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Thema: Motive für Vereinsmitgliedschaften
Briefmarkentor Am: 14.03.2016 21:33:09 Gelesen: 17025# 1 @  
Seit Jahrzehnten verliert die Beschäftigung mit der Briefmarke in unserer Gesellschaft an Bedeutung. Die Ursachen dafür sind mannigfaltig und sollen hier nicht zum tausendsten mal wiederholt werden. Im Zuge dieser Entwicklung verlieren auch die Vereine und Verbände massiv an Mitgliedern und sind in ihrer Existenz bedroht. Etliche Ortsvereine, aber auch die ersten Landesverbände gibt es schon nicht mehr. Auch hier gibt es vielfältige Ursachen.

Dieser Entwicklung zum Trotz gibt es immer noch ehrenamtliche Streiter, die gegen diese Entwicklung ankämpfen und ihre Vereine zu bewahren versuchen. Aus meiner Sicht eine Tätigkeit, der wir unseren Respekt zollen müssen.

Was mir persönlich aber in der öffentlichen Überzeugungsarbeit vieler fehlt, ist aber die Kommunikation, weshalb eine Vereinsmitgliedschaft Spaß macht. Damit meine ich jetzt nicht den Bezug einer Verbandszeitschrift, oder die Leihe von vereinseigenen Katalogen. Ich möchte wissen:

Weshalb geht ihr gerne zu euren Vereinsabenden?
 
wajdz Am: 15.03.2016 00:04:11 Gelesen: 16979# 2 @  
@ Briefmarkentor [#1]

Hallo Briefmarkentor,

ich habe versucht, Dir eine Philamail zu senden. Da bist Du aber nicht zu erreichen. Deshalb nun doch hier an dieser Stelle:

Bei so viel Zurückhaltung in Bezug zu Angaben zur eigenen Person wie bei Dir finde ich die Frage über Beweggründe für Vereinsmitgliedschaften bei anderen etwas unangemessen. Schreibst Du an einer Arbeit zu soziologischen Fragestellungen? Hatten wir alles schon. Vielleicht äußerst Du Dich erst mal selbst zu diesem Thema.

MfG Jürgen -wajdz-
 
Briefmarkentor Am: 15.03.2016 11:40:09 Gelesen: 16896# 3 @  
Sehr geehrter Herr Dziemballa [#2],

Ziel des Beitrages ist es, den Forennutzern durch Berichte aus erster Hand aufzuzeigen, weshalb ein Verein toll ist und man dort gerne hingeht. Einfach mal positive Informationen zu einem Gebiet, bei dem sonst nur gejammert und geschimpft wird.

Das für eine so einfach gestellte Frage ein ausgefülltes Profil notwendig ist, war mir nicht bewusst. Aber gerne reiche ich Ihnen hier einige Angaben zu meiner Person nach:

- Briefmarkensammler / Anfänger (in Sammlung erst wenige 10T€ investiert)
- U40
- Noch nie einen Verein besucht.

Hochachtungsvoll

Marko Haucke
 
22028 Am: 15.03.2016 12:18:58 Gelesen: 16864# 4 @  
Die Diskussion kann man auf alle Vereins ausdehnen, sei es nun Briefmarken, Kleintierzüchter oder Tauben, Radfahrer, Fußballer etc., alles kann man alleine in der lockeren Gruppe oder im stillen Kämmerlein oder über das Internet ausüben. Ist halt fast einen Glaubensfrage.

Es ist aber scheinbar NUR bei den Briefmarkensammlern so dass die Verein incl. Landes/Bundesverband dermaßen in Frage gestellt oder verdammt/verteufelt und als überflüssig betrachtet werden. In wie fern unterscheiden sich Briefmarkensammler also vom Rest der in Vereinen organisierten und tätigen Bevölkerung?
 
22028 Am: 15.03.2016 12:19:55 Gelesen: 16863# 5 @  
@ Briefmarkentor [#3]

Mit "erst wenigen 10T€ investiert" unterscheidest Du Dich schon von der gro0en Masse der Sammler!
 
Briefmarkentor Am: 15.03.2016 12:35:57 Gelesen: 16849# 6 @  
Sehr geehrter Herr Fuchs,

schade, dass Sie hier, wie auch im Forum des BDPH meine schlichte Frage "Weshalb geht ihr gerne zu euren Vereinsabenden?" nicht verstanden haben.

Nochmal, es soll keine Diskussion werden. Ich möchte Vereinsmitgliedern einfach die Möglichkeit geben, ihre Freude und ihren Spaß aus dem Vereinsleben mitzuteilen. Ich bilde mir ein, so kann man bei anderen Sammlern Neugierde wecken.
 
22028 Am: 15.03.2016 14:35:22 Gelesen: 16809# 7 @  
@ Briefmarkentor [#6]

Wie kommt jemand, der nicht Mitglied in einem Briefmarkenverein ist, auf die Idee anderen die Möglichkeit geben, ihre Freude und ihren Spaß aus dem Vereinsleben mitzuteilen?

Scheinbar bin ich auch einfach nicht qualifiziert genug Ihre doch komplexe Frage zu verstehen.
 
Cantus Am: 15.03.2016 14:40:38 Gelesen: 16807# 8 @  
@ Briefmarkentor [#6]

Hallo,

ich lasse mal deinen Namen weg, auch wenn ich ihn kenne, denke aber schon, du solltest dich nicht hinter einem Pseudonym verstecken, denn das hast du wahrlich nicht nötig. Auch den Quatsch mit dem "Sie" solltest du schnell sein lassen, denn damit machst du dir weder hier noch im Briefmarken-Forum Freunde.

Was die Vereinsmitgliedschaft betrifft, ich denke, jeder, der irgendein Hobby ausübt, sucht Gleichgesinnte, um sich mit ihnen dazu auszutauschen. Das kann man natürlich ausschließlich im Internet machen, es ersetzt aber nicht den persönlichen Kontakt zu anderen Sammlern, denn wenn man mit denen irgendwo zusammensitzt und sich gegenseitig Sammlungsteile zeigt oder darüber unterhält, kann das durchaus der Höhepunkt einer ansonsten müden Woche sein.

Nun kann ich nicht den Kommentar von Briefmarkensammlern ersetzen, denn meine Sammlungsschwerpunkte sind Ganzsachen und - seit relativ kurzer Zeit - auch bestimmte Stempelarten, also Sammelgebiete, die nur von relativ wenigen Sammlern gepflegt werden. Da ist eine Mitgliedschaft in einem Ortsverein eher nicht das Richtige, wie ich bei bisher insgesamt zwei Versuchen erlebt habe. Ich stoße dabei entweder nur auf Heimatsammler, wie auch hier im Forum immer wieder zu beobachten ist, oder auf weitgehendes Unverständnis, was mich denn an Ganzsachen so sehr intertessieren würde, wo das Sammeln von Briefmarken doch viel spannender wäre.

Also bleiben für mich nur überregionale Vereine oder ARGEn, in denen sich Sammler wie ich, die an unterschiedlichsten Orten wohnen, zusammenfinden, um ihrem Hobby unter Gleichgesinnten zu frönen. Aber auch diese Vereinigungen haben an einem zentralen Ort meist monatliche regelmäßige Treffen, zu denen eine ganze Reihe von Sammlern zusammenkommen, um ein paar schöne Stunden miteinander zu verbringen. Mein Hauptverein ist der Berliner Ganzsachensammlerverein, dessen aktive Mitglieder aus dem Großraum Berlin sich einmal monatlich im Ratskeller Charlottenburg treffen, zum gemeinsamen Fachsimpeln, zum Tausch, zu Diskussionen oder Erfahrungsaustausch oder einfach nur, um sich in der Gesellschaft der Anderen ein paar schöne Stunden zu gönnen; zu jeder Veranstaltung kommen rund zwanzig Personen, für reichlich Gesprächsstoff ist also gesorgt.

Und was bringt mir diese Vereinsmitgliedschaft sonst noch? Ich habe eine Menge netter Leute mit gleichen oder ähnlichen Interessen kennengelernt, denen ich sonst garantiert nie begegnet wäre, auch und vor allen Dingen nicht im Internet, denn die meisten von ihnen wollen sammlerisch mit diesem Medium nichts zu tun haben. Ich habe interessante Tauschkontakte auf internationaler Basis knüpfen können, es gibt gemeinsame Veranstaltungen auf vielen großen Briefmarkenmessen und -börsen in Deutschland, es gibt vereinsinterne Rundsendungen und Auktionen, es gibt regelmäßige schriftliche Publikationen, mit denen Neuheiten bekanntgegeben und besprochen werden, aber auch Forschungsergebnisse werden veröffentlicht oder einfach nur Beiträge zu unterschiedlichsten Ganzsachenthemen, und von einer ganzen Reihe von Mitgliedern werden Kataloge oder Handbücher erarbeitet, die deutschlandweit, aber auch international von Ganzsachensammlern, Händlern oder Auktionatoren nachgefragt werden.

Das alles können mir ausschließliche Forenkontakte nicht ersetzen.

Viele Grüße
Ingo
 
Maler Am: 15.03.2016 14:48:30 Gelesen: 16800# 9 @  
Gebt ihm doch einfach eine Antwort oder lasst es. Hier sind schon so viele Fragen gestellt worden, die nicht beantwortet wurden und dann irgendwo im Nirvana verschwunden sind. Das ist schade aber nicht zu ändern. Es ist bei den Briefmarkensammlern wie bei anderen Hobbykünstlern auch; jeder ist erstmal mit sich selbst beschäftigt und stellt nicht selten alles andere, was ihn nicht interessiert, erstmal in Frage.

Ich gebe dem Briefmarkentor eine Antwort: In meinem Verein in Buxtehude sind 36 Mitglieder, von denen kommt die Hälfte alle zwei Wochen am Sonntagvormittag zum Vereinstreffen von 10 bis 12 Uhr. Einige tauschen, andere sehen sich Alben oder Sammlungen an, Rundsendedienst ist vorhanden. Und im Umkreis gibt es noch 4 weitere Vereine die sich mit uns zweimal im Jahr treffen. Wir veranstalten gemeinsam Ausstellungen. Alle haben eine großes Fachwissen das sie gerne weitergeben. Und wer was wissen will bekommt immer eine Antwort. Deshalb gehe ich zu den Vereinstreffen.

Gruß
Günther, der Maler
 
Saguarojo Am: 15.03.2016 17:24:01 Gelesen: 16736# 10 @  
Von mir auch eine klare Antwort:

Ich habe keine Motivation mehr für eine Vereinsmitgliedschaft.

Vor ein paar Jahren bin ich aus dem Verein ausgetreten, weil er öde und langweilig ist, und weil der Vorstand trotz vieler Anregungen von mir nichts, aber auch gar nichts bewegt hat.

Daraufhin habe ich einen Philastammtisch gegründet. Die Abende sind interessant. Jeder freut sich darauf. Tauschtage und Börsen werden besucht. Hin und wieder haben wir Gäste, die zur Auflockerung beitragen, und wir gehen mit unseren Frauen hin und wieder zum Essen.

Kein Beitrag, aber viel Fachwissen. Ich brauche keinen Verein und erst recht nicht den BDPh.

Viele Grüße
Joachim
 
Totalo-Flauti Am: 15.03.2016 19:42:57 Gelesen: 16693# 11 @  
Liebe Sammlerfreunde, lieber Briefmarkentor,

ich gehe in einen Verein, weil ich glücklicherweise den richtigen Verein gefunden habe. Es herrscht kein Neid oder Selbstüberschätzung einzelner Mitglieder vor, die glauben alles besser zu wissen und selbst richtig gesammelt zu haben. Vielmehr erfährt man Anerkennung über die eigenen Sammelerfolge. Bei erkannten Fehlern wird freundschaftlich und nicht überheblich darauf hingewiesen, diese vielleicht auch mal aus anderer Blickrichtung zu bewerten. Das, in den letzten Jahren leider immer mehr verschwindende, profunde Wissen der Mitglieder wird bereitwillig weitergegeben. Bei Tausch und Kauf wird niemand übervorteilt. Organisatorisch gibt es im Verein keine sogenannte Vereinsmeierei. Es wird über alles offen geredet und alle Meinungen werden gleichberechtigt gehört und im Sinne des Vereins abgewägt. Seit 5 Jahren bin ich als jüngstes Mitglied mit "noch" 48 Jahren der Vorsitzende. Es macht mir einfach auch Spass, regelmäßig in einer Runde von 8 bis 10 (von 20) Mitgliedern einmal im Monat zusammen zu sitzen und natürlich auch über Gott und die Welt und hauptsächlich über das gemeinsame Hobby zu klönen. Ich möchte diesen philatelistischen Wissensvorteil und die unbeschreibbare menschliche Komponente auf keinen Fall missen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti
 
wajdz Am: 15.03.2016 21:26:56 Gelesen: 16640# 12 @  
@ Briefmarkentor [#3]

Hallo Marko,

inzwischen ist mir einigermaßen Aufklärung zuteil geworden. In einem, ich sage mal, Nachbarforum, hast Du ja einiges über deine Interessen mitgeteilt und Dich auch recht rege an vielen, zum Teil recht speziellen Threads beteiligt. Empfehlen würde ich die Möglichkeit, in diesem Forum über die Philamail zu kommunizieren. Solche zugegeben insistierenden Fragestellungen wie die Meine lassen sich so doch viel eleganter klären. Danke jedenfalls für Deine Antwort und nun auch von mir ein Statement zur Vereinsmitgliedschaft.

Mit dem Sammelvirus seit den AM-Post Marken, also seit 1946, infiziert. Immer mal wieder unterbrochen und dann seit Mitte der 70er Jahre als Mitglied in einem Briefmarkensammlerverein, der im Philatelistenverband dem Kulturbund der DDR zugeordnet war. Das brachte mancherlei Vorteile beim reglementierten Bezug der Neuausgaben sowie beim Briefmarkentausch mit Sammlern aus den nichtsozialistischen Wirtschaftsgebieten, sprich Westen. Nach dem Ende dieser "ruhmreichen" Epoche beruflich nochmal durchgestartet. Erst wieder um die Jahrtausendwende zum Verein gefunden und seitdem den altersbedingten Schwund und -Vergreisungsprozess- beklagend alle 4 Wochen auf ein Bier und etwas Fachsimpelei verabredet. In Köln würde man sagen "man kennt sich, man hilft sich". Und es wird auch tatsächlich noch in Dublettenalben geblättert und gelegentlich etwas gefunden. Abschließend als Feststellung: So interessant das virtuelle Leben in einem Forum wie diesem ist, die Begegnung im realen Leben ist nicht zu toppen.

Mit freundlichen Grüßen Jürgen -wajdz-
 
Cantus Am: 16.03.2016 17:58:30 Gelesen: 16524# 13 @  
@ Saguarojo [#10]

Hallo Joachim,

du schreibst Tauschtage und Börsen werden besucht.

Fallen die einfach so vom Himmel oder wer organisiert sie denn? Wer plant diese Veranstaltungen, wer macht die Miet- und Versicherungsverträge, wer übernimmt die Verantwortung für die ordnungsgemäße Durchführung? Glaubst du wirklich, dass das alles rein privat initiiert wird oder braucht man dafür vielleicht doch Vereine und den BDPh?

Viele Grüße
Ingo
 
Maler Am: 16.03.2016 18:53:26 Gelesen: 16494# 14 @  
@ Cantus [#13]

Da kann ich Dir nur noch 100%ig zustimmen. Irgendeiner organisiert diese Veranstaltungen, meistens sind es Vereine. Ab und zu auch Händler, die haben aber nur eines im Blickfeld: DEIN GELD. Beratung ist oft Fehlanzeige.

Ohne Vereine keine Ausstellungen, keine Börsen, keine Vereinsauktionen, keine Tauschtreffen. Ich freue mich darüber, Mitglied in meinem Verein zu sein.

Günther, der frohe Maler
 
Saguarojo Am: 16.03.2016 19:44:21 Gelesen: 16473# 15 @  
@ Cantus [#13]

Hallo Ingo,

wir sind ein Stammtisch, der sich in regelmäßigen Abständen in einem Lokal trifft, und sprechen alles gemeinsam ab. Was sollen da Miet- und Versicherungsverträge? Auch privat treffen wir und hin und wieder. Vielleicht hast Du das falsch verstanden. Wir veranstalten keine Tauschtreffen und Börsen. Wir besuchen sie.

Viele Grüße
Joachim
 
Benjamin Voigt Am: 16.03.2016 20:10:34 Gelesen: 16455# 16 @  
@ Saguarojo [#15]

Ich denke schon, das du richtig verstanden wurdest.

Du schreibst "du/ihr besucht Tauschtage"

Cantus hat dazu angebracht, dass diese organisiert werden müssen etc. und in Frage gestellt, ob dir das bewusst wird wo du doch sonst auf "Vereine verzichten kannst ...".

Gruß

Benjamin
 
Totalo-Flauti Am: 17.03.2016 08:27:21 Gelesen: 16372# 17 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich bin eigentlich überrascht, nein eher enttäuscht, dass sich doch nur so wenige Mitglieder diese Forums sachlich zu dem Thema gemeldet haben. Hier wäre ja mal eine Möglichkeit, ganz im Sinne der Anfrage von Briefmarkentor eine Lanze für das Institut Verein oder wegen mir auch Arbeitsgemeinschaft zu brechen. Mir scheint die spärliche Reaktion Ausdruck des Ablebens der Vereine zu sein. Entweder man "schämt" sich seiner Mitgliedschaft (was ich nicht nachvollziehen könnte), es werden nur negative Erfahrungen gemacht (auch hier wäre es interessant warum) oder man ist sich in seinem "bräsigen" Sammlerdasein im Verein selbst genug und bedarf keiner Veränderungen. Mir geht es vor allem auch darum, Informationen auszutauschen, was machen andere, was und wie können wir daraus lernen die Dinge und Abläufe im Verein zu überdenken, eventuell zu verändern und letztendlich für den Verein besser zu machen.

In der Hoffnung nochmals in der Wunde gepieckst zu haben und weitere sachliche Beiträge zu lesen verbleibt

mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Saguarojo Am: 17.03.2016 09:19:04 Gelesen: 16350# 18 @  
@ Benjamin Voigt [#16]

Hallo Benjamin,

ich bin aus reiner Frustration aus dem Verein ausgetreten. Würde ein adäquates Vereinsleben stattfinden, wäre ich noch Mitglied. Ich habe nur schlechte Erfahrungen gemacht. Ein Glück für alle die Sammler, die einem guten Verein angehören.

Viele Grüße
Joachim
 
Magdeburger Am: 17.03.2016 11:04:39 Gelesen: 16311# 19 @  
@ alle

Dann will ich auch mal etwas dazu schreiben:

Ich bin sowohl in einem Verein, als auch in einer Arge, welche beide zum BDPh gehörig sind. Die Suche nach einem Verein war etwas schwierig, erst beim 5. wurde ich aufgenommen. Die Gründe der Ablehnung waren meist, dass man mit mir nichts zu tun haben wollte, da mein Sammelgebiet zu exotisch sei.

Der persönlich Kontakt zu anderen Sammlern ist mir wichtig, auch zu denen die kein Internet haben. Dies trifft insbesondere bei den Arge-Mitgliedern zu. Im Verein wird einmal im Monat ein Vortrag gehalten, entweder von einem Gastreferenten oder einem Mitglied. Letzteres ist besonders wichtig, so lernt man dessen Sammelgebiete kennen, also der berühmte Blick über den Tellerrand.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Benjamin Voigt Am: 17.03.2016 11:11:59 Gelesen: 16309# 20 @  
@ Magdeburger [#19]

Das ist aber schon erschreckend, das vier Vereine ein potentielles Mitglied nicht aufnehmen möchten, weil das Gebiet etwas anspruchsvoller / fernab des üblichen ist.

Ich denke das würde in der heutigen Zeit kein Verein mehr machen, oder in welchen Jahren hattest du diese frustrierenden Ergebnisse bei der Vereinssuche?

@ Briefmarkentor [#1]

Und um zum Thema zu schreiben:

Unser Verein bietet insgesamt viele nette Aktivitäten.

- u. a. Fahrt zur Briefmarkenmesse Essen (Kostenbeteiligung 5.- Euro)
- jährliche Vereinsauktion als Jahresabschluss
- Großtauschtag
- 12 Mitgliedertreffen
- regelmäßige Infos zu Veranstaltungen in der Region per Email
- Literatur
- Auswahldienst
- Neuheiten
- Gesellschaftsabende mit Familien (in unregelmäßigen Abständen)

und noch einige andere Dinge.

Ich gehe auch zu den monatlichen Tauschtreffen, aber eher wegen der netten Gespräche mit einigen Mitgliedern, weniger um etwas zu tauschen, da meine Gebiet im Verein sonst niemand sammelt.

Eher habe ich an solchen Abenden dann auch mit Erben zu tun, die ihre Sammlung veräußern möchten und mal bei einem Briefmarkenverein nachfragen.

Gruß

Benjamin
 
Magdeburger Am: 17.03.2016 12:20:31 Gelesen: 16279# 21 @  
@ Benjamin Voigt [#20]

Hallo Benjamin,

solange liegt es noch gar nicht zurück.

@ alle

Ich möchte mal einige Gedanken schreiben, welche ich dem Vorstand meines Vereins unterbreitet hatte:

Anfang letzten Jahres wurden die Stimmen immer lauter, dass der BDPh-Beitrag erhöht wird, nach Gotha wissen wir dass es 3 Euro mehr ab 2017 sind.

Der Jahresbeitrag im Verein betrug 30 Euro, abzüglich den noch 12 Euro für den BDPh + 4,50 Euro für den Landesverband verblieb also 13,50 Euro im Verein. Mehr als für eine Weihnachtsfeier war so nicht drin.

Die Frage war erstmal, will der Verein noch im Landesverband bleiben?
Wie will der Verein sein 140jähriges Jubiläum 2017 begehen?

Was haben wir gemacht:

Der Jahresbeitrag wurde von 30 auf 50 Euro ab 2016 erhöht (75% der Mitglieder war anwesend - eine Enthaltung gab es - sonst Zustimmung). Dazu hatten wir im Vorfeld ein Konzept erarbeitet, im Verein präsentiert und noch zwei weitere Veranstaltungen genutzt, alles Für und Wider abzuklären. Die Leistungen sollen verbessert werden, bspw. könnte ab 2017 einem eventuellen Erstaussteller ein Zuschuß zur Rahmengebühr bewilligt werden. Ein jährlicher Rundbrief soll erscheinen, wo alles rückblickend des letzten Jahres zusammengefasst werden soll. Für 2017 soll auch eine Werbeausstellung ins Auge gefasst werden.

M.E. sind Werbeausstellungen geeigneter, Mitglieder zu gewinnen. Das Thema sollte regional sein. Als Einstieg bieten sich berühmte Personen, oder ortsspezifische Produkte usw. an - auch Ansichtskarten. Vielleicht lassen sich auch Ortsansässige einbinden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
10Parale Am: 17.03.2016 12:49:34 Gelesen: 16256# 22 @  
@ Briefmarkentor [#1]

Motiv:

- Neugier
- Mitgliedschaft in ARGE Rumänien (Mitglieder aus aller Welt), daher persönliche Fragestellung: was passiert philatelistisch vor meiner Haustür?

Unser Verein bietet ein ähnliches gutes Angebot wie B. Voigt in [#20] beschreibt. Leider fehlt mir als Berufstätiger oft die Zeit mich mehr zu engagieren, gerade der Sonntag ist für mich für Vereinsmeierei tabu.

Ich möchte im Verein bleiben und mein Hobby so weitertreiben, wie ich es mir auch wirtschaftlich leisten kann. Über die Zukunft mache ich mir keine Gedanken - dazu macht mir das Hobby zu viel Spaß.

Liebe Grüße

10Parale
 
DERMZ Am: 17.03.2016 14:30:07 Gelesen: 16200# 23 @  
Guten Tag,

jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu:

Grundsätzlich ist es doch jedem selbst überlassen, ob er sich einem Verein anschliesst oder nicht. Es gibt hundert gute Gründe, warum man eintreten sollte und es gibt unzählige, warum man es besser nicht tut. Die Entscheidung liegt bei dem einzelnen Individuum.

Wenn ich jetzt mal etwas allgemeiner werde, dann verzeiht mir. Aber es gibt doch in allen Sparten Vereine, die dann mal etwas für die Öffentlichkeit organisieren, so dass dort jeder einmal vorbeischauen kann, und ab und an bleibt dann auch mal ein neues Mitglied hängen. Aus der vorhergehenden Diskussion entnehme ich, wenn ich nicht Mitglied in einem Verein bin, dann sollte ich auch deren Veranstaltungen nicht besuchen - das ist meines Erachtens falsch. Auch als Nicht-Mitglied unterstütze ich mit meiner Teilnahme eben denjenigen, der die Veranstaltung organisiert hat. Und wenn am Ende des Tages soviel in der Tageskasse übrig bleibt, dass es für alle ein kleines gemeinsames Abendessen gibt, dann hat sich das doch auch gelohnt - es geht doch dabei nicht um Gewinnmaximierung, sondern der Spass an der Sache ist wichtig.

Ich selbst bin seit über 20 Jahren passives Mitglied in einem kleinen Verein mit 15 Mitgliedern ( 500km Entfernung ist zu weit für regelmässige Besuche ), ich bin sicherlich nicht immer mit allen Entscheidungen einverstanden, aber mit meinem kleinen Beitrag helfe ich dem kleinen Verein beim Überleben - übrigens waren es vor 20 Jahren auch schon 15 Mitglieder, aber Ab- und Zugänge haben sich immer die Waage gehalten.

In einen Briefmarkenverein bin ich kein Mitglied, das hat verschiedene Gründe, als Jugendlicher war es die Profitgier der Älteren Semester, die immer meinten, die Jugend können sie - mangels Fachwissen - über das Ohr hauen ( ist jetzt sehr allgemein gehalten, und es war sicherlich nicht jeder so ). Danach war ich viele Jahre in der "Provinz" wohnhaft, wo es auch in der Umgebung keinen Verein gab, dann wollte ich mich mal einer ArGe anschliessen, dass wäre aber nur gegangen, wenn man in einem Verein Mitglied ist. Und so hat es sich dann halt nicht ergeben.

Vor 1-einhalb Jahren bin hier auf das Forum gestossen, ich war auf der Suche nach Informationen über einen Stempel, mit dem ich so gar nichts anfangen konnte. Jetzt ist das hier kein Verein, aber ich fühle mich wohl. Es gibt doch eigentlich kein Thema, wo nicht irgendwer etwas weiß. Ich weiß zwar auch nicht viel, aber ab und an gebe ich doch mal einen Kommentar ab. Es gibt viele viele nette Menschen im Forum, mit vielen stimme ich überein, mit anderen wieder nicht - aber deswegen hat mir ja niemand etwas getan, ich kann/muss doch nicht immer mit allem einig sein. Es gibt einige, die ich gerne mal persönlich kennen lernen würde, und das wird irgendwann einmal hoffentlich der Fall sein. Aber - wäre ich in einem Verein - würde ich diese Menschen vielleicht auch nicht treffen, ABER dafür wiederum andere interessante Sammler und ihre Geschichten.

FAZIT: Ich muss niemanden davon überzeugen, dass mein Handeln richtig ist, ich kann so sehr gut leben und ich vermisse nichts. Wer auch immer anderer Meinung ist, darf diese gerne vertreten, aber es soll doch jeder so glücklich sein, wie man es für richtig hält.

Also, lasst uns doch alle am gleichen Ende ziehen, dann macht es Spass.

Schönen Nachmittag

Olaf
 
Briefmarkentor Am: 18.03.2016 12:00:37 Gelesen: 16082# 24 @  
Vielen Dank allen, die wirklich meine Frage beantwortet haben. Vielleicht kommen ja noch ein paar Berichte dazu.

Wie schon geschrieben, habe ich selbst noch keinen Verein besucht. Dafür stellt das jährliche Jahrestreffen einer meiner ARGE den sammlerischen Höhepunkt des Jahres dar. Dies deshalb, weil ich dort

- Sammler treffe
- die ungefähr das gleiche Interessengebiet teilen
- man viel aus dem Nähkästchen erfährt
- die Vielschichtigkeit eines doch kleinen Sammelgebietes erfährt
- für Fälschungen sensibilisiert wird.
 
HWS-NRW Am: 18.03.2016 13:13:58 Gelesen: 16056# 25 @  
@ Briefmarkentor [#24]

Also rein rechtlich ist auch eine ARGE ein Verein und Sie schreiben ja ganz klar, warum Sie "nur" die Treffen dieser ARGE besuchen.

Es ist ja auch logisch, daß man sich in einem örtlichen Verein recht schnell ausgetauscht hat und dann bleiben je nach Aktivität im Verein "nur" noch interessante Gespräche untereinander. Damit muß man dann halt leben und selber entscheiden, ob das für eine Mitgliedschaft (finanziell gesehen) ausreicht. Und dazu gibt es zusätzlich monatlich eine der besten Briefmarken-Zeitschriften !

Beste Grüße Werner
 
Briefmarkentor Am: 12.04.2016 17:58:25 Gelesen: 15849# 26 @  
Schade, dass so wenige Forennutzer auf meine eigentlich simple Frage geantwortet haben und so vielleicht auch Werbung für ihren Verein machen. Erstaunt bin ich, dass gerade aus der Ecke der größten Verfechter der organisierten Philatelie lautes Schweigen zu vernehmen ist.
 
HWS-NRW Am: 13.04.2016 20:21:46 Gelesen: 15750# 27 @  
Zur Mitgliedschaft beim "Ortsverein" von mir soviel:

Ich kann

- nette Leute treffen
- mich über aktuelle Themen beratschlagen und austauschen
- interessanten Vorträge hören (und selber gestalten)

und meist zum Schluß noch nett essen gehen mit den Sammlerfreunden im "Vereinslokal"

Ich gebe aber auch zu, daß ich gerne ein "Vereinsmeier" bin, ob Jahre in Berlin, in Zürich oder jetzt in meinem Velberter Verein.

Gruß Werner
 
Cantus Am: 14.04.2016 01:47:40 Gelesen: 15704# 28 @  
@ HWS-NRW [#42]

Hallo Werner,

ich stimme dir da grundsätzlich zu, nur bis zu meinem Berliner Verein habe ich - je nach Straßenlage - eine Fahrt von eineinhalb bis zwei Stunden mit dem PKW zu bewältigen (und nachts wieder zurück), habe dann das Problem, dass ich abends vor unserem Vereinslokal im Ratskeller Charlottenburg einen Parkplatz finden muss, und weiß heute aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr, wie ich im Gebäude auch noch die Stufen bewältigen soll. Ich bin da jahrelang trotz der recht großen Entfernung immer wieder gerne hingefahren, aber heute geht das nun leider nicht mehr.

Als ich noch in Berlin wohnte, war dieser Verein recht problemlos zu erreichen, aber auch nach meinem Umzug bin ich ihm bis heute treu geblieben. Wenn hier also oft Klagen aus Ortsvereinen zu hören sind, dann sollte man sich einmal fragen, was diese örtlich gebundenen Vereine ihren Mitgliedern an Fachlichkeit und freundschaftlichem Umgang miteinander zu bieten haben oder eben auch nicht.

Viele Grüße
Ingo
 
HWS-NRW Am: 14.04.2016 14:27:59 Gelesen: 15651# 29 @  
@ Cantus [#43]

Hallo Ingo,

ich habe den Vorteil, Ehrenmitglied im LV Berlin-Brandenburg zu sein und bin logischerweise (wie Du) auch nur 1-2 mal im Jahr in Berlin, meist zur Messe und zum LV-Tag.

Da ich aber jetzt in NRW wohne, habe ich mir auch hier einen Verein gesucht, bei dem ich mich "wohlfühle". Mein Essener Verein ist leider im letzten Jahr auch "eingegangen", damit müssen wir Philatelisten leider leben.

Beste Grüße
Werner
 
Cantus Am: 14.04.2016 16:04:41 Gelesen: 15625# 30 @  
@ HWS-NRW [#44]

Hallo Werner,

ich habe hier im Forum eine Menge netter Leute kennengelernt und bei gelegentlichen persönlichen Treffen mit Einzelnen von ihnen oder auch mit Brigitte und Richard hatte ich stets ein ähnlich angenehmes Gefühl der Verbundenheit und Zusammengehörigkeit wie in meinem Berliner Verein, auch wenn das hier "nur" ein Internetforum ist. Es kommt immer darauf an, was jeder Einzelne aus den Möglichkeiten macht, die ihm geboten werden.

Viele Grüße
Ingo
 
WPhV Stuttgart Am: 14.04.2016 16:05:19 Gelesen: 15625# 31 @  
@ Briefmarkentor [#41]

Erstaunt bin ich, dass gerade aus der Ecke der größten Verfechter der organisierten Philatelie lautes Schweigen zu vernehmen ist.

Hallo Marko,

damit scheinst Du wohl auch mich zu meinen. Ich wollte eigentlich hier nichts mehr schreiben, weil hier gute Beiträge in anderen wichtigen Threads unauffindbar in's Nirvana verschoben werden, aber gut, auf die Schnelle meine Antwort:

In meiner Kindheit und Jugend war ich in vielen Vereinen, ob Schwimm-, Fußball-, Schach-, Tischtennis-, Handball-, usw.- Verein, aber nirgends habe ich es länger als 1-2 Jahre ausgehalten. Meist deswegen, weil für mich auf Dauer entweder dort die Menschen zu doof wurden (Stichwort Trainersöhnchen) oder der Reiz des Produkts (z.B. Schach ist Schach und das war's dann) verloren ging.

Anfang der 1990er Jahre wurde mir auf der Messe Sindelfingen (ich meine auf dem LV Südwest-Stand) eine Liste mit Ortsvereinen in Stuttgart in die Hand gedrückt und der Zufall wollte es, dass der WPhV sich nur rund 200 m Luftlinie von meiner Wohnung traf und so bin ich mal da reingestolpert:

Der WPhV war damals eigentlich das 100%ige Klischee eines heruntergekommenen Briefmarkenvereins, vier-fünf alte Herrn (Ü70), kaum Briefmarken auf dem Tisch, dafür aber interessante zeitgeschichtliche und philatelistische Gespräche (z.B. Rommel-Feldzug in Afrika, die Feinheiten von Alt-Rumänien-/Moldau-Briefen) und zum nächsten Termin wurden dann die philatelistischen Schätze mitgebracht, von denen beim letzten Mal die Rede war. Damals gab es noch Vereinsauktionen und ich als "Junior" wurde gehegt und gepflegt und bekam neben Beratung usw. auch günstig tolles philatelistisches Material von den Altvorderen. Und eines Tages beschlossen die Altvorderen in ihrem internen Zirkel, ihren WPhV nicht vor die Hunde gehen zu lassen, sondern mich nichtsahnenden Bildchensammler und Nummernabhacker zum Ersten Vorsitzenden zu machen. Seither hat sich der Kern des Angebots (tolle Phila-Gespräche, Beratungen usw.) zwar nicht geändert, doch vieles ist dazu gekommen: Tauschen, Vorträge, Jugendarbeit (wir haben 18 Mitglieder unter 15 Jahren, gestern zu unserem Treff waren 6 da, darunter Leander zur Premiere und Justus, der einen Schantl-Katalog geschenkt bekam inklusive Aufklärungskurs, was Plattenfehler sind und wie sie bei Oberrändern schlau zu finden sind, wenn da "f3" steht), Ausstellungen, u.a.m. Wir haben eine Runderneuerung mit rund 50% neuen Mitgliedern seit 2006 geschafft.

Da kommen zu unseren Treffen Mitglieder wie Klaus (ca. 55 Jahre), der mit Null-Phila-Wissen bei uns vor 2 Jahren reingestolpert ist, sich für Flugzeuge (Motiv) interessiert und erklärtermaßen gar keine Lust auf eine klassische tolle wert-/nachhaltige Sammlung hat. Ihn interessieren nur Flugzeugtypen und wie sie auf Briefmarken dargestellt werden (korrekt, nicht korrekt usw.). Alle durchforsten regelmäßig ihre Alben nach Flugzeug-Motivmarken, um sie ihm das nächste Mal mitzubringen (geschenkt natürlich) und seine Analyse und Bewertung dazu zu hören. Und ab und zu bringt mir Freund Klaus ein Buch vom Spanischen Bürgerkrieg, das er auf dem Flohmarkt irgendwo gefunden hat, und anderen Sammlerfreunden entsprechendes. Nur ein Beispiel. Natürlich wird auch bei uns getauscht, so rund 2-4 Sammler jedes Mal, wobei unsere Philosophie ist, dass wir in einer Art Reservat sind, wo es nichts zu jagen gibt, sondern wo es die Aufgabe von uns allen ist, Begeisterung zu erzeugen und sich zu befruchten. Win-Win-Situationen zu schaffen. Schnäppchenjäger, Über's-Ohr-Haier u.ä. haben bei uns keine Chance, sondern werden des Feldes verwiesen. Für diese sind die Tauschtage usw. da, aber nicht unser Vereinsabend. Das ist unser Produkt "Breitensport".

Auf der anderen Seite haben wir auch die Spitzensportler, die beispielsweise mit ihrer Krone/Adler-Spezialsammlung kommen und uns über Plattenfehler und andere Besonderheiten aufklären.

Und selten verlässt einer von uns vorzeitig den Vereinsabend, selbst wenn, wie gestern, Bayern München spielt: So hatten wir gestern unseren Vereinsabend und es kam neben dem Stamm dieses Mal auch wieder (wie fast jedes Mal) ein "Realisierer" mit seinen Vordruck- und Einsteckalben von seinem verstorbenen Opa und als wir über seine Sammlung philosophierten, musste er nach rund 3 Stunden sein Bild von uns Briefmarkensammlern komplett revidieren und sagte, dass er wiederkommen würde, es wäre so interessant bei uns gewesen. 5%-Chance auf ein neues Mitglied. Das ist ehrliche Basisarbeit und Mitgliederwerbung.

Jeder Vereinsabend bei uns ist großes, spannendes und kurzweiliges Kino mit immer neuen Situationen und Geschichten und auf jeden Falle immer besser als jeder Abend in den Foren. Deswegen bin ich eigentlich immer bei den Vereinstreffs dabei, auch wenn es ineffektiv und ineffizient für die Weiterentwicklung meiner Sammlung ist.

Unglaublicherweise hat unser Schwabenverein sogar Fans in Berlin: Einer schrieb uns im letzten Jahr zum Thema, warum Ortsvereine so klasse sind:

"Heute hatte ich ein krasses Erlebnis in einem Ortsverein in XYZ [OV dem Verfasser bekannt]. Der Abend begann wie immer. Rentner tranken Bier und schoben sich gegenseitig Kartonphilatelie und Bildchenmarken zu. Auf den ersten Blick alles ältere Herren, die auch noch nach über 40 Jahren DDR komplett sammeln … in den Eckchen ein paar Spezies die sich immer und immer wieder von zehn Jahre alten Auktionserlebnissen in ihrem verwaisten Spezialgebiet erzählen - dazu der Eine der jedem Neuling fast noch vor dem Gruß das Wort "China" ins Gesicht sagt.

Dann aber: Ein Kurzvortrag zu den neuen Erkenntnissen zur Potschta - die ja komplett faul sein soll, wie ein investigativer Philatelist ermittelt hat. Und auf einmal legen die alten Herren ihre Bildchenmarken und die Kartonphilatelie beiseite und fangen eine hitzige Diskussion an, rasseln Namen von Prüfern runter, wem was zuzutrauen ist, wer wen kennt und wie lange schon mit ihm säuft. Wie Unterschiede in der Druckfarbe unter der Quarzlampe anhand der Partikeldichte bei verschiedenen Druckstadien zu unterscheiden ist, wird nur kurz abgenickt. Es folgt eine peinlich genaue Erörterung der Sachlage in Dresden an jenem Tag! Ungewöhnliche Detailkenntnisse kommen ans Licht, Sammlerkarrieren werden sichtbar, so als sei das Spiel mit den Bildchenmarken nur eine einzige große Tarnaktion gewesen.

Die Diskussion klingt ab, die älteren Herren werden wieder ruhig und schieben erneut die Bilder hin und her, und nächsten Monat werden sie wieder kommen und es genau so machen und sich begrüßen als wüssten sie von nichts. Der eine ging rauchen, der andere bestellte noch ein Bier, und ich saß da, mit offenem Mund, und staunte. So viel zum Thema Breitensport in den Vereinen."

 
Briefmarkentor Am: 14.04.2016 20:16:05 Gelesen: 15566# 32 @  
@ WPhV Stuttgart [#31],

Hallo Johannes,

natürlich meinte ich auch dich. Deshalb vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, der von einem lebendigen Vereinsleben zeugt.

Vor allem meinte ich aber einige BDPH-nahe Herren und Damen, die nicht müde werden, zu betonen, in wie vielen Organisationen sie sind und welchen Ämter sie alle inne habe. Große Verfechter der organisierten Philatelie, aber nur selten zu konkreten Aussagen zu bewegen. Leider.

Wie gesagt, dieser Beitrag bietet die Möglichkeit, seine Freude an seinem funktionierendem Verein zu vermitteln und so vielleicht Forennutzer in der Nähe auf sich aufmerksam zu machen:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=8940&CP=0&F=1
 
Richard Am: 17.04.2016 09:46:13 Gelesen: 15480# 33 @  
@ WPhV Stuttgart [#31]

Ich wollte eigentlich hier nichts mehr schreiben, weil hier gute Beiträge in anderen wichtigen Threads unauffindbar in's Nirvana verschoben werden

Alle Deine Beiträge findest Du, wenn Du auf Deinen WPHV Namen oberhalb eines Beitrags klickst, innerhalb einer Sekunde. So steht es in der Forumhilfe und wurde immer wieder im Forum geschrieben.

http://www.philaseiten.de/s/hilfe.html

Auch über die Linkleiste findest du alle Deine Beiträge:

http://www.philaseiten.de/s/hilfe.html#Meine_PS_1

Schöne Grüsse, Richard
 
Briefmarkentor Am: 08.09.2016 09:12:31 Gelesen: 14395# 34 @  
Ich will dieses Thema mal wieder aus der Versenkung holen und freue mich auf eure Antworten.

Weshalb geht ihr gerne zu euren Vereinsabenden?
 
olli0816 Am: 28.03.2019 09:15:31 Gelesen: 10167# 35 @  
@ Briefmarkentor [#34]

Hm, anscheinend geht wohl niemand gerne zu einem Vereinsabend. War ein Scherz, aber null Beiträge ist sehr übersichtlich. Das ist aber nicht der Grund, warum ich in diesem alten Thema schreibe.

In Spiegel Online unter Bento gibt es einen kleinen Artikel: Warum gründen Deutsche so viele Vereine?:

https://www.bento.de/gefuehle/vereine-in-deutschland-warum-gibt-es-eigentlich-fuer-alles-einen-verein-a-cf0cd0c4-43db-4ce4-b5a7-7090f332ba07#refsponi

Für mich überraschend war, das wohl immer noch mehr Vereine gegründet als aufgelöst werden. Der Artikel ist nicht speziell auf Briefmarkenvereine ausgerichtet.

Grüße Oliver
 
10Parale Am: 28.03.2019 09:59:47 Gelesen: 10146# 36 @  
@ olli0816 [#35]

Interessanter Artikel, habe ihm mir durchgelesen.

War in meinem Leben auch schon in -zig Vereinen vom Sport über Musik und letztlich in Briefmarkenvereinen. Ich stelle mir die Frage, weshalb es überhaupt Führungspersönlichkeiten bedarf, wenn doch niemand bereit ist, Führung zu übernehmen, wie es im Artikel steht. Oh Schreck, auch hier musst du dich hocharbeiten, geht es einem durch den Kopf, das ist wie im Beruf. Dabei ist es doch eine gemeinsame Leidenschaft, die man mit Gleichgesinnten teilt. Die Rolle des ewigen Greenhorns hat mich persönlich bewegt, dem Vereinsleben den Rücken zu kehren.

Liebe Grüße

10Parale
 
olli0816 Am: 28.03.2019 14:16:16 Gelesen: 10091# 37 @  
@ 10Parale [#36]

Der Artikel hat schon vieles, was ich bei mir selber beobachten kann. Ähnlich wie Du war ich in jungen Jahren in zig Sportvereinen und einem Musikverein. Ich hatte mich auch mal für den örtlichen Briefmarkenverein interessiert, aber da war ich nur einmal und habe festgestellt, der Verein ist nichts für mich. Hätte sicher auch anders laufen können. Heute bin ich mangels regelmäßiger Zeit in keinem einzigen Verein mehr. Genau das gleiche beobachte ich bei all meinen Freunden, die früher besonders in vielen Sportvereinen unterschiedlichster Art waren und heute das zeitlich einfach mit Familie/Arbeit etc. nicht mehr können. Ziemlich viel Verdichtung im Leben, leider. Wobei es bei mir rückläufig ist und ich langsam wieder mehr Freiräume bekomme.

Das mit der Führung kann ich schon irgendwie verstehen. Die Gesetzgebung wird immer dümmer und ein Privatmann möchte sich mit so etwas in seiner Freizeit bestimmt nicht beschäftigen. Man darf immer weniger, manches ist heute strafbar, worüber vor 10 Jahren sich kein Mensch einen Kopf gemacht hat (gerade ist ja wieder so ein EU-Schlumpfgesetz bzgl. der Urheberrechte beschlossen worden) und das hemmt natürlich sehr stark. Zum anderen, wenn ich hier in der Vergangenheit über Verantwortlichkeiten gelesen habe, wird doch eher erwartet, dass jemand jüngerer in den mittleren Jahren bitte solche Posten besetzen möge. Das finde ich befremdlich zu lesen, weil das doch ideale Posten sind, wenn man mit 63/65 Jahren aus dem Berufsleben aussteigt und dann eigentlich prima Zeit für solche Posten hätte, was bei vollem Berufsleben doch nur eine Bürde ist. Aber vielleicht sieht die Realität ganz anders aus, ich kanns mangels Erfahrung nicht beurteilen.

Wie Du bin ich natürlich auch immer das "ewige Greenhorn" (sehr nette Umschreibung), da ich mich einfach nicht stark spezialisieren möchte und dann natürlich mit den Cracks nicht mithalten kann. Ich freue mich aber immer, wenn z.B. Bayern klassisch mit 100%iger Trefferquote alles zu meinen Briefen erläutern kann. Das werde ich natürlich nie hin kommen, aber irgendwie hoffe ich, dass es auch ihm Freude macht, diese Briefe zu kommentieren. Mir macht es auf jeden Fall viel Freude, das zu lesen. Ich denke, ewiges Greenhorn bei Hobbythemen ist gar nicht mal so übel. Ist das doch ein sicheres Zeichen, dass man sehr häufig was neues entdeckt und dazulernen kann.

Grüße
Oliver
 
Cantus Am: 28.03.2019 15:39:09 Gelesen: 10069# 38 @  
Hallo ihr beiden,

Vereine oder Arbeeitsgemeinschaften machen dann Sinn, wenn man sich dort mit Gleichgesinnten zu gemeinsam interessierenden Themen oder Gegenständen in Wort oder Tat austauschen kann. Das kann man zwar auch ohne Verein, aber innerhalb eines Vereins trifft man doch leichter auf Leute, die gleiche oder ähnliche Interessen haben. Dabei bevorzuge ich solche Vereine, die meine speziellen sammlerinteressen teilen, was mich zu ARGEn und überregionalen Vereinen geführt hat.

Der typische Briefmarkenverein, so wie es ihn früher überall gab, ist zumindest für mich ein völlig überholtes Modell, denn dort treffen sich Sammler mit häufig völlig unterschiedlichen Interessensgebieten und nach anfänglich vielleicht spannenden Tauschveranstaltungen ebbt das relativ schnell ab und wandelt sich in Treffen beim Bier und lediglich Unterhaltungen um. Das mag ja auch ganz nett sein, bringt aber mit Sicherheit das eigene Sammeln nicht voran.

Wie ihr oben schon geschrieben habt, gibt es nicht so viele, die bereit sind, in einem Verein oder in einer ARGE Posten im Vorstand und damit Verantwortung für den jeweiligen Verein zu übernehmen. Hinzu kommt, dass solche Posten nur dann Sinn machen, wenn die Person, die so ein Amt übernimmt und räumlich beweglich ist, um zum Beispiel an einem Ort, den möglichst viele Vereinsmitglieder erreichen können, Sitzungen oder sonstige Treffen abzuhalten. Wenn zum Beispiel jemand wie ich, der ich nur unter großem finanziellen Opfern eine Fahrt bis nach Berlin unternehmen kann, ein Sammlertreffen in Neutrebbin, östlich von Berlin und etwa 10 km vor der deutschen Ostgrenze, veranstalten wollte, wer würde denn da schon anreise wollen, zumal es bei uns nur ganz wenige Möglichkeiten zur Übernachtung gibt?

Man kann seinen Verein aber auch auf andere Weise unterstützen, zum Beispiel durch Artikel für das Vereinsorgan, durch die Übernahme der Verantwortung für einen Rundsendedienst oder die Bibliothek oder aber auch als Kassenwart, der die Beiträge vereinnahmt und verwaltet. Wenn ein Verein aber nur aus Mitgliedern besteht, die nur die Vorteile einer Vereinsmitgliedschaft nutzen, aber selber nichts für den Verein tun wollen, dann ist jedes Vereinsleben zum Scheitern verurteilt. Hinzu kommt natürlich auch noch die Bereitschaft jedes Einzelnen, private Freizeit zugunsten des Vereins zu opfern. Und schließlich ist auch noch die geistige Fähigkeit, sich auch immer wieder Neuem gegenüber zu öffnen, eine wichtige Voraussetzung, um das vereinsinterne Leben dauerhaft interessant zu gestalten.

Ich habe vor gar nicht so langer Zeit darum gekämpft, dass eine meiner ARGEn nicht mangels der Bereitschaft, ein Vorstandsamt zu übernehmen, zur Schließung gezwungen wird. Dazu hatte ich 61 Personen per Brief angeschrieben, aber nur 31 haben überhaupt geantwortet, von denen der überwiegende Teil zwar wollte, dass die ARGE fortbesteht, aber niemand wollte den Vorstand übernehmen. Ich selber wollte, konnte aber aus gesundheitlichen Gründen nicht. Erst in der letzten Sitzung, in der über die Auflösung der ARGE abgestimmt werden sollte, fand sich dann eine einzige Person, die bereit war, den Vorstand zu übernehmen und so erst einmal den Fortbestand der ARGE zu sichern.

Da das Phlegma im Kreise unserer Mitmenschen und damit auch im Kreis der Sammler immer weiter um sich greift, ist damit mit Sicherheit auch das Ende vieler Briefmarkensammlervereine eingeläutet.

Viele Grüße
Ingo
 
HWS-NRW Am: 30.03.2019 09:30:31 Gelesen: 9974# 39 @  
@ Cantus [#38]

Hallo Ingo,

Du hast das super klar zusammen gefasst, GRATULATION !

Das sind auch meine (jahrelangen) Erfahrungen.

mit Sammlergruß
Werner
 
10Parale Am: 30.03.2019 15:35:33 Gelesen: 9938# 40 @  
@ Cantus [#38]

Ich vermisse den Verein ganz stark und bedaure auch persönlich nicht mehr von dem Erfahungsschatz der alten Hasen etwas mitnehmen zu können. Auch hätte ich gerne mal ausgestellt oder auch an einem großen Tauschtag, wie er jährlich bei uns stattfindet, etwas feilgeboten. Ich hätte so viele Ideen und leide gewiss auch darunter dass ich mich selbst entschlossen habe aus dem Vereinsleben auszusteigen.

Andererseits genieße ich die neue Freiheit und den Rückzug ins eigene Schneckenhaus. Ich habe auch gemerkt dass es mir leichter fällt mein Hobby nach außen zu tragen. Seit jeher frage ich mich wie man Nichtsammler auf die Philatelie aufmerksam machen kann. I

Dabei hatte ich schon einige Erfolgserlebnisse. Eine Kollegin von mir sammelt beispielsweise alles was mit Schafen zu tun hat. Ich habe ihr einmal zum Geburtstag ein Satz postfrischer Briefmarken mit dem Motiv ‚Schafe‘ geschenkt. Das hat sie so gefreut, dass sie mir jetzt die frankierten Briefumschläge aufhebt. Oder meine Autowerkstatt weiß auch dass ich Briefmarken sammle und legt alle Belege für mich auf die Seite. Oder kürzlich hat uns Hein7 von einer modernen Schweizer Fälschung berichtet. Ich habe einige informiert, von denen ich weiß, dass sie Post aus der Schweiz erhalten.

Das sind nur Beispiele. Im Verein trinkt man Bier und meistens halten immer die gleichen einen Vortrag. Das langweilt auf die Dauer. Und wenn irgendein Projekt aus finanziellen Gründen scheitert wie die Fahrt von Cantus nach Berlin, dann ist es sehr zu bedauern. Musiker helfen sich da oft mit einem Crowdfunding.

Liebe Grüße

10 Parale
 
Kalle63 Am: 05.12.2019 19:38:40 Gelesen: 9204# 41 @  
Bei mir spricht gegen ein Verein Grundsätzlich erst einmal, dass doch häufig eine regelmäßige Teilnahme an Treffen bindend sind. Dies ist in meinem Fall aber gar nicht einzuhalten. Welche Vorteile bringt mir der Verein? Ist hier - wohl nicht nur für mich - eine entscheidende Frage. Ein Verein, in dem ich zwanglos mit anderen Interessierten zum Erfahrungsaustausch zusammenkomme, wäre eine schöne Option.

Wie an anderer Stelle schon bemerkt, werden Mitgliedsbeiträge für „nicht zu Gunsten der Mitglieder“ ausgegeben. Oft ist dieser Betrag dann auch für „die kleine Kasse“ relevant. Ich bin Mitglied bei der Philatelistischen Bibliothek, da fällt auch schon ein Jahresbeitrag an, den ich gerne zahle um diese Institution am Leben zu erhalten. Da sehe ich einen direkten „Gegenwert“, was mir bei Vereinen nicht so klar erscheint.

Vorab schon einmal allen einen schönen 2. Advent,
Kalle
 
Kalle63 Am: 05.12.2019 20:08:32 Gelesen: 9184# 42 @  
@ alemannia [#11]

Scheinbar ist es für viele undenkbar, dass es auch „Sammler“ gibt.

Ich meine hiermit Leute, deren Budget sehr, sehr begrenzt ist und die jeden „Pfennig“ dreimal umdrehen müssen. Da kann vielleicht ab und an auch einmal etwas für das Hobby ausgegeben werden, in der Hauptsache wird aber „gesammelt“, was das Umfeld anbieten kann. Diese Leute suchten eine schöne Beschäftigung in der sie sich „verlieren“ können, um der Realität ein wenig entfliehen zu können. Wie wollt Ihr z.B. eine in meinem Bekanntenkreis heute 82 jährige Dame, die bis vor 2 Jahren zwei Jobs hatte um ihre Miete bezahlen zu können und die durch sämtliche „sozialen Zuwendungen“ schlüpft, weil es bei ihr ein „Einzelfall“ ist, zu einem Mitgliedsbeitrag von mehr als 1 € monatlich bringen?

In Zeiten, in denen Armeen von Hartz4 Empfängern ihre abendliche Zeit „Totschlagen“, glaube ich, dass ein Miteinander in einem Verein durchaus etwas soziales haben kann. Wenn dem der schnöde Mammon entgegensteht, finde ich das für unsere Gesellschaft sehr traurig.

Viele liebe Grüße
Kalle
 
WolfgangD Am: 05.12.2019 20:27:51 Gelesen: 9177# 43 @  
Hallo Kalle,

eigentlich schreibe ich hier nicht, aber jetzt muß ich doch eine Antwort geben.

Ich bin Mitglied in einem philatelistischen Verein (in meinem Wohnort). Es finden regelmäßige Treffen statt (einmal im Monat). Eine Teilnahme ist bei uns gern gesehen, aber auf keinen Fall bindend. Wer kann und möchte, der kommt.

Ein Erfahrungsaustausch (zwanglos) mit anderen Interessierten ist immer gegeben. Ein Mitgiedsbeitrag von nur 35 € pro Jahr gibt es bei uns auch, aber was ist das schon? Man kann sich bei uns beim Treffen auch sehr gern über andere Dinge als nur Philatelie unterhalten, ja es kommt vor das sich neue Interessen öffnen. Evtl. hast Du einen falschen Verein erwischt (kennen gelernt).

Gruß
Wolfgang
 
DL8AAM Am: 05.12.2019 22:10:39 Gelesen: 9134# 44 @  
@ Kalle63 [#42]

Hi,

es geht in diesem Thema lediglich um die Frage "Aufnahmegebühren" sinnvoll ja oder nein. Nicht um die Grundsatzfrage Vereinsmitgliedschaft ja oder nein. Dieses ebenfalls wirklich sehr wichtige Thema wird ja bereits in etlichen anderen Threads behandelt.

Gruß
Thomas

[Beiträge [#41] bis [#44] redaktionell verschoben aus dem Thema "Aufnahmegebühren von Briefmarkenvereinen - sind diese sinnvoll ?"]
 
Richard Am: 18.12.2019 09:31:20 Gelesen: 8997# 45 @  
@ Kalle63 [#42]

Hallo Kalle,

Du kannst Dich gerne mit anderen Sammlern zusammentun und einen eigenen Verein gründen mit einem Monatsbeitrag von sogar weit weniger als 1 Euro. Der Verein braucht ja nicht im BDPh zu sein wie immer mehr philatelistische Vereine.

Ein gutes Beispiel findest Du in Essen, den monatlichen Philaseiten-Tauschtreff [1]. Er wurde 2013 von Philaseiten Mitgliedern gegründet, ist kostenfrei, ohne Satzung und ohne irgendwelche Zwänge, dort gibt es Tausch, Kauf, Verkauf, Beratung, zum Beispiel von Erben durch die stets anwesenden Fachleute, aber auch nur interessante Gespräche mit und ohne philatelistische Themen.

Ich war zweimal anwesend und bin begeistert.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?CP=0&F=1&ST=5765&page=0
 
Wim Ehlers Am: 18.12.2019 10:23:10 Gelesen: 8972# 46 @  
@ Richard [#45]

Lieber Richard,

vielen Dank für Deinen Hinweis auf unseren Tauschtreff, der übrigens am 04.01.2020 zum 75. mal stattfindet. Gegründet vor sechs Jahren mit einigen Philaseiten-Mitgliedern, ist er heute ein fester Bestandteil in vielen Kalendern von Sammlern und Philatelisten in NRW.

@ Kalle

Anfang diesen Jahres hatte ich einen längeren Beitrag über Möglichkeiten der Gründung solch eines Tauschtreffs hier veröffentlicht:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=12380

Der Titel: Philaseiten Tauschtreffs gründen und organisieren. Viel Spaß beim Lesen und

beste Grüße
Wim
 
10Parale Am: 13.11.2021 12:12:36 Gelesen: 6371# 47 @  
In der örtlichen Presse stand es ganz klein: Treffen der Briefmarkensammler in L......

Irgendwie zog es mich als ehemaliges Mitglied wieder unter Gleichgesinnte. Zunächst suchte ich das Gasthaus auf, wo die Treffen stetig im Nebenzimmer stattgefunden hatten. Fehlanzeige. Ich las noch einmal die Zeitungsannonce. Ein paar Meter weiter in einer Altersresidenz trafen sich dann eine Handvoll wackerer Sammler zu einem Treffen. Dort war die Saalmiete wohl günstiger.

Die Anwesenden freuten sich sichtlich, ein ehemaliges Mitglied wieder begrüßen zu dürfen. Dann war noch ein Neuzugang, ein Mann, der von seinem Schwiegervater eine Briefmarkensammlung überkommen hatte und sich nun praktische Ratschläge von Experten holte.

Da der Beamer ausfiel, kam es anstatt eines Filmvortrages über das Saargebiet zu einer anregenden Unterhaltung der Vereinsmitglieder und der Gäste. Ich erfuhr, dass sich irgendwo in Baden ein weiterer Verein mangels Mitglieder aufgelöst hat. Ich erfuhr, dass ein Mitglied ausgewandert ist und dass der Großtauschtag im April wegen der unsicheren Corona Lage noch nicht in trockenen Tüchern ist.

Eigentlich hatte ich mir das immer so gewünscht. Nicht ein durchgestyltes Programm und Laudatio um Laudatio, sondern erfahren, was die einzelnen Mitglieder und Gäste bewegt. Es war ein sehr informativer Abend, die paar Personen sorgten trotz des tristen Novemberwetters draußen für eine heimelige Atmosphäre.

Ich habe mir vorgenommen, bei der nächsten Versammlung wieder dabei zu sein. Irgendjemand hat wohl mal behauptet, dass die Jugend nicht bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Dem muss ich widersprechen. Einfach machen lassen, und nicht so viel Protokoll, sondern mehr Leben.

Liebe Grüße

10Parale
 
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