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Thema: BDPh, Landesverbände, Ortsvereine, Mitglieder: Was sie tun könnten u. sollten
Zackensonne Am: 03.12.2023 14:34:17 Gelesen: 6021# 1 @  
50 Beiträge redaktionell verschoben aus dem Thema "Heilbronner Philatelisten Verein: Austritt aus Landesverband Südwest und BDPh!"

@ drmoeller_neuss

Wow, so viel Geld, eine halbe Millionen, was für Möglichkeiten! Damit kann man ja Dinge machen, die einzelne kleine Vereine nie und nimmer schaffen würden! Zum Beispiel in Heilbronn! Oder in Stuttgart! 100 Events des Regionalverbandes und noch viel mehr, sicher mit freundlicher Unterstützung des Vereins aus Heilbronn - und der Nachbarvereine. Oder abwechselnd, in anderen Städten? Da bleibt so viel Spielraum! Das Vermögen ist ja kein Stiftungskapital, oder? Das kann wieder weg, und soll es auch, dafür ist es da, oder sehe ich das falsch?

Ich verstehe das nicht! Warum hat der LV so viel Geld? Dafür kann man 1.000.000 Kaffees für 50 Cent spendieren! Das ist doch völlig surreal!

Ehrlich gesagt: Ich würde vom LV Südwest erwarten, dass er etwas mit dem Geld macht. In Heilbronn und anderswo. Etwas, das seiner Satzung entspricht. Etwas, das lokale Vereine nicht leisten, aber unterstützen können. Etwas, das wirkt, und die Philatelie voran bringt.

Wie sieht denn so eine LV-Sitzung aus? Sitzen da auch Leute mit Ideen und schlagen etwas vor, das z.B. 10.000 Euro kostet? Und dann? Andere Leute melden sich und sagen „Au ja, da helfen wir mit!“ - wie muss ich mir das vorstellen? Oder kommuniziert man über Anwaltsbriefe? Wie ist das, wenn auf der LV-Sitzung ein Verein viele Ideen und wenig Geld hat? Gibt es zu viele Ideen? Gibt es einen Finanzminister, der den Daumen drauf hält, und so vernünftig ist, dass die Ideen der Anwesenden im Mund vertrockneten, bevor sie ausgesprochen sind? Ich habe kein Bild davon.

Ich habe mal geguckt, die Harmonie ist schon eine sehr schicke Lokation in Heilbronn. Für eine lokale Börse sehr vornehm.

https://harmonie-heilbronn.de
 
Lars Boettger Am: 03.12.2023 17:12:33 Gelesen: 5873# 2 @  
@ Zackensonne [#1]

Ehrlich gesagt: Ich würde vom LV Südwest erwarten, dass er etwas mit dem Geld macht. In Heilbronn und anderswo. Etwas, das seiner Satzung entspricht. Etwas, das lokale Vereine nicht leisten, aber unterstützen können. Etwas, das wirkt, und die Philatelie voran bringt.

Ich empfehle Dir die Lektüre des aktuellen SWA 292 [1]. Dort steht drin, was der LV Südwest für die Philatelie im "Ländle" unternimmt:

- Ideeller Ausrichter der IBB Ulm
- Malwettbewerb für Grundschulkinder
- Benefizauktion für den Landesring
- Unterstützung von Aktionen der Vereinen mit einem Zuschlag von 50% auf den BDPh-Zuschuss bzw. Förderung der Aktionen zum "Tag der Briefmarke"

Die Vereine müssen mit den Ideen kommen. Dann hilft der LV auch mit finanzieller Unterstützung.

Beste Grüsse!

Lars

[1] http://www.briefmarken-suedwest.de/Suedwest-Aktuell/SWA-292-SuedwestAktuell-2023-12_www_Briefmarken-Suedwest_de.pdf
 
Dittmar Wöhlert Am: 03.12.2023 17:27:57 Gelesen: 5848# 3 @  
@ Lars Boettger [#2]

Ich möchte darauf hinweisen, dass die in Ulm durchgeführte Benefizauktion durch den Landesring Süd-West vorbereitet, organisiert und durchgeführt wurde. Es ist und war eine Veranstaltung des Landesrings und nicht des Landesverbandes. Der Landesverband hat die Benefizauktion unterstützt, aber nicht durchgeführt.

Dittmar Wöhlert / Landesring Süd-West
 
Lars Boettger Am: 03.12.2023 17:42:19 Gelesen: 5816# 4 @  
@ Dittmar Wöhlert [#3]

Ich möchte darauf hinweisen, dass die in Ulm durchgeführte Benefizauktion durch den Landesring Süd-West vorbereitet, organisiert und durchgeführt wurde. Es ist und war eine Veranstaltung des Landesrings und nicht des Landesverbandes. Der Landesverband hat die Benefizauktion unterstützt, aber nicht durchgeführt.

Hallo Dittmar,

das mit der Durchführung stimmt. Aber die Initiative kam vom LV Südwest.

Beste Grüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 03.12.2023 20:48:45 Gelesen: 5583# 5 @  
Ich erinnere mich an die Strukturkommission vor knapp 10 Jahren, die vor solchen Aktionen, wie sie jetzt in Heilbronn passieren, gewarnt hatte. Die Kommission hatte die Idee, die Landesverbände abzuschaffen. Natürlich blieb das Papier im Giftschrank, wäre da nicht so eine Märchenfigur aus Stuttgart gewesen, die vorzeitig gepetzt hatte.

Die Heilbronner haben nun aus freien Stücken abgestimmt. Wenn der Vorsitzende Gerd Claßen nicht von sich selbst behaupten würde, Anwalt zu sein, ich würde es an Hand des Schreibens an Richard nicht glauben. Aber die Information des Vorstandes an die Mitglieder war umfangreich, und es wurde auch auf die Nachteile eines Austrittes aus dem Verband hingewiesen. Kein Mitglied kann behaupten, nicht gewusst zu haben, über was er abgestimmt hat. Die Heilbronner hatten auch auf andere protokollarische Tricks verzichtet, wie "wir machen eben mal schnell die Jahreshauptversammlung auf der Weihnachtsfeier, aber stimmt schnell ab, damit der Gänsebraten nicht kalt wird". Es gab sogar eine schriftliche Abstimmung, die wahrscheinlich satzungsmässig noch nicht einmal verlangt war.

Der BdPh und die Verbände sollten nicht in Selbstmitleid verfallen, sondern sich ernsthaft über die Zukunft Gedanken machen. Das wird keine einfache Diskussion, denn wer schafft sich gerne selbst ab? Und die Heilbronner sind kein Einzelfall. Die ganze Aufregung kam nur durch Ungeschicklichkeiten bei der Kommunikation nach aussen. Ich habe mit dem Austritt kein Problem. Die Philatelie geht weiter.

Ich hatte die gleiche Diskussion in meinem kleinen Sportverein. Ich hatte das Fähnchen für den Verband immer hochgehalten, obwohl ausser Schikanen eigentlich nichts vernünftiges kam. Die Verbandszeitschrift hatte den Charme des Bundesanzeigers, und mein Vorschlag, das Heft als pdf zu verschicken, wurde abgelehnt. Nicht für ungut, die Altpapiertonne ist ja gross genug und die Kosten für das Zwangsabo waren verschmerzbar. Dann hatte ich um die Adressen von benachbarten Vereinen gebeten, um schwach besetzte Sportgruppen zusammenzulegen. Auf die Anwort warte ich noch heute. Dann war das Mass voll, und wir fühlen uns seit ein paar Jahren auch ohne Verbandsmitgliedschaft sehr wohl.
 
Richard Am: 03.12.2023 22:13:05 Gelesen: 5490# 6 @  
@ drmoeller_neuss [#5]

Ich erinnere mich an die Strukturkommission vor knapp 10 Jahren, die vor solchen Aktionen, wie sie jetzt in Heilbronn passieren, gewarnt hatte. Die Kommission hatte die Idee, die Landesverbände abzuschaffen. Natürlich blieb das Papier im Giftschrank, wäre da nicht so eine Märchenfigur aus Stuttgart gewesen, die vorzeitig gepetzt hatte.

Wer sich nicht daran erinnert oder noch nie von der Strukturkommission gehört oder gelesen hat, darf unter dem letzten Beitrag dieses Themas auf den entsprechenden Link klicken und die teils extrem guten und sehr ernsten Beiträge lesen.

Leider sind die sehr guten Ergebnisse der Kommission im Altpapier gelandet, der zugesagte Abdruck in der philatelie fand nicht statt - nur auf den Philaseiten, damals wie heute schnell und aktuell.

Grüsse aus dem Haus der Philatelie, Richard
 
Zackensonne Am: 04.12.2023 14:01:37 Gelesen: 5206# 7 @  
@ Lars Boettger [#2]

Danke Lars, habe ich mir angesehen. Auf Seite 7 sind noch fünf weitere Vereine aufgelistet, die aus dem LV ausscheiden.

Interessant fand ich Deine Schilderung des Vorgehens: „Die Vereine müssen mit den Ideen kommen. Dann hilft der LV auch mit finanzieller Unterstützung.“

Davon habe ich kein klares Bild - ich kenne Ideenfindung und Umsetzung auch so, daß Menschen zusammensitzen, Ideen in den Raum werfen, sich gegenseitig begeistern und dann dafür eine Form und Mehrheiten suchen. So wie es hier geschildert wird läuft das über Anträge, Abstimmungen, Zuschüsse … zumindest formal. Da sehe ich dann Herren sitzen, die Akten bearbeiten und sie eine Etage höher reichen. Vermutlich ein falscher Eindruck. Und wie sieht es mit der anderen Richtung aus? Also: der LV kommt mit Ideen, oder verbreitet sie, und die Vereine unterstützen ihn dabei? Die Akten würden dann sozusagen von oben nach unten gereicht. Ich dachte dabei an strukturell andere Aufgaben von LV und Einzelverein, die vielleicht diese andere Möglichkeit bzw.. Richtung im Vorgehen sinnvoll erscheinen lassen.

Dann noch eine Frage, die mir dazu einfällt: Müssen die Ideen, die Geld kosten, immer allen zugleich zugute kommen, oder gibt es ein Art Solidaritätsprinzip?

Und ganz allgemein: Gibt es irgendeinen Plan, was der LV mit dem Geld machen möchte? Ich sehe gerade das Problem, dass eventuell Vereine mit ihren Anträgen aus irgendwelchen mir nicht erkennbaren Gründen nicht überzeugen, und dann bleibt das Geld auf dem Konto, und die Vereine sind eventuell unzufrieden … weshalb ich für diese andere Richtung, die den Verband als vorschlagende Instanz stärker in die Pflicht nimmt, Interesse zeige … oder reicht eine andere Form der Ideenfindung und Durchlässigkeit bei Anträgen? Oder wie auch schon vorgeschlagen wurde: eine andere Struktur insgesamt?

Ich finde das voll schade, dass Vereine nicht mehr weiter im LV oder BDPh sein wollen … denn ich sehe zumindest finanziell geradezu paradiesische Möglichkeiten seitens des LV, sie zu unterstützen oder ihren Aktivitäten auf (über)regionaler Ebene und sogar bundesweit mehr Ansehen und Gewicht zu geben.
 
TeeKay Am: 04.12.2023 15:59:17 Gelesen: 5107# 8 @  
Vielleicht hat sich das Konzept des Ortsvereins einfach überlebt - und damit auch die Staffelung Ortsverein-Landesverband-BDPh. Die Zeiten, in denen der halbe Ort mit Versandstellen-, Vordruckalben- und Kompaktkatalogabo vor sich hin sammelte und sich einmal monatlich zum Quatschen traf, sind vorbei. Darum gibts auch kaum noch Briefmarkenläden, weil deren Stammkundschaft ausstarb. Cantus bezeichnete mein Sammelgebiet mal als so normal, dass die fünf Berliner Händler ausreichend seien, um meinen Bedarf zu decken. Tatsächlich winken aber selbst Spezialhändler ab, wenn ich sage, was ich sammle. In Ulm meinte einer, dass selbst er das nicht mehr bekomme, was ich wolle - und da gehts noch um Bund/Berlin. Heute hat der Sammler Berlin-gestempelter Zusammendrucke mit dem Sammler von Overlandmail Bagdad-Haifa und dem Sammler von im Ausland nachverwendeter österreichischer Bildpostkarten der Zeit 1901-1902 so wenig gemeinsam, dass die sich in einem Ortsverein nicht mehr zusammenfinden werden bzw. wollen - jedenfalls nicht aus philatelistischen Gründen.

Ich bin mir unsicher, ob die aktuelle Organisationsform nicht bereits den Point of no return überschritt. Die Strukturen sind die gleichen wie 1995, die Zahl der aktiven in diesen Strukturen organisierten Sammler ist aber auf einen kleinen Bruchteil geschrumpft - darum auch gleich 6 angekündigte Vereinsaustritte in einem Jahr wie in [#2] verlinkt. Von denen hatten übrigens nur die Heilbronner eine halbwegs aktuelle, aber keinesfalls zeitgemäße Website. Vier hatten gar keine. Einer überarbeitet sie seit fast acht Jahren wegen "des neuen Datenschutzes" (DSGVO ist 7,5 Jahre alt). Wie wollen die denn neue Vereinsmitglieder finden? Selbst bei den Heilbronnern steht auf der Website nicht, wie das geht.
 
Lars Boettger Am: 05.12.2023 18:53:37 Gelesen: 4395# 9 @  
@ Zackensonne [#7]

Davon habe ich kein klares Bild - ich kenne Ideenfindung und Umsetzung auch so, daß Menschen zusammensitzen, Ideen in den Raum werfen, sich gegenseitig begeistern und dann dafür eine Form und Mehrheiten suchen.

So funktioniert es im LV Südwest. Fast alle Vorstandsmitglieder (egal ob geschäftsführend oder erweitert) führen gleichzeitig einen oder mehrere Vereine und sind zusätzlich noch in anderen Verbänden organisiert. Wir hocken nicht im Elfenbeinturm und brüten vor uns hin. Wenn etwas zur Mitgliedergewinnung irgendwo funktioniert hat, dann bekommen wir es mit und probieren es aus. Wir geben als LV Zuschüsse zu Werbeschauen, Werbemassnahmen wie den "Tag der Briefmarke" oder Ausstellungen. Der LV finanziert hier Zuschüsse zum Ausstellungswesen bzw. Werbeschauen vor und hat eigene Programme aufgelegt und gefördert. Zusätzlich dazu gibt es den Zuschuss vom LV, den wir in der Coronazeit eingeführt bzw. erhöht haben.

Daneben hat der LV Südwest den "Mobilen Beratungsdienst", der auf Tauschtage fährt und dort Vereinsmitglieder oder Verkäufer von Sammlungen berät und Tipps zum Kauf oder Verkauf gibt. Daneben veranstaltet der LV Südwest regelmässig Jurorenseminare, Seminare für den mobilen Beratungsdienst oder Seminare zum Thema Öffentlichkeitsarbeit. Wir brauchen aktive Vereine und wir unterstützen aktive Vereine in ihren Aktivitäten mit Geld. Darum finde ich es persönlich sehr schade, dass sich ein aktiver Verein wie Heilbronn sich für einen Austritt aus der organisierten Philatelie entscheidet.

Der LV Südwest hat in der Coronazeit finanziellen Speck angefuttert, den wir seitdem sehr zügig loswerden. Wenn keine Veranstaltungen stattfinden, dann gibst Du nichts aus. Die Summen, die hier in den Raum geworfen wurden, sind schon lange nicht mehr aktuell. Das ist kein Problem, da wir kein Sparverein sind. Die andere Seite ist, dass wir für unsere Vereine solche Veranstaltungen wie die IBB in Ulm mitveranstalten. Wer kein Geld hat, kann nichts organisieren. Ob es dann hereinkommt, hängt dann von vielen Faktoren ab.

Dann noch eine Frage, die mir dazu einfällt: Müssen die Ideen, die Geld kosten, immer allen zugleich zugute kommen, oder gibt es ein Art Solidaritätsprinzip?

Jein. Wir haben uns den Antrag vom WPhV angesehen und den Mitgliedern eine Ablehnung empfohlen, da nur wenige Vereine davon profitieren und die Kosten nicht überschaubar sind. Dazu kommt (und das weiss ich nur zu gut), dass eine Internetpräsenz stetige Arbeit und ständig neue Beiträge (Content) erfordert. Die Aktionen, die von uns gefördert werden, kann jeder Verein durchführen. Wir profitieren alle von neuen Mitgliedern. Neue Mitglieder bekommt man nur, wenn man sich nach aussen hin präsentiert. Darum die Unterstützung bei den oben genannten Massnahmen.

Beste Grüsse!

Lars
 
Eric Scherer Am: 07.12.2023 08:08:15 Gelesen: 3801# 10 @  
Insgesamt ist es schon erstaunlich, was hier erwartet wird. Lars listet das ganz gut auf:

Die organisierte Philatelie in Deutschland und insbesondere der Landesverband Südwest sind sehr aktiv. Da gibt es jede Menge Veranstaltungen und Aktivitäten auf allen Ebenen und in allen Formen. Die wichtigste Rolle ist aber: Die organisierte Philatelie betreibt letztlich die Netzwerke, über die man sich treffen kann und austauschen kann.

Ich denke, nirgendwo in Deutschland gibt es heute noch einen Tauschtag, eine Ausstellung oder sonst wie eine besondere Veranstaltung, die nur Mitglieder aus dem eigenen Verein anzieht. Da kommen Philatelisten aus Nachbarvereinen, aus der Region und immer wieder einmal auch von weiter her. Es ist diese Vernetzung, die unserem Hobby auch Stabilität gibt und dafür sorgt, dass es noch viele Jahre weitergehen wird.

Aber eines ist klar: Mit den schwindenden Mitgliederzahlen sind die Mitgliedsbeiträge unter Druck. Im Moment sind die fast überall so niedrig, dass man über die ganzen Streitereien über Beitragserhöhungen eigentlich nur Schmunzeln kann. Kaum ein Beitrag ist höher als ein gutes Mittagessen auswärts. Mit immer weniger Beitragszahlern, was klar die zukünftige Entwicklung ist, wird es aber immer schwieriger, das Kostengleichgewicht zu halten.

Da wird klar: Wir als Philatelisten müssen uns mehr zu unserem Hobby bekennen und die "Funktionäre" unterstützen. Ohne die viele freiwillige und unbezahlte Arbeit sähe es um die Zukunft der Philatelie schlecht aus.
 
Zackensonne Am: 07.12.2023 13:45:19 Gelesen: 3671# 11 @  
@ Eric Scherer [#10]

Ich war auch ganz angetan von den vielen Aktivitäten, die in dem Heft des LV Südwest dokumentiert wurden. Und ich denke auch, dass die Netzwerke, die durch Verbände gehalten werden, Sinn machen. Als ich im Sommer ein mal quer durch BW gewandert bin ist mir der ungeheure Wohlstand der Region aufgefallen.

Und dennoch. Sechs Vereine scheiden zum Jahresende aus dem LV aus. Das ist, finde ich zumindest, ganz schön heftig! Was glaubst Du, woran liegt es dann, wenn nicht am Geld? Die eher allgemein gehaltenen Antworten, die ich hier so lese, überzeugen mich nicht. Haben diese Vereine vielleicht ganz konkrete Gründe?

Und vor allen Dingen interessiert mich eins: Wie können Sammler*innen in den Vereinen denn die „Funktionäre“ unterstützen? Ich musste ein wenig schmunzeln, als ich das gelesen habe. Da es hier ja um den Austritt des Heilbronner Vereins geht: Hattest Du den Eindruck, dass die Heilbronner sich nicht zu ihrem Hobby bekennen und die „Funktionäre“ im LV nicht unterstützen? Jetzt, da ich das schreibe, klingt das für mich sehr schräg.

Ich kenne die Situation in BW nicht, und möchte deshalb meine eigene Erfahrung dazu noch schildern. Ich gehöre zu den Personen, die immer wieder gerne selber mal aktiv in den Strukturen wird, in denen ich mich mich bewege. Ich organisiere gerne selber was, beteilige mich an Aktivitäten, diskutiere und helfe mit. Für irgendwelche Posten interessiere ich mich nicht, und ich begegne allen Personen auf Augenhöhe. Seit 1987 bin ich fast durchgängig in Briefmarkenvereinen. Bisher habe ich, soweit ich mich grade erinnern kann, nirgendwo bei Aktivitäten von Briefmarkenvereinen mitgeholfen. Gefragt habe ich schon ab und an, soweit ich überhaupt jemanden fand, den ich fragen konnte … aber nie eine konkrete Antwort bekommen. Das scheint mir, wenn ich so auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblicke, und auf die Vereine, die ich kennengelernt habe, ebenfalls sehr schräg. Mein Eindruck (sehr persönlich, zugegeben) - Aktivität war extrem stark an Posten gebunden, die hierarchisch strukturiert sind und seit Jahrzehnten unverändert blieben, und die Veränderungen und Aktivitäten. die stattfanden, haben ich immer nur aus der Ferne, nämlich von ganz weit unten, beobachtet. Sonderbar … in anderen Bereichen, in denen ich aktiv war, habe ich das ganz anders erlebt. Ich kam mir mit meinen Angeboten, zu helfen, immer wie ein Bittsteller vor, der ungeeignet ist, aus ganz verschiedenen Gründen.

Das kann natürlich Zufall sein.

Dennoch, sollte es noch andere Leute geben, die ebenfalls an dieser Zeile von Dir hängen geblieben sind, und die sich schon lange zu ihrem Hobby bekennen, hier die Frage:

Wie können ich und andere die „Funktionäre“ unterstützen? Sage jetzt nicht: sprich mit den Vereinsvorsitzenden. So einfach ist es denke ich nicht.

Und etwas komplexer gefragt: Wie bewege ich mich gestaltend in einer Struktur, in der Aktivität und Verantwortung ungewöhnlich stark durch Funktionäre und hierarchische Strukturen geprägt ist?

Noch eine Frage zu einem Satz von Lars (Beitrag [#9])

Du schreibst „Die Aktionen, die von uns gefördert werden, kann jeder Verein durchführen.“ - da bin ich über das Wort „kann“ gestolpert. Das, was Vereine können, ist ja sicher sehr verschieden … und einige Vereine können Dinge vielleicht nur theoretisch. Die Freizeit etwas zu tun - oder zu versuchen - und die ganz konkreten Möglichkeiten, es auch zu schaffen sind ja ganz verschiedene Dinge! Insbesondere wenn die Möglichkeiten zur Umsetzung von Umständen abhängten, die man selber nicht beeinflussen kann. Darum meine Frage nach dem Solidaritätsprinzip; wie sieht es mit Unterstützung für Vereine aus, die zwar theoretisch etwas machen könnten, es praktisch aber nicht oder nicht mehr schaffen? Ich könnte mir vorstellen, dass in Vereinsstrukturen, die mit Überalterung zu kämpfen haben und in festen Strukturen gefangen sind, bestimmte Dinge nicht so einfach durchgeführt werden können, die nötig wären, um zukunftsweisend aktiv zu sein. Du schreibst ja auch „Wir brauchen aktive Vereine und wir unterstützen aktive Vereine in ihren Aktivitäten mit Geld.“ - In der Praxis sicher ein guter Grundsatz, um bestehende aktive Strukturen weiter zu beleben. Aber wie ist das denn mit Vereinen, die nicht aktiv sind, und auch nicht mehr aktiv sein können, zumindest nicht sichtbar, und nicht ohne Hilfe?
 
Sammler Individuell Am: 07.12.2023 15:11:03 Gelesen: 3600# 12 @  
Die Redaktion: Dieser Beitrag enthält viel Ironie und Sarkasmus, aber auch Vieles, über das jeder Sammler, Philatelist und Funktionsträger nachdenken sollte. 08.12.23, 19:25 Uhr

Auch ich möchte meine Gedanken zu dem Thema, dass diverse Vereine, und damit natürlich mehr oder weniger viele Sammler aus dem LV und dem BDPh austreten, hier teilen.

Grundsätzlich stellt sich doch die Frage, ob wir als Philatelisten die organisierte Philatelie brauchen. Denn wenn wir sie nicht brauchen, dann ist der BDPh und seine LV überflüssig und gehören schnellstens abgeschafft auch wenn dies nur durch die Austritte aller Vereine und Einzelmitglieder gelingt.

Und sind wir doch einmal ehrlich: Die Funktionäre auf der LV-Ebene und des BDPh haben doch nur ein Ziel - sie wollen sich auf Kosten von uns kleinen Sammlern die Taschen vollmachen, von diesem Geld die besten Sammlungen zusammentragen und nichts dafür tun. Denn was machen die diese Funktionäre, ohne die alles viel einfacher wäre?

Sie kümmern sich gerade mal um Fälschungsbekämpfung, stellten (oder stellen weiterhin?) Räume für Treffen zur Verfügung, sie organisieren (und finanzieren) den jährlichen Philatelistentag und sie sorgen durch Zuschüsse zur Literatur für Forschung in vielen Bereichen. Weiterhin stellen sie die Verbindung zur Deutschen Post AG, zu anderen Verbänden (z.B. dem Händlerverband und dem Verband der Briefmarkenversteigerer und dem Bund philatelistischer Prüfer) her, haben Verbindungen zu anderen ausländischen Philatelistischen Vereinigungen und Organisationen.

In der Verbandszeitung "Philatelie" werden viele Themen aufgegriffen, die uns Sammlern helfen. Ich denke hier an die Fälschungen von aktuellen PWZ, auf die immer wieder hingewiesen wird (danke an Jürgen - hier Journalist), die uns eventuell vor Fehlkäufen zu schützen. Die Funktionäre beobachten auch Verkaufsplattformen und sorgen immer wieder dafür, dass schwarze Schafe auffallen.

Das es für alle Mitglieder im BDPh auch noch eine Zeitschrift, nämlich die "Philatelie" ,zusätzlich mit einem kostenfreien Inserat gibt, ist auch nicht unwichtig.

Und wer denkt nicht gerne an die letzte IBRA in Essen zurück? Sind solche Veranstaltungen, Messen und Ausstellungen ohne die organisierte Philatelie bald noch denkbar? Oder war die IBRA die letzte Ihrer Art ?

Und jeder Philatelist, jeder Verein, der sich der Finanzierung dieser Organisationen entzieht, sorgt dafür, dass diesen reichen Funktionäre und denen, die gar nichts tun, die nur auf unser aller Kosten leben, bald die Existenzgrundlage entzogen wird.

Also weiter so - raus aus dem BDPh - aber bitte nicht jammern, wenn es diesen und die LV bald nicht mehr gibt und man nicht mehr von den Vorteilen profitieren kann. Denn eines ist sicher, stirbt erst der BDPh, so werden die Vereine und ArGen bald verschwinden.

In diesem Zusammenhang fällt mir etwas anderen ein. Im heutigen Zeitalters des Online-Kaufes brauchen wir doch keine Apotheken mehr im Ort. Alle Medikamente kann man doch online bestellen und so verhindert man, dass die Apothekerbonzen auf unsere Kosten leben. Aber ach herrje: Wenn man am Wochenende ganz dringend ein Medikament braucht, ist keine Notfallapotheke mehr da. So können wir alle etwas sparen und früher sterben - so wie die LV, der BDPh und dann auch die Vereine.

Also raus aus dem BDPh - so schnell wie möglich.

LG
Marc

PS: Ich bin sehr wohl der Meinung, dass bei den LV und im BDPh vielleicht einiges geändert werden kann. Aber wer nicht mehr mitmacht, kann sich nicht mehr einbringen und kann auch nichts verändern. Und das in der organisierten Philatelie einiges schiefgelaufen ist und vielleicht auch weiterhin schief läuft, möchte ich auch nicht wegdiskutieren. Aber nur weil in Krankenhäusern etwas schiefläuft, schaffen wir diese ja auch nicht ab.
 
22028 Am: 07.12.2023 15:27:13 Gelesen: 3573# 13 @  
@ Sammler Individuell [#12]

Und sind wir doch einmal ehrlich: Die Funktionäre auf der LV-Ebene und des BDPh haben doch nur ein Ziel - sie wollen sich auf Kosten von uns kleinen Sammlern die Taschen vollmachen, von diesem Geld die besten Sammlungen zusammentragen und nichts dafür tun. Denn was machen die diese Funktionäre, ohne die alles viel einfacher wäre?

Das klingt schon wie ein Vorwurf der Vorteilsnahme, könnte sogar strafrechtlich relevant sein. Ich habe ja schon viel Blödsinn gelesen, aber das toppt nun alles, auch der Hinweis zu Apothekerbonzen, der BDPh Vorstand ist zufällig Apotheker, oh Mann, na ja.

Hier sind einige Funktionäre aktiv, ob Die mit Deiner Meinung übereinstimmen? Was Du schreibst klingt schon wie der Vorwurf der Vorteilsnahme, da wäre ich SEHR vorsichtig wenn Du nichts beweisen kannst. Mit Meinungsfreiheit hat das nichts mehr zu tun.

Oder hast Du evtl nur den Sarkasmus Smiley vergessen?
 
Ron Alexander Am: 07.12.2023 15:50:05 Gelesen: 3534# 14 @  
@ 22028 [#13]

Das war ein sarkastischer Beitrag, man muss aber bis zum Ende des Beitrages lesen, musste auch erst schmunzeln. ;-)
 
22028 Am: 07.12.2023 15:59:42 Gelesen: 3518# 15 @  
@ Ron Alexander [#14]

Sarkasmus sollte aber auch als solcher gekennzeichnet werden, ansonsten können einzelne Zitate aus dem Posting schnell zurückfeuern.
 
Sammler Individuell Am: 07.12.2023 16:05:10 Gelesen: 3511# 16 @  
Sorry, ich war davon ausgegangen, dass die Ironie bzw. Sarkasmus in meinem Beitrag Nummer [#12] verständlich ist. Wenn es nicht so ist, dann bitte ich um Entschuldigung.
 
HWS-NRW Am: 07.12.2023 16:22:51 Gelesen: 3486# 17 @  
@ Sammler Individuell [#12]

Hallo....

"Und sind wir doch einmal ehrlich: Die Funktionäre auf der LV-Ebene und des BDPh haben doch nur ein Ziel - sie wollen sich auf Kosten von uns kleinen Sammlern die Taschen vollmachen, von diesem Geld die besten Sammlungen zusammentragen und nichts dafür tun. Denn was machen die diese Funktionäre, ohne die alles viel einfacher wäre?"

Wenn ich so etwas lese, wird mir einfach nur schlecht !

Ich war über 20 Jahre Funktionär in Berlin und Brandenburg, da habe ich nicht einen Pfennig verdient, ich konnte mir auch keine tollen Belege für meine Sammlungen (preiswerter) kaufen, also bitte: Nicht unter die Gürtellinie und Unwahrheiten publizieren, das gehört sich einfach nicht !

mit leicht säuerlichen Gruß
Werner
 
Lars Boettger Am: 07.12.2023 16:32:32 Gelesen: 3481# 18 @  
@ Zackensonne [#11]

Sechs Vereine scheiden zum Jahresende aus dem LV aus. Das ist, finde ich zumindest, ganz schön heftig! Was glaubst Du, woran liegt es dann, wenn nicht am Geld? Die eher allgemein gehaltenen Antworten, die ich hier so lese, überzeugen mich nicht. Haben diese Vereine vielleicht ganz konkrete Gründe?

Diese Vereine scheiden deshalb aus dem LV aus, weil sie keinen Vorstand mehr zusammen bekommen. Aus dem LV Südwest haben sich in den letzten Jahren regelmässig Vereine abgemeldet, deren Mitgliedszahl nicht mal mehr zweistellig war. Das ist auch hier vielfach der Fall. Der LV versucht, die Sammler in anderen Vereinen unterzubringen.

Das, was Vereine können, ist ja sicher sehr verschieden … und einige Vereine können Dinge vielleicht nur theoretisch. Die Freizeit etwas zu tun - oder zu versuchen - und die ganz konkreten Möglichkeiten, es auch zu schaffen sind ja ganz verschiedene Dinge! Insbesondere wenn die Möglichkeiten zur Umsetzung von Umständen abhängten, die man selber nicht beeinflussen kann.

Zuerst einmal muss der Wille da sein, um so etwas wie eine Briefmarkenbörse (oder eine Wettbewerbsausstellung) zu organisieren. Wenn man sich dazu entschieden hat, benötigt man einen Saal, muss Werbung machen, die Börse in den Fachzeitschriften ankündigen, eventuell eine Werbeschau organisieren. Man kann das Eventteam der Deutschen Post darum bitten, vor Ort zu sein oder man kann ein Jubiläum für einen Sonderstempel nutzen und / oder eine Marke individuell auflegen. Das ist alles kein Hexenwerk. Wenn man Fragen hat, kann man sich gerne an jemanden wenden, der so etwas schon organisiert hat. Auch die Unterlagen des BDPhs dazu sind sehr gut. Aber der erste Impuls muss aus dem Verein kommen. Das kann der LV-Vorstand nicht per "Order de Mufti" befehlen.

Ein nicht zu unterschätzender Punkt: Wenn ich noch nie etwas organisiert habe, dann weiß ich gar nicht, an was ich alles denken muss. Nach vier organisierten Wettbewerbsausstellungen habe ich als Vereinsvorsitzender ungefähr eine Ahnung, wie der Hase hoppelt. Hätte ich das nicht mitgemacht, wüsste ich nicht, wie so etwas funktioniert. Das wird Dir aber jeder sagen, dass man ins kalte Wasser springen und den Mut haben muss, etwas zu organisieren. Ach ja, die finanziellen Mittel dazu wären auch nicht schlecht, sind aber nicht unbedingt eine Voraussetzung.

Es ist viel bequemer, zu Hause am Computer oder Smartphone zu sitzen und sich berieseln zu lassen. Es ist viel anstrengender, einfach mal etwas zu machen. Vielleicht klappt es, vielleicht nicht. Wenn nicht, dann hat man Erfahrung gesammelt und weiss, was man nächstes Mal anders macht.

Nachtrag: Es mag an meiner Erziehung liegen, aber bei uns daheim hat man immer Verantwortung übernommen und etwas "gemacht". Von daher fällt es mir so schwer zu akzeptieren, dass es "Umstände gibt, die man nicht selbst beeinflussen kann". Und ja, solche Umstände kann es durchaus geben (Pandemie, Krieg, Krankheit, Tod). Dann muss man Geduld haben, bis sich die Situation ändert oder nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

Beste Grüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 07.12.2023 17:31:26 Gelesen: 3425# 19 @  
@ 22028 [#13]

Das klingt schon wie ein Vorwurf der Vorteilsnahme, könnte sogar strafrechtlich relevant sein.

Ich habe ja schon viel Blödsinn gelesen, aber das toppt nun alles, auch der Hinweis zu Apothekerbonzen, der BDPh Vorstand ist zufällig Apotheker, oh Mann, na ja.


Nun ja, in den goldenen Zeiten der Philatelie im letzten Jahrhundert gab es schon welche, die das Wort "ehrenamtlich" sehr großzügig ausgelegt hatten, es gab Funktionäre, die ihre Briefmarkensammlung an die Stiftung verkauft haben und und es gab Diskussionen darüber, ob man dem BDPh-Präsidenten die Holzklasse im Flugzeug zumuten kann und wie viele Assistentinnen ihm zustehen.

Die Zeiten, wo in der Philatelie Milch und Honig flossen, sind wohl endgültig vorbei. Die IBRA hatte nur ein Bruchteil des Budgets von früheren Großveranstaltungen und war trotzdem ein großartiges Erlebnis. Die Verbandszeitschrift "Philatelie" ist durch die Kosteneinsparungen der letzten Jahre nicht schlechter geworden, ganz im Gegenteil, sie erfährt sogar mehr Zuspruch.

Es gab verschiedene Anläufe, die Strukturen in der organisierten Philatelie zu verschlanken. Beim Händlerverband APHV ist es gelungen.

@ Lars Boettger [#9]

Der Landesverband Südwest gehört zu den aktiven Landesverbänden und ich möchte die Leistungen gar nicht schmälern. Trotzdem bleibt die Frage offen: Sind Landesverbände noch zeitgemäss? Diese Frage haben die Mitglieder des Heilbronner Briefmarkenverein jetzt mit "Nein" beantwortet, und die Konsequenzen gezogen.

Wir haben uns den Antrag vom WPhV angesehen und den Mitgliedern eine Ablehnung empfohlen, da nur wenige Vereine davon profitieren und die Kosten nicht überschaubar sind.

Der Antrag war etwas kompliziert aufgesetzt und verschwurbelt formuliert. Trotzdem hätte man den Antrag annehmen sollen. Die Kosten hätte man deckeln können.

Von den anderen Aktivitäten wie den "Mobilen Beratungsdienst" und den Zuschüssen zu Aktionen zum Tag der Briefmarken profitieren auch nur ein Zehntel der weit über 100 Vereinen im Landesverband.

Es ist schön, dass der Landesverband Südwest von einem Geldsammelverein zu einem Geldumverteilungsverein geworden ist. Was hat die Mehrheit der Vereine davon, die nur einzahlt? Es gibt auch genügend Vereine, die selbst eine Nachlassberatung anbieten. Warum sollen sie für die mitbezahlen, die so etwas nicht selbst auf die Beine stellen?

Kosten für die Bürokratie fallen bei allen Verbänden zwangsläufig an, sie sind nur gerechtfertigt, wenn Verbände einen Mehrwert und eine Infrastruktur bieten, die ein einzelner Verein nicht aufbringen kann.

Briefmarkenausstellungen waren früher die einzige Möglichkeit, anderen Sammlern die eigenen Schätze zu zeigen. Heute kann jeder im Internet hochaufgelöste Bilder veröffentlichen. Wer die Diskussion mit anderen Sammlern sucht, veröffentlicht seine Sammlung auf den einschlägigen Foren wie den Philaseiten oder auf den Webseiten des Consilium Philatelicum. Persönliche Treffen halte ich für wichtig, aber sie sind viel kostengünstiger und einfacher zu organisieren, wenn man auf die Rahmenfriedhöfe verzichtet und statt dessen Räume in einem Tagungshotel oder in einer Gaststätte bucht.

Mein Verein hatte früher auch Werbeschauen am Niederrhein organisiert. Der Aufwand war gross und der Erfolg überschaubar. Dabei fehlte es nicht an Versuchen, die Besucherfrequenz zu steigern. Es gab einen Sektempfang zwischen den Rahmen und die Presse war vor Ort. Aber ich kann es den auswärtigen Besuchern nicht verübeln, sich nicht für die Ausstellung zu interessieren, wenn selbst die eigenen Mitglieder die Rahmen nicht anschauen.

Ich halte es nicht für sinnvoll, Briefmarkenbörsen zu subventionieren. Die Einnahmen über die Händlertische müssen die Kosten decken. Bestenfalls wäre eine Ausfallbürgschaft des Landesverbandes für höhere Gewalt wie Pandemien oder Wetterereignisse sinnvoll, die den Vereinen das finanzielle Risiko mindert.
Das Problem ist das Verhältnis zwischen unbezahlter Fläche und voll zahlenden Händlern. Hier müsste ein neues Konzept entwickelt werden, und die "subventionierte" Fläche verkleinert werden, z.B. dass sich mehrere Arbeitsgemeinschaften einen Stand teilen.

Die Neuheitensammler sterben langsam aus. Dann stellt sich auch nicht mehr die Frage nach dem "Eventteam Philatelie".

Früher waren Verbände viel wichtiger als heute. Termine lassen sich im Internet und auf Plattformen wie den Philaseiten veröffentlichen. Diese Medien sind viel aktueller, als es die beste Verbandszeitschrift sein kann.

So treffen sich seit Jahren einmal monatlich Sammler in Essen-Steele, ganz ohne Vereinsbindung.
 
22028 Am: 07.12.2023 17:44:58 Gelesen: 3409# 20 @  
@ drmoeller_neuss [#19]

Nun ja, in den goldenen Zeiten der Philatelie im letzten Jahrhundert gab es schon welche, die das Wort "ehrenamtlich" sehr großzügig ausgelegt hatten, es gab Funktionäre, die ihre Briefmarkensammlung an die Stiftung verkauft haben und und es gab Diskussionen darüber, ob man dem BDPh-Präsidenten die Holzklasse im Flugzeug zumuten kann und wie viele Assistentinnen ihm zustehen.

Früher war vieles anders, da wurden Männerwitze gerissen und alle lachten, heute wird halt anders auf die Dinge gesehen.
 
DL8AAM Am: 07.12.2023 17:51:01 Gelesen: 3405# 21 @  
@ Sammler Individuell [#16]

Nein, Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Es dürfte jeder verstanden haben, dass das ein sarkasto-ironischer Beitrag war, der treffgenau den "Betreffenden" in Heilbronn den Spiegel vorgehalten hat. Chapeau! BTW, in meinem Zweithobby Amateurfunk, zahlt man inzwischen 120 € (oder inzwischen sogar mehr) im Jahr an den Bundesverband für das "Wir gehören zusammen-Gefühl" und ein Verbandsmagazin. ... und für die internationale Vernetzheit ... und dass eir "Member of DARC" auf unsere Visitenkarten drucken dürfen. Die OVs bekommen anteilig auf die Mitgliederzahlen ein "paar Euro" für die Vereinsarbeit vor Ort.
 
Zackensonne Am: 07.12.2023 18:15:39 Gelesen: 3382# 22 @  
@ Lars Boettger [#18]

Schade, wenn Vereine keine Vorstände finden. Die Idee, Sammler*innen in anderen Vereinen unterzubringen finde ich gut. Kann man das nicht auch so machen, dass Vereine als eine Art Gruppe einem anderen Verein zugeordnet werden? Hatte da mal was gehört.

Sonst: Bin da größtenteils ganz bei Dir! Da ich auch gerne aus meiner eigenen Position heraus spreche: Ich habe immer wieder mal den Mut gefunden, etwas zu organisieren, manchmal hat es geklappt, manchmal nicht, aber nie war es umsonst. Um Personen etwas Mut zu machen, die vielleicht etwas organisieren wollen, und die Möglichkeiten und Kontakte im Heimatort und in der organisierten Philatelie dafür haben: Die Sorgen, die man sich macht, sind in der Regel unbegründet. Vielleicht kommt niemand, vielleicht bleibt man auf ein paar Euro sitzen, aber das kann man ganz gut abschätzen und deckeln. Und viele Aktivitäten kosten nichts oder fast nichts. Am schwierigsten fand ich oft Situationen, in denen die Events beliebter waren als ich es mir gedacht habe … Die Aktivität, die man wagt, belebt! Ein tolles Gefühl, das sogar süchtig machen kann. Ich finde es toll, wenn der LV eine Institution ist, die diesen Mut machen kann und bei Sorgen mit Erfahrung hilft und gewisse Risiken abfedert und strukturell stützt.

Warum mir persönliches Engagement in anderen Bereichen glückte und ich den Mut fand, etwas zu tun, mir dies in der Philatelie allerdings sehr schwierig vorkommt und mir in 35 Jahren niemals auch nur im Ansatz glückte will ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Ich habe einiges angedeutet, und dazu haben ja auch schon andere Leute was gesagt.

Ich habe noch eine Idee, wie man Umstände, die man selber nicht beeinflussen kann, ändern kann. Das heißt: Das ist wirklich nicht meine Idee, und sie fußt in diesem Fall auch nicht auf meiner Erziehung, sehr wohl aber auf meiner Erfahrung: Es ist gewissermaßen eine Art, Verantwortung zu übernehmen und etwas zu „machen“ - Ich meine schlicht und einfach das, was man ganz klassisch „Solidarität“ nennt. Ich habe diesen Begriff schon wiederholt genannt. Hier nun zum letzten mal. Was man nicht selber beeinflussen kann, das kann man vielleicht gemeinsam mit anderen beeinflussen. Was man sich alleine nicht traut, das traut man sich vielleicht zusammen mit anderen. Die Aktivität besteht dann auch darin, sich zusammen zu tun, und darüber klar zu werden, was eine einzelne Person und den einzelnen Verein aufhält - und dann gemeinsam aktiv zu werden. In dieser gemeinsamen Aktivität sehe ich einen Hauptzweck von Vereinen und Verbänden. Vielleicht drehen wir uns da im Kreis, vielleicht treffen auch sehr grundsätzliche Positionen aufeinander, die zumindest meinetwegen aber gerne sichtbar sein dürfen, auch wenn sie unvereinbar bleiben.

Danke auch, dass Du (Lars) so ein paar sehr wichtige, klarstellende Fakten beisteuerst, ich denke das ist sehr hilfreich für einen guten Dialog. In dieser Diskussion hier fand ich das richtig gut!
 
TeeKay Am: 07.12.2023 19:28:17 Gelesen: 3324# 23 @  
@ Eric Scherer [#10]

" Da wird klar: Wir als Philatelisten müssen uns mehr zu unserem Hobby bekennen und die "Funktionäre" unterstützen. Ohne die viele freiwillige und unbezahlte Arbeit sähe es um die Zukunft der Philatelie schlecht aus."

Ist mit Herrn Schmidt abgesprochen, dass ihr Unterstützung wollt?

Als ich den obersten Chef 2022 in Ulm ansprach und meinte, dass es schade sei, dass man Aussteller überhaupt nicht einfach kontaktieren könne, machte ich gleichzeitig den Vorschlag, auf das Namenskärtchen oberhalb der Ausstellungsrahmen einen QR-Code mit Kontaktdaten zu drucken - zumindest bei den Ausstellern, die kontaktiert werden möchten. Herr Schmidt fragte daraufhin, wie denn das gemacht werden solle. Ich setzte mich daraufhin sofort in Ulm auf der Messe hin und baute eine Indesign-Datei, die mit einer Exceltabelle mit Ausstellerdaten gefüttert wird und automatisch beliebig viele Namenskärtchen mit einem aus den Exceldaten generierten QR-Code erzeugt. Das ganze schickte ich zwei, drei Stunden, nachdem ich Herrn Schmidt ansprach, an seine Mailadresse.

Reaktion: Null, 0, nichts. Du kannst dir vorstellen, wie groß meine Motivation ist, nochmal den Versuch zu starten, irgendwas BDPh-artiges zu unterstützen.

@ HWS-NRW [#17]

Wenn ich so etwas lese, wird mir einfach nur schlecht !

Dass du Ironie nicht mitbekommst, selbst dann nicht, wenn drei Postings über dir darauf hingewiesen wird, mag Teil des Problems sein. Ist jetzt schon das zweite Mal, dass mir das bei dir auffällt.
 
22028 Am: 07.12.2023 19:42:34 Gelesen: 3306# 24 @  
@ TeeKay [#23]

Als ich den obersten Chef 2022 in Ulm ansprach und meinte, dass es schade sei, dass man Aussteller überhaupt nicht einfach kontaktieren könne, machte ich gleichzeitig den Vorschlag, auf das Namenskärtchen oberhalb der Ausstellungsrahmen einen QR-Code mit Kontaktdaten zu drucken - zumindest bei den Ausstellern, die kontaktiert werden möchten. Herr Schmidt fragte daraufhin, wie denn das gemacht werden solle. Ich setzte mich daraufhin sofort in Ulm auf der Messe hin und baute eine Indesign-Datei, die mit einer Exceltabelle mit Ausstellerdaten gefüttert wird und automatisch beliebig viele Namenskärtchen mit einem aus den Exceldaten generierten QR-Code erzeugt. Das ganze schickte ich zwei, drei Stunden, nachdem ich Herrn Schmidt ansprach, an seine Mailadresse.

Bei so etwas müssen die Aussteller VOR der Ausstellung kontaktiert werden, bzw. das Anmeldeformular muss entsprechend abgeändert werden. Des Weiteren muss, wenn der QR Code mit auf dem Exponatsschild gedruckt werden soll, diese Funktion in die Ausstellungsdatenbank (MS Access Programm) mit welcher Ausstellungen und Exponate etc. verwaltet werden entsprechend angepasst werden. Die Exponatsschilder werden nämlich auch mit dem Programm erzeugt. Ergo, nicht einfach so mal kurz einen kleinen Hack, die Idee ist aber gut.
 
Eric Scherer Am: 07.12.2023 20:40:41 Gelesen: 3251# 25 @  
@ TeeKay [#23]

Deine Idee mit den QR-Karten in allen Ehren. Da spricht schon der Datenschutz dagegen. Wer aber mit einem Aussteller wirklich in Kontakt treten möchte, schafft das auch so.
 
22028 Am: 07.12.2023 21:00:59 Gelesen: 3227# 26 @  
@ Eric Scherer [#25]

Genau. Ausstellungskatalog mit Namen des Ausstellers und Exponat, kurze Suche in einer Suchmaschine, Bingo.

Oder, kleiner Hinweis bei der Ausstellungsleitung mit den eigenen Kontaktdaten und der Bitte dies an den Aussteller weiterzuleiten.

Aber für die heutigen IT Freaks schon zu kompliziert.
 
drmoeller_neuss Am: 07.12.2023 22:32:23 Gelesen: 3131# 27 @  
@ Eric Scherer [#25]

Diese ewige Datenschutzdebatte nervt nur noch. Kein Aussteller soll dazu gezwungen werden, seine Daten zu veröffentlichen. Und wo genau ist das Problem? Der Name steht im Ausstellungskatalog und auf dem Exponat. Das ist kein Geheimnis.

Zur Kontaktaufnahme genügt eine Email-Adresse. Wer seine private Email nicht preisgeben möchte, richtet für sein Exponat eine eigene Emailadresse ein. Es gibt genügend kostenlose Anbieter, zum Beispiel Google, um nur einen zu nennen.

Wer will, richtet für sein Exponat noch eine WhatsApp-Nummer ein.

Der Briefmarkenfreund, der mit einem QR-Code klar kommt, dürfte auch in der Lage sein, per Email zu kommunizieren.

Und wenn ich als Aussteller überhaupt nichts von anderen Sammlern in diesem Universum wissen möchte, muss ich mich fragen, warum ich dann überhaupt ausstelle.
 
drkohler Am: 08.12.2023 17:27:26 Gelesen: 2878# 28 @  
machte ich gleichzeitig den Vorschlag, auf das Namenskärtchen oberhalb der Ausstellungsrahmen einen QR-Code mit Kontaktdaten zu drucken

Das Ganze erinnert mich an die APS (American Philatelic Society) Diskussion vor vielen Jahren. Damals waren an den Rahmen der Ausstellername und (Teil-)Adresse angebracht. Das war immer nett für die Leute, die Kontakt aufnehmen wollten. Allerdings war es noch viel netter für diejenige Klientel, die sich auf Einbrüche spezialisiert hatten. Einfach (kriminell) gedacht: Ach Herr xy aus yz ist an der Ausstellung - da kann ich sein Heim ja mal heimsuchen und mich umschauen, er ist ja nicht da.

Solche Fälle gab es. Das hat dazu geführt, dass keinerlei Hinweise auf den Aussteller mehr ersichtlich sind an den Rahmen seither.
 
bovi11 Am: 08.12.2023 18:15:48 Gelesen: 2830# 29 @  
@ drkohler [#28]

Der Datenschutz muss seit geraumer Zeit immer und immer wieder für alle möglichen Ausreden herhalten.

Bei Leuten, die Wertgegenstände ausstellen, gibt die Angabe der Wohnadresse in der Tat keinen wirklichen Sinn, aber das nicht aus datenschutzrechtlichen Erwägungen. Für eine Kontaktaufnahme reichen heute Name und E-Mail-Adresse (wobei der Name meist nur zur Zuordnung der Sammlung dient und nicht erforderlich ist).
 
Polarpost040 Am: 08.12.2023 18:48:00 Gelesen: 2803# 30 @  
@ Eric Scherer [#10]

Als ganz neues Forumsmitglied habe ich die Debatte zu diesem Thema in den letzten Tagen interessiert verfolgt, obwohl die letzten Beträge (Datenschutz bei Ausstellungssammlungen) am Thema vorbeigehen.

Ich sammle seit über 50 Jahren ausschließlich Polarpost und bin ohne irgendein Dazutun des BDPh, eines LV oder eines OV zu dem Sammelgebiet gekommen. Ausschlag gab ein Artikel zum Thema „Post von Stationen auf driftenden Eisschollen rund um den Nordpol“ in der ehemaligen philatelistischen Fachzeitschrift „Briefmarken-Mauritius“, die man damals üblicherweise noch an Zeitungskiosken z.B. in Bahnhöfen erwerben konnte. Seit Jahrzehnten bin ich in Vereinen organisiert und bekomme mit, was alles im Zusammenspiel mit dem BDPh in meinen Augen nicht so gut läuft.

Es gibt, so wie ich, viele Spezialisten, die im Ortsverein unter "normalen" Briefmarkensammlern, die nach Michel-Nummern ihre Sammlungen komplettieren wollen, nicht sinnvoll aufgehoben sind. Diese schließen sich zumeist in überörtlichen Arbeitsgemeinschaften zusammen, müssen aber dennoch eine Zwangsmitgliedschaft indirekt über einen OV oder eine Direktmitgliedschaft im BDPh eingehen.

Dafür bekommen sie als Hauptgegenleistung ein Abonnement der Monatszeitschrift „Philatelie“, welches im Vergleich zu anderen philatelistischen Fachzeitschriften sehr günstig, aber für die Spezialisten nahezu völlig nutzlos ist.

Aus Beitrag [#10]:

Aber eines ist klar: Mit den schwindenden Mitgliederzahlen sind die Mitgliedsbeiträge unter Druck. Im Moment sind die fast überall so niedrig, dass man über die ganzen Streitereien über Beitragserhöhungen eigentlich nur Schmunzeln kann. Kaum ein Beitrag ist höher als ein gutes Mittagessen auswärts. Mit immer weniger Beitragszahlern, was klar die zukünftige Entwicklung ist, wird es aber immer schwieriger, das Kostengleichgewicht zu halten.[/I]

Den Vergleich mit dem Mittagessen möchte ich gerne aufgreifen:
Das Restaurant heißt BDPh und es wird ein Komplettmenü angeboten, das vorab zu bezahlen ist (Jahresbeitrag). In der Speisekarte sind die Leistungen aufgelistet, die der BDPh anbietet. Der Hauptgang stellt die Zeitschrift „Philatelie“ dar, die aber für mich nutzlos ist, da ich von ihr nicht satt werde. Bleiben die Vor- und Nachspeisen, die Beilagen und Getränke. Auch diese Leistungen sind mangelhaft oder werden nicht erbracht. Dazu etwas später. Auch wenn dieses Komplettmenü nur so viel kostet wie eine Direktmitgliedschaft, warum sollte ich dort weiter einkehren, wenn die Gegenleistung nicht stimmt?

Genau das waren die Gründe für den Austritt des Heilbronner Briefmarkensammlervereins am letzten Sonntag, wo sicher weit mehr Mitglieder nicht auf die „Philatelie“ verzichten wollen als es bei den noch mehr spezialisierten Arge-Mitgliedern vermutlich der Fall sein wird. Dennoch war eine Mehrheit zum Austritt bereit.

Jetzt zu anderen Kritikpunkten, viele Kleinigkeiten (die Vor- und Nachspeisen, Beilagen und Getränke), die bisher m.W. noch nicht angesprochen wurden, aber insgesamt kein gutes Bild über die Leistungsfähigkeit des BDPh abgeben:

1.) Wo gibt es öffentlich einen Rechenschaftsbericht über die Einnahmen und Ausgaben der Landesverbände und des BDPh? Wie können die Mitglieder nachvollziehen, wohin genau welche Gelder aus ihren Beiträgen geflossen sind?

2.) Auf der Homepage des BDPh unter „Service“ befindet sich immer noch eine veraltete Beitragsordnung vom 28.9.2019, obwohl die Beiträge seitdem gestiegen sind. Warum gibt es seit 2021 (!!) hier keine Aktualisierung?

3.) Das Protokoll der BDPh-Hauptversammlung 2021 in Bonn ist unter „Service“ veröffentlicht, nicht jedoch das Protokoll von 2023 zu HV in Bautzen vom 29.9.2023. Warum nicht??

4.) Klammheimlich wurde im Impressum der Sitz (die Adresse) des BDPh geändert. Warum gibt es hierzu keine Begründung? Ist es zu peinlich zugeben zu müssen, dass das stolze Flaggschiff, Haus der Philatelie nicht mehr gehalten werden konnte?

5.) Arbeitsgemeinschaften müssen zwangsweise 8 bis 9 Exemplare ihrer Rundbriefe für sicher sinnvolle Dinge abgeben und bekommen dafür maximal 125 Euro im Jahr. Der BDPh nennt dies stolz „Druckkostenzuschuss“ als Anerkennung der Leistung, verkennt aber dabei, dass die Druck- und Versandkosten leicht diesen Betrag übersteigen können, besonders bei Farbdruck und großem Seitenumfang. Es ist dann kein Zuschuss mehr vom BDPh, sondern kann sehr schnell ein Zuschussgeschäft für den Verein sein. Ein Geldrückfluss in Form eines Zuschusses ist hier zu verneinen.

6.) Selbst Jubiläums-Ehrennadeln werden nicht kostenlos vom BDPh abgegeben, traurig, nachdem gerade diese Mitglieder über viele Jahre Beiträge entrichtet haben.

7.) Werbestände auf Messen wie bei der IBRA in Essen sind für die Argen ein Zuschussgeschäft, allein schon z.B. durch Werbebroschüren, Reise- und Übernachtungskosten. Dennoch verlangt der BDPh eine Standgebühr, obwohl es laut Satzung seine Aufgabe ist, aus den Mitgliedsbeiträgen für die Philatelie zu werben. Statt eines Zuschusses wird aber kassiert.

8.) Das unsägliche Hin- und Her mit der geplanten Messe in Essen 2024 (erst nein, dann ja, aber anderer Standort, dann doch wieder Gruga, schließlich endgültige Absage wenige Wochen vorher) lässt darauf schließen, dass solche Veranstaltungen unter BDPh-Führung wohl nicht wieder stattfinden werden. Es heißt, die zu wenigen Händleranmeldungen seien nicht kostendeckend. Hätte der BDPh die fehlende Differenz nicht beitragen können? Wo bleibt da die satzungsmäßige Verwendung der Mitgliedsbeiträge für die Philateliewerbung? (§2g: Durchführung von Philatelistentreffen, des Deutschen Philatelistentages und anderen Veranstaltungen zur Verbreitung der Philatelie.)

9.) Früher wurden über den BDPh bzw. ihre Stiftung großzügige Gelder für die philatelistischen Bibliotheken verwendet, die damit z.B. ihre Raummieten bezahlen konnten. Die Bibliothek in Hamburg musste von heute auf morgen wegen plötzlich ausbleibender Gelder ihren gut erreichbaren Standort räumen. Wo bleibt hier die Förderung der Philatelie?

10.) An anderer Stelle wurde bereits kritisiert, dass der BDPh überproportional viel Energie und Geld für das Ausstellungswesen aufwendet und zu wenig bis gar nichts bei den OV ankommt. Dass kann ich nicht beurteilen. Siehe Punkt 1.) Mich würden aber schon einmal die Reisekosten und Spesen von Kommissaren, Juroren usw. zu nationalen und internationalen Ausstellungen (z.B. in Asien) interessieren.

11.) Von Sammlern weiß ich, dass sie die „Philatelie“ mehrfach erhalten, weil sie in mehreren Vereinen gleichzeitig Mitglied sind. Entweder geschieht hier kein Abgleich oder dem BDPh ist das egal (ist ja bezahlt) oder die Auflagenhöhe wird dadurch künstlich hochgehalten, was wichtig für Anzeigenkunden ist.

12.) Als Kassenprüfer eines BDPH-Vereins lag mir der unerfreuliche Schriftverkehr des Kassenwartes mit dem LV vor. Es ging um zu spät gemeldete Austritte und Todesfälle. Der Kassierer des LV war da knallhart und forderte diese Beiträge gnadenlos ein, welche der Ortsverein selbst durch die (ehemaligen) Mitglieder nicht bekam. Man blieb auf den Kosten sitzen und man hatte den Eindruck, dass Kulanz ein Fremdwort ist und jedem Euro hinterhergelaufen wird. Dieses Problem bestand auch in Heilbronn und trug, so wie ich es hier im Forum lese, mit zum Austritt aus dem BDPh bei. Das von mir selbst als Kassenprüfer beobachtete Verhalten ist kein Miteinander mehr, sondern ein Gegeneinander wie es so nicht sein sollte! Klar, dass der Kassenwart gefrustet war und keine Lust mehr hatte, den ehrenamtlichen Job als kostenloses Inkassobüro für den Dachverband weiterhin auszuüben.

Eric, Du hast recht, wenn Du schreibst, dass der BDPh-Jahresbeitrag nur ein Mittagessen ausmacht, aber bei einem Verein oder einer Arge mit 50 oder 100 Mitgliedern reden wir von vierstelligen Beträgen. Und da schaut man schon, was sind eigentlich die Gegenleistungen. Es ist völlig klar, dass von 1000 Euro Beitrag an den BDPh nicht 1000 Euro zurückfließen. Aber wenn das Gefühl da ist, dass die Gegenleistungen aktuell bei nahe bei null sind und der BDPh vieles nicht auf die Reihe bekommt, was hält ein Sammler; ein Verein, insbesondere auch eine Arbeitsgemeinschaft, davon noch ab, nicht mehr Mitglied im BDPh bzw. dessen Landesverbänden zu sein? Die kostenlose Kleinanzeige? Aus Gesprächen während der IBRA hörte ich heraus, dass es gewaltig in den Vereinen und Arbeitsgemeinschaften rumort. Nicht alle treten nur deshalb aus dem BDPh aus, weil kein Vorstand gebildet werden kann. Wird da etwas schöngeredet?
 
Dittmar Wöhlert Am: 08.12.2023 18:48:58 Gelesen: 2800# 31 @  
@ TeeKay [#23]

Hier hat jemand (TeeKay) - wie ich finde - eine interessante Idee gemacht. Ein QR-Code würde auch zeigen, wir sind im digitalen Zeitalter angekommen und präsentieren ein modernes Hobby. Wir brauchen keine Anträge mit 8 Durchschlägen mehr, wo jeder sein Exemplar abstempelt.

Ich finde die Idee ist es mal wert, zu sagen: "Danke für Deine Idee. Wir nehmen es mit in unsere Vorstandssitzungen/Gremien und stellen es zur Diskussion" Und in diesem Rahmen wäre dann auch mal zu prüfen, ob und wie die Idee denn überhaupt technisch und mit welchen Inhalten sowie Voraussetzungen umsetzbar wäre. Das wäre meine Erwartungshaltung, dass man sich neutral und ernsthaft damit auseinandersetzt, wenn jemand eine Idee einbringt. Das bedeutet für mich, ein Hobby in die Zukunft zu bringen.

Die Diskussion wirkt hier auf mich so: Wir beschäftigen uns mit dem Vorschlag - mit Gegenargumenten, warum es nicht geht. Wer hat da noch Lust Ideen einzubringen, die das Hobby weiterbringen?
 
drmoeller_neuss Am: 08.12.2023 20:59:43 Gelesen: 2702# 32 @  
@ Polarpost040 [#30]

Ich möchte über unseren Dachverband, den BDPh nicht meckern. Sicher könnte der ein oder andere Prozess oder die Strukturen verschlankt werden.

Die Verbandszeitschrift "Philatelie" kostet pro Heft etwa 1,50 Euro. Selbst wenn ich nur einen Fachartikel lese, habe ich das Geld heraus.

Die Kommunikation zur Basis könnte wirklich besser laufen. Der ein oder andere Beitrag in diesem Forum würde sich dann erübrigen, wenn jeder die Fakten kennen würde. So brodelt die Gerüchteküche.

Zu 1.) Rechenschaftsbericht: andere große Organisationen schaffen es auch, in ihren Medien eine Zusammenfassung der Finanzen auf einer Seite zu veröffentlichen. Dann würde jeder merken, dass der BDPh gar nicht so viel Geld hat (im Gegensatz zu einigen Landesverbänden, die zu Geldsammelvereinen verkommen sind).

Zu 4.) Der Verkauf des "Hauses der Philatelie" in Bonn ist ein Teil der Verschlankung. Die Immobilie stand die meiste Zeit leer und wurde nicht mehr genutzt. Warum kann man das den Mitgliedern nicht erzählen?

Zu 7.) Auch hier würde einfache Kommunikation helfen. Der BDPh bereichert sich nicht an den Arge-Ständen, im Gegensatz, es werden noch nicht einmal alle Kosten weitergegeben. Den Händlern sei Dank, die mit ihren Standgebühren die organisierte Philatelie quersubventionieren. Leider geht das Prinzip für Essen im Jahre 2024 nicht mehr auf.

Zu 8.) Wenn der BDPh nichts gemacht hätte, würdet Ihr hier auch meckern. "Die sonnen sich nur in der Privilegiensonne", würde dann hier stehen. Es war ein Versuch wert, aber wenn es zu wenig zahlende Händler gibt, kann man nichts machen. Im übrigen gibt es im Westen genügend philatelistische Veranstaltungen und Börsen, fast jedes Wochenende.

Zu 12.) Das kann ich absolut nachvollziehen, und hier wäre gesunder Menschenverstand angebracht. Wieviel Promille seines Vermögens würde der Landesverband verlieren, wenn man bei den berechtigten und nachweisbaren Fällen auf seine Forderungen verzichten würde?
 
TeeKay Am: 09.12.2023 09:48:53 Gelesen: 2554# 33 @  
@ 22028 [#24]

Bei so etwas müssen die Aussteller VOR der Ausstellung kontaktiert werden, bzw. das Anmeldeformular muss entsprechend abgeändert werden.

Kann man ja machen.

Des Weiteren muss, wenn der QR Code mit auf dem Exponatsschild gedruckt werden soll, diese Funktion in die Ausstellungsdatenbank (MS Access Programm) mit welcher Ausstellungen und Exponate etc. verwaltet werden entsprechend angepasst werden. Die Exponatsschilder werden nämlich auch mit dem Programm erzeugt. Ergo, nicht einfach so mal kurz einen kleinen Hack, die Idee ist aber gut.

Nein, das ist ganz einfach, wurde so auch in der Mail an Schmidt beschrieben und weitere Hilfe angeboten. Aus Access macht man einen Datenexport, der die Quelldatei für Indesign darstellt und die Exponatsschilder werden dann mit Indesign statt Access gedruckt.
 
stampmix Am: 09.12.2023 10:27:15 Gelesen: 2526# 34 @  
@ Polarpost040 [#30]

12.) Als Kassenprüfer eines BDPH-Vereins lag mir der unerfreuliche Schriftverkehr des Kassenwartes mit dem LV vor. Es ging um zu spät gemeldete Austritte und Todesfälle. Der Kassierer des LV war da knallhart und forderte diese Beiträge gnadenlos ein, welche der Ortsverein selbst durch die (ehemaligen) Mitglieder nicht bekam. Man blieb auf den Kosten sitzen und man hatte den Eindruck, dass Kulanz ein Fremdwort ist und jedem Euro hinterhergelaufen wird. Dieses Problem bestand auch in Heilbronn und trug, so wie ich es hier im Forum lese, mit zum Austritt aus dem BDPh bei. Das von mir selbst als Kassenprüfer beobachtete Verhalten ist kein Miteinander mehr, sondern ein Gegeneinander wie es so nicht sein sollte! Klar, dass der Kassenwart gefrustet war und keine Lust mehr hatte, den ehrenamtlichen Job als kostenloses Inkassobüro für den Dachverband weiterhin auszuüben.

Hier schließt sich der Kreis zum gescheiterten Antrag der Heilbronner . Es ist einfach unredlich, den Jahresbeitrag am 8.1. für (Kartei)-Leichen feststellen/melden zu lassen und diese Beiträge den Ortsvereinen nicht wieder gutzuschreiben.
 
Ron Alexander Am: 09.12.2023 10:29:10 Gelesen: 2524# 35 @  
@ TeeKay [#33]

Deinen Ansatz fand/finde ich gut. Sicherlich wenn es noch Bedenken wegen Datenschutz etc. gibt, ist aber kein Grund um nicht zu antworten. Zumindest ein "Danke und wir machen uns Gedanken ob wir das in Zukunft umsetzen können" wäre mindestens angebracht gewesen.

Grüße,
Ron
 
22028 Am: 09.12.2023 10:30:21 Gelesen: 2523# 36 @  
@ TeeKay [#33]

Nein, das ist ganz einfach, wurde so auch in der Mail an Schmidt beschrieben und weitere Hilfe angeboten. Aus Access macht man einen Datenexport, der die Quelldatei für Indesign darstellt und die Exponatsschilder werden dann mit Indesign statt Access gedruckt.

Alfred Schmidt ist der falsche Ansprechpartner dafür. Das Access Programm ist vom Michael Lenke in privater Regie programmiert, und dann sehe ich das Problem, dass InDesign nicht jeder hat.

Das Programm wird ja vom Verwalter der Exponate der Ausstellung benutzt, ich hatte es auch mal, und ich nutze kein InDesign. Ich kannte sogar schon jemand der das Programm nutzen wollte und kein MS Access nutzte, Ob es eine Runtime Version davon gibt kann ich nicht sagen. Nicht jeder hat alle Programme, auch wenn es manchmal Industriestandard ist, am Rechner.
 
Lars Boettger Am: 09.12.2023 11:01:07 Gelesen: 2499# 37 @  
@ Polarpost040 [#30]

10.) An anderer Stelle wurde bereits kritisiert, dass der BDPh überproportional viel Energie und Geld für das Ausstellungswesen aufwendet und zu wenig bis gar nichts bei den OV ankommt. Dass kann ich nicht beurteilen. Siehe Punkt 1.) Mich würden aber schon einmal die Reisekosten und Spesen von Kommissaren, Juroren usw. zu nationalen und internationalen Ausstellungen (z.B. in Asien) interessieren.

Anscheinend funktioniert das Ausstellungswesen in seiner Aussenwirkung gut, wenn sich die Mitglieder darüber beschweren =D

Jeder Kommissar bekommt eine Mindestquote von der FIP (wohl in Abhängigkeit zu den bei der FIP qualifizierten und aktiven Exponaten) von Sammlungen mitgeteilt, die er anmelden und die akzeptiert werden müssen, um vom Organisationskomitee die kompletten Reisespesen bezahlt zu bekommen. Ist der Kommissar fleissig, gelingt das in der Regel. Kostenpunkt für den Verband: -0- EUR. Die Kosten für Juroren werden vom Organisationskomitee komplett übernommen (Ausnahme: Eleven - die müssen alles selber zahlen). Kostenpunkt für den Verband: -0- EUR. Für die sonstigen Kosten zahlen die Aussteller (nicht der BDPh) zusätzlich eine Pauschale an den Kommissar. Wenn Dein Land aktiv im Ausstellungswesen ist, dann bekommst Du die Reisekosten bezahlt. Wenn nicht, dann geht es Dir so wie mir und ich musste für meine Kommissarstätigkeit selbst in die Tasche greifen.

Der BDPh und die LVs bemühen sich immer, dass die Kosten für das Ausstellungswesen so gering wie möglich bleiben: Alfred Schmidt war in Thailand in seiner Funktion als Juror, als BDPh-Präsident und als Veranstalter der IBRA. Kosten für den BDPh: -0- EUR, da alle Kosten vom Organisator übernommen wurden. Ich bin wirklich froh, dass Deutschland auf internationaler Ebene wieder gut vertreten ist. Das war für Jahre bzw. Jahrzehnte nicht der Fall. Die Konsequenz war, dass wichtige Entwicklungen im Ausstellungswesen z.T. nicht rechtzeitig aufgenommen wurden.

7.) Werbestände auf Messen wie bei der IBRA in Essen sind für die Argen ein Zuschussgeschäft, allein schon z.B. durch Werbebroschüren, Reise- und Übernachtungskosten. Dennoch verlangt der BDPh eine Standgebühr, obwohl es laut Satzung seine Aufgabe ist, aus den Mitgliedsbeiträgen für die Philatelie zu werben. Statt eines Zuschusses wird aber kassiert.

Der BDPh (oder wie im Fall der IBB Ulm der LV Südwest) ist in Zusammenarbeit mit einem kommerziellen Anbieter der Ausrichter von Messen. Auf der einen Seite soll es die BDPh-Mitglieder nichts kosten (siehe Punkt 10), auf der anderen Seite sollen die ArGen gefördert werden. Der Kompromiss ist, dass man den Platz den Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung stellt (den könnte man auch für eine höhere Standmiete an die Händler verkaufen) und dafür Preise unter dem Selbstkostenpreis abrechnet.

11.) Von Sammlern weiß ich, dass sie die „Philatelie“ mehrfach erhalten, weil sie in mehreren Vereinen gleichzeitig Mitglied sind. Entweder geschieht hier kein Abgleich oder dem BDPh ist das egal (ist ja bezahlt) oder die Auflagenhöhe wird dadurch künstlich hochgehalten, was wichtig für Anzeigenkunden ist.

Gegenfrage: Warum hat der Sammler den Vereinen gegenüber nicht gesagt, dass er schon in einem anderen Verein Mitglied ist? Dann kann die LV-Mitgliederverwaltung einen Eintrag machen und zieht keinen BDPh-Beitrag mehr ein und er bekommt nur noch einmal die "Philatelie"? Ich bin regelmässig begeistert, wenn Adressen von mehreren Leuten in ein System eingegeben werden. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass man sich irgendwo verhaut. Es kann passieren, dass "P. Schmid" und "Peter Schmitt" und "Peter Schmidt" im gleichen Ort eben nicht ein und die selbe Person sind, weil miteinander verwandt. Oder vielleicht doch? Hier würde es helfen, wenn die Vereine die Mitglieder mit Doppelmitgliedschaften fragen, ob Ihnen nicht eine "Philatelie" ausreicht.

12.) Als Kassenprüfer eines BDPH-Vereins lag mir der unerfreuliche Schriftverkehr des Kassenwartes mit dem LV vor. Es ging um zu spät gemeldete Austritte und Todesfälle. Der Kassierer des LV war da knallhart und forderte diese Beiträge gnadenlos ein, welche der Ortsverein selbst durch die (ehemaligen) Mitglieder nicht bekam. Man blieb auf den Kosten sitzen und man hatte den Eindruck, dass Kulanz ein Fremdwort ist und jedem Euro hinterhergelaufen wird. Dieses Problem bestand auch in Heilbronn und trug, so wie ich es hier im Forum lese, mit zum Austritt aus dem BDPh bei. Das von mir selbst als Kassenprüfer beobachtete Verhalten ist kein Miteinander mehr, sondern ein Gegeneinander wie es so nicht sein sollte! Klar, dass der Kassenwart gefrustet war und keine Lust mehr hatte, den ehrenamtlichen Job als kostenloses Inkassobüro für den Dachverband weiterhin auszuüben.

Der Stichtag für die Meldungen ist bekannt: 8. Januar des Folgejahres. Wer bis dahin noch gemeldet ist, für den berechnet der BDPh den BDPh-Beitrag. Wenn ich jetzt als LV-Kassierer akzeptiere, dass ein Verein ein Mitglied zu spät abgemeldet hat, muss ich trotzdem den BDPh-Beitrag abführen. Das Geld fehlt mir in meiner Kasse. Und meine Kassenprüfer fragen mich, ob ich sie noch alle habe, weil ich hier kulant war. Die nächste Frage ist, was hier Kulanz ist. Ein paar Tage - kein Problem. Ein paar Wochen - nein. Viele Vereine kommen erst nach Monaten oder Jahren darauf, dass ein Vereinsmitglied verstorben ist.

Der Kassierer aus meinem Verein zieht Ende Januar eines jeden Jahres den Jahresbeitrag vom Konto ein. Damit ist die Diskussion beendet und es gab m.W. nie Probleme. Ansonsten verweise ich auf meinen Artikel "Zur Sache" in der "Südwest Aktuell" [1], in dem ich über die Finanzierung von Vereinen spreche.

Ein ganz wichtiger Punkt: Viele Vereinsmitglieder denken, dass sie Mitglied im BDPh sind und melden sich dort in der Geschäftsstelle ab. Dadurch kommt es, dass die Vereine erst viel zu spät informiert werden. Da kann sich unser Geschäftsführer den Mund fusselig reden und und sich die Finger blutig schreiben, aber es ändert sich daran nicht viel.

Beste Grüsse!

Lars

[1] http://www.briefmarken-suedwest.de/Suedwest-Aktuell/SWA-291-SuedwestAktuell-2023-09_www_Briefmarken-Suedwest_de.pdf
 
stampmix Am: 09.12.2023 11:23:01 Gelesen: 2476# 38 @  
@ Lars Boettger [#37]

zu [#30] 12.) Als Kassenprüfer eines BDPH-Vereins lag mir der unerfreuliche Schriftverkehr des Kassenwartes mit dem LV vor. Es ging um zu spät gemeldete Austritte und Todesfälle. Der Kassierer des LV war da knallhart und forderte diese Beiträge gnadenlos ein, welche der Ortsverein selbst durch die (ehemaligen) Mitglieder nicht bekam. Man blieb auf den Kosten sitzen und man hatte den Eindruck, dass Kulanz ein Fremdwort ist und jedem Euro hinterhergelaufen wird. Dieses Problem bestand auch in Heilbronn und trug, so wie ich es hier im Forum lese, mit zum Austritt aus dem BDPh bei. Das von mir selbst als Kassenprüfer beobachtete Verhalten ist kein Miteinander mehr, sondern ein Gegeneinander wie es so nicht sein sollte! Klar, dass der Kassenwart gefrustet war und keine Lust mehr hatte, den ehrenamtlichen Job als kostenloses Inkassobüro für den Dachverband weiterhin auszuüben.

Deine Antwort: Der Stichtag für die Meldungen ist bekannt: 8. Januar des Folgejahres. Wer bis dahin noch gemeldet ist, für den berechnet der BDPh den BDPh-Beitrag. Wenn ich jetzt als LV-Kassierer akzeptiere, dass ein Verein ein Mitglied zu spät abgemeldet hat, muss ich trotzdem den BDPh-Beitrag abführen. Das Geld fehlt mir in meiner Kasse. Und meine Kassenprüfer fragen mich, ob ich sie noch alle habe, weil ich hier kulant war. Die nächste Frage ist, was hier Kulanz ist. Ein paar Tage - kein Problem. Ein paar Wochen - nein. Viele Vereine kommen erst nach Monaten oder Jahren darauf, dass ein Vereinsmitglied verstorben ist.

Der Kassierer aus meinem Verein zieht Ende Januar eines jeden Jahres den Jahresbeitrag vom Konto ein. Damit ist die Diskussion beendet und es gab m.W. nie Probleme. Ansonsten verweise ich auf meinen Artikel "Zur Sache" in der "Südwest Aktuell" [1], in dem ich über die Finanzierung von Vereinen spreche.

Ein ganz wichtiger Punkt: Viele Vereinsmitglieder denken, dass sie Mitglied im BDPh sind und melden sich dort in der Geschäftsstelle ab. Dadurch kommt es, dass die Vereine erst viel zu spät informiert werden. Da kann sich unser Geschäftsführer den Mund fusselig reden und und sich die Finger blutig schreiben, aber es ändert sich daran nicht viel.


An der Lebenswirklichkeit meilenweit vorbeiargumentiert! Ich war jahrelang Kassier und weiss um das Thema Einzugsermächtigung / Überweisung / Erinnerung / Mahnung usw. Ich welcher Welt lebst du? Meine Bitte an alle Ortsvereins-Kassierer: Bankeinzug per 15.1., Mahnung per 23.1. und Kündigung aller Nichtzahler per 31.1. . Mal schauen, wie es danach aussieht.

Es ist und bleibt unredlich. Der BDPh ist der Dachverband der LV; somit eure Baustelle - klärt das.

Und zur vermeintlichen BDPh Mitgliedschaft: Schau dir doch einfach mal deine Mitgliedskarte an, die suggeriert was nicht ist. Auch eure Baustelle.
 
22028 Am: 09.12.2023 11:24:58 Gelesen: 2473# 39 @  
@ Lars Boettger [#37]

Danke für die Klarstellung das Themas Kosten für das Ausstellungswesen. Es ist leider nicht das erste mal dass Mitglieder glauben sie subventionieren mit ihren Beiträgen die Reisespesen der Kommissare und Juroren. Auch die Eintrittskarten für das Palmares werden von der Veranstaltung, sprich den Ausstellern und Sponsoren bezahlt.

Auch ich als Aussteller trage ALLE Kosten (Rahmengebühren, Versicherung, Kommissarsgebühren, Eintrittskarten Palmares etc.) selbst, von den Reisespesen für mich (und meine Frau da wir die Ausstellung im allgemeinen auch gleich als (Teil)Urlaubsreise nutzen) ganz zu schweigen.
 
TeeKay Am: 09.12.2023 11:50:47 Gelesen: 2451# 40 @  
@ 22028 [#36]

Ja, ich verstehe. Es gibt tausend Gründe, weshalb das nicht geht. Wundert mich, warum das Herr Schmidt nicht gleich sagte und mir die Mitgliedschaftskündigung wegen erwiesener Bescheuertheit auf der Messe aussprach. Da hätte er auch sagen können, dass er nicht zuständig sei, ich selbst herausfinden müsse, wer zuständig sein könnte, es wegen Datenschutz eh nicht ginge, man das auf dem Windows 3.11 Rechner im Haus der Philatelie nicht umsetzen könne, Hilfe von außen eh nicht brauche und man doch, wenn man nur genug Willen und Zeit aufbrächte, auch mit dem Telefonbuch von 1953 herausfinden könne, wie man einen Aussteller kontaktieren kann. Auf jeden Fall wollen wir mal festhalten, dass das ein bescheuerter Vorschlag war, ich darauf auch hätte selbst kommen können und künftig gefälligst nur sinnvolle Vorschläge an die todsicher zuständigen richten sollte. Im Übrigen freut sich der BDPh über jedwede Unterstützung und Mitarbeit.

Wundert mich, dass es trotz der genialen, zum Mitmachen einladenden Aufbruchstimmung nicht bombig läuft beim BDPh.
 
nagel.d Am: 09.12.2023 11:54:06 Gelesen: 2444# 41 @  
@ Polarpost040 [#30]

Um die Frage Nummer 4 in dem Beitrag konkreter zu beantworten und die damit verbundene Adressänderung des BDPh. Das Haus der Philatelie war oder ist im Besitz (Eigentümer) der Stiftung der Philatelie. Der BDPh ist Mieter in diesem Objekt. Der Mietvertrag wurde aus Kostengründen seitens des Mieters gekündigt (so habe ich das in der HV aufgefasst).

Formal sprechen wir hier von zwei unterschiedlichen juristischen Personen. Natürlich verbindet man das eine mit dem anderen, da sowohl in der Stiftung als auch dem BDPh der selbe Personenkreis namentlich auftaucht und tätig ist, aber dennoch handelt es sich um zwei unterschiedliche Personen und das sollte man hier trennen.

Der Vermieter an der neuen Adresse ist im Haus der Philatelie gleichzeitig neuer Mieter (Stand meiner Erkenntnis).
 
22028 Am: 09.12.2023 12:03:17 Gelesen: 2431# 42 @  
@ TeeKay [#40]

man das auf dem Windows 3.11 Rechner im Haus der Philatelie nicht umsetzen könne

Hast Du eigentlich verstanden was ich schrieb oder willst Du es nicht? Ich vermute letzteres, das Haus der Philatelie und deren Computern die sicher auf mehr oder weniger aktuellen Stand sind hat mit dem Ausstellungsprogramm NICHTS zu tun, also tue nicht so bescheuert.
 
stampmix Am: 09.12.2023 12:04:32 Gelesen: 2429# 43 @  
@ 22028 [#42]

Ironie ist offensichtlich nicht dein Ding.
 
22028 Am: 09.12.2023 12:07:29 Gelesen: 2423# 44 @  
@ stampmix [#43]

bei TeeKay bin ich mir nicht sicher ob das Ironie war oder einfach nur Enttäuschung darüber dass sein Vorschlag nicht umgehend umgesetzt wurde, auf die sachlichen Komplikationen hat er ja nicht geantwortet.
 
stampmix Am: 09.12.2023 12:19:54 Gelesen: 2406# 45 @  
@ 22028 [#44]

Das wird er uns nur selbst sagen können.

Stelle dir mal vor, du triffst auf einer Ausstellung auf den obersten Häuptling, der dir bei deiner kleinen, pfiffigen Idee sein Ohr leiht. Und dann verläuft es, obwohl sinnvoll und kostenfrei, unkommentiert in Sande.

Hier erfährst du dann, dass irgendeine niedrigere Charge deine destruktive, grundgesetzwidrige und überaus schwierig handzuhabende Idee hätte abbügeln sollen.

Also ich wäre aus dem Ironiemodus überhaupt nicht mehr rauszubringen.
 
Lars Boettger Am: 09.12.2023 14:58:34 Gelesen: 2302# 46 @  
@ TeeKay [#33]

Deine Idee mit dem QR-Code ist interessant. Sie erleichtert den Kontakt zwischen zwei Sammlern des gleichen Gebietes bzw. ist eine niederschwellige Barriere, um als Aussenstehender mit Sammler*innen in Verbindung zu kommen. Die Verwaltung der Ausstellerdaten läuft in der Regel weder in Excel noch in Access, sondern in einem DIVA-Programm. Keine Ahnung, wie es da mit einer Schnittstelle aussieht. Die Frage wäre, ob Du es für alle Ausstellungen machen willst. =D

Die andere Seite: Das Internet bzw. der Computer sind bei vielen Sammlern noch nicht angekommen. Wenn Du regelmässig mit einer Schreibmaschine ausgefüllte Anmeldebögen erhältst, dann weisst Du, dass nicht jeder der Aussteller das Internet schätzt. Ein weiterer Punkt: Einige Sammler machen gerne bei Ausstellungen mit, legen aber grössten Wert darauf, nicht mit Namen in Erscheinung zu treten. Wer weiss, wie viele Millionen Euro teilweise in Sammlungen investiert werden, der möchte unangemeldeten "Hausbesuch" vermeiden.

Dein Ansprechpartner war m.E. in diesem Fall nicht besonders glücklich gewählt. Du hast jetzt Deine Idee publik gemacht und sie kann und wird sicher in Vereinen und Verbänden diskutiert werden. Wahrscheinlich ist ein QR-Code bei Online-Ausstellungen oder bei normalen Ausstellungen in ein paar Jahren Standard. Viele Aussteller nutzen in ihren Exponaten bereits QR-Codes.

Beste Grüsse!

Lars
 
Eric Scherer Am: 09.12.2023 17:09:47 Gelesen: 2215# 47 @  
@ TeeKay [#40]

Lieber TeeKay.

Ich würde gerne wünschen, dass die Diskussion hier ein wenig runterzufährt.

Was den BDPh angeht, so ist dieser mit einem demografischen, soziografischen und gesellschaftlichen Wandel konfrontiert, der überhaupt nicht einfach zu managen ist. Wir alle sollten aufhören, irgendwelche Schadensfreude zu postulieren noch sollten wir den Leuten, die heute freiwillig viel Zeit (und auch Geld) in die Mitarbeit beim BDPh stecken, ständig Vorwürfe zu machen.

Was unseren Vorsitzenden Alfred Schmidt angeht, kannst Du getrost davon ausgehen, dass er tagtäglich Dutzende Mails rund um sein Amt erhält. Das da nicht sofort jedes beantwortet wird, versteht sich von selbst. Das da mal eine Antwort vergessen geht, ist auch selbstverständlich. Ich kann Dir aber versichern, dass Herr Schmidt die Inputs von Mitgliedern in der Regel sehr aufmerksam entgegennimmt und auch bearbeitet.

Übrigens: Ich selbst hatte rund um die IBRA täglich bis zu 200 Mails mit BDPh-Bezug. Da sind einige noch bis heute unbeantwortet.

Was die Idee des QR-Codes angeht, möchte ich als Datenschutzbeauftragter des BDPh nochmals klarstellen; alles ist möglich, einfach ist das aber nicht mehr. Kommunikationsdaten zur Verfügung zu stellen, also E-Mails, Postadressen, etc. ist heute ausserhalb von klaren geschäftlichen Kontakten nicht so einfach. Wichtig ist dabei zu bedenken: Briefmarkenausstellungen - ausser der IBRA - werden nicht vom BDPh organisiert, sondern von lokalen Vereinen. Generell kann man da froh sein, wenn überhaupt Know-How im Umgang mit Softwaresystemen vorhanden ist.

Was nun Dein konkreter Vorschlag mit den QR-Codes angeht, lieferst Du ja selbst eine saubere Begründung, wieso das nicht so sinnvoll ist: Das ist ganz schön viel Arbeit. Einen QR-Code zu erzeugen, ist nicht schwierig, massenhaft - für 30 bis 100 Aussteller - ist das viel Arbeit. Das Aufwand-Nutzen-Verhältnis steht leider nicht sehr gut da.

Wenn man sich nun die Frage stellt, woran es in der organisierten Philatelie fehlt, ist klar: sicher nicht an gut gemeinten Ideen.
 
22028 Am: 09.12.2023 17:55:09 Gelesen: 2168# 48 @  
@ Lars Boettger [#46]

Die Verwaltung der Ausstellerdaten läuft in der Regel weder in Excel noch in Access, sondern in einem DIVA-Programm. Keine Ahnung, wie es da mit einer Schnittstelle aussieht. Die Frage wäre, ob Du es für alle Ausstellungen machen willst =D

Ohne Dir nun zu nahe treten zu wollen, da liegst Du falsch oder vermischt die Dinge.

Die Daten der Aussteller beim BDPh werden unter DIVA verwaltet, die Ausstellung an sich aber, zumindest wenn das Programm von Michael Lenke verwendet wird das auch die Rahmenkärtchen etc. druckt und bei korrekter Dateneingabe auch die Bewertungsbogen, die Urkunden etc, läuft unter ACCESS!
 
Lars Boettger Am: 09.12.2023 18:37:55 Gelesen: 2123# 49 @  
@ 22028 [#48]

die Ausstellung an sich aber, zumindest wenn das Programm von Michael Lenke verwendet wird das auch die Rahmenkärtchen etc. druckt und bei korrekter Dateneingabe auch die Bewertungsbogen, die Urkunden etc., läuft unter ACCESS!

Das ist eine wichtige Einschränkung! Manche Ausstellungsleiter schwärmen von dem Programm, manche verfluchen es bzw. nutzen es nicht (habe ich gehört). Du fängst in der Regel nicht mit dem Programm von Michael an, sondern verwaltest erst einmal alles mit dem, was Dir nahe liegt. Das war für die NAPOSTA MS Word, für den "Journêe du Timbre" Word und Excel. Dazu kam bei letzterer Ausstellung noch etwas Powerpoint.

Beste Grüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 09.12.2023 18:39:04 Gelesen: 2122# 50 @  
@ Lars Boettger [#37]

Ein Artikel in der "Philatelie" über die Finanzierung des Ausstellungswesen wäre dringend angebracht, vielleicht unter dem provokanten Artikel "Wer zahlt den Sekt auf Briefmarkenausstellungen".

Der Verband sollte aber die Fakten auf den Tisch legen. "Die Spesen zahlen immer andere, für den Verband fällt nichts an", ist wenig glaubwürdig.

Keine gute Antwort ist "wir bemühen uns". Jeder kennt die Floskel aus dem Arbeitszeugnis, "er bemühte sich, stets pünktlich an seinem Arbeitsplatz zu sein". Auf gut deutsch, der Beurteilte war fast nie pünktlich.

@ Eric Scherer [#47]

Ein klassisches Kommunikationsproblem, das bei der Email-Flut einmal passieren kann. Es hätte Alfred Schmidt nur 30 Sekunden Zeit gekostet, zu schreiben "Vielen Dank für Ihren Vorschlag. Zur technischen Umsetzung wenden Sie sich bitte an Michael Lenke". Aber in der Hektik einer philatelistischen Veranstaltung fällt schon einmal etwas hinten herunter. Ich kenne das selbst aus meinem Beruf und nehme mir jedes Jahr vor, mich häufiger bei MitarbeiterInnen für Emails zu bedanken.

Vielleicht ist noch ein IBRA-Beleg über, mit dem der BDPh das Malheur mit ein paar netten Worten ausbügeln kann.

@ alle:

Das leidliche Problem des "Verbandsinkasso".

Ich bin in mehreren Vereinen und Arbeitsgemeinschaften Mitglied, und alle haben das Problem mit "Nicht-Zahlern". Für kleine Vereine ist die Teilnahme am SEPA-Lastschriftverfahren einfach zu viel Aufwand. Im übrigen ist niemand verpflichtet, seinen Beitrag einziehen zu lassen. Dann muss der Kassierer Mahnbriefe schreiben, und den Gerichtsvollzieher schickt wohl kein Verein los. Viele Satzungen sehen vor, dass ein Mitglied erst nach Anhörung und Beschluss der Mitgliederversammlung ausgeschlossen werden kann.

Ein besonderer Fall ist der Tod. Viele Satzungen sehen die Beendigung der Mitgliedschaft mit dem Tod vor. Wenn ein Mitglied kurz vor Weihnachten stirbt, wird es mit der Meldung knapp.

Wir können als Ortsverein auch keine "Lebensbescheinigungen" abfragen. Viele Sammelfreunde tauchen auf den Vereinstreffen nie auf. Die Hinterbliebenden haben nach dem Tod viel Arbeit, den Nachlass zu ordnen. Da steht die Abmeldung beim Briefmarkensammlerverein nicht an erster Stelle. Im übrigen wissen die Verwandten häufig gar nicht, wo sie sich hinwenden sollen. Da wird beim Aufräumen eine Ausgabe der "Philatelie" gefunden und die Geschäftstelle angeschrieben, um die Vereinsmitgliedschaft zu kündigen. Warum kann der BDPh nicht den betroffenen Ortsverein anschreiben? So viele Mitglieder sterben zum Glück auch nicht.

Es muss ein fairer Ausgleich zwischen Ortsvereinen und Landesverbänden und dem BDPh gefunden werden. Vielleicht in der Form, dass die Meldefrist Anfang Januar unbedingt einzuhalten ist und Nach(ab)meldungen bis zum 30. April akzeptiert werden, aber mit einem "Verspätungszuschlag" von 10 Euro pro nachgemeldetes Mitglied. Die Ortsvereine wären weiterhin motiviert, die Meldungen pünktlich abzugeben, und für Einzelfälle (!) muss nicht der volle Verbandsbeitrag abgedrückt werden.

50 Beiträge redaktionell verschoben aus dem Thema "Heilbronner Philatelisten Verein: Austritt aus Landesverband Südwest und BDPh!"
 
chris63 Am: 10.12.2023 01:58:01 Gelesen: 1855# 51 @  
@ drmoeller_neuss [#50]

Ein besonderer Fall ist der Tod. Viele Satzungen sehen die Beendigung der Mitgliedschaft mit dem Tod vor. Wenn ein Mitglied kurz vor Weihnachten stirbt, wird es mit der Meldung knapp.

Die Satzung ist hier irrelevant. Der Gesetzgeber hat die Beendigung der Mitgliedschaft mit dem Tod eindeutig bestimmt.

In Vereinen ist der Tod der häufigste Grund für die Beendigung der Mitgliedschaft. Die Mitgliedschaft geht nicht auf die Erben über, die Erben sind auch nicht verpflichtet eine Meldung abzusetzen.

Für das dem Tod folgende Kalenderjahr/Beitragsjahr bestehen keine Verpflichtungen mehr. Warum melden die meisten Erben die Verstorbenen trotzdem ab, erstens moralische Verpflichtung und zweitens erstatten alle (zumindest die ich kenne) Vereine, Versicherungen usw die Beiträge anteilig kurz nach dem Zeitpunkt der Meldung.

Insofern ist der oben geschilderte Fall wohl nur ein bedauerlicher Einzelfall, sofern es um gestorbene und nicht ausgetretene Mitglieder geht. Das Problem liegt in der fragwürdigen Struktur, Ortsvereinsmitglieder zahlen Beiträge an den Verband, sind aber nicht Mitglieder, und das ganze verknüpft mit einem Zwangsabo.

Das Problem ließe sich ganz einfach lösen - Trennung von Beitrag und Zeitschrift. Der an den Verband abzuführende Beitrag wäre dann gering, ließe sich staffeln - Vereine mit bis zu 10/25/50 Mitgliedern usw zahlen x Beitrag.

Meldungen der Ortsvereine an den LV zum 8.1. des Jahres wären nicht nötig, sind auch jetzt nicht nötig, da hilft ein Blick in die Beitragsordnung: LV führen die Beiträge in drei gleichen Raten zum 1.4, 1.7., 1.10 ab, sowie einer Schlussrate (mit Korrekturmeldungen) ab.

Die Beitragsordnung sieht bei Eintritten nach dem 1.7. des Jahres einen hälftigen Beitrag vor, dies logisch verknüpft bei einem Todesfall - hälftige Beitragserstattung bei Todesfall vor dem 1.7, 6 Monate bis zur Schlussrate sollten doch ausreichen um die Meldung zu verarbeiten.
 
nagel.d Am: 10.12.2023 12:20:52 Gelesen: 1693# 52 @  
Von welcher Größe eines Ortsvereins reden wir hier? Ich bin da der Meinung der Ortsverein bekommt eher mit wenn eines seiner Mitglieder verstirbt als der Landes-/Bundesverband oder eine überregionale Arbeitsgemeinschaft. Und da liegt es in der Hand des Verantwortlichen diese Meldung weiterzuleiten. Und wenn ich lese dass es Daten zur Korrekturmeldung gibt warum wird dann hier so ein Wirbel darum gemacht.

Man sollte nicht einfach alles dem Landes- oder Bundesverband in die Schuhe schieben die Verantwortlichen sollten mal überlegen was sie dafür getan haben.
 
Ron Alexander Am: 10.12.2023 17:18:39 Gelesen: 1576# 53 @  
Schönen Sonntag Nachmittag,

Ich bin Mitte des Jahres meinem lokalen Ortsverein beigetreten, mit mir sind wir nun knapp 10 Personen.

Wir haben jetzt begonnen kurze Philatelistische Vorträge zu halten, dass ist dann sehr spannend. Ich selbst habe beispielsweise Vorträge über die Postgeschichte des Heimatdorfes und das Sudetenland gehalten. Wir wollen das jetzt auch weiter ausbauen und interessierten dann die Möglichkeit geben bei diesen Vorträgen teilzunehmen um so dann ggf. Den ein oder anderen interessierten zu gewinnen. Erster Vortrag dazu wird wohl die Postgeschichte der Heimat werden.

Grüße,
Ron
 
Polarpost040 Am: 10.12.2023 18:51:34 Gelesen: 1507# 54 @  
@ nagel.d [#52]

Viele Vereine haben in ihrer Satzung stehen, dass der Jahresbeitrag z.B. erst bis zum 31. März bezahlt werden muss. Erst dann kann der Kassierer anfangen zu mahnen. Das wird er aber nicht immer gleich am 1. April machen, denn als Ehrenamtlicher muss er das mit Beruf und Familie, eigenem Urlaub usw. vereinbaren. Dann dauert es weitere Wochen, bis eine Zahlung kommt oder auch nichts, also keine Zahlung und keine Antwort. Das kann vielfältige Gründe haben, z.B. lange Krankheit, langer Kur- oder Krankenhausaufenthalt, Demenz oder auch Arbeitsüberlastung im Beruf (Hobby steht ganz hintenan und die Verpflichtung zur Beitragszahlung wird übersehen oder verschoben und dann vergessen).

Es folgt dann eine zweite Mahnung und danach vielleicht ein Anruf. Oft klappt es, aber oft auch nicht. Dann hört man z.B., dass das Mitglied per E-Mail gekündigt habe, aber es ist keine Mail beim Vorstand angekommen. Oder man hört von Angehörigen, dass das Mitglied ein Pflegefall geworden ist oder sogar nicht mehr lebt, was bei der üblichen Altersstruktur in Briefmarkenvereinen gar nicht so selten ist.

Sicherlich kann man auch scharf schießen und Mitglieder bei Nichtzahlung sofort aus dem Verein ausschließen oder einen gerichtlichen Mahnbescheid schicken. So kann man Mitglieder, die gerne weiterhin im Verein bleiben wollen, verprellen und regelrecht aus dem Verein treiben. Das wäre eine Situation, welche nicht im Interesse der Vereine und Verbände liegen kann.

Laut Protokoll des LV Norddeutschland zum Landesverbandstag vom 2.4.2023 wurde bekannt gegeben, dass 2022 insgesamt vier Vereine mit zusammen 118 Mitgliedern aus dem Verband ausgetreten sind. Weitere 73 Einzelmitglieder verlor der Verband zum Teil sicherlich durch Tod, aber auch aus anderen Gründen, die mir nicht bekannt sind. Von zuvor (Jahresende 2021) 1129 Mitgliedern waren zum Jahresende 2022 nur noch 938 übrig, was ein Minus von 17 % ist.

Fakt ist doch, dass Vereine, wie der große Heilbronner Verein aus Unzufriedenheit mit den Verbänden aus selbigen austreten. Die oftmals berechtigte Kritik sollten die Verbände sich dringend zu Herzen nehmen, um weitere Austritte zu vermeiden.

Dazu gehört ganz sicher die Frist 8. Januar.

Zitat aus [#52]:

Ich bin da der Meinung der Ortsverein bekommt eher mit wenn eines seiner Mitglieder verstirbt als der Landes-/Bundesverband oder eine überregionale Arbeitsgemeinschaft. Und da liegt es in der Hand des Verantwortlichen diese Meldung weiterzuleiten

Erfahrungsgemäß kommen zu den Tauschtreffen und Mitgliederversammlungen nur ein Bruchteil (10-15 %) und fast immer die gleichen Mitglieder. In einer Kleinstadt bekommt man vielleicht irgendwie noch mit, wenn ein Mitglied verstorben ist. In Großstädten wie Hamburg, Frankfurt oder München sieht das anders aus. Aktiv Todesanzeigen zu durchforsten kann ja wohl nicht ernsthaft vom Verband erwartet werden! Mein Verein hat ca. 100 Mitglieder gleichmäßig in ganz Deutschland und sogar in Europa verteilt. Wie viele Tageszeitungen müsste man hier durchforsten ? Und nicht jeder Verstorbene wird mit einer Todesanzeige bedacht.
 
opti53 Am: 10.12.2023 19:31:03 Gelesen: 1475# 55 @  
Hallo,

nach meiner Erfahrung als Kassenwart eines lokalen Vereins ist es am besten, wenn man eine hohe Abbuchungsquote hat. Dann ist der Aufwand, nicht bezahlten Beiträgen hinterherzulaufen, durchaus tragbar. Mitunter bekommen wir dann bei abgewiesener Abbuchung mit, dass ein Mitglied verstorben ist (oder es wurde nur das Konto geändert). Aber auch das kommt bei uns nicht häufig vor.

Eine weitere Möglichkeit ist unser Vereinsblatt, das quartalsweise erscheint. Manche Mitglieder bekommen es per eMail, andere per Brief. Wenn dann ein Brief nicht zugestellt werden kann oder die eMail-Adresse nicht mehr existiert, wird es auch da Zeit, mal nachzufragen.

Da der BDPh die Philatelie per Post verschickt besteht auch die Möglichkeit, auf unzustellbare Sendungen hingewiesen zu werden.

Am besten wäre aber ein aktives Vereinsleben, bei dem man seine Mitglieder (oder wenigstens einige von ihnen) kennt. Wir sehen bei den Vereinsabenden auch nur etwa 10 % der Mitglieder regelmäßig. Aber bei 90-Jährigen haben wir auch dafür Verständnis, wenn sie nicht mehr kommen können.

Und wenn jemand von den Direktzahlern mal die Überweisung vergessen hatte, konnten wir uns im Folgejahr auf eine Nachzahlung einigen. Soviel finanziellen Puffer sollte man schon haben, dass man dadurch nicht gleich Pleite geht.

Viele Grüße

Thomas
 
Lars Boettger Am: 10.12.2023 20:26:19 Gelesen: 1438# 56 @  
@ opti53 [#55]

Manche Mitglieder bekommen es per eMail, andere per Brief. Wenn dann ein Brief nicht zugestellt werden kann oder die eMail-Adresse nicht mehr existiert, wird es auch da Zeit, mal nachzufragen.

Hallo Thomas,

wir haben zwar kein Vereinsblatt, aber wir informieren regelmäßig alle Mitglieder per Brief über Veranstaltungen des Vereines. Das, in Zusammenhang mit einem Abbuchungsauftrag und einem gut gefüllten Bankkonto, führt dazu, dass wir uns über die seit Jahrzehnten bekannten Meldedaten keine Gedanken machen müssen. Es ist immer traurig, wenn ein Vereinsmitglied stirbt. Aber in der Regel bekommen wir es zeitnah mit.

Beste Grüsse!

Lars
 
nagel.d Am: 10.12.2023 20:54:46 Gelesen: 1415# 57 @  
@ Polarpost040 [#54]

In meiner Aussage habe ich bewußt geschreiben OV (Ortsvereine) bekommen es ehr mit, da die Mitglieder meist aus dem Ort kommen und ich unterstelle einmal, daß selbst der Ortsverein in Hamburg, Frankfurt oder Berlin soetwas auch mitbekommen, da diese auch dort auf örtlich regionaler Basis arbeiten oder will man hier einem weismachen, daß es in den Großstädten nur einen Ortsverein gibt? Ich bezweifel und verneine das mal.

Und in [#51] wurden auch sogenannte Zahlungs- und Meldefristen genannt. Daraus ergibt sich für mich daß Austritte zum Jahresende unter die Meldefrist 8.1. fallen und zum 1.10 die korrigierte Meldefrist abläuft, da dann die Beiträge für das Folgejahr berechnet und festgesetzt werden.

Das einzige was ich sehe ist, dass der Ortsverein mal mit Beiträgen in Vorkasse treten muss.
 
chris63 Am: 10.12.2023 21:53:14 Gelesen: 1387# 58 @  
@ nagel.d [#57]

Präzisierung, wir hatten nur ein Beispiel mit der Meldefrist für Ortsvereine an den LV Südwest bis 8.1. des Jahres.

Wie andere Landesverbände die Meldefristen für ihre Ortsvereine regeln ist mir unbekannt.

Die Raten in gleicher Höhe zum 1.4, 1.7, 1.10 des Jahres beziehen sich auf die Zahlungen der Landesverbände an den BDPH.

Ende des Jahres werden die ersten 3 Raten in gleicher Höhe für das folgende Jahr geschätzt und festgelegt. Mit der Schlussrate werden dann die Unterschiede zwischen Schätzung am Ende des Vorjahres und dem Istbestand des laufenden Jahres ausgeglichen.

Es ging nur darum aufzuzeigen, das keine Notwendigkeit für eine Meldung mit der genauen Mitgliederanzahl zum 8.1. des Jahres besteht.

Und, sofern das Beispiel wahr ist, wie Gegeneinander statt Miteinander gepflegt wird.

Nachtrag: Satzung LV Bayern § 6.1
Die Mitgliedsvereine des LV (Bayern) zahlen einen Jahresbeitrag, berechnet entsprechend der Zahl ihrer Vereinsmitglieder am 30.11
 
nagel.d Am: 11.12.2023 10:17:16 Gelesen: 1178# 59 @  
@ chris63 [#58]

Nachtrag: Satzung LV Bayern § 6.1

Die Mitgliedsvereine des LV (Bayern) zahlen einen Jahresbeitrag, berechnet entsprechend der Zahl ihrer Vereinsmitglieder am 30.11

Wenn diese Passage stimmt, bezieht sich dies auf das zurückliegende Jahr, für das kommende Jahr kann ich zum 30.11. des Vorjahres ja keine Zahlungen vornehmen, da ich ja die Zahlen der Mitglieder des kommenden Jahres erst am 1.1. des neuen Jahres melden kann (Austrittsfrist zum 31.12. bei Vereinsjahr = Kalenderjahr bzw. Kündigungsfrist 3 Monate vor Ende des Vereinsjahr).
 
drmoeller_neuss Am: 11.12.2023 11:04:25 Gelesen: 1142# 60 @  
kopiert aus dem Thema "Thema: Heilbronner Philatelisten Verein: Austritt aus Landesverband Südwest und BDPh!", da es auch bei anderen Ortsvereinen Austrittgedanken anfeuert.

****************************************************************************************************************************

@ alle mitlesenden Landesverbandsfunktionäre (hallo Lars B.):

Könnte man nicht eine einfache Regelung für alle Zahlungen an Verbände einführen:

Auf Antrag und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erstattet der Landesverband dem Mitglieds(Ort-)verein bereits gezahlte Verbandsbeiträge für das laufende Jahr zurück, wenn die dem Verein geschuldeten, entsprechenden Mitgliedsbeträge uneinbringlich sind, zum Beispiel bei Tod des Mitgliedes oder nach einer erfolglosen schriftlichen Mahnung mit Fristsetzung.


Es gibt genügend Ortsvereine, die sitzen auf einem fünfstelligen Vermögen. Da ist die Übertragung von vielleicht 40 Euro von einem Geldsammelverein namens Landesverband mit einem sechsstelligen Vermögen auf einen anderen Geldsammelverein eher ein akademisches Problem.

Es gibt aber auch Vereine, die nicht auf Rosen gebettet sind. Den würde eine solche Kulanzregelung helfen. Ausserdem sehe ich hier ein psychologisches Problem, das sich die Ortsvereine als Inkasso missbraucht sehen. Die meisten Kassenwarte werden in der Praxis viel zu bequem sein, um beim Landesverband ein paar Euros anzufordern.
 
Richard Am: 11.12.2023 11:34:14 Gelesen: 1114# 61 @  
@ drmoeller_neuss [#60]

[i]erstattet der Landesverband dem Mitglieds(Ort-)verein bereits gezahlte Verbandsbeiträge für das laufende Jahr zurück, wenn die dem Verein geschuldeten, entsprechenden Mitgliedsbeträge uneinbringlich sind, zum Beispiel bei Tod des Mitgliedes oder nach einer erfolglosen schriftlichen Mahnung mit Fristsetzung.{/i]

Bedeutet: Wenn endlich am 5.12. die schriftlichen Mahnungen mit Fristsetzung verschickt wurden, wird bei Nichtzahlung kurz vor Jahresende der Beitrag vom Landesverband (und damit auch Bundesverband) zurückerstattet, obwohl sämtliche Leistungen, wie Mitgliederzeitschrift, bereits erbracht wurden.

Und da kurz vor Jahresende der Schatzmeister des Landesverbandes gerade Skiferien macht, geht die Rückzahlung erst im Januar raus ? Da sind die Kassenprüfer, wenn sie genau sind, viel zu tun.

Das heisst aber auch

Vermutlich müsste per HV-Beschluss die Satzung bei allen Landesverbänden und beim BDPh geändert werden. Das dauert dann insgesamt 2 bis 3 Jahre.

Du kannst ja den Antrag bei der nächsten HV Deines Landesverbandes stellen oder stellen lassen.

Eine schöne Woche allen, Richard
 
chris63 Am: 11.12.2023 11:36:00 Gelesen: 1111# 62 @  
@ nagel.d [#59]

Die im Netz verfügbare Satzung schreibt nur 30.11. ohne Bezug zu einem Jahr, ob dies im Orginal auch so ist habe ich nicht geprüft.

Die weiteren Paragraphen versuchen die Beitragspflichten zu präzisieren.

Wenn ich die Satzung interpretieren müsste, würde ich davon ausgehen die Beitragszahlung an den LV erfolgt bis zum 31.3 oder mit Nachfrist zum 30.4 auf Basis der Mitgliedszahlen zum 30.11 des Vorjahres, weiter dann eine Zahlung am 30.11. des laufenden Jahres und zwar für nachgemeldeten Mitglieder (Eintritte während des Jahres vor 1.7., bzw. nach 30.6 hälftiger Beitrag).

Nach Verlust von 60 % der Mitglieder in den letzten Jahren das Verfahren für Neueintritte explizit zu beschreiben - sportlich.

Um auf die Überschrift des Themas einzugehen, als Vereinsvorsitzender würde ich auf eine Beitragsordnung meines LV drängen, die

- in sich eindeutig und widerspruchsfrei ist

- praktikabel ist und für eine faire Lastenverteilung bietet

- nicht Bestandteil der Satzung ist (sonst ständige Satzungsänderung), z.B. BDPH näheres regelt die Beitragsordnung

- die Regeln für Beschlüsse über die Beitragsordnung in der Satzung bestimmen
 
drmoeller_neuss Am: 11.12.2023 12:12:03 Gelesen: 1078# 63 @  
@ Richard [#61]

Warum denkt Ihr alle so kompliziert? Ich schlage eine Kulanzregelung vor, über die im Einzelfall der Vorstand des Landesverbandes entscheiden kann. Dafür muss man nicht die Satzung ändern, da die Beitragspflicht im Grundsatz bestehen bleibt.

Vielleicht sollte man das so juristisch wasserdicht verpacken:

"Zuschuss für durch Beitragsausfälle betroffene Ortsvereine:

Auf Antrag gewährt der Landesverband dem Mitglieds(Ort-)verein einen Zuschuss in Höhe von xx EUR für uneinbringliche Mitgliedsbeträge, zum Beispiel bei Tod des Mitgliedes oder wenn eine schriftliche Mahnung mit Fristsetzung erfolglos bleibt. Voraussetzung für den Zuschuss ist, dass die die Beitragsausfälle betreffenden Mitglieder beim Landesverband gemeldet sind."


Dass der Zuschuss xx genau den abzuführenden Beiträgen an den Landes- und Bundesverband entspricht, ist eben Zufall.

Im übrigen gehe ich davon aus, dass diese Regelung gar nicht gross in Anspruch genommen wird. Es geht um das psychologische Moment; der Schatzmeister des Ortsvereines ärgert sich über den unnachgiebigen Landesverband und setzt alle Hebel in Bewegung, damit der Ortsverein aus dem Landesverband austritt.
 
nagel.d Am: 11.12.2023 13:12:50 Gelesen: 1033# 64 @  
@ chris63 [#62]

Mit diesen Ausführungen hast du recht. In der Satzung können zwar Termine geregelt sein, die dann näher in der Beitragsordnung spezifiziert sind. Die Daten belaufen sich immer auf das laufende und nicht auf das zukünftige Geschäftsjahr (Kalenderjahr).
 
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