl seltene gefunden. Grills hat sie mal keine.



Ich bin mal sehr gespannt was noch so auftaucht.

Suche jetzt erst einmal nähere Infos. Glaube Scott müsste 114 oder 114 c sein.
 
10Parale Am: 11.11.2023 20:13:07 Gelesen: 7978# 323 @  
@ Lou [#322]

Ich kann mir gut vorstellen, wie dich das Thema fesselt und fasziniert und ich denke, dein Großvater wäre jetzt ganz stolz, wenn er dich bei deinen Forschungen sehen könnte.

Ein Amerika Spezialist bin ich ganz und gar nicht, aber manchmal verirre ich mich auch mal auf diesem Kontinent und erfreue mich der philatelistischen Produkte. Meinst du mit der "seltenen" Marke die blaue 3 Cent Marke mit der Baldwin-Lokomotive?

Ich weiß nicht richtig ob ich gut lese, aber von dieser Marke soll es nur 1.406 Stück geben (ohne Waffeleinpressung, meine Michel Nr. 28 S). Nun sehe ich bei dir einen Stempel und lese, dass solche eine Marke 22.000 Euro Katalog-Wert habe (alter Michel Spezial von 2008/09).

Es wäre demnach hilfreich, uns einmal die Rückseite der Marke in einer Auflösung von mindestens 600 dpi zu zeigen, ist das möglich? Ich weiß, wie frustrierend es sein kann, wenn man plötzlich feststellt, dass es dann doch die billigere Sorte ist. Aber manchmal gibt es auch echte Treffer bei diesem Hobby.

Hier sind viele Spezialisten im Forum, die dir da weiterhelfen können. Da ich beruflich mit der Eisenbahn zu tun habe, gefällt mir das Motiv der Baldwin-Lok ganz gut. Man könnte damit eine Eisenbahnsammlung beginnen und die technische Entwicklung demonstrieren.

Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir ganz viel Spaß mit deinem Hobby. Du beschäftigst uns hier ganz schön und ich rate dir, vielleicht in einen Verein einzutreten. Na das sagt der richtige. Eigentlich rede ich zu mir selbst. Ich sollte auch mal wieder einen Verein in meiner Nähe besuchen, aber wenn man arbeitet und verheiratet ist, gehört der Sonntag dann doch eher der Familie.

Liebe Grüße

10Parale
 
Lou Am: 11.11.2023 21:04:25 Gelesen: 7964# 324 @  
Es sind auch noch einige ganz alte Washingtons etc aufgetaucht. Scan der Baldwin (bei mir heißt Sie "Baldy") kommt gleich.

Mich würde von dieser Marke und meiner "fast Jenny" der Aktuelle wert laut neuestem Michel interessieren. Habe nur Kataloge von 2003.

Langsam wundert mich nichts mehr, das Album wo die beiden drin waren, war Opas Lieblings Album.

lg


 
Lou Am: 11.11.2023 21:21:58 Gelesen: 7957# 325 @  
Auf dem Scan sieht die Marke blasser aus als sie eigentlich ist



@ 10Parale

Ja das denke ich mir das ich euch auf trab halte. Aber ich bin euch auch für alle Hilfe und Tipps sehr sehr dankbar, das hat mir einen guten Start in das Hobby gegeben und es ist immer schön etwas zu lernen.

Dann noch so tolle und Geduldige Sammler hier die viel Hilfestellung geben, so macht das Spaß. Danke euch allen das macht Ihr echt Super. :)

Ich muss aber dazu sagen das die Marke auf einem Brief aus der Zeit war, der war halb zerfallen, der Opa hat den Brief aus dem UV Schutzrahmen genommen um den Staub damals von innen zu entfernen.

Den Brief der dazu gehört suche ich derzeit noch. Ich weiß nicht ob er noch xxistiert. Ich weiß aber dass er die Baldy dann in sein lieblingsalbum gesteckt hat.
 
drkohler Am: 11.11.2023 22:01:06 Gelesen: 7942# 326 @  
@ 10Parale [#323]

Die Marke ist an sich nicht selten. Es gibt allerdings seltene Grillvarianten (2/3/4/6 Grills) davon.

Der Scott Specialised Catalog weist darauf hin, dass Marken ohne Grill nur bei Marken mit Originalgummi garantiert werden können. Es ist so, dass viele Marken nur einen schwachen Grill vorwiesen.

Man hat damals aus Effizienzgründen mehrere Bögen aufs Mal durch den Grill gejagt das führte zu vielen schwachen Grills. Das ist auch der Grund, warum das "Grillen" relativ rasch aufgegeben wurde, es war einfach zu mühsam die Bögen einzeln durch den Griller zu jagen.

Es gibt nur wenige anerkannte gebrauchte Marken ohne Grill.

Es gibt auch eine Neuauflage der Marke (Auflage 1406 Stück). Diese ist ohne Grill auf hartem, weissen Papier, mit Gummi der mit der Zeit vergilbte.

Es gibt unzählige Fälschungen dieser Neuauflage indem man von der Originalmarke den Grill "verschwinden liess". Ein schwacher Grill einer Originalmarke kann mit etwas Werkeln und einer Presse zum Verschwinden gebracht werden. Diese Marken müssen zertifiziert sein bevor man sie kaufen will.
 
10Parale Am: 11.11.2023 22:02:26 Gelesen: 7940# 327 @  
@ Lou [#325]

Mir gefällt es wie du dich ins Zeug legst. Ich werde deine Scans noch etwas länger betrachten müssen um zu einem Urteil zu gelangen. Ich sehe, dass die Marke rückseitig die im gebrauchten Zustand oft anzutreffenden Papierreste, Falzreste etc. aufweist. Zudem habe ich in meinem Spezial-Katalog einen Satz gelesen, über den ich auch noch nachdenken muss:

MARKEN OHNE WAFFELEINPRESSUNG

Der Echtheitsnachweis von Marken ohne Waffeleinpressung kann nur bei Stücken mit Originalgummierung erbracht werden.

Soweit der Michel. Ich schließe aus dieser Aussage, dass es bei gestempelten Marken faktisch nicht möglich ist, die Echtheit einer Marke ohne Waffeleinpressung nachzuweisen. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, weshalb überhaupt Waffeleinpressungen gemacht wurden. Es hatte glaube ich mit Fälschungssicherheit zu tun, so ähnlich wie bei Wasserzeichen. Aber da müsste dir der Spezialist, - und ich bin sicher, die gibt es - genaueres erklären.

Wenn deine gestempelte BALDY-Marke von 1869 eine Waffeleinpressung hätte (oder gehabt hätte, weiß nicht genau, wie ich mich ausdrücken soll), dann wäre der Katalogwert satte 22.000 Euro! (hab ich oben schon geschrieben).

Mit Waffeleinpressung gäbe es noch eine Farbunterscheidung in (hell-dunkel)-ultramarin und dunkelblau. Der Katalogwert länge dann zwischen 17,-- Euro für ultramarin(Nuancen) und 80,-- Euro für dunkelblau. (BASIS mein Katalog von 2008).

Nun glaube ich kaum, dass die Katalogpreise so merklich gestiegen sind. Allerdings ist es bei diesen Marken immer der Markt, also die Nachfrage, die den Preis bestimmt. Das ist auch faszinierend. Wenn sich niemand für eine Marke interessiert, ist sie praktisch nichts wert, auch wenn im Katalog 1.000 Euro steht. Wenn sich sehr viele für eine Marke interessieren, kann der Preis so hoch werden wie der Turm von Babylon. Schau mal bei der Beitragsreihe "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" rein. Dort siehst du Preise, dass es dir ganz schwindlig wird. Die Blaue Mauritius kennt fast jeder, auch solche, die mit Briefmarken gar nichts am Hut haben. Sie zu besitzen ist fast unmöglich.

Ich zeige dir noch ein Ausschnitt eines Blattes von mir, ich habe mir auch mal die JENNY zugelegt. In meinem Katalog wird sie postfrisch (ohne Falz) und in gutem Zustand mit 100,-- Euro bewertet. Ich weiß gar nicht mehr genau, was ich bei dem Händler bezahlt habe. Aber ich glaube es waren mindestens 50 % vom Katalogwert, also die Hälfte.

Aus dem BALDY Satz von 1969 (er nennt sich "Darstellungen der amerikanischen Geschichte, Freimarken) habe ich daraus den 2 Cent Wert. Er zeigt einen Pony-Expreß-Reiter. Darauf bin ich sehr stolz. Ob die Marke eins an der Waffel hat, weiß ich nicht, denn ich habe sie nicht umgedreht und vom Wert her macht es auch keinen großen Unterschied.

Über deiner 3 Cent Marke muss ich noch ein wenig brüten.

Liebe Grüße

10Parale


 
drkohler Am: 11.11.2023 22:09:25 Gelesen: 7937# 328 @  
"Grillen" wurde eingeführt, um den Wiedergebrauch der Marken zu verhindern. Stempel-Waschen von Briefmarken war damals Volkssport (3 c war damals noch etwas wert). Das Grillen zerstörte lokal die Papierstruktur und so konnte die Stempeltinte tief ins Papier eindringen. Nicht mehr rauszubringen ohne verräterische Spuren.

Die Grillmaschine ist nicht bekannt, es gab nie Unterlagen dazu, nicht mal in der Patentschrift.
 
Lou Am: 11.11.2023 22:49:29 Gelesen: 7926# 329 @  
Sehr interessante Infos.

Ja lege mich ins Zeug weil es echt interessant ist und viel Geschichte an so einer kleinen Marke Hängt.

Also ich glaube nicht das die Grills hatte, des auf den Bildern von denen die welche haben sind ja Richtig tiefe Dinger. Zudem ist die Marke von allein damals vom Briefumschlag gefallen.

Ja würde mich sehr Interessieren welche Version die Baldy nun ist. :)

Deine sind auch sehr schön, die Jennys finde ich alle toll, ich mag Flugzeuge. :)

https://www.theswedishtiger.com/ID.html

Hier habe ich auch schon einiges Nützliches über die Marken gefunden. Die Grill Maschine war, wenn ich das richtig übersetzt habe eine Handkurbelmaschine.

Anfang der 1920-er wurde die durch eine elektrische/mechanische ersetzt die erste wurde von der Gibson Signs and Stamps Manufacoring Company hergestellt aber die war nicht zuverlässig und dadurch sind die Particular Grills entstanden die nur frakturmäßig auf unterschiedlichen Stellen der Marken waren, die wurde dann wieder aus dem Verkehr gezogen.

Beim Rest bin ich noch am forschen. Es gab diese Grillz Rotator von mehreren Herstellern. Gibson, General Electrics, Edison. Bei der Firma Stanley bin ich mir nicht sicher ob die eine Rotary Press oder einen Grill Rotary Press hergestellt haben.

Die erste war ein Handstempel soweit ich das gelesen habe, noch vor der Handkurbelmaschine, die Gaufrage (sieht aus wie ein Tacker für Heftklammern) von Stevenson. Der hatte auch die Waffeln ihren Formen und Maßen eingeteilt.

Bitte gerne berichtigen wenn ich da falsch liege. Hab mir extra ein Buch ausgeliehen:
James Mackay: Philatelic Terms Illustrated. Verlag: Stanley Gibbons

Das Buch wäre noch Interessant, aber ich finde es nicht zum leihen:
Ken Lawrence: The 1-cent grill mystery. In: Michel Forand (Redaktion): The Congress Book 1995

Freue mich auf neue Erkenntnisse zu meiner Baldy und Berichtigungen meiner Recherche. :)

Das mit dem vergilbten Gummi klingt plausibel und sieht der von mir ähnlich, dann wäre das eher eine 28 S von 1875, das Papier würde ich auch als weiß und bezeichnen und die Farben sind kräftig.

Die steht im Michel USA Spezial von 2003 auch mit 15.000 gestempelt. Ich sehe schon, ich werde die Marke wirklich begutachten lassen. Aber ich würde Sie nur ungern in die USA schicken, nicht dass Sie beschädigt wird (Transport etc.) oder verloren geht.

Hier gibt es ja leider keine Möglichkeit ein Befund oder Ähnliches für die kleine Baldy zu bekommen.

Ich forsche dann mal weiter.

Liebe Grüße, und Danke.
 
Martin de Matin Am: 12.11.2023 12:42:06 Gelesen: 7847# 330 @  
@ Lou [#324]

Erst einmal zur Herkunft deines Stücks. Hat die Marke wirklich ursprünglich auf dem Brief geklebt oder wurde sie nur irgendwann auf den Brief geklebt? Auf der Marke ist rückseitig eine Bleistiftnotiz und ein Falzrest zu sehen. Auf den Bilder der Sammlung sind fast nur Marken auf Einsteckseiten zu sehen. Deshalb ist ein Falzrest etwas verwunderlich.

Jetzt zur Waffeleinpressung (Grill). Unten in der Abbildung zeige ich die Rückseite von verschiedenen Wertstufen dieser Ausgabe.

Man sieht dabei, das die Waffeleinpressung nicht immer gleich ausfällt. Bei der dritten Marke sieht man auf den ersten Blick nichts.



Allerdings wenn man sie in Benzin legt erkennt man doch die Waffeleinpressung.

@ Lou [#329]

In dem Link aus deinem Beitrag steht, wenn man z.B. die 1 cent-Marke dieser Ausgabe anklickt, steht das die Waffeleinpressung öfters schwer zu sehen ist und das man zur besseren Sichtbarkeit sie in watermark fluid (Benzin) eintauchen soll.

Beim betrachten aller Wertstufen dieser Ausgabe fällt einem direkt auf, das alle Marken ohne Waffeleinpressung ein glattes weisses ziemlich undurchsichtiges Papier haben. Die Marken ohne Waffeleinpressung stammen aus späterer Zeit nachdem die ursprüngliche Ausgabe nicht mehr im Umlauf war; sie werden Sonderdrucke oder special printings genannt. Man könnte auch geneigt sein die Sonderdruck als Neudrucke zu bezeichnen, denn die ersten Neudrucke der preussischen Erstausgabe waren auch noch frankaturgültig wie dies bei den amerikanischen Stücken auch der Fall war. Diese Sonderdruck wurden auch hauptsächlich für Sammler hergestellt.

Dein Stück sieht sehr nach einer ganz normalen Marke aus.

Wenn man sich mit den Waffeleinpressungen beschäftigen will, dann kann man auf der Internetseite vom Auktionshaus Robert Siegel einiges auch zum download finden [1].

Auf der Startseite auf "recourses" gehen, den Unterpunkt "encyclopedia" auswählen und dann weiter unten auf die Ausgabe grilled issue 1867/ 68 und auf 1868 z-gril gehen. Dabei erhält man als download einige Informationen, die auch schon in Auktionskatalogen von Siegel zu finden waren.

Gruss
martin

[1] https://siegelauctions.com/enc
 
Lou Am: 12.11.2023 13:34:41 Gelesen: 7831# 331 @  
Also auch im Benzin kommt nichts zum Vorschein.

Evtl könnte man ja auch einen Spezialisten suchen der Papier und Gummireste auf Alter datieren kann.

Gibt da ja glaub so forensische Spezialisten. Das wäre dann schon mal ein Anfang.

Sehr interessant der Link von dir.

Vielen Dank.
 
Lars Boettger Am: 12.11.2023 13:39:27 Gelesen: 7828# 332 @  
@ Lou [#329]

Wenn Du Dich mit dem Gedanken trägst, Briefmarken einem Prüfer vorzulegen, dann beachte die Regeln dafür:

"Die Prüfgegenstände sind geordnet, gebrauchte lose Marken sollten im falzfreien, sauberem Zustand vorgelegt werden, da sonst die Prüfung der Qualität erschwert wird." [1]

Ich muss regelmäßig Falzreste und Anhaftungen von Briefmarken aus meinen Prüfsendungen entfernen, damit ich die Marken prüfen kann. Es ist auch im eigenen Interesse, alle Anhaftungen zu entfernen. Oft werden Mängel von Marken unter einem Falz versteckt.

Bitte besorge Dir in der Apotheke Wundbenzin. Wie Martin de Matin [#330] schon sagt, kann man damit einen schwachen bzw. ausgepressten Grill leichter erkennen. Ich kann Deine Besorgnis bezüglich Wundbenzin nicht nachvollziehen. Jeder Prüfer badet Deine Marken in einem Benzinbad.

Beste Grüsse!

Lars

[1] https://www.bpp.de/ueber-uns/hinweise-zur-einlieferung/
 

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