Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (55) Österreich: Post vergrault auch die letzten traditionellen Sammler
Baber Am: 25.09.2023 12:42:22 Gelesen: 4946# 1 @  
Österreich: Post vergrault auch die letzten traditionellen Sammler

Im seit 1.9.23 gültigen Leistungsverzeichnis über Postdienstleistungen steht darüber kein Wort aber die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Ab 1.11.2023 dürfen Briefmarken nur noch für Eco-Briefe verwendet werden. Prior-Briefe müssen bei der Poststelle abgegeben werden und werden nicht mehr mit Briefmarken frankiert.

Nachdem Einschreibesendungen nur prior verschickt werden können, gibt es für die Sammler keine Möglichkeit mehr, die zahlreichen hohen Werte der österreichischen Sondermarken bedarfsmäßig zu verwenden. Sie sollen möglichst ohne Gegenleistung postfrisch in die Alben wandern.

Gruß
Bernd
 
bignell Am: 25.09.2023 12:52:17 Gelesen: 4932# 2 @  
@ Baber [#1]

Hallo Bernd,

finde ich gut, dann kann man endlich auch die Gummierung weglassen, da diese ja nicht mehr notwendig ist und ohnehin nur für Probleme sorgt (postfrisch oder nicht? kleben Selbstklebende nach 20 Jahren noch?), Zähnung vielleicht auch nur mehr aufdrucken hilft gegen das Problem kurzer Zähne, Album-fertig sind die bunten Bildchen, und alle sind glücklich.

Liebe Grüße,
harald
 
Lammfell Am: 25.09.2023 13:16:47 Gelesen: 4913# 3 @  
Dann scheint das eine "Gnadenfrist" zu sein, denn ursprünglich war es wohl ab 1.9.23 vorgesehen.

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230615_OTS0196/neuerungen-beim-briefversand-post-macht-eco-brief-leichter-zugaenglich-anhang
 
Richard Am: 04.10.2023 09:48:09 Gelesen: 4677# 4 @  
In der aktuellen philatelie Oktober 2023 (Verbandszeitschrift des BDPh) schreibt die Redaktion auf Seite 66:

Grosse Wellen schlug eine Pressemitteilung, nach der die Österreichische Post ab dem 1. September die Verwendung von Briefmarken auf Priority-Sendungen im Inland wie auch im Ausland verbiete.

Hintergrund: Eine Anpassung der Brief-Produktpalette, die den günstigeren ECO-Brief mit einer Laufzeit von zwei bis drei Werktagen "noch attraktiver und leichter zugänglich" machen sollte.

ECO-Briefe sollten weiterhin mit Briefmarken frankiert werden können, Priority-Sendungen und Zusatzleistungen wie Einschreiben hingegen nicht mehr. Damit hat man der Philatelie einen Bärendienst erwiesen[i], wurde Helmut Kogler, Präsident des Verbands Österreichischer Philatelistenvereine (VÖPh), zitiert und sprach von einem [i]Dolchstoß für die Philatelie.

Auf Nachfrage erklärte die Post: Bis zum 1. November 2023 bieten wir noch eine Übergangsfrist an. Prio-Briefe können in dieser Seit noch mit Briefmarken frankiert und direkt am Schalter aufgegeben werden, auch mit ergänzender Freimachung. Für die heimischen Philatelist*innen haben wir eine Sonderregelung bei Sonderpostämtern erarbeitet. Hier haben wir eine neue Sonderbriefmarke entworfen, und zwar mit einer Nominale von 3,85 Euro (Ausgabetag 17.11.2023). Diese deckt die Einschreibegebühr Ausland (3.65 Euro) und den Differenzbetrag (0.20 Euro) von einer Economy-Leistung EU Ausland(1.20 Euro) auf eine Priority-Leistung EU Ausland (1.40 Euro) ab.
 
nagel.d Am: 04.10.2023 13:56:00 Gelesen: 4608# 5 @  
Das wundert mich nicht wirklich. Meine Erfahrung mit der Post in Österreich hatte ich schon vor Jahren gemacht. Ich wollte am Schalter der Hauptpost in Wien Sondermarken kaufen und bekam keine, am Schalter nebenan bekam ein Kunde, vom Dialekt her Österreicher (ohne jetzt hier rassistisch zu werden) Sondermarken und diese dann auch gestempelt wie er wollte. Und dies ist mir dann in anderen Filialen genauso gegangen.
 
Baber Am: 04.10.2023 14:19:10 Gelesen: 4597# 6 @  
Wenn die österreichische Post mit einem Stand auf der Messe in Ulm vertreten sein sollte, wäre es angebracht, dass die Sammler diesen Stand boykottieren. Das dort arbeitende freundliche Personal kann zwar nichts für die Entscheidungen ihres Management, aber das einzige was in der Leitungsebene verstanden wird, ist ein Umsatzrückgang.

Gruß
Bernd
 
bayern klassisch Am: 04.10.2023 14:30:29 Gelesen: 4589# 7 @  
@ Baber [#6]

Ich glaube nicht, dass das zielführend ist.

Die, die das Sagen haben, werden eher 100 einfache Leute (wie die in Ulm) lächelnd entlassen, als die, die die Fehler begangen haben. Das ist im oberen Bereich des Managements so üblich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Eric Scherer Am: 04.10.2023 14:35:41 Gelesen: 4586# 8 @  
Generell sind die Entscheidungen der österreichischen Post für Briefmarkensammler sicher nicht sehr erfreulich. Andererseits zeigt das einfach den Wandel. Das Postwesen war immer im Wandel und wir als Philatelisten sind ja bemüht, genau diesen Wandel, ob heute oder in der Vergangenheit, zu dokumentieren.

Ich bin mir sicher, dass der österrische Verband intensiv mit der österreichischen Post im Gespräch ist. Ich denke, diese Gespräche sollten wir den direkt Betroffenen auf beiden Seiten überlassen.
 
Baber Am: 04.10.2023 14:42:10 Gelesen: 4579# 9 @  
@ Eric Scherer [#8]

Hallo Eric,

was würdest Du sagen, wenn die Deutsche Post AG verkündet, ab sofort dürfen keine Einschreibsendungen mehr mit Briefmarken frankiert werden? Dann haben Briefmarken mit hohem Nominale - und die gibt Österreich vornehmlich heraus - jeden Sinn verloren. Es sind dann Sammelbildchen.

Statt dessen will man ein besonderes Label für Einschreibsendungen der Sammler herausbringen. Das verstehe wer will.

Gruß
Bernd
 
drmoeller_neuss Am: 04.10.2023 16:26:03 Gelesen: 4535# 10 @  
@ Eric Scherer [#8]

Generell sind die Entscheidungen der österreichischen Post für Briefmarkensammler sicher nicht sehr erfreulich. Andererseits zeigt das einfach den Wandel. Das Postwesen war immer im Wandel und wir als Philatelisten sind ja bemüht, genau diesen Wandel, ob heute oder in der Vergangenheit, zu dokumentieren.


Wir Philatelisten sollten uns nicht gegen jede Änderung mit aller Gewalt stemmen. Der neue QR-Code auf den deutschen Marken ist nicht schön anzusehen, aber die Post hat keine andere Wahl, um gegen Fälschungen und andere Betrügereien wie die erneute Verwendung nicht gestempelter Marken vorgehen zu können. Der technische Fortschritt bringt auch Nachteile mit sich, ich kann mir bessere Stempel als die blaue Tintenstrahl-Welle vorstellen. Aber die Handstempelung ist eben zeit- und kostenintensiv und höhere Porti wollen wir als Sammler auch nicht zahlen.

Die Österreicher gehen jetzt den Weg wie viele andere Postverwaltungen und unterscheiden zwischen langsamen ECO-Briefe und schnellen PRIO-Briefen. Aus Sicht des Konsumenten ist das vernünftig, denn nicht jede Sendung muss am nächsten Tag zugestellt werden. Auch der Klimaschutz freut sich, da langsamere Briefe nicht mehr ins Flugzeug müssen und mit der Bahn verschickt werden können.

Im übrigen dürfen ECO-Briefe innerhalb von Österreich auch als Einschreiben verschickt werden. Die Einschränkungen bei der Frankatur treffen in erster Linie Auslandssendungen.

Für mich ist aber nicht nachvollziehbar, warum PRIO-Briefe nicht mehr mit Briefmarken frankiert werden können. Österreichische PRIO-Briefe dürfen nur am Schalter abgegeben werden. Dann sollte die Kontrolle und Entwertung der Frankatur doch ohne Probleme möglich sein, zumal es nur wenige Sendungen trifft?

Philatelistische Verbände sollen sich auch kritisch äussern. Ansonsten schaffen sie sich irgendwann selbst einmal ab. Die neue österreichische Frankaturpolitik wird schnell dazu führen, dass die Preise für Nominalware fallen. Damit wird jede moderne Österreich-Sammlung entwertet. Das sollte philatelistischen Verbänden wie dem BDPh oder dem VÖPh nicht egal sein.
 
Lars Boettger Am: 04.10.2023 17:54:38 Gelesen: 4473# 11 @  
@ drmoeller_neuss [#10]

Das sollte philatelistischen Verbänden wie dem BDPh oder dem VÖPh nicht egal sein.

Der BDPh hat sich 2000 / 2001 aus meiner persönlichen Sicht nicht genug für die DM-Nominale stark gemacht. Die Deutsche Post AG hat aus der Ungültigkeit der DM-Marken einen nicht unerheblichen Vorteil gezogen. Die belgische, französische und belgische Post waren und sind in dieser Hinsicht sammlerfreundlicher. Ich kann die österreichischen Sammlerfreunde gut verstehen, die hier auf die Barrikaden gehen.

Beste Grüße!

Lars
 
saeckingen Am: 04.10.2023 18:26:57 Gelesen: 4444# 12 @  
Wer frankiert den solche Sendungen überhaupt noch mit Briefmarken? Der Geschäftskunde frankiert Einschreiben mit Freistempler etc., der normale Privatkunde geht an den Schalter und bekommt ein Label. Ich würde behaupten, dass die Mehrheit der briefmarkenfrankierten Einschreiben von Sammler, Briefmarkenhändlern oder aus dem Handel mit Frankaturware stammen. Diese Sendungen werden aber fast alle mit alten Marken freigemacht, die heute der Post keinen Umsatz mehr bringen, aber Kosten verursachen. Auch das kann ein Grund sein, die Frankierung von höherpreisigen Sendungen mit Briefmarken zu unterbinden, das steigert den Umsatz und damit den Gewinn.

Der Umsatz den Briefmarkensammler den Postverwaltungen bringen, ist zumindest in größeren Ländern inzwischen so marginal, dass man darauf keine Rücksicht mehr nehmen muss. Glaubt denn jemand ernsthaft, dass der Umsatzbericht der DHL Group anders ausfallen würde, wenn Sammler keine einzige Marke mehr kaufen würden? Diese Kommastellen im Umsatz und Gewinn die das verändern würde, werden überhaupt nicht mehr ausgewiesen.

Grüße
Harald
 
Ilves2020 Am: 04.10.2023 20:30:31 Gelesen: 4389# 13 @  
@ saeckingen [#12]

Zu 100% korrekt, was Harald geschrieben hat.

Es gab eine Zeit vor den Briefmarken, es gibt eine Zeit mit Briefmarken, die bereits seit über 180 Jahren andauert und es wird irgendwann eine Zeit nach Briefmarken geben (siehe Island). Wir sind gerade im Übergang, der sicherlich noch einige Zeit andauert. The times they are a-changin' (Bob Dylan). Mancher Sammler mag sich ja an der Zeit von 1958 oder 1975 oder so festklammern, aber die kommt nicht wieder. Und wie Harald ebenfalls richtig bemerkt hat, wir Sammler sind sicherlich kein besonderer Faktor mehr in den Jahresabschlüssen der Postverwaltungen.

Ich persönlich habe kein Problem damit, dass der Charakter als Sammlerobjekt bei Briefmarken immer mehr gegenüber dem Beförderungsentgelt in den Vordergrund tritt. Ich sammele zum Beispiel auch das Ross Gebiet. Das einzige Gebiet weltweit, von dem ich überhaupt noch Neuheiten kaufe, wohl wissend, dass diese Marken sicherlich zu fast 100 % nicht in die Antarktis zum Bedarfspost frankieren gebracht werden. Aber mich interessiert das Gebiet und mit einem Satz + Block pro Jahr kann ich gut klar kommen. Auch die Special Editions gefallen mir. Ich muss die aber nicht alle haben. So weit geht die Liebe dann doch nicht.

Und komm mir bitte niemand mit Wiederverkaufswert etc. Das hier ist für mich keine Investition und kein Anlagegut in meiner Bilanz. Ich gebe dafür das Geld aus, das ich in meinem Budget dafür einplanen kann und habe großen Spaß an dem, was ich dafür bekomme. Das ich später nichts oder nur einen sehr kleinen Teil erlösen kann, ist mir völlig klar. Vielleicht verschenke ich irgendwann auch alles, who knows?

Wie sehen das denn eigentlich die Numismatiker? Die Sondermünzenprogramme der meisten Länder sind ja noch viel ausufernder geworden als die Briefmarkenprogramme. Ich hatte ein paar Jahre lang einige Münzzeitschriften gelesen. An ähnliche Klagen kann ich mich eigentlich kaum erinnern.

Einen schönen Abend
Thomas
 
angim Am: 04.10.2023 21:58:54 Gelesen: 4358# 14 @  
Um es kurz zu machen:

Für mich ist das ein Eingriff in die Freiheitsrechte. Briefmarken sind auch ein Kulturgut.

Es sollte doch dem Kunden überlassen werden, ob er mit Marken frankieren möchte oder nicht.

Schöne neue Welt.

Thomas
 
Cantus Am: 05.10.2023 00:47:26 Gelesen: 4302# 15 @  
@ Ilves2020 [#13]

Hallo Thomas,

vieles von dem, was du schreibst, kann ich voll unterstützen. Als Ergänzung möchte ich aber noch darauf hinweisen, dass die Österreichische Post, ebenso wie auch die Deutsche Post, schon seit längerem nicht nur die Briefmarkensammler vergrault, sondern auch Sammler wie mich, die sich mit den Ganzsachen beschäftigen. Während man in Österreich die Briefmarken im Sammlerpostamt in Wien noch einzeln kaufen kann, trifft das auf die Ganzsachen schon lange nicht mehr zu. Die kann man nur noch mindestens im Zehnerpack kaufen, was aber soll ein Sammler, der nicht in Österreich wohnt und deshalb Überbestände nicht zur Frankatur verbrauchen kann, mit zehn gleichen ungebrauchten Ganzsachenbriefumschlägen oder -postkarten? Die Folge dieser verfehlten Ausgabepolitik ist schon lange zu bemerken: echt gelaufene amtliche Ganzsachen sind schon seit Jahren absolute Mangelware und so gut wie fast nie zu beschaffen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die zuweilen von Sammlern in Österreich oder auch ins Ausland verschickt werden.

Viele Grüße
Ingo
 
Eric Scherer Am: 05.10.2023 13:00:58 Gelesen: 4155# 16 @  
Was Briefmarken in Deutschland angeht: Briefmarken sind noch immer die zweithäufigste Freimachungsform. Die Anzahl der jährlich gebrauchten Briefmarken geht in die Milliarden.

Was die meisten nicht bedenken, ist die Richtung der Verwendung: mit Briefmarken frankierte Post wird v.a. von Privathaushalten an Firmen und Behörden geschickt, während die Post von Firmen und Behörden heute v.a. über eine EDV-Freimachung (das sind schon lange keine Freistempler mehr) frankiert werden. Der Anteil von Post zwischen Privaten hat v.a. über die Nutzung von Handys massiv abgenommen.

Auch wenn die Massnahme der österreichischen Post eine ähnliche Gefahr birgt, wie die Entwertung der DM-Marken in Deutschland, geht es der österreichischen Post v.a. um die Optimierung und Automatisierung von Abläufen. Das Postgeschäft ist ein hartes Geschäft und letztlich muss die Post stets darauf schauen, wie die Kosten im Griff behalten werden. Das kann man auch der österreichischen Post nicht verbieten. Damit landen wir bei dem Dilemma, das schon mehrmals erwähnt wurde: wir unterliegen einem kontinuierlichen Wandel.
 
drmoeller_neuss Am: 05.10.2023 13:50:38 Gelesen: 4129# 17 @  
@ Eric Scherer [#16]

Was Briefmarken in Deutschland angeht: Briefmarken sind noch immer die zweithäufigste Freimachungsform.


Wieviele Freimachungsformen unterscheidest Du? Bei zwei Teilnehmern ist es in der Regel kein Problem, den zweiten Platz einzunehmen. :)

Was die meisten nicht bedenken, ist die Richtung der Verwendung: mit Briefmarken frankierte Post wird v.a. von Privathaushalten an Firmen und Behörden geschickt

Es sind nicht nur die Privatleute. Viele Kleinunternehmer und Handwerker verwenden Briefmarken. Und was das Briefaufkommen von Privatleuten betrifft, sehe ich eher eine Verschiebung von kleinen Briefen zu großen Briefen. Das Handy hat die klassische Urlaubspostkarte ersetzt, aber das Handy ermöglicht auch den Einkauf bei privaten Anbietern auf Online-Plattformen. Die Ware kommt dann als Groß- oder Maxibrief mit Briefmarken frankiert.

Im weitesten Sinne sind auch die Frankaturlabel Briefmarken, nur dass sie nicht gerne gesammelt werden.

Natürlich kann man der österreichischen Post den Wandel nicht verbieten. Aber es muss alles zueinander passen. Ich kann auf der einen Seite nicht verbieten, teuere Sendungen mit Briefmarken zu frankieren und auf der anderen Seite als Post hohe Portostufen auf den Markt werfen, für die es keine Verwendung mehr gibt.

Die österreichische Post müsste einen zeitlich begrenzten Umtausch von nicht mehr verwendbaren Marken anbieten, und zukünftig sich bei Neuheiten auf die Portostufen von ECO-Briefen beschränken.

Das können die Verbände von der Post fordern. Wenn die Post dann mit dem Argument kommt, Briefmarken lohnen sich nicht mehr, dann geht eben Österreich den gleichen Weg wie einige skandinavische Länder wie Island und Finnland, die de facto keine Neuheiten für Sammler mehr herausgeben.
 
Winni451 Am: 05.10.2023 19:33:40 Gelesen: 3993# 18 @  
@ angim [#14]

Gehen wir einmal davon aus, dass es keine vertraglichen oder gesetzlichen Pflichten gibt, die Bezahlung einer Dienstleistung, in diesem Fall / insbesondere: "Beförderung eines Briefes", mit Briefmarken zu ermöglichen.

Dann hast Du recht, es ist Dein Recht auf Freiheit eine Briefmarke zu verwenden.
Dann ist es aber auch das Recht auf unternehmerische Freiheit zu entscheiden auf welchem (legalem) Weg die Bezahlung für die angebotene Dienstleistung vom Lieferanten akzeptiert wird.

Faktisch ist man sich als Lieferant und Kunde entweder einig, oder einer von beiden bleibt auf der Strecke. Freiheit hin oder her.

Das ist in jedem Supermarkt tägliche Realität, mein Recht auf Freiheit wird am Nudelregal immer missachtet. Inzwischen kenne ich da einen kleinen Laden, der mit die gewünschte Freiheit gibt, kostet halt doppelt so viel.

Freiheit ist eines der wichtigsten Güter der Menschen, wo meine Freiheit aufhört oder ins Leere läuft, fängt die Freiheit anderer meistens an.

Die Österreichische Post hat scheint mir die Freiheit, Sammler zu vergraulen wenn es ihnen gefällt. Wir Sammler haben die Freiheit unser Hobby so zu justieren, dass es uns egal sein kann.

Grüße
Winfried
 
Baber Am: 05.10.2023 21:27:35 Gelesen: 3948# 19 @  
@ Ilves2020 [#13]

und es wird irgendwann eine Zeit nach Briefmarken geben

Hallo Thomas,

da gebe ich Dir vollkommen recht. Ich bin auch der Meinung, wenn die Philatelie weiter leben wird, werden die verschiedenen heutigen Formen der markenlosen Frankierungen als Postgeschichte gesucht sein. Wenn ich 50 Jahre jünger wäre, würde ich mich damit beschäftigen.

Aber dann sollte die Post die Ausgaben, die nicht mehr zur Frankatur von Briefen verwendet werden können, nicht Briefmarken sondern Sammelbildchen nennen.

Gruß
Bernd
 
alex11 Am: 06.10.2023 13:24:28 Gelesen: 3807# 20 @  
@ Harald

'Diese Sendungen werden aber fast alle mit alten Marken freigemacht, die heute der Post keinen Umsatz mehr bringen, aber Kosten verursachen.'

Was sind 'alte' Marken ?

Gerade in Österreich sind ja sowieso nur Euro-Marken verwendbar.

Die allermeisten Menschen kaufen Briefmarken ausschließlich zu Frankaturzwecken.

Der 'Deal' ist also: cash gegen Frankaturwert.

Das cash hat die Post, den Frankaturwert will sie aber nicht mehr bieten, zwecks Gewinnoptimierung ?

Es wurde ja auch nie angekündigt, dass Euro-Briefmarken (zumindest die hohen Werte) in absehbarer Zeit de facto Verwendungs-technisch wertlos werden könnten.
 
alex11 Am: 06.10.2023 13:29:21 Gelesen: 3802# 21 @  
@ Lars

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mehr passieren wird, als auf die Barrikaden zu steigen - es wird wohl Klagen dagegen geben.

Nur zieht sich das dann in der Regel über Jahre hin, mit ungewissem Ausgang.

Gruß Alexander
 
Baber Am: 06.10.2023 13:42:19 Gelesen: 3790# 22 @  
@ alex11 [#20]

Hallo Alex11,

die hohen Werte der Euro-Marken werden rechtlich naürlich nicht ungültig (wertlos) erklärt aber wie willst Du sie denn als Frankatur verwenden, wenn sie für Auslandsendungen und Einschreiben nicht mehr verwenden werden können?

Was passieren wird ist, dass die Ankaufspreise für Euromarken mit hohem Nominale - und die gibt Österreich gerne vornehmlich heraus - ins Bodenlose fallen, weil die Händler die von den Erben zu ihnen gebrachten Sammlungen auch nicht mehr als Portoware verkaufen können.

Gruß
Bernd
 
bayern klassisch Am: 06.10.2023 13:54:16 Gelesen: 3781# 23 @  
Ein Postkunde, der für seinen Bedarf Marken kauft, gewährt der Post einen Kredit - er bezahlt heute am Schalter für Dienstleistungen der Post, die diese vlt. erst in Jahren erbringt.

Die Post kann jetzt mit diesem Geld arbeiten.

Dann möchte der Kunde vielleicht einen Brief schreiben und bekommt gesagt, dass sein "Produkt" = Briefmarke keine Gültigkeit mehr hat, obwohl kein Ablaufdatum darauf steht.

Das kann man machen, aber man muss diesen Kunden dann fairerweise für einen gewissen Zeitraum ein Umtauschrecht anbieten, die einst gekauften Marken zur Nominale zurück zu geben, um andere Frankaturmöglichkeiten zu nutzen.

Im übrigen: Wenn die AT-Post profitabel ist, was ich nicht weiß, wird auch jeder Mitarbeiter aus den Gewinnen beim Markenverkauf bezahlt. Vielleicht werden in der Post-Markenzeit viel weniger Briefe geschrieben, weil diese "altertümlichen Märkchen" gar nicht mehr existieren? Wenn es keine Marken mehr auf Briefen geben sollte, wird das die Philatelie schneller in Vergessenheit geraten lassen, als sowieso schon.

Aber Bärendienste sind scheinbar "in".
 
Richard Am: 06.10.2023 14:46:24 Gelesen: 3754# 24 @  
@ alex11 [#21]

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mehr passieren wird, als auf die Barrikaden zu steigen - es wird wohl Klagen dagegen geben.

Hallo Alexander,

WER könnte denn gegen die Post Austria klagen ?

Ganz sicher nicht der Sammlerverband, der von der Post seine Zeitschrift "Die Briefmarke" (Verlag Schwaneberger) zu 50 % mit Inhalt gefüllt bekommt und die sehr weitgehend von der Post finanziert wird.

Schöne Grüsse, Richard
 
alex11 Am: 06.10.2023 16:27:50 Gelesen: 3699# 25 @  
@ Richard

Ich weiß zumindest von einer Klage, welche damals wegen der kurzen Umlauffrist der Schilling-Marken (in Euro-Marken) eingebracht wurde.

Diese hat sich ewig hingezogen, und wurde zuletzt bei einer EU-Instanz behandelt.

Ob es dazu 'schon' ein nicht mehr anfechtbares Letzurteil gibt, ist mir nicht bekannt.
 
Lammfell Am: 06.10.2023 18:13:03 Gelesen: 3659# 26 @  
@ saeckingen [#12]

"Diese Sendungen werden aber fast alle mit alten Marken freigemacht, die heute der Post keinen Umsatz mehr bringen, aber Kosten verursachen."

Wenn man die Inflation zu Grunde legt, ist das vernachlässigbar.

Die 20 Pfennig Marke - 1966 gekauft, ist bei Benutzung im Jahr 2002 nur noch ein Kostenaufwand von 6 Pfennig für die Post gewesen. Oder anders gesagt - 1966 hätte man mit der Marke einen Inlandsbrief frankieren können - 2002 hätte es 5,5 20 Pfennig Marken dazu gebraucht.
 
soeste2919 Am: 06.10.2023 19:40:57 Gelesen: 3601# 27 @  
Hallo !

Da gibts nur eine Antwort: kündigen, kündigen, kündigen. Eine andere Reaktion verstehen die Posten nicht.

MfG. soeste2919
 
alex11 Am: 06.10.2023 21:41:40 Gelesen: 3543# 28 @  
@ Richard

Auf Nachfrage erklärte die Post: Bis zum 1. November 2023 bieten wir noch eine Übergangsfrist an. Prio-Briefe können in dieser Seit noch mit Briefmarken frankiert und direkt am Schalter aufgegeben werden, auch mit ergänzender Freimachung. Für die heimischen Philatelist*innen haben wir eine Sonderregelung bei Sonderpostämtern erarbeitet. Hier haben wir eine neue Sonderbriefmarke entworfen, und zwar mit einer Nominale von 3,85 Euro (Ausgabetag 17.11.2023). Diese deckt die Einschreibegebühr Ausland (3.65 Euro) und den Differenzbetrag (0.20 Euro) von einer Economy-Leistung EU Ausland(1.20 Euro) auf eine Priority-Leistung EU Ausland (1.40 Euro) ab.

Das wäre ja der Gipfel der Chuzpe bzw. Verarsche.

Die 'alten' Euro-Marken mit z.B. 4 € darf man dann nicht mehr verwenden, aber die neuen Sonderbriefmarken schon !?

Und das soll für irgendjemand ein Entgegenkommen sein !?

Und diese tollen Sonderbriefmarken werden dann vermutlich auch wieder von heute auf morgen ungültig, und dürfen nicht mehr verwendet werden ?

Dafür dann aber die nächste Generation frisch ausgegebener Sonderbriefmarken ?
 
Lars Boettger Am: 07.10.2023 13:43:20 Gelesen: 3390# 29 @  
Auf Spiegel-Online steht ein Artikel, dass die Deutsche Post AG darüber nachdenkt, ebenfalls einen "Prio-Brief" einzuführen [1]. Damit wird ein ähnlicher Weg wie in Österreich eingeschlagen. Das heisst im ersten Augenblick noch nicht, dass damit eine Frankierung mit Briefmarken abgeschafft wird.

Beste Grüsse!

Lars

[1] https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-post-will-briefe-erst-nach-drei-tagen-zustellen-a-63a4b246-063d-44aa-a319-68661f41ae63
 
Lammfell Am: 07.10.2023 15:18:45 Gelesen: 3339# 30 @  
@ Lars Boettger [#29]

Man braucht nicht einzuführen, was man bereits etabliert hat. Merkt man aber nur, wenn man seine Briefe auch verfolgt.

Aber das ist ein anderes Thema.

Die Kollegen in Österreich ziehen den Sammlern durch Ausgabe hoher Werte ja regelrecht das Geld aus der Tasche.

In diesem Jahr alleine 11 (!!) Werte mit einer Nominale ab 3 €.(ECO-Päckchen-Tarif)
 
Cantus Am: 08.10.2023 00:33:50 Gelesen: 3183# 31 @  
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Ein vernünftiger Sammler - so sehe ich das - müsste längst schon begriffen haben, dass die Briefmarkenpolitik vergangener Zeiten schon vor Jahrzehnten vorbei war und es nur noch darum geht, auf dem Weg über ungekündigte Abonnements Geld in die Post- oder Staatskasse zu saugen. In Deutschland ist man den Weg über die Zehnerbögen gegangen, die aktuell postfrisch auf mir bekannten Berliner Trödelmärkten für ganz kleines Geld gehandelt werden. Die österreichische Post hat sich nun einen anderen Weg überlegt, wie man verstärkt den Altabonnenten, die sich weigern, die Realität auf dem Briefmarkenmarkt anzuerkennen, noch kräftig Geld abzwacken kann.

Wer glaubt, ein Abonnement habe viel mit Sammeln zu tun, soll doch so weitermachen, vielleicht macht es ihn glücklich, jede Michel- oder ANK-Nummer im Katalog abstreichen zu können. Schließlich soll unser Hobby Freude machen und zu persönlicher Zufriedenheit beitragen. Ich für meinen Teil hatte das Jahr 1985 als das Jahr festgelegt, über das hinaus die weitere regelmäßige Beschaffung von aktuellen Briefmarken keinen Sinn mehr macht, da etwa zu diesem Zeitpunkt - man kann das beim intensiven Katalogstudium nachvollziehen - verschiedene mitteleuropäische Postverwaltungen dazu übergingen, einfache Briefmarken nicht mehr vorrangig nach dem Bedarf und Sonderbriefmarken in Maßen auszugeben, sondern etwa seit dieser Zeit eifern die mitteleuropäischen Postverwaltungen der Ausgabepolitik sogenannter Raubstaaten nach.

Denkt einfach einmal darüber nach und zieht eure persönlichen Schlüsse, ob man mit dem offensichtlich recht sinnlos für den zukünftigen Briefmarkenkauf investierten Geld nicht etwas Besseres machen könnte, z.B. es einzusetzen, um in der Vergangenheit entstandene Lücken in der eigenen Sammlung nun endlich zu schließen. Und auf gar keinen Fall sollte man sich dem Diktat der Albenhersteller beugen, nur weil die alle Ausgabe auf ihren Albenseiten aufführen. Man muss schließlich diese Alben bzw. Ergänzungsblätter nicht kaufen, man kann auch anders sammeln.

Viele Grüße
Ingo
 
alex11 Am: 08.10.2023 00:45:20 Gelesen: 3179# 32 @  
Hi,

Entwicklungen wie in Österreich konterkarieren Sinn und Zweck einer Briefmarke.

Einen Prio-Brief ohne Extras wie Reko konnte / könnte man ja zeitsparend in den nächsten Briefkasten werfen, mit der entsprechenden Frankatur und einem Priority-Pickerl.

Jetzt muß man dafür extra in eine Postfiliale gehen, was dann speziell in der Vorweihnachtszeit einiges an Zeit kosten kann.

Gruß Alexander
 
Lammfell Am: 08.10.2023 01:04:28 Gelesen: 3176# 33 @  
@ alex11 [#32]

Wenn es Eilig ist - dann musst Du Dir Zeit lassen können in der Warteschlange. Willkommen zurück in der Zeit der Postkutsche.

Habe selber einmal Österreich und Bund gesammelt. Würde ich heute nicht mehr machen - zumindest nicht bei der Ausgaben-Politik.

In Deutschland haben wir ja schon die ähnliche Richtung, weil man Päckchen nicht mehr "offiziell" mit PWZ frankieren darf - und Auslandsbriefe dürfen keine Waren mehr enthalten. Da wird es langsam auch eng für hohe Wertstufen.
 
drmoeller_neuss Am: 08.10.2023 16:17:59 Gelesen: 3037# 34 @  
Wie ich bereits in einem früheren Beitrag geschrieben hatte, halte ich eine Unterscheidung von Postsendungen nach dringenden (Prio) und weniger dringenden (Eco) Sendungen für sehr sinnvoll. Nicht alle Briefsendungen sind eilig. Die Glückwunschkarte an Tante Frieda kann man auch drei Tage früher abschicken, und die Briefmarkentauschsendung muss auch nicht am nächsten Tag beim Tauschpartner sein.

Das entlastet das Klima und schont die Umwelt. Briefsendungen müssen nicht mehr geflogen werden, sondern können umweltfreundlich mit der Bahn transportiert werden. Auf dem Land kommt der Zusteller nur noch jeden zweiten Tag und viele Fahrten können vermieden werden.

Offensichtlich möchte die österreichische Post keine Prio-Sendungen von Privatkunden haben. Daher macht man solchen Kunden das Leben möglichst schwer. Es gibt keinen Grund, warum Prio-Sendungen nicht in einen Briefkasten mit Briefmarken eingeliefert werden können.

Die Laufzeit einer Prio-Sendung wird natürlich erst nach der Leerung des Briefkastens gemessen. Die Leerungszeiten stehen auf jedem Briefkasten und kommen für den Kunden nicht überraschend.

Reicht das Porto für die Prio-Beförderung nicht aus, wird der Prio-Aufkleber überklebt und der Brief als langsamer Eco-Brief transportiert. Auch das dürfte für den Postkunden verständlich sein.
 
nagel.d Am: 08.10.2023 16:56:06 Gelesen: 3003# 35 @  
@ drmoeller_neuss [#34]

Dr Moeller Neuss: Der liebe Tauschpartner möchte schon gern die Sendung 3 Tage bevor sie überhaupt zur Post gebracht wurde in seinen Händen halten, dies ist mittlerweile bei der heutigen Gesellschaft schon Normalzustand, wenn man die Ironie meines Satzes richtig versteht.
 
alex11 Am: 08.10.2023 18:27:07 Gelesen: 2959# 36 @  
Hi,

man darf die Thematik jedenfalls nicht nur aus der Sammlerperspektive betrachten.

Der Otto-Normalkäufer möchte mit Briefmarken schlicht frankieren, natürlich auch mit hohen Nominalwerten. Der Sammlerwert von Briefmarken ist für diese große Käufergruppe weitgehend irrelevant.

Noch schlimmer ist die Situation für manche Händler, deren Schwerpunkt Kauf/Verkauf von (Ö-)Frankaturware ist. Ich kenne da einige, die haben oft einen fünfstelligen Lagerbestand, und davon einen guten Teil in hohen Werten (> 3 €).
 
Lammfell Am: 08.10.2023 19:13:21 Gelesen: 2899# 37 @  
@ alex11 [#36]

Die Leute, die ich kenne, haben kein Problem damit, einen größeren Portobetrag mit üblichen Standardwerten und etwaigen Ergänzungswerten zu frankieren.

Man verschickt ja normalerweise nicht jeden Tag eine Sendung, die 4 oder 5 Euro Porto kostet. Vorratshaltung ist ja da auch ein Thema.

Da würde für Geschäftskunden eine Dauermarke reichen oder für das "bunte" frankieren mal ein oder zwei Marken mit höherer Nominale im Jahr.

Aber gleich 11 Marken - die Post glaubt wohl, das ganz Österreich kräftig bei Ebay und Amazon als Verkäufer tätig ist und nur noch Päckchen verschickt.

"Früher" waren in Deutschland Briefmarken eine Ausnahme, die eine höhere Nominale hatten, als ein Standardbrief ins Ausland. Bei uns am Schalter ist 1984 deswegen auch der Block 19 (UPU Weltkongress) praktisch unverkäuflich gewesen, weil neben den Werten 60 (Postkarte) und 80 (Brief) auch eine 120 PF Marke (Ausland) enthalten war. Die Bestände haben wir letztlich auf Päckchen "verarbeitet".

Der Normalbürger kauft keine Briefmarken, die er vielleicht "irgendwann" mal brauchen kann.
 
alex11 Am: 08.10.2023 23:20:27 Gelesen: 2818# 38 @  
@ Lammfell

Die Ausgabe hoher Nominalwerte halte ich per se für nicht so problematisch. Wer diese nicht braucht, kauft sie ja auch nicht. Diverse Standardwerte werden (z.B. in Österreich) sowieso auch reichlich ausgegeben.

Das kurzfristige de facto außer Kraft setzen ist das Problem. Man stelle sich vor, dass würde mit Münzen und / oder Banknoten passieren, praktisch ohne Übergangsfrist.

Ich kenne z.B. einen Buchhändler, welcher vornehmlich Reko-Versand ins Ausland macht bzw. gemacht hat, und immer einige Tausend Euro an entsprechend hohen Frankaturwerten auf Lager hat.

Was soll er jetzt mit diesen (übrig gebliebenen) Briefmarken machen ?

Gruß Alexander
 
Lammfell Am: 09.10.2023 17:58:14 Gelesen: 2615# 39 @  
@ alex11 [#38]

Mein höchster vorrätiger Wert ist immer der für Briefe bis 500 gr -aktuell 160ct in D.

Die werde ich immer los - angefangen beim Reko für 3,25 bis zum 9,50 € 1kg Auslandsbrief per Reko.

Problematisch ist es für Sammler durchaus.
 
Franz G. Am: 19.10.2023 18:30:59 Gelesen: 2172# 40 @  
@ alex11 [#38]

du schreibst: Das kurzfristige de facto außer Kraft setzen ist das Problem.

Ich sehe das anders. Für mich gibt es die gut informierten Sammler und Postnutzer auf der einen Seite, und das Heer der Ahnungslosen (die in dieser Diskussion die Mehrheit bilden) auf der anderen Seite. Und das wirkt sich auf die Qualität der Aussagen aus.



Und nicht alle Prio-Sendungen müssen am Schalter aufgegeben werden. In Form von Vorfrankierten Kuvertsets (Ganzsachen) können diese auch in den Briefkasten eingeworfen werden.

Es gibt keine defakto außer Kraftsetzung von Briefmarken mit höheren Wertangaben (3 Euro oder mehr).





Gruß, Franz G.
 
alex11 Am: 19.10.2023 19:21:40 Gelesen: 2142# 41 @  
Hallo Franz,

mein Zitat hast Du aus dem Zusammenhang gerissen, das bezog sich nur auf höhere Nominale.

Nichts von dem was Du schreibst, ist inhaltlich neu in diesem Thread.

'In Form von vorfrankierten Kuvertsets (Ganzsachen) können diese auch in den Briefkasten eingeworfen werden.'

Erstens einmal kann man Ganzsachen nicht mit Briefmarken vergleichen oder gar gleichsetzen.

Da habe ich dann noch einen zusätzlichen Weg auf die Postfiliale, um mir Ganzsachenkuverts zu beschaffen - für nur gelegentliche Versendungen ist deswegen sogar noch Bar-Aufgabe zeitsparender.

Ausserdem: Seit wann gibt es diese denn ?

Und wie lange werden diese gültig bleiben, nach den Erfahrungen des 2.Halbjahres 2023 ?

Ok, ich darf jetzt ein Prio-Kuvert z.B. zu 165 cent in den Postkasten einwerfen.

Aber warum dann nicht auch ein mit 165 cent frankiertes Briefmarken-Kuvert ?

Wo ist da der tiefere Sinn, außer dass sich die Post auf diese Art und Weise zusätzliche Einnahmen generiert ?

Gruß Alexander
 
Franz G. Am: 19.10.2023 20:29:21 Gelesen: 2109# 42 @  
@ alex11 [#41]

Hallo Alexander,

du schreibst: Erstens einmal kann man Ganzsachen nicht mit Briefmarken vergleichen oder gar gleichsetzen.

Da liegst du wiederum falsch. Zum einen sind sowohl Briefmarken als auch Ganzsachen Postwertzeichen. Und jetzt kommt vielleicht etwas neues für dich. In Österreich kann man Ganzsachen wie Briefmarken verwenden. Entweder man klebt sie als Ganzsachenauschnitt anstatt einer Briefmarke auf den Brief oder man verwendet die komplette Ganzsache als Adresszettel und Teil der Freimachung.



Gruß, Franz G.
 
Franz G. Am: 19.10.2023 20:45:01 Gelesen: 2095# 43 @  
@ alex11 [#41]

Hier noch zwei Beispiele für dich.

Ein eco-Brief nach Deutschland im Format Din A4 kostet € 6,50 auch wenn dieser nur 50 Gramm wiegt.

Der Versand eines aktuellen ANK-Spezial als eco-Brief XL nach Deutschland kostet € 9,90. Der aktuelle ANK-Spezial ist leider mehr als 3 cm dick.

Welche hohe Nominale kann man jetzt also nicht mehr verwenden?

Und ganz nebenbei: Ich bestelle die Postwertzeichen,die ich benötige grundsätzlich online. Das hat den Vorteil, dass ich einmal im Jahr für je 50,-- € Umsatz eine Treuebonusmarke erhalte.

Gruß, Franz G.
 
alex11 Am: 19.10.2023 22:23:59 Gelesen: 2058# 44 @  
Hallo Franz,

das Ganzsachen auch Postwertzeichen sind, habe ich natürlich nie bestritten.

Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit Briefmarken und besitze genug Ganzsachen-Karten und -Kuverts, auch aus der Euro-Zeit, viele blanko.

Jetzt statt Briefmarken Ganzsachen-Ausschnitte zu verwenden ist natürlich der 'Gipfel' der Sinnhaftigkeit.

Die unversicherte Schneckenpost-Variante (= ECO) mag Dir genügen, aber für einen professionell agierenden Händler ist das in der Regel nichts, was er seinen Kunden (Versand-technisch) zumuten kann.

Man muß der Post schon 'extrem dankbar' sein, dass man mit den hohen Nominalen noch IRGENDWAS frankieren darf.

Fragt sich nur, wie lange noch.

Gruß Alexander
 
Franz G. Am: 20.10.2023 00:27:24 Gelesen: 2027# 45 @  
@ alex11 [#44]

Hallo Alexander,

Du schreibst: Die unversicherte Schneckenpost-Variante (= ECO) mag Dir genügen, aber für einen professionell agierenden Händler ist das in der Regel nichts, was er seinen Kunden (Versand-technisch) zumuten kann.

Interessant; aber die teure eingeschriebene Päckchen-Variante kann man seinen Kunden schon zumuten. Ich als professionell agierender Händler würde auf jeden Fall die günstigeren Varianten Paket light International bzw. PM 45 verwenden statt der teuren Päckchen-Variante.

Gruß, Franz G.
 
Cantus Am: 20.10.2023 03:34:49 Gelesen: 2010# 46 @  
@ alex11 [#44]

Hallo Alex,

wozu muss ich als Käufer denn unbedingt ganz schnell die Ware bekommen, die ich bestellt habe? Es ist doch weltfremd anzunehmen, dass zwischen verschiedenen Staaten die Postbeförderung immer im Eiltempo vorgenommen wird. Natürlich weiß ich auch, dass Ebay stets unangemessen drängelt, aber das müssen sich doch Käufer und/oder Verkäufer nicht zu Herzen nehmen. Wenn ich als Deutscher bei Ebay.de Belege von einem österreichischen Anbieter kaufe, dann beträgt die Zeit zwischen Kauf und Ankunft bei mir oft drei Wochen, wenn ich aber z.B. in Singapur oder Shanghai oder Argentinien kaufe, dann dauert das oft noch viel länger; ein Brief aus Südafrika hat mich kürzlich nach drei Monaten Postweg erreicht, schön frankiert und völlig unbeschädigt.

Du als Verkäufer solltest bei Bedarf potentielle Kunden darauf hinweisen, dass eine schnelle Zusendung hohe Kosten verursacht, die langsamere Variante aber viel kostengünstiger ist. Natürlich hat das auch etwas mit dem Preis der Ware zu tun, denn für eine hochpreisige Sache bin ich als Käufer eher bereit, höhere Portokosten zu bewilligen, in einem aktuellen Fall jedoch, wo ich für eine Sofortkauf nur 1,40 Euro, für die Portokosten aber 6 Euro von Österreich nach Deutschland zahlen soll, da verzichte ich dann auf den Kauf. Und damit entgeht Ebay auch die Provision; ist es das, was Ebay will?

Ich verstehe in dem 'Zusammenhang im Übrigen nicht, warum es Ebay so wichtig ist, dass auch bei so kleinpreisiger Ware bei Paypalzahlung alles per Einschreiben verschickt wird. Ein Einschreiben ist doch keine Garantie dafür, dass ich die Post überhaupt bekomme. Wenn der Verkäufer vorsätzlich (habe ich schon erlebt) eine falsche Anschrift auf der Briefsendung angibt, bekommt er irgendwann die Sendung zurück, ich als Käufer gehe aber erst einmal leer aus, denn er hat ja den Nachweis, dass er die Sendung per Einschreiben versandt hat..

Viele Grüße
Ingo
 
alex11 Am: 20.10.2023 05:57:18 Gelesen: 1998# 47 @  
Hallo Franz,

es geht ja nicht nur um die Geschwindigkeit, sondern genauso auch um den Versandnachweis bzw. die Versandversicherung.

Es ist einfach Usus, ab einem bestimmten Warenwert (häufig ab 30 € oder 50 €) nicht mehr unversichert zu versenden.

Bei einem Privatversand, wo sich beide gut kennen und gegenseitig vertrauen, mag das anders sein.

Warum soll ich mir aber von der Ö-Post diktieren lassen müssen, was eine angemessene Versandmethode ist ?

Gruß Alexander
 
alex11 Am: 20.10.2023 06:09:22 Gelesen: 1995# 48 @  
Hallo Ingo,

ich verkaufe schon sehr lange nicht mehr über Ebay, und bin über die dortigen aktuellen Usancen nicht so wirklich im Bilde.

Aber bei meiner früheren Verkaufstätigkeit habe ich erlebt, dass das Verständnis für lange Versandzeiten - gerade bei vielen deutschen Käufern - ziemlich schwach ausgeprägt war.

Zumindest bis 20 € halte ich Normalversand sowieso für ausreichend bzw. abgemessen.

Ohne Versandnachweis bist Du aber als Verkäufer in der Regel der Dumme, sollte der Käufer (ob zu recht oder zu unrecht) angeben, dass er seine Ware nicht erhalten hat.

Auch abseits von Ebay.

Gruß Alexander
 
Clemens M Brandstetter Am: 10.04.2024 13:03:30 Gelesen: 1071# 49 @  
Heute am Schalter in Österreich wurden auf meine Post Prio-Zusatzmarken verklebt. Angeblich ist das neu und die kostenlosen gelben Marken werden am Schalter verklebt, wenn man nicht mit Label frei machen lässt.

Auf der Seite der Post.at findet man folgende Information

Wählen Sie zwischen zwei verschiedenen Briefprodukten:

PRIO-Brief: Priority ist der schnellstmögliche Beförderungsweg. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt innerhalb Europas 2-4 Werktage. Kennzeichnen Sie Ihre Sendungen auf der Anschriftseite mit dem Priority-Aufkleber, den Sie kostenlos in jeder Post-Geschäftsstelle erhalten.

ECO-Brief: Economy ist die kostengünstige Versandvariante für laufzeitunsensible Sendungen.
 
BANANA60 Am: 10.04.2024 15:09:32 Gelesen: 1002# 50 @  
@ Clemens M Brandstetter [#49]

Das wurde bereits vor Monaten angekündigt nun aber scheinbar umgesetzt.

Ich erlaube mir den Artikel der Österreichischen Post hierzu aus der aktuellen Zeitschrift "Die Briefmarke" anzufügen.



Liebe Grüße
Harald
 
jmh67 Am: 10.04.2024 15:39:49 Gelesen: 973# 51 @  
@ BANANA60 [#50]

So einfach geht das! Das ist doch eine pragmatische Lösung, die für jede Sendungsart funktionieren könnte.

-jmh
 
DL8AAM Am: 10.04.2024 15:45:09 Gelesen: 968# 52 @  
Im Prinzip "nur" wie ein Luftpostaufkleber ;-)

Wobei der eigentliche Sinn ist, dass man extra 10-15 Kilometer fahren muss, um zu den beschränkenden Öffnungszeiten, persönlich einen PRIO-Brief einliefern zu können. Das man seine alten Briefmarken aufbrauchen kann, ist nur eine beruhigende "Ausrede". Es geht drum den Kunden das System E+1 (zusätzlich zur Preisgestaltung) so ungemütlich wie möglich zu machen, dass E+1 mittelfristig keine Relevanz mehr hat. Die dadurch noch geringer werdenee Postmengen, können dann einmal wöchtlich dem Paketboten mitgegeben werden, der dann die 1-2 Restbriefe zusammen mit den 4-5 wöchentlichen Amazonpaketen passend übergibt. Bekommst Du ein Paket, bekommst Du 1x pro Woche gesammelt Deine Briefe mit "drangeklebt" ;-)

Die österreichische Post kann ja keine Nachtflüge publikumswirksan einstellen, stattdessen führt sie halt die Präsenzpflicht für Kunden ein, um den Kunden die restlichen Briefe auszutreiben. ;-)

LG
Thomas
 
Clemens M Brandstetter Am: 10.04.2024 17:09:01 Gelesen: 901# 53 @  
@ DL8AAM [#52]

So zwingt man die Kunden in das Postamt, sprich Postshop, wo man vom Andenken bis Zeitschriften alles bekommt. So geht Umsatz ...
 
DL8AAM Am: 10.04.2024 17:46:51 Gelesen: 874# 54 @  
@ Clemens M Brandstetter [#53]

So kann man das auch propagieren. ;-) Deshalb bauen hier bei uns ja auch immer mehr Banken die Geldautomaten in der Tiefe ab, man soll sich ja sein Geld, falls man frecherweise doch noch mal an Bargeld kommen will, an der Kasse im Supermarkt (oder auf dem Land beim Bäcker nebenan) holen. Unsere ("staatliche...") Sparkasse hat das sogar als einen serviceorientierten Fortschritt für den Bankkunden - und für den Einzelhandel, als Kundenmagnet - verkauft, so zumindest in der Presseerklärung zur letzten Filial-Schließungs- und ATM-Abbauwelle.

Wahrscheinlich kassiert die Sparkasse vom Bäcker für jede Auszahlung jetzt sogar eine Gebühr. ;-)

Thomas
 
jmh67 Am: 10.04.2024 20:01:29 Gelesen: 795# 55 @  
Würde denn ein Prio-Brief erkannt, wenn er über den Briefkasten eingeliefert würde? Wird obligatorisch (maschinell?) nach dem kleinen Matrixcode gesucht? Nur mal aus Neugier gefragt.

-jmh
 
Clemens M Brandstetter Am: 07.05.2024 22:24:51 Gelesen: 368# 56 @  
Ich war gespannt, wie die Postler die neuen gelben Priority-Kleber in Österreich handhaben - ähnlich wie die gelben Reko-Label sind sie keine Zierde.

Ausserdem konnte ich in mehreren Gesprächen klären, dass damit der blaue Priority-Kleber nicht ersetzt wird. Warum der Brief nicht im Postzentrum Tirol mit der Fluoreszenz-Markierung versehen wurde, bleibt wohl ein Geheimnis.


 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.