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Thema: Delcampe und der Umgang mit Fälschungen
Das Thema hat 178 Beiträge:
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bovi11 Am: 12.06.2020 21:41:30 Gelesen: 40526# 129 @  
@ silent [#128]

Amazon und eBay sind auch nur bedingt Händler, nämlich dann, wenn sie "nur" die Plattform anbieten und Händler dort ihre Angebote veröffentlichen.

Insofern passen die Beispiele sehr wohl, zumal sich der Passus wesentlich darauf bezieht, der Käufer sei selbst schuld.

Die Scheinprivaten Anbieter bei eBay und Delcampe sind ein anderes Problem; aber auch da werden die großen Kandidaten sukzessive aus dem Verkehr gezogen.
 
charly999 Am: 12.06.2020 22:22:44 Gelesen: 40496# 130 @  
@ bovi11 [#127]

Deine Argumente sind nicht überzeugend. Der mündige Sammler kommt bei Dir gar nicht vor. Immer wird die Verantwortung auf andere geschoben. Fälschungen, Betrüger und Gauner gibt es, seit die Philatelie existiert, nur die Methoden und Vertriebswege haben sich geändert. Es ist daher zuerst Aufgabe jedes ernsthaften Sammlers, der richtiges Geld für sein Hobby ausgibt, sich über sein Gebiet zu informieren und Grundkenntnisse zu erwerben. Auch sollte jemand in der Lage sein, sich marktgerecht zu verhalten, und Binsenweisheiten kennen. Niemand bietet Raritäten zum Spottpreis an, keiner hat etwas zu verschenken, und das typische Gaunergeschwurbel bei den Beschreibungen sollte man auch erkennen. Wer also Euro 500 für eine ungeprüfte Bayern Mi 1 bei einem osteuropäischen Anbieter zahlt, und sich vorher nicht kundig macht, der trägt den finanziellen Verlust zu Recht und hat es nicht anders verdient. Es gibt keine gesetzliche Vorschrift, die den Dummkopf schützt. Mit 'vertretbarer Norm' hat das nichts zu tun.

Delcampe etcpp sind Plattformen, weshalb Deine Beispiele allesamt nicht zutreffen. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Ebensogut könntest Du den Veranstalter eines Tauschtages für dort angebotene Fälschungen verantwortlich machen. Nein, das überzeugt mich nicht.

Die drei Hansel, die Du als Beispiel für erfolgreiche Arbeit gegen minderwertige Ware anführst - wieviel Promille der schwarzen Schafe sind das? 2, 3, 5? Wie lange bleiben die wohl weg?
 
Schwämmchen² Am: 12.06.2020 22:23:48 Gelesen: 40494# 131 @  
Viele Anbieter habe den Verkauf von Fälschungen als Geschäftsmodell. Delcampe tut sich meiner Meinung nach extremst schwer, sich von solchen Typen zu trennen. Irgendwo hat sich mal jemand die Mühe gemacht, die verkauften Artikel durch zu sehen, da werden gutgläubige Käufer schon nachhaltig geschädigt. Dies als Bagatelle abzutun, dass die Fälschungen unverkauft bleiben zieht es nicht. Ein anderes Problem ist nicht das "virtue signaling" (aus welchem Loch kam diese Umschreibung gekrochen?!) sondern die absichtlich schlecht eingestellten Bilder, die oftmals sehr verdächtig erscheinen aber in der letzten Instanz keine Meldung ermöglichen. So verbleiben trotz allen Meldens Unmengen von "besseren" Fälschungen weiterhin online.
 
22028 Am: 12.06.2020 22:24:57 Gelesen: 40492# 132 @  
@ charly999 [#130]

(Symbol Häkchen)
 
bovi11 Am: 12.06.2020 22:31:22 Gelesen: 40484# 133 @  
@ Schwämmchen² [#131]

"So verbleiben trotz allen Meldens Unmengen von "besseren" Fälschungen weiterhin online."

Mit dem Melden einer Handvoll von Fälschungsangeboten läßt sich keine nachhaltige Lösung erreichen. Soweit sind sich alle Beteiligten - bis auf Delcampe - einig. Genau das wird ja konkret angeprangert und Delcampe aufgefordert, initiativ wirksame Maßnahmen zu ergreifen.

Solange dies nicht geschieht - und zwar richtig und nicht nur zaghaft und nach langem Kampf - kann man Delcampe eben nur als

"Delcampe - Ihr kompetenter Marktplatz für Fälschungen und Verfälschungen"

bezeichnen.
 
charly999 Am: 12.06.2020 22:39:51 Gelesen: 40476# 134 @  
@ Schwämmchen² [#131]

Ach, welche Überraschung! Gauner haben den Verkauf von Fälschungen als Geschäftsmodell! Wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Und wer bei einem Anbieter kauft, der es nicht einmal schafft, ordentliche Bilder seiner Artikel hochzuladen, ist nicht 'gutgläubig', sondern strunzdumm und kann sich nicht beschweren, wenn er hereingelegt wird.

Der ganze K(r)ampf um Delcampe verdeckt doch nur das eigentliche Problem. Wenn die Gauner dort vertrieben sind, tauchen sie über kurz oder lang woanders auf. Und die 'gutgläubigen' Sammler sind immer noch da und auf ihrem Gebiet nicht sattelfest. Wenn die Sammler das wären, könnten die Fälscher einpacken. Außer Sperati.
 
bovi11 Am: 12.06.2020 22:41:29 Gelesen: 40472# 135 @  
@ charly999 [#130]
@ andere

"Die drei Hansel, die Du als Beispiel für erfolgreiche Arbeit gegen minderwertige Ware anführst.. Wieviel Promille der schwarzen Schafe sind das? 2, 3, 5? Wie lange bleiben die wohl weg?"

Die angesprochenen Kandidaten dürften endgültig vom Markt verschwunden sein. Und wenn die Waren an anderer Stelle auftauchen würden, könnten die recht simpel auffallen. Dazu gibt es umfangreiche Datensicherungen.

Es sind natürlich wesentlich mehr schwarze Schafe, die aus dem Verkehr gezogen wurden.

Günter Schwerdt alias bayerline und beyerline sucht man beispielsweise bei eBay mittlerweile auch vergeblich. Bei dem waren auch nahezu alle besseren Angebote Fälschungen oder Verfälschungen. Andere Verkaufskanäle gibt es bei dem nicht - mit Ausnahme vielleicht von Flohmärkten oder Tauschtagen.

Rund 100 (ausnahmslos erfolgreiche) Gerichtsverfahren allein in den vergangenen 2 Jahren können sich sehen lassen - meine ich; hinzu kommen mindestens ebenso viele außergerichtliche Einigungen mit Vertragsstrafenbewehrungen im Falle von Verstößen. Das wirkt!

Abschließend will ich das Thema hier in Erinnerung rufen:

Delcampe und der Umgang mit Fälschungen

Daß Sammler sich sachkundig machen sollten, ist natürlich richtig, aber ein anderes Thema.
 
charly999 Am: 12.06.2020 23:32:49 Gelesen: 40441# 136 @  
@ bovi11 [#135]

Diese Angaben sind im Konjunktiv (nichts Genaues weiß man nicht) oder die alternativen Kanäle wie Flohmarkt, Tauschtag werden gleich genannt.

Die 100 Gerichtsverfahren und 100 außergerichtliche Einigungen sind offenbar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sonst wäre das Thema Delcampe etcpp kein Dauerbrenner. Auf dem anderen Forum haben gefühlte 80-90% der Beiträge etwas mit Fälschungen zu tun. Der Ebay-Thread dort liegt mit großem Abstand einsam an der Spitze mit ca. 3,5 Mio Hits und 2181 Seiten mit Beiträgen. Auch der Delcampe-Thread liegt inzwischen bei mehr als 300.000 Hits und 316 Seiten.

Der kundige Sammler ist eben kein anderes Thema, sondern der wichtigste Weg effektiver Fälschungsbekämpfung. Alles anderen ist ein Kampf wie bei Don Quijote.
 
olli0816 Am: 13.06.2020 19:05:31 Gelesen: 40339# 137 @  
@ charly999 [#136]

Ich lese deine Beiträge mit Verwunderung. Wenn Du die Bekämpfung als sinnlos ansiehst, warum kümmerst Du dich um dieses Thema? Dir kann es doch egal sein, wenn andere diesen Zustand nicht als in Ordnung ansehen und dagegen vorgehen. Wo ist dein Problem?

Letztendlich sind die Meldungen an sich gesehen nur bedingt sinnvoll. Deshalb beteilige ich mich auch nicht aktiv daran. Aber übergeordnet haben sie schon Sinn. Einzelne besonders krasse Fälle fliegen von den Plattformen und da viele dieser Fälschungsanbieter mangels Kenntnisse und Geld nicht in der Lage sind einen eigenen Online-Shop zu eröffnen und zu bewerben, sind sie zumindest für eine Zeit Geschichte. Ich begrüße das außerordentlich.

Man darf auch den Effekt nicht außer acht lassen, dass im aktuellen Fall Delcampe der Betreiber sich nicht mehr so bräsig benehmen kann, in dem üble Fälschungsanbieter weiterhin ohne Konsequenzen bei ihren Betrügergeschäften eine Plattform bietet. Schließlich bekommen sie dafür Provisionen und das ist in meinen Augen Hehlerei. Sie fangen jetzt langsam an - wenn auch vollkommen unzureichend - auf die vielen negativen Meldungen zu reagieren. Das ist der schlechten Publicity geschuldet. Daneben werden Sammler, die sich mit der Materie Fälschungsanbieter kaum oder gar nicht beschäftigen darauf sensibilisiert, dass hier ein massives Problem vorliegt. Auch wenn hier nur eine kleine Teilmenge direkt in den Foren erreicht wird, kann ich mir gut vorstellen dass der eine oder andere Sammler seine Freunde informiert oder darüber redet, dass Briefmarkenangebote auf Plattformen mit größerer Skepsis zu behandeln sind. Deswegen verstehe ich die Bagatellisierung von charly999, silent und 22028 nicht.

Es ist lustig, dass manche viel strengere Regeln für Sammler als Käufer wollen als wenn ich z.B. durch Markenpiraterie teurer Produkte hinter die Fichte geführt werde. Da haben die Firmen entsprechend reagiert und eBay & Konsorten sind inzwischen sehr streng, was diese Sachen betrifft. Aber nachgewiesene Betrügerbanden, die durch x Angebote negativ auffallen sollen in Ruhe ihr Geschäft weiter führen? Das kann es wohl nicht sein. Ich finde die Initiative mit dem Schwerpunkt bei Delcampe, weil dort einfach zu viele Fälschungen unterwegs sind sehr begrüßenswert. Es geht um die Händler, die ganz bewusst Menschen betrügen wollen und auf diese Weise endlich einmal Konsequenzen spüren. Die genannten Ex-Händler von bovi sind alles Anbieter, denen niemand eine Träne nachweinen muss. Und das sind die Konsequenzen aus den Aktivitäten.

Es gibt nicht nur die Sammler, die ihre Gebiete "im Griff" haben und für die das sammeln eher ein netter Zeitvertreib ist. Nicht für jeden ist Philatelie Arbeit und nicht jeder hat die Zeit und Muse, ein versierter Sammler in einem Gebiet zu werden. Und von den Betrügern werden nachweislich viele Sachen gekauft, das zeigt die hohe Anzahl der verkauften Artikel. Es lohnt sich, sonst würden es nicht so viele machen.

Wenn die Chance besteht, dass durch Löschung von Accounts mit tonnenweise Mist durch schlechte Anbieter auch nur etwas reduziert wird, ist etwas gewonnen. Das man jetzt systematisch angefangen hat, den Anbietern das Leben schwerer zu machen ist eine sehr gute Entwicklung. Leider sind die Plattformen Teil des Problems und ich würde es gerne sehen, wenn die Plattformhaftung verschärft wird.

Mir ist völlig unverständlich, dass man darüber diskutieren muss.

Allen noch einen schönen Samstag.
Grüße Oliver
 
charly999 Am: 13.06.2020 20:17:33 Gelesen: 40289# 138 @  
@ olli0816 [#137]

Du darfst Dich soviel wundern wie du möchtest, aber wenn alle dasselbe denken, wird meist nicht viel gedacht.

Alternative Standpunkte sind wichtig, das sieht man gerade an der Delcampe-Diskussion. Mehr als fromme Wünsche und Hoffnungen hast Du nämlich nicht anzubieten. Und natürlich die Standardforderung, andere mögen und müßten etwas unternehmen. Vorzugsweise natürlich Papa Staat, der die Plattformhaftung verschärfen soll. Anzunehmen, das 'etwas gewonnen' wird, wenn ein paar Gauner aus dem Verkehr gezogen werden, ist einfach naiv.

Mein Problem ist, daß alle Welt auf den Plattformbetreiber eindrischt, aber niemand wahrhaben will, daß der 'gutgläubige' Sammler das eigentliche Problem darstellt. Mit dem dauernden Melden frönt man einer deutschen Leidenschaft, die man bequem von zu Hause aus erledigen kann, ohne das echte Arbeit anfällt.

Mir jedenfalls ist 'völlig unverständlich', wie man die Realität so konsequent ignorieren und die Philatelie mit einer Gartenzwergidylle verwechseln kann. Auf das Menschenbild, das den Sammler letztlich für unmündig und betreuungsbedürftig erklärt und jeder Verantwortung für seine eigenen Handlungen enthebt, will ich gar nicht näher eingehen.
 
olli0816 Am: 13.06.2020 20:45:16 Gelesen: 40277# 139 @  
@ charly999 [#138]

Wir denken so unterschiedlich, dass keine Diskussion zwischen uns beiden lohnt. Lassen wir es also gut sein.

Du wirst allerdings damit leben müssen, dass der Plattformbetreiber (in meinen Augen weiterhin zurecht) massiv in der Schusslinie steht, wenn er sein Verhalten nicht ändert. Ich hoffe, Du wirst dabei keine Traumata erleiden.

Grüße Oliver
 
silent Am: 13.06.2020 22:56:53 Gelesen: 40242# 140 @  
@ olli0816 [#139]

Du wirst allerdings damit leben müssen, dass der Plattformbetreiber (in meinen Augen weiterhin zurecht) massiv in der Schusslinie steht, wenn er sein Verhalten nicht ändert.


Ich frage mich gerade wie eine Plattform so etwas machen soll. Um alle Fälschungen zu finden und von der Plattform zu nehmen brauchst du Unmengen an Mitarbeitern. Wer soll das bezahlen? Ob Delcampe sich das leisten könnte/wollte?

Alternativ drehen sie die Plattform halt ab. Und wem ist dann geholfen? Ich habe mir dort auch schon einiges gekauft. Ich kaufe halt nur Sachen um kleines Geld wo ich sehr sicher sein kann es sind keine Fälschungen. Gesehen habe ich schon genug kuriose Fälschungen. Wenn die wer kauft ist er meiner Meinung nach selber schuld. Manches ist ja so offensichtlich eine Fälschung die kann man gar nicht übersehen.
 
bovi11 Am: 14.06.2020 06:36:29 Gelesen: 40192# 141 @  
@ silent [#140]

"Ich frage mich gerade wie eine Plattform sowas machen soll. Um alle Fälschungen zu finden und von der Plattform zu nehmen brauchst du Unmengen an Mitarbeitern. Wer soll das bezahlen? Ob Delcampe sich das leisten könnte/wollte?"

Mir scheint, Du hast den Sachverhalt nicht vollends mitbekommen.

Delcampe behauptet übrigens, es seien philatelistische Fachleute im Team. Wenn man allerdings die Ergebnisse sieht, fällt mir der alte Spruch ein:

"Als Fachmann war er eine Niete, aber als Niete war er ein Fachmann."

Im Nachbarforum werden seit längerer Zeit Fälschungen und Verfälschungen gemeldet.

Diese werden auch meist von Delcampe gelöscht.

Wenn diese dann allerdings vom Anbieter wieder neu eingestellt werden, wäre es an der Zeit, den Verkäufer mindestens zu verwarnen, im Wiederholungsfall zu suspendieren und bei nochmaliger Wiederholung schließlich dauerhaft zu sperren.

Zudem erfolgen Meldungen von Verkäufern, die nahezu ausschließlich falsche und verfälschte Marken im Angebot haben. Auch hier ist die (berechtigte) Forderung, solche unseriösen Elemente dauerhaft zu sperren. Die werden sowieso nichts anzubieten haben, das die Welt braucht. Auch müssen Anbieter verifiziert werden, denn auf Delcampe tummeln sich zahlreiche Verkäufer mit nicht validen Verkäuferdaten. Die sind gerichtlich nicht zu fassen.

Genau in den letzten beiden genannten Punkten sperrt sich Delcampe und glaubt auch bei dem letzten Gauner noch, er habe vielleicht doch das eine oder andere echte Stück im Sortiment. Und da wird die Sache unwirklich: Delcampe erwartet offenbar, daß sachkundige Zeitgenossen Fälschungen immer und immer wieder auf´s Neue melden. Das kann nicht sein. Wenn Delcampe da seine Vorgehensweise nicht ändert und aktiv an der Säuberung mitarbeitet, wird es zunehmend heißen:

Delcampe - Ihr kompetenter Marktplatz für Fälschungen
 
charly999 Am: 14.06.2020 08:35:09 Gelesen: 40162# 142 @  
Eines ist allerdings heute schon sicher: Auch wenn unsere wackeren Fälschungsbekämpfer melden bis der Arzt kommt, die Gauner und ihre Ware wird es in 10, 20, 30 Jahren immer noch geben. Wenn es mal den einen oder anderen Anbieter erwischt, ist das Berufsrisiko. Es wird die anderen nicht abhalten. Ebenso werden Ebay, Delcampe & Co nicht wegen der Fälschungsmelder dichtmachen müssen.

Man wird gerade soviel löschen, daß man öffentlichkeitswirksam darauf verweisen kann, man 'unternehme etwas'. Das Image und das betriebswirtschaftliche Ergebnis sind für die Plattformen entscheidend. Warum sollten sie auf ihre Kosten Sammler schützen wollen, die zu geizig, gierig, bequem oder dumm sind, um das selbst zu tun?
 
bovi11 Am: 14.06.2020 09:27:07 Gelesen: 40142# 143 @  
@ charly999 [#142]

Ich halte fest:

charly999 ist der Auffassung, Kriminalität ist ein allgemeines Lebensrisiko und man sollte endlich damit aufhören, Kriminelle zu verfolgen oder gar zu diskreditieren. Es wird sie sowieso auch in 10, 20 oder 30 Jahren noch geben.

Eine wahrlich abstruse Ansicht.
 
marc123 Am: 14.06.2020 10:11:19 Gelesen: 40121# 144 @  
Einen Rat kann ich noch an alle geben. Wenn ihr etwas bei Delcampe kauft, bezahlt mit Paypal. Der Käuferschutz bei Delcampe ist eine Katastrophe. Ich habe kürzlich einen Einschreibebrief aus Kroatien nicht erhalten, der Käuferschutz bei Delcampe ist so kompliziert und alles wird nur in die Länge gezogen und man wird nicht ernst genommen. Ich habe ich mich sofort an Paypal gewendet, nach ein paar Tagen hatte ich mein Geld zurück.

Es ist auch sinnvoll, Zahlungen nicht per Überweisung zu tätigen denn:

Wer Zahlungen außerhalb des Systems ausführt verstößt gegen die Nutzungsbedingungen bei Delcampe.

Liebe Grüße
Marc
 
22028 Am: 14.06.2020 11:11:30 Gelesen: 40079# 145 @  
An dem ganzen System der Online Auktionen wird sich wohl kaum was ändern, solange sich die Plattformen hinter Paragraphen verstecken können, die Anbieter den Markt mit zweifelhaftem Material fluten und die die Käufer dieses Materiales sich verweigern sich entsprechend weiterzubilden.

Es ist auch illusorisch anzunehmen, dass ein Anbieter wie ebay oder Delcampe ALLE zweifelhaften Angebote überprüfen und ggfls. löschen kann, dazu fehlen denen die Ressourcen und das Geschäftsmodell wäre kaputt.

Die Portale bräuchten eine ganze Reihe von bezahlten Mitarbeitern, das trägt das Geschäftsmodell aber nicht. Um die Menge an Massenware, auch wenn sie echt ist, einzudämmen, bliebe nur die Wiedereinführung einer Einstellgebühr, ich frage mich andererseits sowieso wer online eine 10 Cents Marke kauft, wo dann noch 1 Euro Porto oder gar mehr fällig wird.

Insofern dreht sich die ganze Diskussion hier im Kreis.
 
charly999 Am: 14.06.2020 16:24:08 Gelesen: 39995# 146 @  
@ bovi11 [#143]

Abstrus ist allenfalls die Hartnäckigkeit, mit der einige die Realität ignorieren und Beiträge partout nicht verstehen wollen, weil sie der eigenen Sicht auf die Philatelie zuwiderlaufen.

Die Plattformen sind keine Kriminellen, die Anbieter werden aus verschiedenen Gründen nicht energisch verfolgt. Nur der unschuldige Sammler soll weiter jeder Verantwortung enthoben bleiben. Viel weltfremder geht kaum.

Wozu machen sich eigentlich Philatelisten wie Billig, Stiedl, Krötzsch, Ohrt, Jürgen Kraft uva. die ganze Arbeit?

Die Diskussion dreht sich tatsächlich nicht nur im Kreis, sondern blendet entscheidende Aspekte wirksamer Fälschungsbekämpfung aus. Deshalb wird sich auch nichts ändern, und die Dauermelder im heimischen Sessel vor dem Bildschirm werden sich weiter für tolle Fälschungsbekämpfer halten.
 
wessi1111 Am: 14.06.2020 16:47:54 Gelesen: 39978# 147 @  
@ charly999 [#146]

Hallo Charly,

was sind denn die von dir genannten "entscheidende Aspekte wirksamer Fälschungsbekämpfung", oder ist deine Aussage nur die übliche faktenfreie Propaganda. Bitte mache uns Licht ans Fahrrad.

@ alle

Im Übrigen bin ich auch der Meinung, dass die hier geäußerten Meinungen, wo Aktivitäten von Fälschungsbekämpfern ins Lächerliche gezogen werden, ziemlich arrogant sind. Arroganz ist zwar gut fürs Selbstbewusstsein, macht aber über kurz oder lang sehr einsam.

Gruß
Wessi
 
Christoph 1 Am: 14.06.2020 17:29:30 Gelesen: 39951# 148 @  
@ charly999 [#146]

Hallo Charly,

von Dir und von den anderen, die Deine Meinung hier unterstützen, möchte ich gern folgendes erfahren: Was ist denn bitte euer aktiver Beitrag zur Fälschungsbekämpfung? Oder, falls ihr selbst keinen aktiven Beitrag zur Fälschungsbekämpfung leistet, welche Aktivitäten sind eurer Meinung nach sinnvoll und unterstützenswert?

So lange ich darauf keine Antwort erhalte, stimme ich der Meinung von Wessi ([#147]) zu: Es ist schon echt sehr schräg, wenn hier von "alternativen Standpunkten" ([#138]) gesprochen wird (warum eigentlich nicht gleich "alternative Fakten"?), die bislang ausschließlich darin bestehen, die Aktivitäten der Fälschungsbekämpfer ins Lächerliche zu ziehen. Man könnte fast denken, der Wunsch "es soll alles so bleiben, wie es ist" folgte womöglich persönlichen Interessen. Aber das glaube ich explizit nicht.

Ich glaube eher, es ist eine ziemlich unschöne Mischung aus Egoismus ("Ich brauche keine Fälschungsbekämpfung, denn ich bin ein gaaaanz toller Philatelist und erkenne in meinem Sammelgebiet alle Fälschungen") und falsch verstandenem Wirtschaftsliberalismus ("der arme Plattformbetreiber... das ist total ungerecht, wenn er so viel Aufwand treiben muss, um seine Plattform frei zu halten von Betrügern").

Solche Argumentationen sind einfach nur haarsträubend!

Und zum Schluss:

@ 22028 [#145]

Die Portale bräuchten eine ganze Reihe von bezahlten Mitarbeitern, das trägt das Geschäftsmodel aber nicht.

Genau das ist der Punkt: Ein solches "Geschäftsmodell" trägt nicht. Denn es ist ein Modell, in dem Geschäfte auf Kosten Dritter gemacht werden. Ich finde: Wenn sich dieses "Geschäftsmodell" nicht ändert, dann ist es auch nicht erhaltenswert.

Viele Grüße
Christoph
 
DL8AAM Am: 14.06.2020 17:46:06 Gelesen: 39936# 149 @  
@ 22028 [#145]

ich frage mich andererseits sowieso wer online eine 10 Cents Marke kauft, wo dann noch 1 Euro Porto oder gar mehr fällig wird.

Ganz einfach, weil (leider) 99% aller Sammler nicht organisiert bzw. vernetzt sind, und auch nicht zu Tauschtagen gehen. Und wer hat denn aktuell schon das Glück noch einen Briefmarkenfachhändler vor Ort in der Fußgängerzone zu haben, wo ich die "10 Cent" Marke (alternativ den Groschen-Beleg), die ich gerade brauche, dann auch noch im Angebot hat. Wenn ich in mich gehe, muss ich gestehen, dass mindestens 75% aller von mir online gekaufen philatelistischen Dinge, gerade aus dieser Preisklasse stammen. Fast immer sind die Versandkosten höher, als der Warenwert. Und? Wo soll da das Problem sein? Anders komme ich eben nicht an die Objekte meiner Begierde. Dann zahle ich das eben, um an "Nichtwerte" zu kommen. Und? Gerade dafür sind eben diese Plattformen doch gut. Vielleicht sogar (fast) "Nur"? Was natürlich eher an meinen (modernen) Sammelgebieten liegt. Für echte "teure" Dinge darf man diese Plattformen eben nur dann nutzen, wenn man weiss was man tut, mit entsprechenden Wissen (und auch das ist nicht immer eine Komplettgarantie). Das eigene Hirn ist eben immer noch das beste, das einzige Werkzeug der Fälschungsbekämpfung.

Aber gerade das Versprechen einer externen Fälschungsbekämpfung auf diesen Plattformen würde den unbedarften Käufer in einer vollkommen falschen Sicherheit wiegen. Aber auch da kann ich das nicht garantieren, das wäre sogar eher kontraproduktiv. Die Bösen finden immer einen Weg. Die Guten können nur darauf reagieren.

Das einzige wirksame Mittel gegen die Fälschungen ist der eigene Verstand, keine externen "Prüfinstanzen". Diese Plattformen handeln eben nicht im eigenen Namen, mit eigenen Waren. Das sind lediglich, wie schon häufiger geschrieben, die überregionale, moderne, digitale Äquivalente zu den klassischen Kleinanzeigen in der örtlichen Tageszeitung - und da erwartete auch keiner, dass irgendjemand die Angebote auf Fälschungen vorprüft.

Ganz einfach, entweder agiere ich (bei teureren Angeboten) auf diesen Plattformen, nur wenn ich das entsprechene Wissen habe (oder hinzuziehe), alternativ gehe ich halt nur zu entsprechenden "echten" seriösen Händlern oder ich nutze Auktionen. Das ist zwar meist teurer, aber auch hier gilt, es hat eben keiner etwas zu verschenken. Eine "Garantie" kostet immer, ist immer eingepreist. Auch beim Autokauf. Zumindest kauft man dann nur bei jemanden, der rechtlich greifbar ist und einen entsprechenden Käuferschutz bietet. Wenn nicht, gerne, aber dann wissend "auf eigenes Risiko". Das kann auch mal gut gehen, es gibt auch immer wieder Leute die im Lotte einen 6er tippen. Der Käufer(-markt) hat das alles selber in der Hand. Wenn keiner Entsprechendes kauft, dann müssen auch die Händler und selbst das "Kleinanzeigenblatt" reagieren, damit das eigene Konzept funktioniert. Das ist aber nicht nur bei unseren Hobbydingen so, sondern auch bei "wirklichen" Waren. Die Fälschungen funktionieren doch (im wesentlichen) nur, weil viele Käufer ein billiges Schnäppchen machen wollen. Und das gilt seit fast 200 Jahren Philateliegeschichte.

Fälschungsbekämpfung auf Gier-Frist-Hirn "Schnäppchenplattformen" ist einfach leider nur Don Quijote pur. Inklusive der "philosophischen Lehren" daraus. Sorry.

Beste Grüße
Thomas
 
dietbeck Am: 14.06.2020 18:21:04 Gelesen: 39910# 150 @  
@ DL8AAM [#149]

Sehe ich genauso, wo findet man noch billige Marken, wenn es nicht gerade Bund (Berlin, DDR), Österreich der Schweiz ist "um die Ecke" ? Und da muss man eben den höheren Versandpreis akzeptieren. Sehe ich auch nicht als Problem.

Generell sollte man jedem danken, der sich um die Fälschungsbekämpfung bemüht und das nicht ins "Sinnlose" ziehen, das wird dem Bemühen nicht gerecht

Natürlich entbindet mich das als Sammler nicht, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und eben den Verstand einzuschalten bzw. mir entsprechende Kenntnisse zu erwerben.

Wenn jemand bewusst Fälschungen anbietet bzw. einen Artikel falsch beschreibt und eine Billigvariante dann teuer vertickern will, dann ist das eben NICHT in Ordnung und muss auch nicht einfach hingenommen werden und bei Bedarf dagegen vorzugehen ist auch völlig in Ordnung. Wenn das dann dazu führt, dass bestimmte notorische Händler, die ein solches Muster immer wieder fahren endgültig verschwinden, dann ist das für die Sammlergemeinde insgesamt, die auf Online-Plattfomen kaufen, so oder so ein Gewinn.
 
Bicyclestamps Am: 16.06.2020 13:07:10 Gelesen: 39763# 151 @  
Ich verfolge die Diskussion doch mit etwas fassungslosem Staunen. Vor allem das (neudeutsch:) Bashing was da betrieben wird und das aus Unkenntnis oder Ignoranz der realen Verhältnisse.

Wo findet man denn heute noch lokale Händler, außer in den Metropolen? Mit den Briefmarkenhändlern passiert dasselbe, wie mit den Platten-Läden: Sie verschwinden. Und das nicht nur wegen des Internets, sondern weil es schlicht immer weniger Kunden gibt. Früher war Briefmarkensammeln Hobby Nr. 1 - aber die Zeiten sind schon lange vorbei. Diese handvoll Sammler, die es noch gibt, können einem Händler nicht die Ladenlokal-Mieten finanzieren. Und nicht jeder ist technisch so versiert oder kann die Zeit investieren, dass er sich eine eigene Verkaufsplattform im Internet aufbauen kann. Also bleiben nur die bestehenden Plattformen, wie Ebay oder Delcampe. Auf Letzterer sind übrigens auch seriöse Auktionhäuser vertreten.

Der Handel auf diesen Plattformen läuft zwischen Verkäufer und Käufer und nicht zwischen Plattform und Käufer - wie früher im Geschäft. Und auch in früheren Zeiten gab es 'analoge', schwarze Schafe. Für die war auch nicht der Vermieter des Ladens verantwortlich. Und auch der alte Versandhandel hat so manches zwielichtige Geschäft betrieben. Betrogen wird in dem Metier, seit es Sammler gibt, also schon immer. Und es wurden schon immer und auf jeder Plattform (Geschäfte, Versandhandel, Tauschbörsen etc.) Kunden über's Ohr gehauen. Selbst Prüfer waren daran beteiligt.

Also tut doch nicht so, als wäre erst durch die Internet-Plattformen der Handel mit Fälschungen entstanden. Viele der Fälschungen sind nämlich wesentlich älter. Und was die Portokosten angeht: Der Versandhandel berechnet Porto, die Tauschtage und lokale Händler bedeuten immer auch Fahrtkosten und Zeitaufwand. Und das ist meist höher als nur 1€ für einen Brief. Also hört doch mal mit dieser verlogenen Verklärung der "guten, alten" Zeit auf.

Delcampe bietet wenigstens eine Chance, dass gegen "krumme Hunde" vorgegangen wird (bei Ebay ja weniger, was in den geschäftlichen Traditionen der Herkunftsländer begründet sein mag). Das kann aber nur funktionieren, wenn die Benutzer der Plattform die auch melden. Und je mehr Meldungen bei denen eingehen, umso eher werden die auch was tun. Es nicht zu tun unterstützt nur die windigen Geschäftemacher. Brutaler ausgedrückt ist das unterlassene Hilfeleistung. Was nämlich den mündigen Sammler angeht: Es wird niemand als Experte geboren, auch nicht Charly999. Und selbst die Experten werden hin und wieder Opfer.

Selbstverständlich darf und soll man die Plattformen dafür kritisieren, wenn das nicht richtig läuft, aber bitte dabei auf dem Boden bleiben, mit der Zielrichtung dass sie sich verbessern.

Bleibt gesund,
Thomas
 
Bicyclestamps Am: 16.06.2020 13:15:43 Gelesen: 39756# 152 @  
@marc123 [#144]

Es ist auch sinnvoll, Zahlungen nicht per Überweisung zu tätigen denn:

Wer Zahlungen außerhalb des Systems ausführt verstößt gegen die Nutzungsbedingungen bei Delcampe.


Diese Behauptung ist schlichtweg falsch! In den Geschäftsbedingungen sind ausdrücklich Zahlungen per Überweisung, Kreditkarte, Scheck oder Barzahlungen zugelassen.

Was soll das?

Gruß, Thomas
 
marc123 Am: 16.06.2020 14:24:01 Gelesen: 39724# 153 @  
@ Bicyclestamps [#152]

Hallo Thomas,

dieser Satz stammt nicht von mir, sondern von einer Frau vom Delcampe-Support Team (siehe komplettes Zitat), daher ging ich davon aus, dass er der Richtigkeit entspricht. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Vielleicht kann aber auch Frau Silvia uns sagen, wer recht hat.

"Die Zahlung ist jedoch nicht über die Zahlungsaufforderung noch über das Delcampe-System bezahlt worden. Wenn dies nicht der Fall ist werden keine Zahlungsangaben im System gespeichert, was unserem Kundendienst jede Möglichkeit nimmt zu intervenieren.

Zahlungen außerhalb des Systems auszuführen verstößt gegen unsere Nutzungsbedingungen.

Delcampe kann daher nicht für den entstandenen Schaden haftbar gemacht werden."


Liebe Grüße
Marc

[Satz redaktionell hervorgehoben - er ist zu wichtig]
 

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