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Thema: Hat der BDPh nur ein Imageproblem ?
Helma Janssen Am: 25.07.2019 15:47:10 Gelesen: 12454# 1 @  
Neue Satzung des BDPh wieder nur in männlicher Form!

In dem Editorial der philatelie vom Juli 2019 beklagt Vizepräsident Billion – zurecht - das schlechte Image des Briefmarkensammelns in der Öffentlichkeit. Dabei zitiert er den Satz: „Ist das nicht nur ein Hobby für ältere Männer?“ Er verweist drauf, dass sich die Vereine und Sammler*innen positiver in der Öffentlichkeit verkaufen müssen. Das ist sicher richtig. Aber handelt es sich hier wirklich nur um ein Imageproblem? Genügt wirklich nur eine positive Darstellung in der Öffentlichkeit oder ist das Problem in manchen Details nicht tiefgründiger?

Da wird der Hauptversammlung in Bensheim eine überarbeitete Satzung zur Abstimmung vorgelegt. Die komplette Satzung ist nur in männlicher Form abgefasst. So können, nur als Beispiel, die Delegierten auch künftig keine Präsidentin oder eine Rechnungsprüferin wählen. Frauen sind laut Satzung nicht vorgesehen. Wie ist so etwas in unserer heutigen Zeit noch möglich?

Wie sollen die Sammler*innen denn Frauen für das Briefmarkensammeln und für die organisierte Philatelie gewinnen, wenn sie gar nicht vorgesehen sind? Und wie sollen gar jüngere Mitglieder geworben werden? Die lachen sich doch kaputt, wenn sie diese antiquierte Satzung lesen.

Sammlerinnen sind immer noch in der absoluten Minderheit im Bund Deutscher Philatelisten. Natürlich gibt es sie in einigen Vereinen, aber auch dort nur in der Minderheit. Und es gibt auch engagierte Sammlerinnen, die in Vorständen aktiv sind oder gar einen Verein leiten. Wie der Verein der Briefmarkenfreunde Soest, der von Hannelore Oeleker über viele Jahre erfolgreich geführt wurde und jetzt mit Brigitte Mühlhaus wieder eine Frau an der Spitze hat. Aber das sind immer noch Ausnahmen. Die wenigen engagierten Sammlerinnen dienen den Männern aber immer gerne als Feigenblatt und werde als Argument angeführt, das doch alles bestens sei.

Aber so lange es kein Umdenken bei den Sammler*innen und in den Vorstandsetagen des Bundes Deutscher Philatelisten gibt, so lange wird das Hobby Briefmarken sammeln weiter ein „Hobby für ältere Männer“ bleiben. Und da hilft auch keine Imageoffensive.

Wir sind gendermäßig bereits beim dritten Geschlecht angekommen – Der Bund Deutscher Philatelisten ist leider immer noch beim Ersten stehen geblieben!

Frau und Philatelie
Christine Hennings-Kuhlmann,
Helma Janssen
 
alemannia Am: 25.07.2019 16:28:29 Gelesen: 12427# 2 @  
@ Helma Janssen [#1]

Hallo zusammen,
hallo Frau Hennings-Kuhlmann,
hallo Frau Janssen,

Ihnen dürfte der Text des Entwurfes der überarbeiteten Satzung über die in Bensheim abgestimmt werden soll sicherlich seit einiger Zeit bekannt sein. Davon gehe ich zumindest aus.

Somit vermute ich, dass Sie einen Antrag auf eine textlich gendermäßige Änderung der BDPh-Satzung in Bensheim fristgemäß gestellt haben.

Ist das so richtig?

Gruß

Guntram
 
Detlev0405 Am: 25.07.2019 17:41:36 Gelesen: 12364# 3 @  
@ alemannia [#2]

Hallo Guntram,

selbst wenn die Sammlerinnen keinen derartigen Änderungsantrag gestellt haben, ändert das nichts an der Tatsache, das die im Jahre 2019 erarbeitete Satzung sich nur an männliche Sammler richtet und verstößt damit gegen geltendes Recht. Oder ist in Bensheim das AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) noch nicht in Schriftform vorliegend ? Findet man auch im Notfall im Internet.

Schlimm ist, das man heutzutage noch darüber debattieren muss.

Gruß
Detlev
 
alemannia Am: 25.07.2019 17:56:32 Gelesen: 12345# 4 @  
@ Detlev0405 [#3]

Hallo Detlev,

das stimmt und ist mir auch bekannt.

Aber wie ändert man nun die Satzung bzw. den Antrag auf Satzungsänderung konkret?

Gruß

Guntram
 
olli0816 Am: 25.07.2019 17:59:43 Gelesen: 12342# 5 @  
Hallo die Damen,

natürlich wäre es wünschenswert, wenn so eine Satzung alles - auch das dritte Geschlecht - berücksichtigt. Obwohl diese Sternchen, die verwendet werden, nicht mein Ding sind.

Allerdings habe ich die Befürchtung, dass eine gendergerechte Satzung nicht die Probleme lösen wird, die der BdPh und die Verbände/Vereine haben. Fakt ist, dass die meisten Mitglieder ggw. Männer sind und entweder wegsterben oder diese Art Philatelie verlassen. Ich bin ja auch nicht im BdPh oder Verein, obwohl ein recht fortgeschrittener Sammler und sicher mit 53 Jahren weit weg von der Jugend. Man merkt der ganzen Sache an, dass man wie 1950 weitermachen möchte und diese Satzung spiegelt nur das wider, inklusive der richtig angesprochenen Tatsache, dass außer Männer wohl niemand angesprochen werden soll. Auch hier meine Frage: Ist denn schon ein Antrag gestellt worden oder wenn nicht geplant dieses zu korrigieren? Das fände ich sinnvoll, da mit Sicherheit die Mehrheit ohne großem Nachdenken zustimmen wird.

Man sollte auch berücksichtigen, dass das Thema BdPh ganz gerne gelesen wird, aber inzwischen auch nicht mehr sonderlich viel dazu kommentiert wird. Richard hatte vor kurzem eine ganze Suada mit den Gedanken des BdPhs hier eingestellt, wo ich zugegebenerweise es auch nicht geschafft habe, bis zum Ende zu kommen. Darunter genau null Kommentare. Das heißt, das Interesse an solchen Themen lässt stark nach oder es ist bei einigen Leuten durch das Unvermögen, sich zu modernisieren wohl entweder ein Unwille da zu diskutieren oder es ist wohl egal. Das wäre in meinen Augen der richtige Punkt hinzuschauen, weil hier der Schlüssel für den Untergang der organisierten Philatelie liegen wird.

Ich hoffe, ich war nicht zu negativ.

Viele Grüße
Oliver
 
22028 Am: 25.07.2019 18:01:12 Gelesen: 12338# 6 @  
Wir sollten die Kirche da im Dorf lassen, auch wenn ich für die die weiblichen und Transgenter Geschlechter da Verständnis habe. Ein Satz am Anfang genügt mit dem Hinweis dass mit Sammler ALLE Geschlechter gemeint sind.

Die Fakten an sich sind wichtig, sicher nicht die Geschlechter, m.M. nach zumindest.

Die ältere Dame aus Berlin hatte vor Gericht auch verloren als sie ihre Sparkasse verklagte da sie von der als "Kunde" angeschrieben wurde und mit solchen (in meinen Augen) Nebensächlichkeiten die Gerichte beschäftigt.
 
Fridolino Am: 25.07.2019 18:02:24 Gelesen: 12335# 7 @  
@ Detlev0405 [#3]

Neugierige Frage: Gegen welchen Paragraphen des genannten Gesetzes soll denn der Entwurf verstoßen?
 
22028 Am: 25.07.2019 18:03:32 Gelesen: 12331# 8 @  
Eric Scherer Am: 25.07.2019 18:12:17 Gelesen: 12325# 9 @  
Hallo zusammen,

ich denke, der viele Philatelisten und auch viele der Forumschreiber hier leben noch immer in der Vergangenheit. Der Hinweis von Helma ist völlig richtig. Ich glaube, es war 1995 als mein damaliger Arbeitgeber uns in der Abfassung von "geschlechtsneutralen" Texten geschult hat. Das war deutlich einfacher als erwartet und wir sind dabei völlig ohne "*" oder /IN ausgekommen. Man kann also getrost sagen: das kann man von einer neuen Satzung im Jahr 2019 einfach erwarten.

Gleiches gilt für die durchaus nicht ganz durchdachte Aussage von Herrn Billion. Aus meiner leider nicht statistisch untermauerbaren Sicht hat die Philatelie per se kein Imageproblem. Das lässt sich allein an der Anzahl der Auktionshäuser, Auktionen, und der dabei erzielten Umsätze ablesen. Die Philatelie lebt - es ist einfach so, dass sich "die gelebte Philatelie" verändert hat und sich weiter verändern wird. Ein gutes Beispiel ist dabei die von Herrn Billion verantwortete Briefmarkenbörse in Sindelfingen. Im Kern ist und war Sindelfingen eine Verkaufsmesse. Die Verkaufsfläche ist über Jahre immer kleiner geworden. Ein Effekt, den man auch seit vielen Jahren im sog. "stationären Handel" beobachten kann. Dabei ist klar: ein mittlerweile deutlicher Teil dieses stationären Handels hat sich ins Internet verschoben. Im Bereich des stationären Handels begegnet man diesem Problem durchaus mit Erfolg mit Ansätzen, gleichzeitig im Internet und auf der Fläche präsent zu sein. Ein kurzer Blick auf die Webpräsenz der Briefmarkenbörse Sindelfingen macht jedoch klar, wo das Problem liegt. Diese Situation lässt sich durchaus auf den BDPh übertragen. Die Zukunft ist digital - ob man es will oder nicht. Ist der BDPh "Digital Ready"? Bestenfalls im Ansatz.
 
DL8AAM Am: 25.07.2019 19:39:57 Gelesen: 12279# 10 @  
Nein, das ist so falsch. Wir hatten das Spielchen auch, als unser Sportverein in den Sportbund (DOSB) aufgenommen werden sollte. Da wurden die Satzung auf genau so etwas abgeklopft.

Man muss nur in einem Passus explizit schreiben, dass der Verein, die Mitgliedschaft, für Personen jeglichen Geschlechts offen ist und keiner auf Grund seines Geschlechts benachteiligt werden darf. Punkt! Das reicht satzungsrechtlich vollkommen aus und man muss keine grausame Sprachvergewaltigung mit künstlich-politischen Neuschöpfungen, wie xxxInnen oder xxx*innen konstruieren. Wir brauchen auch keine Sprachapartheid. Oder gar eine Satzungsänderung. Es hiess sogar ausdrücklich, wenn man geschlechterspezifische Regeln treffen muss, dann heisst das zur Präzisoerung "der männliche Sportler". Ansonsten nimmt man, wenn man nur weibliche Sportler bezeichnen will (wie in Wettkampfklassen) "Sportlerinnen", wenn die Gruppe aber gemischtgeschlechtlich ist (d.h. "offene Klasse"), heisst es im neutralen Plural allgemein immer "die Sportler". "Der Sportler, die Sportlerin, die Sportler". Sprache ist so einfach, wenn sich da keine "interessierten (aber gesellschaftlich irrelvanten) Kreise" sich einmischen.

Wenn ich das Wort "Sammler" (Plural) höre, stelle ich mir zumindest auch keine Gruppe von Männer vor, sondern männliche, so wie auch "weibliche Sammler" gemeinsam. Und die gelebte Sprache bildet immer nur eine Gedanken-Vorstellung ab, keine politischen Vorgaben.

Alleine sich hierüber Mikrogedanken zu machen, ist absolut fehlgeleitete Energie, man sollte sich im Verband, besser den wirklichen Sach-Herausforderungen widmen, als kurzlebigen Medien-Hypes hinterherzulaufen.

Mit philatelistisch*innen Grüßen
Thomas
 
22028 Am: 25.07.2019 20:37:41 Gelesen: 12232# 11 @  
@ DL8AAM [#10]

Volle Zustimmung!
 
Baber Am: 25.07.2019 21:18:10 Gelesen: 12199# 12 @  
@ DL8AAM [#10]

Ebenfalls volle Zustimmung.

Ich glaube, wir sollten die Gender-Diskussion aus diesem Forum herauslassen und uns auf philatelistische Themen konzentrieren.

Gruß
Bernd
 
10Parale Am: 25.07.2019 21:50:15 Gelesen: 12166# 13 @  
@ Helma Janssen [#1]

Aber so lange es kein Umdenken bei den Sammler*innen und in den Vorstandsetagen des Bundes Deutscher Philatelisten gibt, so lange wird das Hobby Briefmarken sammeln weiter ein „Hobby für ältere Männer“ bleiben. Und da hilft auch keine Imageoffensive.

Ich bin jetzt 57 Jahre alt, berufstätig, vielleicht gerade in der Mid-Life-Crisis und sinniere über die Geschlechterverteilung in der organisierten Philatelie. Also pflege ich mein Hobby als "älterer Mann".

Gerne würde ich dir mal meine Briefmarkensammlung zeigen. Wer kennt nicht diesen verstaubten Satz aus der Mottenkiste des längst überwundenen Patriarchats. Die Zeiten haben sich geändert. Heute tragen ja manche Zeitgenossen beiderlei Geschlechts schon ihr Album mit auf der Haut spazieren, doch bei den vielen Tausend Tattoos, die man jetzt bei sommerlichen Temperaturen auf den Rothäuten sehen kann, habe ich noch nie eine Briefmarke gesehen.

Stellen Sie sich einmal vor, eine wunderhübsche Frau mit einem Tattoo der Blauen Mauritius auf dem rechten Schulterblatt. Oder ein männlicher Waschbrettbauch mit einem blauen Merkur.

Was will ich damit sagen? Auch Frauen könnten die überwiegende Sammlerschaft mit ihrer Kreativität bereichern. Ich finde die Idee erfrischend, sich mal in einem Fitness-Studio zu treffen, um nach getanem Fitnesstraining mal einen Vortrag über das Motiv "Pferd" in der Philatelie zu sinnieren oder anstatt in einer Bierstube sich mal bei einer Kleiderbörse treffen oder in der Sportabteilung bei Karstadt während der Ladies Night.

Nun gut, ich habe es immerhin schon geschafft, junge wie ältere Frauen in meinem Bekanntenkreis von der Schönheit und der Ästhetik des Hobbies zu überzeugen.
Die einzige Frau, bei der ich es niemals schaffen werde, sie zu überzeugen, ist meine Ehefrau.

Spaß oder Ernst bei Seite, die Frauen, die im BDPh organisiert sind, sollten Verantwortung übernehmen und ändern, was sie ändern können.

Liebe Grüße

10Parale
 
Erdinger Am: 25.07.2019 22:19:24 Gelesen: 12139# 14 @  
Werte Frau Janssen,

Sie waren jahrelang Beisitzerin im Vorstand des BDPh und Ressortleiterin „Jugend, Familie, Bildung“. Nicht erst seit heute wird über Satzungsfragen im Verband diskutiert. Haben Sie das Thema auch damals – in verantwortlicher Stellung – angesprochen oder dafür geworben?

Wenn ja, dann alle Achtung. Wenn nein, würde ich vorschlagen, sich auf jene Aktivitätsfelder im Bereich der organisierten Philatelie zu konzentrieren, die wirklich aussichtsreich sind. Zum Beispiel mit Initiativen wie "Frau und Philatelie" weiter daran arbeiten, mehr Frauen in die Philatelie zu lotsen. Gespräche im Rahmen von Veranstaltungen und Werbeschauen bringen auf Dauer sicher mehr als Satzungslyrik. So, wie sich Ihr Vorschlag gerade präsentiert, klingt er mehr nach „Ich hätte da bitte gern ein Problem“ …

Übrigens: Der Trend geht von Genderdiskussionen weg. Also wenn Sie mich fragen: Ich finde, wir sollten unbedingt den Klimaschutz in der BDPh-Satzung verankern. Keine Zöpfe abschneiden, sondern neue flechten. Greta rulez!

Hinweis für Zartbesaitete: Bitte nicht mehr weiterlesen, Zynismusalarm!

Wenn die Titanic heute untergehen würde (und es nicht schon 1912 getan hätte), dann würde

• das Prinzip „Frauen und Kinder zuerst in die Rettungsboote“ sofort Diskussionsbedarf auslösen, weil das den Gleichbehandlungsgrundsätzen widerspräche, Einzelfallprüfungen nötig wären und sich Geschlechtslose diskriminiert fühlen könnten,

• die Kapelle nicht einfach „Nearer, My God, to Thee“ anstimmen, weil das ausschließliche Spielen eines christlichen Chorals die Rechte von Moslems, Buddhisten und Animisten auf freie Religionsausübung beschneiden könnte und Atheisten einer unnötigen Zumutung aussetzt.

Am Endergebnis, dem Untergang, würde das zwar nichts ändern, aber wir hätten wenigstens bis zum letzten Atemzug ums Grundsätzliche gerungen.

Noch ein Nachklapp:

Treffen sich zwei Sozialpädagogen am Münchner Hauptbahnhof. Sagt der eine: „Weißt du, wo die Bayerstraße ist?“ Sagt der andere: „Nee du, aber wir können drüber diskutieren.“

Und jetzt am besten ab in den Orkus mit diesem Thread ...
 
rosteins69 Am: 26.07.2019 01:07:18 Gelesen: 12086# 15 @  
Aber so lange es kein Umdenken bei den Sammler*innen und in den Vorstandsetagen des Bundes Deutscher Philatelisten gibt, so lange wird das Hobby Briefmarken sammeln weiter ein „Hobby für ältere Männer“ bleiben.

Ich denke, dass die Satzung des BDPh da vollkommen überbewertet wird. In der Praxis ist sie absolut bedeutungslos. Oder kennt jemand hier IRGENDEINEN Menschen, der das Briefmarkensammeln nach dem Lesen der BDPh-Satzung begonnen hat?
 
bedaposablu Am: 26.07.2019 09:40:48 Gelesen: 11987# 16 @  
Es gibt doch wohl wichtigere Themen z.B. Nachwuchsförderung, Mitgliederschwund, Ausgabenpolitik etc.

Was nutzt es, wenn wir uns mit dem "...In" beschäftigen und zum Schluß ist keiner mehr da! Die Zeit ist sinnvoller zu nutzen, sonst ist der letzte Sammler weg und keiner hat es gemerkt!

Selbst der Klimaschutz ist wichtiger als so eine Diskussion!

Vielleicht tritt irgendwann Frau Janssen auch für eine Frauenquote bei Steuersündern(innen) ein, Welch eine Bedeutung für die Gesellschaft! Der BDPH hat mehr ein Nachwuchsproblem als ein Imageproblem.
 
Zackensonne Am: 26.07.2019 13:13:42 Gelesen: 11895# 17 @  
Es fällt mir ein wenig schwer an dieser Stelle irgend etwas zu sagen. Vielleicht zunächst nur eins: Der Großteil der obigen Kommentare trifft mich als nichtbinäre Person ins Mark. Ich wage gar nicht zu formulieren woran mich einige diese Kommentare erinnern. Wenn ich sie in meinem (Queer)Feministischen Umfeld vorlegen würde gäbe es vermutlich einfach nur ein gewaltiges Gelächter. Sie sind so weit weg von der gelebten Realität von Menschen die sensibel mit Geschlechterfragen umgehen, dass kein Protest Sinn machen würde.

Die Bedeutung vieler Ansichten hier hat ausserhalb rechter Parteien hoffentlich bald keine gesellschaftliche Relevanz mehr. Vielleicht ist der BDPh ja ein Ort wo sie sich in einigen Winkeln ein wenig länger halten. Der Feminismus ist derzeit (eher: seit gut 20 Jahren) in Phase drei, Phase vier ist schon am Start.

Aktuelle Debatten drehen sich um Sexpositivität, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Polyamorie, selbstbestimmte Sexarbeit, Transitentität, sexualisierte Gewalt als strukturelles Problem und neue Formen von (sexuellem) Konsens. Es gibt innerhalb des Feminismus heftige Auseinandersetzungen zwischen radikalfeministischen Ansätzen (in der Regel Positionen der 70er Jahre) und neuen, andere Privilegien betonenden intersektionalen Ansätzen.

Politik und Gesetzgebung hinkt diesen Perspektiven und Diskussionen oft Jahrzehnte hinterher. Der BDPh ist auf den ersten Blick noch nicht mal 1968 angekommen. Das Bild des BDPh würde ich spontan entweder Ende des 19. Jahrhunderts oder in den späten 1950er Jahren verorten. Ich und viele andere Menschen halten den Diskurs um Geschlechterfragen als einen international zentralen Diskurs unserer Zeit. Wer sieht das noch anders? Wer sollte in so einen Verein eintreten? Wer akzeptiert so ein Bild? Manchmal hilft es auch als ersten Schritt sich einzugestehen dass man das Privileg hatte sich nicht dafür interessieren zu müssen. Kann man aber ändern.
 
Erdinger Am: 26.07.2019 14:51:25 Gelesen: 11832# 18 @  
@ Zackensonne [#17]

Bist du in der Philatelie unterwegs, weil sie dich aus Gendergründen anspricht oder weil sie ein Hobby ist?

Mir persönlich ist es absolut gleich, wo du dich als Mensch verortest. Ob hetero, queer oder * spielt für mich keine Rolle. Meinetwegen könntest du von Planet Claire kommen. Das würde an meinem Respekt vor dir als Person grundsätzlich nichts ändern. Mir ist es auch wurscht, ob jemand ein Kopftuch, eine Kippa, einen Turban oder ein Nudelsieb auf dem Kopf trägt – solange das Gesicht mir signalisiert: Wir können immer und überall reden.

Keine Gemeinschaft kann jede ihrer Einzelgruppen positiv-rechtlich so bedienen, dass sie sich voll respektiert fühlt. Man kann es versuchen, dann zerfasert Gemeinschaft halt zu einem Netz aus individuellen Befindlichkeiten.
Mensch sollte – selbst bei ganz spezieller Selbstwahrnehmung – trotzdem persönlich immer noch Prioritäten setzen können, was eine Gemeinschaft regeln muss und wo sich etwas selbst regeln kann.

Um es einmal auf ein ganz ordinäres politisches Niveau herunterzubrechen:
Was hilft es einer nichtbinären Person, wenn verstärkt geschlechtsneutrale Toiletten im Stadtbild auftauchen, aber um die Burg keine Wohnung zu bekommen ist, in die * einziehen könnte?

Auch queere Freunde von mir ärgern sich darüber, dass der öffentliche Nahverkehr am Rand des Zusammenbruchs steht.

Selbst ein Ausweis über eine schwere Mobilitätseinschränkung berechtigt eine Frau nicht automatisch zum Parken auf einer für Menschen mit Einschränkungen vorgesehenen Stellfläche, so unglaublich das klingt.

Ich persönlich (bin halt mal Hetero) ärgere mich über die wachsende Roheit im Straßenverkehr und vieles andere.

Wenn du vor solchen alltäglichen Problemen stehst, spielt deine ganz persönliche Genderorientierung keine Rolle mehr.

Ein Gemeinwesen sollte primär zentrale Probleme lösen, die alle angehen und sich nicht in kleinteiliger Schaufensterpolitik ergehen, die scheinbar auf jeden eingeht, aber niemandem wirklich weiterhilft.

Löst es die grundlegenden Probleme nicht, wird es irgendwann von den radikalen Rändern her an- oder aufgefressen.

Und wie du schon andeutest: Die gelebte Wirklichkeit ist eigentlich schon weiter.

Der öffentliche Diskurs ist da. Die Informationsmöglichkeiten sind da. Beides im Gegensatz zu früher.

Das spielt für mich eine größere Rolle als die genderneutrale Formulierung einer Satzung für ein sehr spezialisiertes Gebiet wie die Philatelie, das Minderheitenstatus besitzt.

Deshalb schießt es in meinen Augen auch über das Ziel hinaus, eine überaus persönliche Wahrnehmung wie Geschlechtlichkeit hier einbringen zu wollen.

Sich mit Philatelie beschäftigen zu dürfen, ist ein Geschenk. Eine Ideologie sollte man daraus nicht machen.

Viele Grüße aus Erding!
 
umdhlebe Am: 26.07.2019 15:46:01 Gelesen: 11793# 19 @  
Mir fällt vor allen Dingen auf, dass diese Debatte verläuft wie jede andere Reformdebatte im BDPh auch.

Auf jeden Reformvorschlag stürzt sich eine wildgewordene Meute und zerfleddert ihn bis zur Unkenntlichkeit, attackiert die Personen statt die sachlichen Fragen zu klären, und ufert die Diskussion auf unzählige Nebenkriegsschauplätze aus.
 
Zackensonne Am: 26.07.2019 15:48:08 Gelesen: 11789# 20 @  
Ich sammle Briefmarken (und bin sogar im BDPh) OBWOHL ich nichtbinär bin. Das ist für mich zumindest nicht selbstverständlich. Mir gelingt das nur mit Humor. Ich bin nicht sicher, ob Dir klar ist, wie sehr eine "Genderorientierung" (eventuell meinst Du geschlechtliche Identität) im Alltag Bedeutung haben kann.

Siehst Du das Statement von Helma als Versuch, den BDPh von radikalen Rändern anzufressen? Wie sieht diese zerfaserte Gemeinschaft aus? Männer und ein zerfaserter Rest? Macht mich meine geschlechtliche Identität für den BDPh radikal? Sorry, ich klinke mich da aus. Wie gesagt, mir hilft da nur Humor.
 
Helma Janssen Am: 28.07.2019 13:51:43 Gelesen: 11478# 21 @  
Wenn wir diese Diskussion vor 10 Jahren geführt hätten, hätte es mich ja noch amüsiert. Das wir dieses Diskussion im Jahre 2019 noch führen, macht mich fassungslos.

Trotz der teils schrägen Beiträge versuche ich einmal, hier sachlich zu antworten.

Eine Satzung regelt das Miteinander in einem Verband. Und zu diesem Verband gehören die Sammlerinnen genauso wie die Sammler. Manche Sammlerinnen engagieren sich sogar in Vereinen, in Vorständen und bringen sich ein. Und sie zahlen den gleichen Beitragsanteil an den BDPh wie die Sammler!

Um die erste Frage zu beantworten: Nein, wir haben keinen Antrag auf Änderung der Satzung fristgerecht gestellt – weil das gar nicht geht. Das ist laut Satzung nicht möglich.

Und die einfache Lösung, dann stellen wir halt einen Satz voran, dass die Satzung für alle gilt, lässt sich hier auch nicht so einfach durchführen. Damit wären wir engagierten Sammlerinnen auch nicht einverstanden. Dann würde man uns ja wieder verstecken.

Besonders krass finde ich bei solchen Diskussionen immer wieder, dass sofort der Hinweis kommt, die Frauen sollten keine Ansprüche stellen, sondern lieber etwas tun. Nur greift das Argument hier ganz und gar nicht. Denn wir sind ja aktiv. Wir nehmen Urlaub und gehen auf Messen, um Sammlerinnen anzusprechen und für die organisierte Philatelie zu werben. Wir gehen an Wochenenden auf Börsen und Tauschtagen, um auch dort zu werben. Wir berichten auch ab und zu über unsere Aktivitäten – auch hier im Forum.

Ebenso fehl am Platz finde ich die Reaktion, das es wichtigere Aufgaben für den BDPh gibt, die zu erledigen sind. Das hat nun aber mit der Satzung nichts zu tun. Welche dieser wichtigen Aufgaben können denn nicht erledigt werden, wenn wir in der Satzung berücksichtigen, dass es auch Sammlerinnen gibt? Denn eine Satzung umzuschreiben verbraucht nun nicht so viel Zeit, dass keine anderen Aufgaben mehr erledigt werden können.

Und wir Sammlerinnen arbeiten ja mit daran, die Probleme anzupacken. Zum Beispiel, um neue Mitglieder zu generieren. Und gerade auch in der Jugendarbeit gibt es zahlreich Sammlerinnen, die sich sehr engagiert dafür einsetzen, den Nachwuchs für die Briefmarke zu interessieren. Und gerade weil wir an der Basis aktiv sind, kennen wir auch die Probleme. Wie sollen wir denn jüngere Frauen, die dieses Diskussion hier schon nicht mehr verstehen würden, weil dieses Thema bei ihnen schon längst abgehakt ist, das Sammeln im Verband schmackhaft machen? Und ja, die Satzung eines Verbandes stellt schon dar, wie der Verband sich sieht. Der BDPh ist auf jeden Sammler und jede Sammlerin angewiesen, um dem Mitgliederschwund entgegen zu treten. Daher kann er es sich eigentlich nicht mehr leisten, die Sammlerinnen zu ignorieren. Davon gibt es nämlich eine ganze Menge – nur nicht im BDPh.

Der Verein Frau und Philatelie ist mit seinen fast 50 Mitgliedern mittlerweile eine der größeren Vereine. Wir wollen weder eine Revolution anzetteln noch fordern wir die Einführung einer Frauenquote. Wir wollen lediglich eine Gleichbehandlung!
 
DL8AAM Am: 28.07.2019 15:39:01 Gelesen: 11410# 22 @  
Nachtrag zu unserem Sportverein.

"Unsere" Damenabteilung hatte vor etlichen Jahren bereits einen Satzungsänderungsantrag ein- und durchgebracht, die Sparte und den Vorstandsposten einer Damenleiterin abzuschaffen, mit der Begründung, dass wir ja einen Sportleiter (ohne *In) haben, wir alle Sportler seien und eine Sondersposition für Geschlechter absolut kontraproduktiv und rückwärtsgewandt ist. Seit der nächsten Vorstandswahl haben wir eine Frau als "Ersten Sportleiter" für alle. Und? Wir brauchen keine Geschlechterapartheid im Verein. Wir sind alle im Verein gleichberechtigte Mitglieder und das äussert sich eben nicht an irgendeiner verordneten Kunstsprachregelung. Seit vorvorletzem Jahr haben wir übrigens auch keinen Jugendleiter mehr, dafür einen neuen dritten "Sportleiter". Bei uns arbeiten alle inhaltlich und für den Verein, nicht für unsere Befindlichkeiten.

Mit solchen Sinnlosdiskussion kann man auch seine Zeit verbringen.

Mit komplett verständnislosen Grüßen
Thomas
 
Baber Am: 28.07.2019 16:51:40 Gelesen: 11378# 23 @  
Ich möchte Richard bitten, diesen Thread zu beenden. Er hat nichts mehr mit Philatelie zu tun.

Gruß
Bernd
 
10Parale Am: 28.07.2019 21:47:11 Gelesen: 11282# 24 @  
@ Baber [#23]

Dieser Thread ist sehr wichtig und sollte weitergeführt werden. Wenn ich [#1] richtig verstehe hat ein Herr Billion einen Denkanstoß gegeben, den Frau Janssen hier aufnimmt, zu Recht, wie ich als Mann finde.

Über den Verein „Frau und Philatelie“ würde ich gerne mehr erfahren.

Da die Emanzipation hier nun auch als weiterer Thread aufgenommen wurde zeigt doch dass hier Nachholbedarf existiert.

10Parale
 
rosteins69 Am: 29.07.2019 04:39:28 Gelesen: 11218# 25 @  
@ Helma Janssen [#21]

Und gerade weil wir an der Basis aktiv sind, kennen wir auch die Probleme. Wie sollen wir denn jüngere Frauen (...) das Sammeln im Verband schmackhaft machen?

Ihr Anliegen in allen Ehren. Aber nochmals die grundsätzliche Frage: Haben sie jemals eine Sammlerin kennengelernt, die aufgrund der Satzung nicht im BDPh aktiv wurde? Ich bitte um eine ehrliche, selbstreflektierende Antwort.
 
olli0816 Am: 29.07.2019 09:28:07 Gelesen: 11142# 26 @  
Hallo zusammen,

obwohl ich auch der Meinung bin, dass eine "gendergerechte" Satzung keinerlei neue Sammler auf den Plan bringen wird, so sollte man auch auf die Befindlichkeiten von Mitgliedern stärker eingehen, ohne sie gleich niederzubügeln. Letztendlich ist jede Organisation so etwas wie ein Haus, wo man sich hoffentlich gerne aufhält. Und eine rein maskuline Satzung scheint zumindest bei zwei Personen hier im Forum und sicher auch bei einigen, die sich nicht melden Unwillen hervorzurufen. Letztendlich dürfte es auch nicht so schwer sein, einen Satzungstext zu entwickeln, der diesem stattgibt. Deshalb finde ich auch die Löschung dieses Themas nicht produktiv.

Was mich wirklich interessieren würde, weil ich mich mit solchen Satzungen und den Einflussmöglichkeiten nicht auskenne: Wieso kann man nicht einen Antrag stellen, dass dieses geändert wird? Bei der Aufnahme von Diskussionsthemen durch Einzelmitglieder war das auch möglich? So ganz verstehe ich das nicht.

Zum eigentlichen: Obwohl ich denke, dass eine Umschreibung OK ist, bin ich nicht der Meinung, dass sich eine gendergerechte Satzung in irgendeiner Weise positiv auf Mitgliederzahlen auswirken wird. Frau Janssen hat zwar geschrieben, was sie heute bereits tut. Nur wäre mir ihre Meinung wichtig zu erfahren, wie man mit dieser Satzung mehr Leute bekommt? Das ist doch das Thema, was hier auch nach meiner subjektiven Meinung der wesentlichere Punkt ist und auch ganz zurecht angemahnt wurde. Sollte man die Mittel und Möglichkeiten nicht eher dazu verwenden, um sich zu überlegen, wie man mehr Leute mobilisieren kann? Es sind nach Schätzungen etwa 2% Sammler organisiert. Trotz abnehmender Sammlerzahl wäre es doch ein Erfolg, auf 3 oder sogar 4% zu kommen. Das geht mit anderen Maßnahmen als mit Satzungen. Diese sind ein notwendiges Übel und mit Sicherheit schaut eine Satzung nicht mal 10% (äußerst optimistischer Wert) an. Ich habe bei meinem alten Squashverein noch nie die Satzung angefordert oder durchgelesen noch ist es mir von einem anderen Mitglied aufgefallen. Die hätte auch in hebräisch sein können und keinen hätte es gestört. Von daher ist die Diskussion auch in heutigen Zeiten meiner Meinung nach eine Überhöhung eines Themas, die für 99,5% der Mitglieder entweder überhaupt keine Bedeutung oder bei einem Einzelpunkt nur eine kurzzeitige Bedeutung hat, wenn dieser für die Entscheidungsfindung wichtiger Themen notwendig wird.

Wir schreiben hier also über Befindlichkeiten, die einigen jetzt gerade wichtig sind weil darüber gesprochen wird und für andere bedeutungslos sind. Es ist nur eine Formalie und auch wenn wir das Jahr 2019 schreiben, wo wir alle natürlich viel aufgeklärter als im Jahre 2000 sind, so sollte doch die Wertigkeit und den Einfluss auf das eigentliche Geschehen berücksichtigt werden. Was die Genderaktivisten vielleicht auch einmal bemerken könnten: Warum entsteht inzwischen ein so krasser Unwille, über diese Themen zu diskutieren? Nur mal so ein Gedanke in neuen Zeiten.

Grüße Oliver
 
umdhlebe Am: 29.07.2019 10:17:50 Gelesen: 11101# 27 @  
@ olli0816 [#26]

Wieso kann man nicht einen Antrag stellen, dass dieses geändert wird?

Diese Frage würde ich abändern: Warum muss so etwas überhaupt beschlossen werden? Es handelt sich letztlich um eine redaktionelle Anpassung der Sprachgepflogenheit, die keinerlei Änderung am Inhalt der Satzung bewirkt.

Ich bin bei denen, die den Kopf darüber schütteln, dass das nicht längst passiert ist.
 
olli0816 Am: 29.07.2019 10:31:01 Gelesen: 11092# 28 @  
@ umdhlebe [#27]

Nein, so streng würde ich das nicht sehen. Satzungen werden nur selten geändert und anscheinend ist die Fraktion, der das wichtig ist auch nicht aufgetreten und hat es eingefordert. Zumindest habe ich nichts davon gehört. Wenn es früher also so ultimativ wichtig gewesen wäre, dann hätte sich jemand dafür eingesetzt? Man ist immer sehr schnell mit Pauschalurteilen, weil vermeintlich heute etwas selbstverständlich ist. Will ich etwas ändern, muss ich etwas tun. Das geht ohne Kopfschütteln, diese Abverurteilungen finde ich lächerlich.

OK, gut ist es von meiner Seite. Mehr mag ich nicht dazu sagen.

Grüße Oliver
 
drmoeller_neuss Am: 29.07.2019 10:35:53 Gelesen: 11088# 29 @  
Warum tun wir uns mit dem Anliegen von Helma Janssen so schwer? Die Satzung muss ohnehin überarbeitet werden, da kann man doch die wenigen Stellen sprachlich "entschärfen", damit auch Frauen als Sammlerinnen angesprochen werden. Immerhin stellen die Frauen etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung, warum lassen wir dieses Potential liegen?

Und Briefmarkensammeln beansprucht keine körperlichen Kräfte, solange man nicht wilde Nachlässe kauft und schwere Kartons schleppen muss (die männliche Spezies neigt gerne dazu, dies ist ein Relikt aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen, als in der Steinzeit die männlichen Wesen schwere Tiere und Felsbrocken schleppen mussten).

Auf der anderen Seite: wen oder was hindert Helma Janssen daran, einfach für die nächste Bundesversammlung einen Antrag auf Satzungsänderung zu stellen, wie es schon Jürgen Herbst und Richard Ebert getan haben?

Persönlich bin ich hier pragmatisch, und verwende geschlechtergerechte Ausdrücke, wenn die Sprache und die Lesbarkeit nicht darunter leidet. Ich spreche aber immer noch in meiner Muttersprache und gehe auf den Vatertag.

"Vater" und "Mutter" sind geschlechtergerecht jetzt "Elternteile", muss es jetzt "Elternteilsprache" heissen?

Und dann gibt es noch seit 2018 die "diversgeschlechtliche Option". Bei Stellenanzeigen ist es noch einfach, und macht sich durch den Zusatz "d" bemerkbar (m/w/d).

Wie spricht man solche Menschen an? Mit Herr oder Frau geht ja nicht, und ohne Anrede ist unhöflich, obwohl genau das die Antidiskriminierungsstelle des Bundes empfiehlt.
 
Richard Am: 29.07.2019 13:13:38 Gelesen: 11026# 30 @  
@ olli0816 [#26]

Was mich wirklich interessieren würde, weil ich mich mit solchen Satzungen und den Einflussmöglichkeiten nicht auskenne: Wieso kann man nicht einen Antrag stellen, dass dieses geändert wird? Bei der Aufnahme von Diskussionsthemen durch Einzelmitglieder war das auch möglich? So ganz verstehe ich das nicht.

@ drmoeller_neuss [#29]

Auf der anderen Seite: wen oder was hindert Helma Janssen daran, einfach für die nächste Bundesversammlung einen Antrag auf Satzungsänderung zu stellen, wie es schon Jürgen Herbst und Richard Ebert getan haben?

Hallo Oliver und Uli,

Helma kann lt. Satzung BDPh keinen Antrag stellen. Auch ihr Verein kann lt. Satzung BDPh keinen Antrag stellen. Der Landesverband könnte noch einen Antrag stellen, aber erst wenn Helmas Verein dazu auf einem Landesverbandstag mit entsprechender Frist einen Antrag stellt und der Landesverband diesen dann Monate vorher zur Hauptversammlung stellt und dann eine Mehrheit der Delegierten überzeugt.

Was Helma machen könnte, ist Einzelmitglied zu werden. Diese können Anträge zur Hauptversammlung stellen - von mir liegt auch ein Antrag vor - über den abgestimmt werden kann. Dies aber erst zur Hauptversammlung 2021 und nur wenn sie weitere 20 Einzelmitglieder findet, was praktisch nicht erreichbar ist:

In Zukunft soll sich das nach den Vorstellungen des BDPh Vorstands ändern:

- Landesverbände, VPhA und Jugendverband können nur noch Anträge stellen, wenn sie von zwei weiteren Landesverbänden unterstützt werden.

- Einzelmitglieder können, sollte die Satzungänderung durchgehen, nur noch gemeinsam durch 21 Einzelmitglieder gestellt werden. Dies ist in der Praxis unmöglich, da kein Einzelmitglied 20 weitere Einzelmitglieder kennt, die zudem noch der gleichen Meinung sind, erreichbar sind, Zeit haben und unterschreiben. Die Folge wird eine weitere Austrittswelle aus dem BDPh sein.

Der BDPh zerlegt sich mit solchen Massnahmen selbst und merkt es nicht.

Schöne Grüsse, Richard
 
DL8AAM Am: 29.07.2019 15:29:30 Gelesen: 10967# 31 @  
@ umdhlebe [#27]

Diese Frage würde ich abändern: Warum muss so etwas überhaupt beschlossen werden? Es handelt sich letztlich um eine redaktionelle Anpassung der Sprachgepflogenheit, die keinerlei Änderung am Inhalt der Satzung bewirkt.

Ganz einfach, weil das das Vereinsrecht zu fordert.

Zitat von [1] "Jede Änderung von Formulierungen der Gründungssatzung oder einer danach beschlossenen Satzung ist eine Satzungsänderung. Auch wenn Sie z. B. nur eine redaktionelle Änderungen vornehmen wollen, liegt eine Satzungsänderung vor.", d.h. selbst wenn ein Komma geändert werden soll, bedarf das prinzipiell einer Satzungsänderung, die dann auch kostenpflichtig bei Gericht eingetragen werden muss.

Man kann als Vorstand versuchen, sich durch einen entsprechenden Satzungspassus, für redaktionelle Änderungen einen Freischein ausstellen zu lassen, wie z.B. der Bund der deutschen Pfadfinder es 2018 [2] versuchte, Zitat zum damaligen Satzungsänderunsantrag:

"§14 (...) Rein redaktionelle Satzungsänderungen, Satzungsänderungen zur Erfüllung von Auflagen Dritter (wie Registergericht und Finanzamt) sowie Satzungsänderungen zur Auflösung von Widersprüchen zur Bundessatzung können vom Vorstand einstimmig beschlossen werden. Der Vorstand hat der folgenden Landesversammlung über vorgenommene Änderungen Bericht zu erstatten." Aber auch redaktionelle Änderungen innerhalb dieses Freibriefes entbinden nicht von einer gerichtlichen Eintragung.

Einen ähnlichen Passus wollten wir seinerzeit uns auch genehmigen lassen, aber der beratende Jurist unseres Fachsportbundes hatte dringendst davon abgeraten, denn ob man die Grenzen des Freibriefes überschreitet, ist in vielen Fällen eben nicht so eindeutig und ob man richtig gehandelt hat, sagt einem im Extremfall nur ein Richter. Selbst durch eine geschickte "redaktionelle Kommaumgestaltung" kann man den Sinn verändern. Ganz vorsichtig!

Und wenn man versucht, jeden Zeitgeist, typisch deutsch, im voreilenden Gehorsam und übertriebener political correctness, umzusetzen, muss man alle Jahre seine Satzung ändern, was je nach satzungsrechtlichen Vorgaben auch ruhig mal 2 oder gar mehr Jahre Vorlaufzeit benötigt. Dann bleibt man doch besser bei der allgemeinen Öffnungspräambel. [Ironie] ... und man muss nicht, wenn in ein paar Jahren Alien mit 5 Geschlechtern Aufnahme im Verein begehren, sich immer neue Kunstworte ausdenken, irgendwann gehen einem sicherlich auch mal die Sonderzeichen aus ... [/Ironie].

Wichtig ist nur, dass wir im Verein alle gleichberechtigt behandelt werden, gleiche Rechte und Pflichten haben. Wir uns gegenseitig auf Augenhöhe begegnen. Und auch keiner auf Grund seines Sammelungsthemas oder Herangehensweise ausgegrenzt wird (das dürfte eher das Problem sein... und nicht, dass man irgendeinem multipolaren Diversgeschlecht angehört, die "Sache" ist doch in der breiten Gesellschaft schon seit über 10 Jahren lange, lange durch bzw. "war" bis vor ca. 5 Jahren...). Eine Vereinssatzung, die nichts anderes als eine leere, "sinnlose" Worthülse ist, muss das alles nur rechtlich sauber "für das Gericht" abbilden, nicht mehr. Nur die gelebte Realität vor Ort im Verein ist wichtig, die "muss" durch Handeln und "einander behandeln" so ausgestaltet werden, dass sich jeder wohlfühlt, das muss vom Vorstand ausgleichend umgesetzt und auch vorgelebt werden. Wenn das da nicht klappt, nützt Dir m/w/d die allerbeste Satzung nichts und selbst wenn Du da einem 1950er Stinkepflegel-Präsidentenmacho die aller modernste PC-Satzung um die Ohren haust, hilft Dir das auch keinen Nanometer weiter. Mit einer Satzung in der linken Hand, und einem Revolver in der rechten, kann sich sich keiner seinen Vereinsspass erzwingen, den schafft man sich nur durch Tun selbst. Und wenn das in diesem Verein nicht geht, dann ist der Verein sowie tot, egal wie kuschelig bzw. konform der Satzungtext von taxifahrenden Sozialpädagogen und irgendwelchen Beauftragten vorformuliert wurde.

Alleine den BDPh-Vorstand mit so einer Diskussion tangieren zu wollen, ist derzeit absolut kontraproduktiv. Ja, der Verband hat Probleme, aber echte und wirkliche, und große, da muss sämtliche Energie zu 100,1% hin. Und wenn schon Kommissionen eingesetzt werden müssen, dann notwendige und "ersthaft" gewollte. Da ist kein Platz für Scheindiskussionen über Sternchinnen, außer man will den Problemen aus dem Weg gehen, oder man will sich profilieren.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://verein-im-verein.de/satzungsaenderung-im-verein
[2] https://mitreden.pfadfinden.de/t/ergaenzung-der-satzung-um-14-redaktionelle-aenderungen/273
 
Richard Am: 29.07.2019 18:18:04 Gelesen: 10898# 32 @  
@ DL8AAM [#31]

Wichtig ist nur, dass wir im Verein alle gleichberechtigt behandelt werden, gleiche Rechte und Pflichten haben. Wir uns gegenseitig auf Augenhöhe begegnen.

Hallo Thomas,

was meinst Du zu folgender Regelung eines deutschen Verband, des BDPh. Einzelmitglieder (EM) haben bisher Stimmrechte. In diesem Jahr möchte ein EM aus Bayern gegen die Vorschläge des LV Bayern stimmen, reist aber nicht rund 1.000 km zur HV und müsste vermutlich noch Übernachtungen zahlen. Wenn er nicht kommt, fallen seine Stimmrecht an den LV Bayern - und dieser stimmt genau andersrum.

Hier wäre die Übertragung des Stimmrechts auf andere Einzelmitglieder sinnvoll, die weisungsgemäss handeln. Eine Handvoll, manchmal zehn, kommen immer zur HV.

Ein Einzelmitglied in Leutkirch, wenige Kilometer von der bayerischen Grenze entfernt, könnte theoretisch für die Anträge der Bayern sein. Wenn die Bahn Verspätung hat weil sich die Gleise verbogen haben, fällt das Stimmrecht an den Landesverband Südwest, welches gegen die Bayern stimmen wird.

Es gäbe eine einfach Lösung - die Übertragung von Stimmrechten der Einzelmitglieder an andere Einzelmitglieder. Damit würde der Text und Sinn des einleitenden Zitats in diesem Beitrag erfüllt.

Schöne Grüsse, Richard
 
22028 Am: 29.07.2019 19:14:40 Gelesen: 10851# 33 @  
@ Richard [#32]

Stimmrechtsübertragung ist nicht das Thema der Diskussion, auch wenn das scheinbar Dein Lieblingsthema ist.

Ansonsten, ich halte die Genderdiskussion für überflüssig, da genügt wie schon vorher von einigen angemerkt ein zusätzlicher Passus in der Satzung. Es gibt mit Sicherheit wichtigere Punkte beim BDPh zu verbessern!

Ich bin kein Freund von übertriebener politischer Korrektheit, für mich wird (die Süßigkeit) Mohrenkopf immer ein Mohrenkopf bleiben.
 
alemannia Am: 29.07.2019 19:57:36 Gelesen: 10823# 34 @  
@ 22028 [#33]

da genügt wie schon vorher von einigen angemerkt ein zusätzlicher Passus in der Satzung.

Und wie kommt der Passus nun konkret in die Satzung? Wer entscheidet darüber und legt den Text fest?
 
Koban Am: 29.07.2019 20:20:12 Gelesen: 10802# 35 @  
@ 22028 [#33]

"(...)da genügt wie schon vorher von einigen angemerkt ein zusätzlicher Passus in der Satzung."


Dass die Gelegenheit versäumt wurde, war ja genau das Thema des Ursprungs-Artikels.

Da es tatsächlich keinen geeigneteren Zeitpunkt für eine entsprechende Entstaubung als den der ohnehin anstehenden Satzungsänderung gibt, machen der Artikel, der Zeitpunkt des Erscheinens und Hinweis darauf natürlich Sinn.

Ich neige nicht zu Pathologisierungen, aber wer sich unter diesen Umständen bemüssigt fühlt hier von Sprachapartheid zu fabulieren, sollte dringend einen Arzt aufsuchen.

Koban
 
Holzinger Am: 29.07.2019 20:43:54 Gelesen: 10775# 36 @  
@ alle

Nur mal zur Beruhigung der Gemüter:

Es wird ja immer sehr viel Wert auf Luther und die Bibelübersetzung Wert gelegt. Warum nimmt man dann nicht den Origanaltext der Übersetzung:

Frau = "Männin", geboren aus der biblischen Geschichte mit der Rippe. :-)

Und nun streitet weiter und vergeßt die gesamte Philatelie, warum nicht auch in diesem Fachforum. :-(
 
22028 Am: 29.07.2019 21:04:23 Gelesen: 10757# 37 @  
Mir kommt es hier vor wie bei der Bundesregierung, anstelle die echten Problem anzupacken wird über Kleinigkeiten diskutiert. OK, wir wissen nun, dass die Genderproblematik einen gewissen Diskussionsbedarf hat, im Vergleich zu den echten Problemen sind das aber nur Nebenschauplätze!

Ich halte es da wie in meinem Beruf, Prioritäten setzen!
 
Michael Mallien Am: 29.07.2019 21:24:14 Gelesen: 10744# 38 @  
Mir ging es früher genauso, wie offenbar einigen, die sich hier an der Diskussion beteiligt haben. Ich war genervt von der Genderdiskussion und ordnete die vermeintliche "Verhunzung der Sprache" als "übertriebene politische Korrektheit" ein.

Später wurde mir jedoch klar, dass es gar nicht darum geht! Es geht vielmehr um die Geschichte der Diskriminierung, die sich in der Sprache und in der Grammatik manifestiert hat. Ich bin sehr sicher, dass diese Manifestierung einen Einfluss auf unser Denken hat.

Ich verstehe, dass der Widerstand groß ist, die Sprache zu verändern, weil niemand eine gute Lösung anbieten kann. Nichtsdestotrotz halte ich es für wichtig daran zu arbeiten!

Und es geht! 8049home zeigt in Beitrag [#8] ein schönes Beispiel, wie vorgegangen werden kann, danke dafür!

Ich hoffe sehr, dass sich im BDPh jemand dieser Aufgabe annimmt.

Viele Grüße
Michael
 
marlborobert Am: 29.07.2019 21:32:19 Gelesen: 10732# 39 @  
Man hat Sammler beider Geschlechter, bekommt aber keinen Nachwuchs.

Ist das nicht das eigentliche Problem?
 
marc123 Am: 30.07.2019 19:17:04 Gelesen: 10515# 40 @  
@ Helma Janssen [#21]

Hallo Helma,

Der Verein Frau und Philatelie ist mit seinen fast 50 Mitgliedern mittlerweile eine der größeren Vereine. Wir wollen weder eine Revolution anzetteln noch fordern wir die Einführung einer Frauenquote. Wir wollen lediglich eine Gleichbehandlung!

in diesem Thema geht es viel um Gleichheit, Gleichberechtigung. Am Vereinsnamen Frau und Philatelie stört mich etwas. Er grenzt nämlich aus. Und zwar die Männer. Ein Verein Mann und Philatelie würde in unserer Gesellschaft für Aufregung sorgen. Ich bin absolut für Gleichberechtigung, aber hier sehe ich Ausgrenzung.

Ich habe mal nach dem Verein Frau und Philatelie gegoogelt.

https://www.frau-und-philatelie.de/mitgliedschaft/

Ob Anfängerin oder Fortgeschrittene

https://sammeln-spezial.de/briefmarken-verein-frau-und-philatelie/

Der Verein „Frau und Philatelie“ ist ein Briefmarkenverein von und für Philatelistinnen.

Männer scheinen hier nicht willkommen zu sein. Ich finde man sollte sich nicht über Ausgrenzung in einer Satzung (die meiner Meinung nach nicht bewusst geschah) aufregen und dann selbst bewusst ausgrenzen.

Liebe Grüße
Marc
 
Michael D Am: 30.07.2019 21:24:44 Gelesen: 10454# 41 @  
@ marc123 [#40]

Hallo zusammen,

ist das jetzt nicht etwas übers Ziel hinausgeschossen? In einem von Männern dominierten Hobby darf sich meiner Meinung nach durchaus ein Verein Frau und Philatelie etablieren.

Auch wenn ich kein Anhänger der neuen Sprachregelungen bin, in denen neben der Form ***er immer auch die Form ***in auftauchen muss, sollten wir (Männer) akzeptieren, dass dies ein sprachlicher Ausdruck der Gleichberechtigung geworden ist und sich auf fast allen gesellschaftlichen Ebenen durchgesetzt hat. Ebenso sollten wir akzeptieren, dass der BDPh (und vielleicht die philatelistische Szene insgesamt?) hier Nachholbedarf hat. Eine entsprechende Satzungsänderung tut keinem Mann weh und hält auch niemanden davon ab, sich den "wirklichen" Problemen unseres Hobbys zu widmen. Wenn die Energie, die hier schon in Postings gesteckt wurde, in nachbarschaftliches Werben für das Hobby gesteckt würde, wären wir einen Schritt weiter.

Wie man so schön sagt just my 2 Cents .

Gruß
Michael
 
StefanM Am: 01.08.2019 11:35:18 Gelesen: 10224# 42 @  
"Frauen laut Satzung nicht vorgesehen" heißt es nun auch in der DBZ:

https://www.deutsche-briefmarken-zeitung.de/2019/07/29/frauen-laut-satzung-nicht-vorgesehen/
 
22028 Am: 01.08.2019 14:53:26 Gelesen: 10143# 43 @  
Na ja, auch die DBZ muss sehen wie sie die teuren Seiten füllt...

Ein Hoch auf einen Verband dessen größtes Problem, zumindest kommt eine der Verdacht auf wenn man die Beiträge hier liest, scheinbar die Geschlechterproblematik ist!!

Sachliche Themen scheinen nebensächlich zu sein...
 
Koban Am: 01.08.2019 15:07:49 Gelesen: 10136# 44 @  
@ 22028 [#43]

Mal ganz sachlich gefragt, welche Beiträge begründen denn diesen (größtes Problem) Verdacht?

Koban
 
spain01 Am: 01.08.2019 16:14:27 Gelesen: 10114# 45 @  
Leute,

wenn in der Einleitung der Satzung des BDPh steht, dass die Bezeichnungen sowohl für männlich wie auch für weiblich (und überzogen auch für das 3. Geschlecht) steht, dann ist damit doch alles geregelt. Und das sollte doch kein Problem sein. Ich halte die gesamte weitere Diskussion genau so überzogen wie die Diskussion über Abgaswerte, Glycosphat etcpp, wo sich durch Diskussionen in Foren eh nicht ändert, weil viele eine mehr oder minder qualifizierte Meinung abgeben, aber sonst effektiv nichts weiter unternehmen.

Man(n) kann alles zu einem wichtigen Thema machen, aber was passiert?

Ich persönlich bin der Ansicht, dass wir alle heutzutage von so vielen Seiten mit so vielen Informationen positiv und negativ zu dem Thema "Geschlechter" überhäuft werden, dass kaum jemand sich eine wirklich sachliche Meinung bilden kann.

Letztlich halte ich das für ein politisches und populistisches Thema, das im Kreis der Philaseiten in dem Umfang, wie es bisher diskutiert wurde, nicht sinnvoll ist.

Ein ganz klares "JA" zu einer modifizierten Einleitung des BDPh! Dazu soll(t)en die Mitglieder, die ein Stimmrecht haben, aktiv werden. Und nur die können was bewegen, wenn sie aktiv werden. Alles andere ist meiner Meinung nach eine sinnlose Diskussion.

Gruß
Michael
 
KaraBenNemsi Am: 01.08.2019 17:59:44 Gelesen: 10059# 46 @  
@ Helma Janssen [#1]

Um zu zeigen, dass nicht alle Mitglieder des BDPh so sind, wie es hier den Eindruck macht: Schlicht und einfach "Ja" zur Forderung von Christine Hennings-Kuhlmann und Helma Janssen. Ohne Wenn und Aber! Kein Herumeiern, kein Abwiegeln, keine vorgeschobenen Argumente. Die Forderung ist berechtigt und sollte dem Verwaltungsrat und dem Bundesvorstand des BdPh übermittelt werden.

(Und offen gesagt kann ich angesichts der verstaubten Ansichten, die hier in einigen Beiträgen stehen, nur den Kopf schütteln. Dass diese Forderung im Jahr 2019 überhaupt solche Diskussionen wie anno dazumal auslöst, ist mir völlig unverständlich.)

Grüße

Carsten
 
22028 Am: 01.08.2019 20:41:23 Gelesen: 10001# 47 @  
@ KaraBenNemsi [#46]

Lass die Kirch im Dorf, niemand hier hat verstaubte Ansichten, es wurden genug Lösungsvorschläge aufgezeigt und es gibt aber mit Sicherheit für den BDPh und die organsierte Philatelie wichtigere Themen als die Geschlechterdiskussion die man mit einem einfach kleinen Passus lösen kann!

Ich erinnere an ein Zitat des Deutschen Botschafters im August 1990 in der Deutschen Botschaft in Baghdad/Irak "Auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden", sprich, es zählt zunächst die Masse (der Sammler), ohne aber die Minderheiten zu vergessen.
 
Richard Am: 01.08.2019 22:17:38 Gelesen: 9947# 48 @  
@ 22028 [#47]

Hallo Rainer,

zunächst meine Gratulation - mit 6 von 47 Beiträgen hast Du in diesem Thema mehr Beiträge geschrieben als jeder andere Diskutant (8, 11 ,33, 37, 43, 47) und damit dazu beigetragen, dass das Thema immer auf Seite 1 des Forums bleibt. Wohlgemerkt, obwohl Du die Diskussion für überflüssig hälst und meinst, es würde nur über Kleinigkeiten diskutiert.

es gibt aber mit Sicherheit für den BDPh und die organsierte Philatelie wichtigere Themen als die Geschlechterdiskussion die man mit einem einfach kleinen Passus lösen kann!

Ja, kann man. Es muss nur jemand tun. Und dies kann frühestens 2021 mit Wirkung von irgendwann im 2. Halbjahr übernächsten Jahres wirksam werden. Da es jemand tun muss, kannst Du es auch über Deinen Verein, Deine verschiedenen deutschen Arbeitsgemeinschaften oder die entsprechenden Landesverbände in die Wege leiten.

es zählt zunächst die Masse (der Sammler), ohne aber die Minderheiten zu vergessen.

Es gibt beim BDPh keine Statistik über die Anteile der weiblichen und männlichen Mitglieder, ich schätze 6,5 % zu 93,5 %. Die Schätzung stammt aus einer Auswertung der Philaseiten Mitglieder, beim BDPh könnte die Verteilung ähnlich aussehen. Diese 6,5 % Minderheit ist viel zu gross um sie zu ignorieren. Helmas Verein hat meine volle Zustimmung.

Schöne Grüsse, Richard
 
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