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Thema: Wie bringt man die Jugend zum Briefmarken sammeln ?
Antje H. Am: 20.01.2011 21:10:47 Gelesen: 56576# 1 @  
Der Nichtraucherschutz ist auf dem richtigen Weg und um für die Nichtraucher zu sprechen, wird das auch Zeit. Rauchen ist aber gewiss nicht der Grund für fallendes Interesse beim Nachwuchs an Briefmarkensammlern. Von mir aus auch an Philatelisten. Im "Dahinter" dieser beiden Begriffe liegt für mich der Grund.

1. Das Angebot an Möglichkeiten Dinge zu sammeln ist enorm breit und geht inzwischen bei der Jugend stark (wenn überhaupt noch etwas anderes als PC-Spiele únd Handy interessiert) auf Fußballbilder usw.

2. Die Philatelie hat sich inzwischen zu einer Wissenschaft gemausert. Logische Folge oder künstlich wegen des Profits? Muss ich nachdenken. Wenn ich allein für die Bestimmung einer Farbe eine hochschulstudiumgleiche Lernphase brauche, dafür noch nach oben unbegrenzt Geldmittel für Kataloge, Farbführer usw. ausgeben muss und/oder "Prüfern" vertrauen muss, dann ist das Ausbleiben von Nachwuchs doch verständlich?

3. Dem Anfänger wird das Sammeln recht schnell vergällt, indem man ihm klar macht, dass nur Randstücke, Plattenfehler, Kleinbögen, Markenhefte und die absoluten Schmuckstückchen sammelwürdig sind.

Ein Lichtblick seid Ihr, alle hier so aktiven, freundlichen und hilfsbereiten Mitglieder. Euer Sachverstand, die Art und Weise des Umgangs und die Euch anzumerkende Leidenschaft machen Spaß und geben sicher auch Impulse für Neuanfänger sich von Sammlern zu Philatelisten zu entwickeln. Danke an alle, die hier eifrig und manchmal mit unerschütterlicher Geduld Anfängerfragen beantworten.

Liebe Grüße
Antje

[Anmerkung der Redaktion: Aus dem Thema "Philatelie und Blauer Dunst = immer weniger Mitglieder ?" hierher kopiert.]
 
Lars Boettger Am: 20.01.2011 22:54:44 Gelesen: 56558# 2 @  
@ Mentorin

Hallo Antje,

2. Die Philatelie hat sich inzwischen zu einer Wissenschaft gemausert. Logische Folge oder künstlich wegen des Profits? Muss ich nachdenken. Wenn ich allein für die Bestimmung einer Farbe eine hochschulstudiumgleiche Lernphase brauche, dafür noch nach oben unbegrenzt Geldmittel für Kataloge, Farbführer usw. ausgeben muss und/oder "Prüfern" vertrauen muss, dann ist das Ausbleiben von Nachwuchs doch verständlich?

Das würde ich nicht unterschreiben. Philatelie ist explizit keine Wissenschaft. Jeder kann so sammeln wie er will. Und Farben zu sammeln ist das einfachste auf der Welt, dafür braucht man nur zwei Augen und ein bisschen Hirn. Es schadet aber nicht, sich etwas Wissen an zu eignen.

3. Dem Anfänger wird das Sammeln recht schnell vergällt, indem man ihm klar macht, dass nur Randstücke, Plattenfehler, Kleinbögen, Markenhefte und die absoluten Schmuckstückchen sammelwürdig sind.

Gerade das sind m.E. die Sachen, die a) Geld kosten und b) von Leuten empfohlen werden, die vor dreissig Jahren mit dem Sammeln angefangen haben. Ich habe als Jugendlicher auch Markenhefte gezogen und sitze noch heute auf der wertlosen Nominale rum. Es hat Spass gemacht, war aber kein sammlerischer Durchbruch. Der kam erst in der Deutschen Philatelisten Jugend, als mir klar wurde, dass Belege viel mehr Spass machen. Der Spass ist geblieben. Und da kann ich aus dem Papierkorb sammeln.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Antje H. Am: 21.01.2011 12:14:34 Gelesen: 56516# 3 @  
@Lars

Hi Lars,

da bin ich wohl selbst schuld. Ich wähle gern Extreme um anschaulich zu sein. Das wird nicht immer so verstanden und ich hätte das beachten müssen, vor allem, wenn man der Neuling irgendwo ist.

So will ich das mit der Wissenschaft relativieren und bitten das mehr ironisch zu sehen. Was ich erreichen wollte ist keinen Angriff auf die Philatelisten oder die Philatelie an sich, sondern vielmehr die Diskussion über die Gewinnung von Sammlernachwuchs beleben. Nun scheint aber genau das nicht zu passieren und ich hoffe mit diesem Beitrag die Richtung doch noch zu ändern.

In der Sache muss ich dir natürlich Recht geben und um Werte geht es dem leidenschaftlichen Sammler ja auch nur am Rande. Mein Mann und ich beschäftigen uns in den letzten 8 Monaten insbesondere mit der Frage nach sinnvoller Freizeitgestaltung bei Kindern und Jugendlichen. Weil mein Mann einer der Leidenschaftlichen ist, lag es nahe das Thema Briefmarken anzusprechen. Die von mir recht überspitzten Äußerungen sind die Summe dessen, was aus den Reaktionen der Kinder zu ersehen war.

Kann sein, dass es den Liebhaber der kleinen Zackenbilder nicht wirklich interessiert, ob seine Sammlung mal von einem Sohn oder Enkel weitergeführt und gepflegt wird, er hatte ja Zeit seines Lebens Spaß und Ruhe beim Sammeln. Andere wiederum betrachten die Entwicklung schon mit etwas Sorge, dass die Zahl der Briefmarkensammler (dramatisch?) abnimmt.

Ich würde also auch gern Meinungen Anderer (mit Interesse an der Zukunft der Philatelie) zu diesem Thema lesen und Ideen. Ansonsten Lars, sehe ich gerade in dir beim Betrachten deiner Beiträge einen der Gewinne dieses Forums. Soll jetzt kein Schmus sein.

liebe Grüße Antje
 
asmodeus Am: 21.01.2011 13:17:55 Gelesen: 56500# 4 @  
Eigentlich ist es nicht das ursprüngliche Thema, aber ich glaube auch, daß das Elternhaus auch einen großen Einfluß hat. Es ist mir bewußt, das der Jugendliche von dem Freundeskreis, Werbung und persönliche Interessen geleitet wird, aber die (An-) Leitung geht zunächst von den Eltern aus. Was zu Hause nicht vermittelt wird, eignet man sich schwer an oder gar nicht. Das soll nicht falsch rüber kommen - auch nicht elitär - aber oft hängt es vom Bildungsstand, Schicht und Umgebung (Schule, Freundeskreis, Gesellschaft usw.) ab. Klar gibt es immer Ausnahmen und man soll es nicht verallgemeinern, aber das sind persönliche Beobachtungen und Erfahrungen.
 
Lars Boettger Am: 21.01.2011 14:49:32 Gelesen: 56483# 5 @  
@ Mentorin

Hallo Antje,

da Anfang Juni in Echternach das "Lernfest 2011" stattfindet und wir uns als Briefmarkenverein angemeldet haben, würde mich Deine Meinung zum Thema "wie begeistere ich Kinder" sehr interessieren. Momentan überlege ich, den Kindern zu zeigen, wie man Briefmarken abwäscht, trocknet (Schnelltrockenpresse, damit man die Marken mitgeben kann) und in ein Album einsortiert und im Katalog findet. Oder ist das schon "Overkill"?

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Antje H. Am: 21.01.2011 16:09:05 Gelesen: 56465# 6 @  
@ Lars @ Alle

Kinder sind prinzipiell begeisterungsfähig. So schnell sie von etwas begeistert sind, so schnell kann es aber auch schon wieder vorbei sein. Asmodeus hat etwas wichtiges eingeworfen, was aber wiederum vom "anderen" Umfeld kompensiert werden kann.

Die Idee Lars mit dem Kinderfest ist sehr gut. Aber. Aus meinen Erfahrungen weiß ich, dass man die Kleinen gerade am Beginn einer Situation mit Etwas motivieren muss. In unserer schnelllebigen, dynamischen und scheinbar besonders problembehafteten Zeit ist die Motivation der Kids schwierig geworden. "DIE Kinder", soll hier für eine Mehrheit stehen, selbstverständlich nicht für alle.
Auch wenn du es schade findest, aber die höchste Motivation bei Kindern haben wir bisher beim Studium des Kataloges und der Preise feststellen müssen.

These: Kinder entdecken das Sammeln (von was auch immer) nicht durch das Gut als Solches, sondern durch "Ansteckung". Mit einer kleinen Geschichte möchte ich ein Beispiel geben.

Ein junges Mädchen, die Kätzchenmarken sammelt, erhält zum 14. Geburtstag die Sammlung des Opas geschenkt, die der über fast 40 Jahre aufgebaut hat. Keine Spezialsammlung, eher eine Bildchensammlung (nichts gegen), mit Herzblut, Hingabe und wahrscheinlich auch mit einigem an Geld zusammen getragen. Das Mädchen war enttäuscht ohne das dem Opa mitzuteilen, da sie eigentlich gehofft hatte ein Fahrrad von ihm zu bekommen. Die Mama empfiehlt ihr doch die Sammlung zu verkaufen und aus dem Erlös das Rad zu finanzieren. Die Kleine geht zu meinem Mann und will die Marken schätzen lassen. Der wiederum bietet an ihr an das Rad zu bezahlen, wenn Sie gemeinsam mit der Gruppe junger Sammler nur die bestimmten Marken findet, die zum Verkauf notwendig sind und schon das Rad finanzieren. Das Mädchen war verwundert, weil sie dachte die gesamte Sammlung wäre gerade ein Fahrrad wert. Sie ist heute eine eifrige Sammlerin und mit Ernst und Freude bei der Aufarbeitung ihrer Sammlung vom Opa und bemüht diese zu erweitern. Den Opa freut es und hilft nun seiner Enkelin und auch anderen Kindern mit Rat und Tat.

Sicher kein repräsentatives Beispiel, aber wohl ein schönes. Das Mädchen von dem ich spreche ist nun 16, sammelt mit Leidenschaft (auch wenn noch einige andere Sachen hinzugekommen sind) und hat in aus ihrem Bekanntenkreis weitere Jugendliche für Briefmarken begeistern können. Zurück zur Motivation. Die Anderen sammeln nun auch. Auch wenn es die Freundin war, die sie dazu gebracht hat, die Motivation ist aber das Resultat des Verkaufserlöses einiger weniger Marken aus einer großen Sammlung.

Lars. Der "alte" Sammler sammelt wegen der Marken, so weit so gut. Meine These (ich werde nicht darauf beharren): Kinder bekommt man wegen der möglichen Werte zum Sammeln.

Wer hat es nur gepostet, dass er Sammler und kein Banker ist. Egal. Fakt ist, dass wie bei der Nahrungsaufnahme der Appetit beim Essen kommt, so entwickelt sich der Blick bei der Briefmarke erst beim Sammeln für die Philatelie.

Die Idee mit dem Zeigen, wie man Marken wäscht um sie im Katalog zu finden ist also insofern gut, als dass man gleich mit informiert, wo man einen solchen Katalog einsehen kann, ohne 72 EUR dafür zahlen zu müssen. Das wäre der Beginn für eine Einladung in eine Jugend- oder Kindersammelgruppe des Vereins. Ich wünsche dir und den Kindern viel Spaß und würde mich freuen aus dem Bericht deiner Erfahrungen weiter lernen zu können.

Antje
 
petzlaff Am: 21.01.2011 16:34:55 Gelesen: 56459# 7 @  
@ Mentorin [#6]

Meine These (ich werde nicht darauf beharren): Kinder bekommt man wegen der möglichen Werte zum Sammeln.

Man sollte Kinder nicht bewusst belügen, sondern aus anderen als monetären Gründen zum Sammeln versuchen zu bewegen.

Bei mir ist es so, dass ich bereits im Kindesalter (Anfang der 50er Jahre) durch das Briefmarkensammeln einen nicht unerheblichen Anteil meiner Allgemeinbildung erwerben durfte. Ich denke, dass es wichtiger ist, der Jugend derartige Werte zu vermitteln, als "die Aktie des kleinen Mannes" zu preisen.

Zugegeben - im "Pisa-Zeitalter" ist das eine echte Herausforderung, die nur wenige in der Lage sind, als Herausforderung anzunehmen und entsprechend zu vermitteln.

LG, Stefan
 
ahschlumpf Am: 21.01.2011 19:06:27 Gelesen: 56406# 8 @  
Hallo Leute

Ich möchte hier mal etwas zum Thema Jugend und Philatelie loswerden.

Ich selbst sammle seit einigen Jahren wieder, habe als Kind angefangen und musste dann aus bestimmten Gründen meine Sammlung verkaufen. Ein mieses Geschäft, da wurde ich echt auf´s Kreuz gelegt. Egal, ich fing wieder an und hatte nun auch selber Kinder. Meine Tochter half mir immer beim bestimmen der Michelnummern, beim Waschen und Trocknen oder sogar beim Farbbestimmen mit Michelführer. Irgend wann bot ich Ihr ein Album an und einige Marken aus meinen Dubletten. Sie begann Deutschland zu sammeln, spezialisierte sich dann hauptsächlich auf die DDR. Mädchen können ja gut reden und tun das auch viel in der Schule - ruck zuck hatte ich auf einmal einige Jungen und Mädchen hier sitzen die sich für das sammeln von Briefmarken interessierten. So gründetet ich eine Art Jugend Philatelie Club, den es heute noch gibt. Nichts offizielles aber in den Schulen meiner Töchter bekannt. Mal sind es bis zu 14 Jugendliche die sich regelmässig bei uns treffen dann mal nur 2 aber es ist jeden Donnerstag etwas los bei uns.

Ich biet den Jugendlichen nicht viel. Nur meine Kenntnisse und ab und zu Spenden von Kollegen und anderen Sammlern die mir etwas für die Kinder zukommen lassen.

Die Kiddis sind so dankbar und wenn ich überlege, es war eigentlich meine Tochter die so viele Jugendliche dazu gebracht hat Briefmarken zu sammeln. Jetzt frage ich Euch ernsthaft, wo liegt die Schwierigkeit junge Menschen dazu zu bringen etwas mit ihrer freien Zeit anzufangen? Es bedarf nur einen Ruck der Kinder selbst.

Zusehen lassen und nicht bewusst heranführen an die Sache. Sie kommen von selbst drauf was sie wollen. Dann bleiben sie auch dabei.

Ach ja, meine Tochter sammelt jetzt seit 5 Jahren Briefmarken und wird in diesem Jahr 16. Also es geht doch, wenn auch nur mit Hilfe von anderen Sammlern aber es geht.

LG Dietmar
 
Jahnnusch Am: 21.01.2011 19:28:41 Gelesen: 56395# 9 @  
Ich sollte neulich meinen Sohn in der Berufsschule vertreten. Er lehrt Computertechnik. Er mußte zu einer Lehrerfortbildung. Ich hatte noch die Post geholt und dabei war ein Umschlag mit abgelösten Bund Marken, die mir ein Sammlerfreund zusandte. Den habe ich auf dem Tisch ausgebreitet und die 14 jährigen darüber herfallen lassen. Ich brauchte keinen Katalog, den jeder hatte einen Computer vor sich stehen. Schnell waren die Schüler dabei die Marken zu bestimmen, man braucht ja nur das einzugeben was auf den Marken steht und der Computer zeigt die Marke auf dem Bildschirm und den Preis. Meine kostet 1 € und meine 3 € und dann fand einer eine mit zehn €. Und wo ich sagte es könne sich jeder 10 Stück aussuchen und mit heim nehmen war die Freude groß. Zu Weihnachten soll sich jeder ein Album schenken lassen, sagte ich noch.

Fazit: mein Sohn wurde zum Schuldirektor beordert, wie er seinen Vater auf die Schüler aufpassen lassen könne. Ohne Pädagogische Ausbildung wäre das streng verboten.
 
asmodeus Am: 21.01.2011 19:29:12 Gelesen: 56395# 10 @  
Ich kann jetzt nur aus meiner Sicht schreiben. Meine Eltern haben mich unbewußt (oder doch bewußt) zum Sammeln gebracht. Ok, damals (ich bin erst Jahrgang 1973) gab es nicht die ganzen technischen Spielereien usw., aber ich stamme aus einem Sammlerhaushalt und Lehrerhaushalt. Meine Eltern sammeln Antiquitäten und keine Briefmarken, aber auf einem Flohmarkt haben sie mir ein kleines Briefmarkenalbum mit Kiloware gekauft. Zu Hause habe ich mich in das Sortieren gestürzt. Viele Sachen habe ich dann durch Bücher gelernt. Hatte dann den Willen und die Lust selbständig das Wesen des Briefmarkensammelns zu erlernen. Bis heute sind es gute 28-29 Jahre vorbei und man lernt immer noch dazu.
 
Antje H. Am: 21.01.2011 19:42:28 Gelesen: 56389# 11 @  
@ Stefan

Du hast nur Recht für die Gruppe mit Deinen Ansichten. Ich glaube, dass 60-80 % aller Sammler nur um der "Aktie des kleinen Mannes" Willen sammeln. Bitte lasst uns jetzt nicht um die Zahlen streiten. Viele von denen die mit dieser Motivation beginnen, werden zu Philatelisten, andere bleiben ihr Leben lang Sammler aus monetären Gründen.

Zitat: Man sollte Kinder nicht bewusst belügen, sondern aus anderen als monetären Gründen zum Sammeln versuchen zu bewegen.

Belügen? Ist das Streben nach Gewinn denn wirklich so abartig? Am Ende bleibt es jedem selbst überlassen, aus welchen Gründen er sammelt. Und warum sollte das Motivieren der Jugend nicht von Anfang unter Nennung aller Facetten der Beweggründe einher gehen? Du wirst beim Studium der Forumsbeiträge eines jeden Forums immer die meisten Fragen oder Diskussionen um den Wert erleben. E-bay und andere Auktionen sowie insbesondere die erzielten Preise sind stets Anlass für Postings. Deine Motivation zum Sammeln spricht für dich aber doch nicht gegen Sammler mit Absichten der Gewinnerzielung. Und wenn ein Sammler beim Streben nach Gewinn plötzlich Leidenschaft entwickelt und gar keine Marke mehr verkaufen will, auch gut, aber besonders ehrwürdig? Nein. Es ist einfach so wie es ist. Ohne Wertung.

Zurück zu den Kindern. Der Sammlernachwuchs bleibt in der Menge aus. Hat das nun einen Grund oder nicht? Wenn ja, dann wollen wir ihn finden und dem entgegen wirken. Wenn keinen der Preis interessieren würde, brauchen wir auch keine Kataloge mehr. Auf Gewinn baut sich unsere Wirtschaftssysteme und auch unser Wohlstand (insofern wir ihn haben) aus. Es wäre der Sache also viel dienlicher, wenn wir dieses Wort nicht mehr so negativ besetzen oder das Streben danach als etwas verwerfliches hinstellen.

Für ein anderes Argument Stefan hast du im letzten Absatz selbst das Stichwort gegeben. Ich bin Jahrgang 56. Mal ehrlich, in unserer Zeit hatten wir noch keine PC´s, Markenklamotten hatten lange nicht den Stellenwert (wenn überhaupt) wie heute, die Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigungen waren bei Weitem nicht so vielfältig (zugegeben auch nicht so abartig wie manche heute) und völlig richtig, war wohl Pisa auch noch anders aufgestellt.

Zitat: Ich denke, dass es wichtiger ist, der Jugend derartige Werte zu vermitteln, als "die Aktie des kleinen Mannes" zu preisen.

(100% ige Zustimmung) also für den ersten Teil des Satzes und meine Ausführungen für den Rest. Lobpreisen müssen wir es als Aktie ja nicht, abgesehen davon, dass es ja momentan auch nicht ganz korrekt wäre. Wertsteigerung (und die ist doch unbestritten möglich) als Anreiz zum Wecken der Neugier und dem Erhalt für Aufmerksamkeit ist DER Imulsgeber für die meisten Kinder und Jugendlichen, auch ohne Lügen zu müssen.

Leidenschaft und Liebe zur Brienfmarke oder anderem Sammelgut entwickelt sich, sie kann nicht gelehrt werden.

Ach ja noch am Schluss. Was du zum Thema Entwicklung Allgemeinbildung angesprochen hast ist der schönste Nebeneffekt an der Sache. Das werden dir sicher alle Sammler sofort bestätigen. Leider bekommst du mit diesem Argument eher die Eltern als die Kinder in die Arbeitsgemeinschaft. Und wenn die Eltern sagen, dass das Briefmarkensammeln gut für die Kids wäre, dann kannst du vorstellen, was dann die Kids davon halten.

Übrigens. Wenn der Eindruck entstanden sein sollte, dass ich lauter kleine Briefmarkenbanker "züchten" will, dann wäre das fatal. Ich wiederhole daher, dass ich gemeinsam mit Euch Wege diskutieren und auch gehen möchte, um Kinder und junge Leute an dieses schöne, spannende und wissensbildende Thema Briefmarke heranzuführen.

Liebe Grüße Antje
 
Lars Boettger Am: 21.01.2011 23:35:32 Gelesen: 56362# 12 @  
@ Mentorin [#11]

Hallo Antje,

ich teile Deine Einschätzung mit den Katalogen und den Katalogwerten voll und ganz. Bevor ich die "pädagogische" Peitsche schwinge, brauche ich gebrauchte Briefmarkenkataloge. Die müssen nicht superaktuell sein. Ich weiss, dass ich als Kind einen alten Philex-Deutschland geschenkt bekommen haben. Da meine Mutter Vereinsvorsitzende bei der Arbeiterwohlfahrt war, haben wir viele Briefe mit Wohlfahrtsmarken bekommen. Es gab nichts schöneres, als einen Satz vollständig zu haben, der mit 5 oder 6 oder 7 Mark im Katalog stand. Das war super!

Der Katalog war wichtig, weil ich dann wusste, was es gab und was mir noch fehlte. Das funktioniert wie bei einem Hanuta-Album, da sehe ich auch, was mir fehlt. Allerdings fehlte mir bei den Marken noch viel mehr - die Hanutaalben habe ich leichter voll bekommen.

Das ich nebenbei viel gelernt habe, das war ein angenehmer Nebeneffekt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Antje H. Am: 21.01.2011 23:55:31 Gelesen: 56358# 13 @  
Zwei schöne Beispiele von ahschlumpf und Jahnnusch. Das mit dem Direktor ist nicht so schön, aber ein anderes Thema. Das Beispiel von ahschlumpf´s Tochter ist allerdings nicht typisch, wenn auch wieder bestätigt wird, dass wenn Kinder von Papa etwas abschauen und mitmachen, es meistens die Mädchen sind. Ansonsten finden es die meisten Kinder eher langweilig was die Eltern machen. Und das Beispiel von Jahnusch bestätigt die allgemeinen Erfahrungen.

@ Lars

Bis Juni ist ja noch ein wenig Zeit. Ich werde im Haus des Sammlers Berlin Alben für dich auftreiben. Wie viel brauchst du?

Grüße Antje
 
Lars Boettger Am: 23.01.2011 10:38:55 Gelesen: 56323# 14 @  
@ Mentorin [#13]

Hallo Antje,

vielen Dank für Dein Angebot! Am Freitag hat unser Verbandspräsident Jos Wolff uns Unterstützung mit Material zugesagt. Als Verein haben wir auch noch viele Marken, Brief und Alben, das wird also kein Problem sein. Ich sehe eher die Schwierigkeit, alte Kataloge aufzutreiben (PRIFIX-Luxemburg), um den Kindern ein "Starterkit" an die Hand zu geben.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
chuck193 Am: 25.01.2011 01:54:11 Gelesen: 56248# 15 @  
@ Mentorin [#37]

Hi Antje,

ich habe jetzt mal all diese Beiiträge durchgelesen, well, die meisten Gründe für das nicht sammeln heutzutage, ist vielleicht, das viele der jungen Leute sich nicht zu viel Zeit gönnen für ihre eigenen Interessen. Wenn es mit 'Texting" nicht geht, macht das keinen Spass. Traurig. Wenn ich zurück denke, habe ich oft meinem Opa bei seinem Briefmarken sammeln nach Feierabend zu geguckt. Ich war zu der Zeit nur ab und zu auf Besuch bei meinen Grosseltern, er sass dann an seinem Schreibtisch mit seiner Cigarre, der Rauch war angenehm, auch wenn ich nur vielleicht 8 Jahre alt war. Unter seinem Schreibtisch hatte er eine Cigarren Kiste, voll mit allen möglichen Marken, die er uns zum durchsuchen gab, alles andere durften wir aber nicht anfassen. Ab und zu, nahm er uns mit zu seinem Briefmarken Händler, (E. Sorge) in Bremen. Wenn wir gut waren, durften wir uns manchmal was Aussuchen.

Mit der Zeit, das könnte um 1947-48 gewesen sein, fing ich dann mit dem sammeln an. Als Kind zu der Zeit, nahmen wir das zwar nicht all zu ernst. Die Marken wurden nur in ein kleines Buch geklebt. Heute, nach vielleicht 63 Jahren, führe ich die Sammlung von meinem Opa weiter, er würde erstaunt sein, wenn er die sieht, vielleicht schaut er ja über meine Schulter, weil sein Bild hinter mir an der Wand hängt. Sorry, dass das so viel zu lesen gab, aber man sieht, es handelt sich nicht um den Wert, als das Vergnügen am Sammeln, egal was man sammelt. Ich habe mir nie Kopfschmerzen über Preise gemacht, was ich mir nicht erlauben kann, gut, dann geht es auch ohne das weiter. Wo immer ich Jugendliche finde, die Interesse zeigen, ich habe genug an Marken, um das Interesse weiter zu fördern, wie mein Opa das auch gemacht hat.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Martinus Am: 25.01.2011 12:30:36 Gelesen: 56219# 16 @  
@ ahschlumpf [#8]

Darf ich fragen, was Deine Tochter sammelt?Vielleicht kann ich da was beisteuern?

lg Martinus
 
Martinus Am: 25.01.2011 12:32:48 Gelesen: 56218# 17 @  
Heute in der WAZ Beilage gefunden, hoffe da sind keine Kopie Rechte drauf, aber die Quelle gebe ich ja hiermit an. Finde das ist doch mal eine gute Werbung für das "Briefmarken Sammeln"!



Jedenfalls gilt mein Dank der WAZ für diesen Bericht! Hobby am Dienstag.

lg Martinus

http://www.briefmarkenjugend-nrw.de
 
beute20 Am: 25.01.2011 12:33:38 Gelesen: 56217# 18 @  
Liebe Sammlerfreunde,

nun bin auch einmal im Forum gelandet und habe fast alles, was mich interessierte gelesen. Ich führe eine Kindergruppe und möchte gern hier meine Erfahrungen einbringen. Ich sammle seit 1949 und war damals auch Mitglied einer Kindergruppe, zu deren Zusammenkunft ca. 20 Kinder zusammen kamen. Nun bin ich Gruppenleiter mit vielerlei Erfahrungen.

Meine Kinder der 1. Gruppe sind Schüler einer Grundschule, die in der 3. Klasse für das Sammeln aktiviere. Als ehemaliger Lehrer fällt mir das auch nicht schwer, So konnte ich im September alle 3 Klassen besuchen und aus der Summe der ca. 60 Schüler 13 als Mitglieder gewinnen. Wichtig erachte ich den guten Kontakt zum Elternhaus. Zur Weihnachtsfeier konnte ich den Großteil der Eltern in die Vorbereitung einspannen.

Die 2. Gruppe sind Schüler, welche von der Grundschule in andere Schulen gewechselt sind. Wir treffen uns auch nicht mehr in einer Schule, sondern sind in einen Mehrgenerationenhaus gut untergekommen. Unser Hauptaugenmerk liegt nun in der Spezialisierung und Erweiterung ihres Sammelgebietes. Einige sind Aussteller geworden. Viele sind abgesprungen (keine Zeit mehr, noch andere Interessen etc.), aber und das ist mir besonders wichtig, es sind noch Sammler! Irgendwann evt. nach dem Studium oder der Berufsausbildung werden die sich u.U. an dieses schöne Hobby erinnern.

Es gäbe noch eine Menge zu berichten, aber das Mittagessen wartet. Mehr vielleicht später. Ausstellungen usw.

Beste Grüße Werner
 
Hawoklei (RIP) Am: 25.01.2011 13:29:17 Gelesen: 56203# 19 @  
@ Lars Boettger [#14]

Hallo Lars,

ich könnte Dir einen MICHEL Europa-West 1985 Bd. 1+2 zuschicken, wenn Du mir eine Versandanschrift mailst!

Porto würde ich übernehmen!

Beste Sammlergrüsse und ein Herz für Kid´s

Hans


 
Bermudadreieck10 Am: 27.01.2011 08:56:30 Gelesen: 56107# 20 @  
Guten Morgen,

habe mich gestern neu auf Eurer Seite hier angemeldet. Durch eine geschenkte Briefmarkensammlung wurde mein Interesse geweckt. Habe angefangen diese zu sortieren und festgestellt, das dies gar nicht so einfach ist. Es sind bestimmt über 20.000 Briefmarken. Viele sind aus der Zeit vom 18 Jahrhundert bis heute. Ich habe durch Zufall beim suchen der einzelnen Briefmarkenwerte eure Seite hier gefunden. Ich zähle zwar nicht mehr zu der Jugend, aber unsere gesamte Familie habe ich bereits infiziert. Meine 14 jährige Tochter hat einen besseren Durchblick als ich! Würde mich freuen in Eure Gemeinschaft integriert zu werden!

Liebe Grüße Sonja
 
Hawoklei (RIP) Am: 27.01.2011 11:58:34 Gelesen: 56087# 21 @  
@ Bermudadreieck10 [#20]

Hallo Sonja,

herzlich willkommen in der grossen Runde, wenn Du Fragen oder Probleme mit Deiner Sammlung hast - immer hier hereinklicken!

Sorry, meine erste Anmerkung: die ersten Briefmarken sind im 19. Jahrhundert erschienen, nicht im 18.Jahrhundert!

Beste Grüsse
Hans
 
Antje H. Am: 28.01.2011 02:29:34 Gelesen: 55949# 22 @  
@ beute20 (netter Nick)
@ alle

Kontakt zum Elternhaus ist unerlässlich. Erstens finanzieren die Eltern das Hobby und unterstützen es gern, weil es eine sinnvolle und (wie cantus richtig schreibt) außerschulisch wissensbildende Freizeitgestaltung ist. Da Kinder am Anfang sich oft für die Motivsammlung entscheiden, sollte Engagierte in der Jugendarbeit für einen Grundstock an Marken mit Tieren, Dinosauriern und Schiffen sorgen.

Auch sehr spannend finden die Kinder, wenn es Kontakte zu anderen Kinder- oder Jugendgruppen ins Ausland gibt. Der schöne Nebeneffekt ist Sprachtraining, es entstehen Brieffreundschaften und macht das Sammeln zu einem Event. Ich habe solche Kontakte nach Polen, Russland, Venezuela, China und in die Niederlande. Sollte jemand Interesse haben sich mit "seinen" Kindern hier einzureihen, dann bitte melden. Wer hat Kontakte noch in andere Länder?

@ Martinus

Hast du Marken mit Motiven von Militärfahrzeugen insbesondere Panzer?

Liebe Grüße
Antje
 
Bermudadreieck10 Am: 28.01.2011 08:27:52 Gelesen: 55934# 23 @  
Guten Morgen, Antje.

Ich denke das ich solche Marken habe. Wenn du heute etwas Zeit hast, dann schaue ich mal unter den Russischen und Rumänischen und ... Marken nach! Meine Tochter war gestern Abend auch mit Lupe und Taschenlampe auf der Suche nach Farbfehlern oder anderen Besonderheiten auf den Deutschen Marken um 1920. Fand ich sehr interessant zu beobachten! Meine Tochter liebt Disney Marken und hat ein eigenes Album sich angelegt. Ebay macht es möglich schöne und günstige Marken zu bekommen.

Lieben Gruß Sonja
 
doktorstamp Am: 28.01.2011 10:30:29 Gelesen: 55914# 24 @  
Die Worte von dem Lehrer Beute20 sind wahre Worte.

Bringen ist vielleicht das falsche Wort, weil es mit Zwang verbunden werden kann. Aus der Schilderung unseres Lehrers liest man, er hat die Kinder für das Sammeln begeistert. Der Mensch, historisch betrachtet, ist zum Sammeln geneigt. Ferner geht es darum sie auch für das Lernen zu begeistern, sie davon zu überzeugen das das Lernen hört nie auf, ob man es will oder nicht. Sammeln und Lernen im Einklang zu bringen. Das eine treibt das andere.

Es geht darum dieses Interesse aufzukeimen, damit es wächst und gedeiht. Wenn auch welche aus seiner Gruppe ausgeschieden sind, besteht immer noch die Möglichkeit, daß sie zu unserem Hobby zurück kehren.

Ich fing ja mit 8 Jahren an, aber mit 13 voller Testosteron aufgetankt waren Mädels vom grossen Interesse. Während meiner Kadettenzeit habe ich mich gelegentlich mit den Marken befaßt, erst mit 22 fing ich richtig an dem Hobby Zeit und Geld zu widmen.

mfG

Nigel
 
Postgeschichte Am: 28.01.2011 18:17:35 Gelesen: 55881# 25 @  
Die Frage, wie bringt man die Jugend zum Briefmarken sammeln, trifft m.E. die Problematik nicht ganz. Ich betreue seit über 4 Jahren eine Jugendgruppe mit anfangs 15 Mitgliedern, Mädchen und Jungen im Alter zwischen 9 und 15 Jahren. Die Gruppe wird mit Marken (meist Motivmarken) versorgt und mit wissenswerten Spielen versucht, weitergehendes Interesse und Begeisterung an der Philatelie zu wecken. Kleine Kurse, wie Wasserzeichensuche und Zähnungserkennung anhand verschiedener Hilfsmittel wecken kurzfristig das Interesse, hält jedoch nicht lange an, da meist nur Motive gesammelt werden. Interesse besteht nur an den Markenmotiven, die aktuell gesammelt werden.

Mit Erreichung des 15 Lebensjahrs wird das Interesse an dem Briefmarkensammeln meist jäh beendet, da durch Schulwechsel oder Ausbildung eine Teilnahme an den Tauschnachmittagen nicht mehr möglich ist. Die Gruppe hat sich dadurch im letzten Jahr auf 11 Teilnehmer verkleinert. Ob und wann die Sammelleidenschaft wieder aufflackert, lässt sich natürlich nicht sagen. Auch die Frage neuer Teilnehmer ist, sofern man nicht die Möglichkeit der Anwerbung in einer Schule hat, begrenzt. Ich bin auf Grund der gewonnenen Erfahrung der Ansicht, daß man nicht die Jugend zum Briefmarken sammeln bringen kann, sondern die Philatelie muß zur Jugend gebracht werden. Von alleine werden sich kaum Jugendliche für das Briefmarken sammeln begeistern können.

Hier sehe ich nur die Möglichkeiten, Jugendliche in Jugendzentren oder in der Schule für die Philatelie zu interessieren. Aktive oder ehemalige Lehrer (z.B. Beute20) haben hierbei erhebliche Vorteile. Andere Werbemöglichkeiten sind Landesschauen. Als Beispiel möchte ich den in meinem Bundesland stattfindenden Hessentag anführen, der meist auch von Briefmarkensammlervereinen zu Werbezwecken genutzt wird. Zum Teil wurden durch die Werbeschauen Jugendliche für die Philatelie geworben und sogar neue Jugendgruppen hervorgebracht. Dies ist allerdings nur mit erheblichen Engagement der älteren Sammler möglich, ohne das sich wohl kaum ein Jugendlicher von einer Briefmarke angesprochen fühlt.

Mit Sammlergruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 17.03.2011 21:24:25 Gelesen: 55363# 26 @  
@ Hawoklei [#21]

Hallo Hans,

Deine Briefmarkenspende ist bei den Jugendlichen sehr gut angekommen, Vielen Dank. Da sich einige Sammler gegen eine bildliche Veröffentlichung im Internet ausgesprochen haben, habe ich Dir die Bilder per Mail übersandt. Wie Du auf einem Bild sehen kannst, wird mit den Briefmarken "gearbeitet" und diese nicht nur verteilt. Ob und wie viel das Hobby Briefmarkensammeln später weiter betreiben, muß abgewartet werden. Wenn man sie aber nicht heranführt, wird sich später kaum einer mit den Briefmarken beschäftigen.

Nochmals herzlichen Dank.

Mit philatelistischem Gruß
Manfred
 
AfriKiwi Am: 18.03.2011 00:37:23 Gelesen: 55348# 27 @  
Eine andere Meinung.

Briefmarke schenken ist schon gut worüber sich jeder junge Sammler freut.

Schenkt ihm oder ihr auch ein Lesebuch über Briefmarken und wenn es auch alte Briefmarken Kataloge sind.

Sie lieben Bilder, sie finden vielleicht gleiche Bilder in Katalogen von Marken schon in der Sammlung. Sie werden auch vielleicht gleich im Netz gucken für ihre Marken.

Oder der Katalogpreis kann schon reizen - "Meine (diese Briefmarke ist schon Wert", usw. usw. !)

Leider ist das Leben wohl materialistisch und ein Wert wird an Sammlungen gehängt egal was. Irgendwann wird es getauscht oder Verkauf - ein Wert soll es haben wenn es auch nur ein Wert eigner Zufriendenheit ist.

Gleich finden sie eine Marken mit anderer Farbe im Katalog oder sonst in einem Buch, oder im Netz und so können Fragen entstehen.

Der Anfang und Leitung soll bei Eltern anfangen. Ihren Beschluß ob das Päckchen, Album oder Katalog preiswert ist der beste angelegter 'WERT' was danach kommt, ist Karma.

Die Eltern oder Führer können ihr geistige Schöpfung engagieren und mir eine gültigen Antwortschein (IRC fürs Porto) und ihre genaue Adresse mir zusenden.
Meine Adresse ist hinterlegt mit einem Klick auf Afrikiwi.

Bei Erhalt schicke ich eine Weltweite Mischung 200 Marken retour von Whangarei.

Nun dann mal Tau.

Erich
 
Hawoklei (RIP) Am: 18.03.2011 14:48:45 Gelesen: 55293# 28 @  
@ Postgeschichte [#26]

Hallo Manfred,

danke für die schönen Bilder!

Du hast Deine Truppe ja schön zum Lachen gebracht! Die offensichtlich gute Stimmung finde ich gut - gehört sicher zur Motivierung dazu!

Ich hätte schon wieder etwas für Euch, leider habe ich die Versandanschrift nicht mehr!

Vielleicht kannst Du sie mir nochmal mailen?

Beste Grüsse
Hans
 
AfriKiwi Am: 05.10.2011 10:35:12 Gelesen: 53875# 29 @  
Für die Jugend

Diese Blocks fand doch sehr reizend, schön und gerade sowas können die jungen Sammler schon mit anfangen. Anscheinend haben die Ukränen schon den richtigen Winkel. Nur Tauschpartner, Tauschmaterial und Zeit ist nötig, wo mangelt wes sonst noch ?

Erich










 
Jahnnusch Am: 05.10.2011 13:23:15 Gelesen: 53854# 30 @  
Meinen Beitrag [#9] haben 2538 Sammler gelesen. Aber wer hat sich um die Kinder mal bemüht? Würde meine Wunderkiste auch gerne mal an eine Schule schicken. Sind keine aktiven Lehrer unter uns?
 
AfriKiwi Am: 05.10.2011 21:36:23 Gelesen: 53814# 31 @  
@ Jahnnusch [#30]

Vielleicht liegt die Antwort hier:

Nicht zu lesen von Familien von ein Kind oder mehr !

http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20110227103447AAsbhGm

Erich
 
Postgeschichte Am: 05.10.2011 22:01:35 Gelesen: 53808# 32 @  
@ Jahnnusch [#30]

Hallo Jürgen,

ich betreue schon seit über 4 Jahren eine Jugendgruppe, wie ich im Beitrag [#25] ausgeführt habe. Wenn Du möchtest, gebe ich Dir die Adresse des Jugendleiters, mit dem Du über die Modalitäten reden kannst. Die Jugendlichen werden sich mit Sicherheit über das Material freuen.

Gruß
Manfred
 
Pommes Am: 17.11.2012 22:17:10 Gelesen: 49969# 33 @  
Hallo an die Gemeinde,

das Thema nennt die Frage, die mich gerade umtreibt. Und um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: "Wie bringt man die Jugend zum Briefmarken sammeln ?"

Z. B. indem man Themen wie "1. Online-Wettbewerbsausstellung der Jugend im Rang 1" nicht nur für einige Stunden im Forum existieren lässt, sondern diesem einen herausragenden Platz zuerkennt! Jeder sollte gezwungen werden, sich diesen Beitrag erst durchzulesen bevor man überhaupt ins Forum kommt - lol, o.k. nicht ganz ernst gemeint, aber ...

Da geschieht schon mal was im Jugendsektor und kaum einer nimmt Notiz davon. schade!

Warum ist die Frage wer in Sindelfingen oder Mainz dabei war oder wer worüber demnächst "philatelistische Vorträge" hält und dafür "Eigenwerbung" machen "darf/soll/muss" so viel wichtiger, als ein Jugendwettbewerb? Warum "dürfen" jene Themen im Forum bleiben (und sind nicht auch "nur" Veranstaltungen), aber die Rang 1 Ausstellung der Jugend wird nach einigen Stunden in die "Unterkategorie: Veranstaltungen" verschoben?

Ich verstehe hier gerade etwas nicht.

Hier der Link zum Augangspunkt meiner "Aufregung": http://www.philaseiten.de/cgi-bin/veranstaltungen.pl?ST=4870

und hier ein link zu der Auszeichnung einer Dame, deren Namen man häufig ließt, wenn man sich die Projekte unserer jungen Sammlerfreunde einmal anschaut:

http://schleiz.otz.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Helga-Stoeckel-aus-Schleiz-bei-30-Internationaler-Briefmarken-Boerse-geehrt-1444265554 .

Richard, nimm es mir nicht übel, aber so ein Thema in eine "Unterkategorie" zu verschieben, während hier einige sinnfreie Beiträge über Markenbestimmungen, Wertfragen o. ä. im "Haupt-" Forum auf Jahre "verbleiben dürfen", verstehe ich nicht. Hoffentlich nur ein "Versehen" im redaktionellen Alltag, aber wenn da irgenwo Jugend steht, sollte man hellhörig werden.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
chuck193 Am: 18.11.2012 01:35:31 Gelesen: 49941# 34 @  
@ Bermudadreieck10 [#23]

Hi Sonja,

wenn Deine Tochter an Infla Marken Interesse hat, dann kann ich gerne sowas abgeben. Du kannst mir ja eine E-mail schicken, wenn Du solche Marken brauchen kannst, natürlich habe ich auch viele andere doppelt. In meinem Alter, gebe ich lieber Marken an jemand, der die gebrauchen kann. Mir nützt es wenig, wenn die später irgendwo für wenig Geld verkauft werden.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Postgeschichte Am: 18.11.2012 09:45:03 Gelesen: 49916# 35 @  
@ Hawoklei [#28]

Hallo Hans,

Deine erneute Briefmarkenspende ist bei der Jugendgruppe gut angekommen. Die Zuordnung der Marken zu den Katalognummern wurde als Wettbewerb gestaltet und hat den Kids offensichtlich Spaß bereitet. Herzlichen Dank im Namen der Jugendlichen.

Gruß
Manfred
 
Hawoklei (RIP) Am: 18.11.2012 14:44:18 Gelesen: 49877# 36 @  
@ Postgeschichte [#35]

Hallo Manfred,

danke für die Info, freut mich sehr! So gelangen die Marken wenigstens nicht im Altpapier! Wenn bei mir mal wieder was anfällt, denke ich an Dich und die Kids!

Beste Grüsse, Hans
 
Martinus Am: 02.02.2013 12:44:13 Gelesen: 49359# 37 @  
Jugend voran !



Diese Karte habe ich im Internet gefunden. Dazu folgenden Text aus dem Sammler Express:

Es ist zu begrüßen, daß auch einmal das Thema der völkerverbindenden Jugendarbeit im Sonderstempel seine Würdigung findet. Zum 3. Parlament der Jugend vom 01. bis 06. Juni in Leipzig zeigt der Sonderstempel in einer symbolischen Gestalt die Jugend als Bannerträger der Zukunft (Bochmann S 230).
 
Baber Am: 02.02.2013 18:57:07 Gelesen: 49286# 38 @  
@ Martinus [#37]

Hallo Martinus,

die Jugend von 1949 ist nun aber schon ziemlich alt. Der Stempel hat auch nichts mit Briefmarkensammeln zu tun, sondern man wollte die Jugend für die Ideologie des neuen Staates begeistern.

Gruß
Baber
 
Richard Am: 02.02.2013 22:07:20 Gelesen: 49254# 39 @  
@ Baber [#38]

Der Stempel hat auch nichts mit Briefmarkensammeln zu tun

Hallo Baber,

der Beitrag stand einsam in einem neuen Thema "Jugend voran !". Damit er sich dort nicht so einmal fühlt, habe ich ihn ins Thema Jugend und Briefmarken verschoben.

Schöne Grüsse, Richard
 
Martinus Am: 03.02.2013 00:03:01 Gelesen: 49233# 40 @  
@ Baber [#38]

Mir hat mal jemand gesagt, Briefmarken sammeln ohne Stempel sammeln - dann ist man nur zur Hälfte dabei. Ich finde schon, dass Jugend voran auch ein Aufruf sein kann - ob das heute noch zeitgemäß ist und ob damit damals was ganz anderes gemeint war - das ist erst einmal zweitrangig!

Ich schwenke mal die Fahne fürs Briefmarken sammeln, nur ist keiner da, der sich das anschaut!

lg Martinus!
 
briefmarkenwirbler24 Am: 02.01.2014 21:55:47 Gelesen: 47109# 41 @  
Da dieses Thema schon seit knapp einem Jahr nicht mehr zum Vorschein gekommen ist, möchte ich noch einmal nachfragen, ob unter denen, die versuchen/versucht haben Jugendliche oder Kinder zum Sammeln zu bringen Erfolge zu verzeichnen sind und ob es wieder einen Zuwachs bei den jungen Sammlern gibt. :)

Ich bin ja auch erst 14 Jahre alt und sammele schon seit knapp 7 Briefmarken und bin wie einige auch schon wissen besonders bei Irland, Luxemburg und SBZ spezialisiert.

An die Philatelie bin ich durch meinen Nachbarn gekommen (ebenfalls ein Philaseiten-Mitglied), der mich mit seiner Sammlung so begeistern konnte, sodass ich ebenfalls anfing zu Sammeln.

Auch wenn ich zwischendurch mal eine Pause mit dem Sammeln eingelegt habe, bin ich danach immer mehr davon angezogen worden, insbesondere von der gewaltigen Vielfalt, die einem Sammler geboten wird.

Anstatt irgendwelche Computer Spiele habe ich mir die entsprechenden Michel-Kataloge zu verschiedenen Anlässen schenken lassen oder Sammlungen. Ich bin heute froh, dass ich damals mit dem Sammeln begonnen habe und dass ich ein tolles Hobby entdeckt habe.

In meiner Region ist jedes Jahr im März ein Tauschtag in Neuwied, bei dem ich auch so gut wie immer erscheine.

Aber zu meiner Enttäuschung befinden sich dort entweder Leute, die weit über 50 Jahre alt sind, oder Leute die nicht an einem Tausch, sondern an einem Kauf interessiert sind, so dass ich selten oder gar nicht dort tauschen kann.

Einer meiner Freunde hat ebenfalls eine kleine Briefmarkensammlung, will jetzt aber wieder aufhören.

Wie schaffe ich es zumindest in meiner Region oder unter meinem Freundeskreis dieses Hobby zu erhalten?
 
drmoeller_neuss Am: 03.01.2014 09:18:40 Gelesen: 47044# 42 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#41]

Ich freue mich über jeden, der wie ich Spass am Hobby "Philatelie" hat, vor allem, wenn er jünger als ich bin. Die Philaseiten haben den grossen Vorteil, dass das Alter keine Rolle spielt. Ein 14-jähriger wie Du kann sehr gute und lesenswerte Beiträge schreiben, ein 82-jähriger nur Stuss und Polemik. Umgekehrt geht es natürlich auch.

Persönlich habe ich auch kein Patentrezept, wie Du Deine Altersklasse vom Sammeln überzeugen kannst. Freunde, die wie Du Interesse an fremden Kulturen oder der deutschen Geschichte haben, kannst Du mit schönen Marken und Belegen beeindrucken. Mir fällt nur das Thema Inflation ein: wie kann man diesen Abschnitt der Geschichte besser belegen als mit Briefen, die im Abstand von nur wenigen Tagen geschrieben wurden, aber mit Portosätzen frankiert wurden, zwischen denen der Faktor zehn liegt?

Sammler, die MüSchis sammeln (der ausgeschriebene Ausdruck ist nicht jugendfrei und steht für "Plattenfehler") oder Farbvarianten, die nur wenige Experten mit teuren Geräten sicher bestimmen können, haben es in der Umwelt schwerer als Sammler wie Du, deren Sammelgebiete "greifbar" sind.

Vielleicht bietet sich in Geographie oder Geschichte ein Referat über Irland oder die sowjetische Besatzung im Nachkriegsdeutschland an, dass Du mit Belegen aus Deiner Sammlung ausschmücken kannst? Ich hatte in meinen Schulreferaten eigentlich in meinen Vortragsunterlagen (neudeutsch: "Hand-Out") immer ein paar Briefmarken abgebildet, z.B. zu einem Referat über Berthold Brecht die entsprechenden Sätze aus der DDR.

Zum leidlichen Thema "Tausch" und "Briefmarkenerwerb": Zum Glück ist der Geldbeutel nicht entscheidend. Ich kenne reiche Sammlerkollegen, den fehlen ein paar Marken, die im Michel mit wenigen Eurocent notiert sind, die aber einfach nicht aufzutreiben sind. Am Geld mangelt die Beschaffung hier nicht. :-)

Und getauscht wird immer, oft aber unter Einsatz des universellsten Tauschmittels "Geld". Ich kenne mich in Deiner Gegend nicht aus, mein südlichster Einsatzpunkt ist Köln. Dort treffen sich philaseiten-Mitglieder jeden dritten Samstag im Monat und tauschen auch Briefmarken und Belege. Wenn Deine Schülerfahrkarte am Wochenende bis Köln reichen sollte, komme doch einfach vorbei. Bitte vorher im Forum anmelden, damit wir auf Deine Sammelgebiete vorbereitet sind.

Bleibt nur noch der Brieftausch, der viel Spass machen kann, aber bei dem man auch Frust wegstecken muss, wie Postverluste oder einfach schlechte Tauschpartner, mit denen man das erste und das letzte Male im Leben tauscht. Das einfachste ist es, auf den Philaseiten Tauschwünschen einzustellen. Hier funktioniert auch halbwegs die "soziale Kontrolle". Enttäuscht werden kann man aber auch auf dieser Plattform.

Etwas zeitaufwendiger, aber trotzdem empfehlenswert sind Tauschplattformen wie http://www.briefmarken-fair-tauschen.de .Hier findest Du auch viele kleine Werte, Du musst aber etwas Geduld mitbringen, bis Dein eigenes Material vertauscht ist und Du genügend Punkte auf dem Tauschkonto hast. Je nach Deinen Fremdsprachenkenntnissen können für Dich auch internationale Tauschplattformen wie http://www.tradeonlystamps.com/ interessant sein.
 
Baber Am: 03.01.2014 09:45:41 Gelesen: 47035# 43 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#41]

Hallo Kevin,

es ist erfreulich zu lesen, wenn sich ein 14-jähriger sich so ernsthaft mit dem Thema Briefmarkensammeln in der heutige Zeit auseinandersetzt. Wenn Du Irland sammelst, schicke ich die gerne meine Irland Dubletten. Vielleicht ist etwas für Dich dabei.

Deine Feststellung von den sog. Tauschtagen

Aber zu meiner Enttäuschung befinden sich dort entweder Leute, die weit über 50 Jahre alt sind, oder Leute die nicht an einem Tausch, sondern an einem Kauf interessiert sind, so dass ich selten oder gar nicht dort tauschen kann.

ist leider nur allzu richtig. Die Tausschtage oder Großtauschtage verdienen schon lange ihren Namen nicht mehr. Zum einen liegt es daran, dass der Veranstalter die teure Saalmiete über die Tischmieten finanzieren muss und dann für Sammler zum Tauschen oft nur ein Katzentisch bleibt bzw. eine "Wühlkiste" für die Jugend. Zum anderen hast die richtig festgestellt, dass der Altersdurchschnitt der Anwesenden weit über 50 liegt. Diese Sammler haben alles und wollen eigentlich nur verkaufen.

Was kann man tun? Manchmal ist der Tausch in kleiner Runde im Verein ergiebiger als auf den Großtauschtag. Hier muss man nicht unbedingt gleich Geld einsetzen. Wir führen Listen, was man nach Michelwert den anderen schuldet und was man bekommen hat. Irgendwann wird das dann ausgeglichen und nur die Differenz bezahlt. Oft ist dies auch nicht notwendig, da man auch im "Ringtausch" ausgleichen kann, d. h. wenn mir der direkte Tauschpartner nichts zum Ausgleich bieten kann, er aber ein Guthaben bei einem anderen hat, der wieder Werte für mich hat, kann man die Sache so auch ausgleichen ohne dass Geld in die Hand genommen werden muss.

Gruß
Baber

P.S. Wenn Du erst 14 Jahre alt bist, müsstest Du Dich ja eingentlich Briefmarkenwirbler14 nennen.
 
filunski Am: 03.01.2014 10:44:45 Gelesen: 47017# 44 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#41]

Hallo Kevin,

es ist nicht nur erfreulich und erfrischend Deinen Beitrag zu lesen, sondern in unserer heutigen Zeit schon fast ein kleines Wunder jemanden deines Alters so begeistert von unserem gemeinsamen Hobby erzählen zu hören! :-)

Wenn Du an Tausch interessiert bist, dann kann ich Dir anbieten Dich in meinen Wunderkistenumlauf (siehe auch:http://www.philaseiten.de/cgi-bin/tauschf.pl?ST=3838&CP=0&F=200) aufzunehmen. Die einzigen Kosten, die dabei für Dich entstehen ist das Porto für die Weitersendung der Kiste. Ob sich in der Kiste immer etwas direkt zu Deinen Sammelgebieten befindet kann man schlecht vorhersagen, aber wenn die anderen Teilnehmer davon wissen geben die sicher auch gerne gezielt dazu Beigaben rein, sofern vorhanden. Daneben findest Du darin aber auch immer einen breiten Querschnitt durch alle möglichen Gebiete der Philatelie und vielleicht auch neue Sammelanregungen. Wenn Du es ausprobieren möchtest, einfach eine kurze E-Mail an meine hinterlegte Adresse.

Weiterhin viel Spaß an der Philatelie und nur nicht aufgeben bei der Suche nach Tauschmöglichkeiten!

Beste Grüße,
Peter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 03.01.2014 17:50:26 Gelesen: 46941# 45 @  
Es freut mich, dass Ihr mir alle so viel Tipps gebt, wie ich an einen Tauschpartner kommen kann. Zwei Tauschpartner habe ich schon durch Philaseiten, mit denen ich auch schon recht viel getauscht habe und natürlich mit mein Nachbarn, der unter anderem ebenfalls Irland sammelt.

@ filunski [#44]

Es wäre auf jeden Fall schön, wenn ich ebenfalls daran teilnehmen könnte, da bei so etwas durchaus viele Dinge für mich abfallen, die die erfahrenen Sammler schon haben (Bund nach 1960).

@ Baber [#43]

Die "24" ist meine Glückszahl. :)

@ drmoeller_neuss [#42]

Ich habe schon seit langem vor mal zum Philaseiten Tauschtreff zu kommen, aber leider ist wirklich immer die Fahrt ein Problem.
 
filunski Am: 03.01.2014 18:33:01 Gelesen: 46927# 46 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#45]

Es wäre auf jeden Fall schön, wenn ich ebenfalls daran teilnehmen könnte, da bei so etwas durchaus viele Dinge für mich abfallen, die die erfahrenen Sammler schon haben (Bund nach 1960).

Hallo Kevin,

dann schick' mir doch einfach mal eine E-Mail. Bund nach 1960 ist in der Kiste zu allen Zeiten immer reichlich vorhanden! :-)

Schöne Grüße,
Peter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 03.01.2014 19:28:58 Gelesen: 46908# 47 @  
@ filunski [#46]

Ok, habe die Mail abgeschickt.

Noch eine Frage hätte ich, und die wäre:

Momentan behandeln wir in Geschichte die Deutschen Kolonien und die Ausmaße für die Einwohner der besiedelten Gebiete.

Es wäre natürlich toll, wenn ich dazu mal Marken zeige oder noch besser mit einem Brief die tatsächliche Existenz der Kolonie belege.

Aber leider sind die Marken der Kolonien meistens sehr teuer und auf Brief sowieso unbezahlbar.

In der aktuellen PPA-Auktion sind zwei Lose, die meiner Meinung nach ein guter Anfang für dieses Sammelgebiet sind: Von Nassaovia ll die Steckkarten.

Meine Frage: Lohnt es sich mehr als der bis jetzt eingegebene Betrag zu zahlen, oder wo gibt es noch günstige Marken dieses Sammelgebietes?
 
EdgarR Am: 04.01.2014 17:50:14 Gelesen: 46853# 48 @  
Einfache Antworten auf eine schwierige Frage:

Ad 1: Das erste, was jeder Jungeinsteiger braucht ist trivialerweise ein hinlänglich großer Grundstock an Briefmarken (wohl kaum ein Jugendlicher wird mit Belegen oder allerlei Spezialitäten anfangen, nicht wahr?). Wo kriegt man die her? Aus der Tagespost einer Normalo-Familie kaum mehr, da heutzutage selbst Tante Alma fast nur noch SMS und E-Mails zum Geburtstag schickt. Also? Braucht er/sie einen Sponsor, der an einer ergiebigen Quelle sitzt (Poststelle einer Behörde, evtl. einer Firma oder bei einer großen Arztpraxis) oder muss kostenintensiver mit Kiloware anfangen.

Anhand solchen Grundstocks kann man die handwerklichen Dinge lernen: Ablösen, Trocknen und Pressen, Qualität checken (Zähne alle dran? Büge/Knicke? Stempel gar zu garstig oder akzeptabel? ...), Sortieren und Einordnen, Lücken in der Sammlung ausfindig machen und Fehllisten anlegen, Marken tauschen....

Ad 2: ergibt sich hier schon eine Forderung, die wohl den meisten "in Ehren ergrauten Uralt-Sammlern" die eventuell noch vorhandenen Haare wird zu Berge stehen lassen. Wir Philatelisten sollten uns nicht nur damit abfinden, dass die Post AG mit Rücksicht auf den gewöhnlichen Postbetrieb immer mehr auf selbstklebende Marken setzt - wir sollten durchaus die komplette Umstellung, weg von den "ableckbaren" Marken, aktiv fordern. Denn: nichts ist frustrierender für einen Jungendlichen mit beschränktem Neuheitenzugang und beschränkten finanziellen Mitteln als ein hoher Anteil an "Knochen". Und der ist nun mal bei den 'Nassklebern' gewaltig viel höher als bei den 'Selbstklebern'. Beschädigte Zähnung: fast unbekannt. Durch die Sortiermaschinen beschädigte Marken: dito. "Knochen" gibt es bei den 'Selbstklebern' fast nur infolge von Totalverschweinung durch hässliche Stempelung/Kugelschreiberentwertung.

Ad 3: sollte der Nachwuchs von jemand Erfahrenem "an die Hand genommen" werden: nicht nur, damit er/sie die handwerklichen Grundlagen gelehrt wird, sondern vor allem, damit nicht sinnlos viel Taschengeld für Firlefanz draufgeht (die "liebe Kartonphilatelie" beispielsweise, oder die repräsentativ aufgemachten Geschenkpackungen mit "1000 Motivmarken alle Welt", die hinter der oberen Lage nur Schrott enthalten...). Darüber hinaus wären mannigfaltig Tips und Ratschläge vonnöten von "Was lohnt sich denn überhaupt zu sammeln?" bis zu "Was kann ich mit meiner Sammlung anfangen?" und "Wie gestalte ich Albumblätter (jenseits der Einsteckbuchs)?".
 
JoshSGD Am: 04.01.2014 19:00:56 Gelesen: 46827# 49 @  
Es wäre wichtig, wenn Vereine moderner wären bzw. einige ältere Herrschaften nicht zu sehr den Oberlehrer spielen würden. Auch sind die Topmeldungen einiger Auktionshäuser nicht hilfreich. Welcher Anfänger schreckt nicht auf, wenn wieder Zuschläge im 5-stelligen Bereich pro Los erzielt werden.

Gruß,
Josh
 
KaraBenNemsi Am: 04.01.2014 21:32:29 Gelesen: 46791# 50 @  
@ EdgarR [#48]

Ad 2: ergibt sich hier schon eine Forderung, die wohl den meisten "in Ehren ergrauten Uralt-Sammlern" die eventuell noch vorhandenen Haare wird zu Berge stehen lassen. Wir Philatelisten sollten uns nicht nur damit abfinden, dass die Post AG mit Rücksicht auf den gewöhnlichen Postbetrieb immer mehr auf selbstklebende Marken setzt - wir sollten durchaus die komplette Umstellung, weg von den "ableckbaren" Marken, aktiv fordern. Denn: nichts ist frustrierender für einen Jungendlichen mit beschränktem Neuheitenzugang und beschränkten finanziellen Mitteln als ein hoher Anteil an "Knochen". Und der ist nun mal bei den 'Nassklebern' gewaltig viel höher als bei den 'Selbstklebern'. Beschädigte Zähnung: fast unbekannt. Durch die Sortiermaschinen beschädigte Marken: dito. "Knochen" gibt es bei den 'Selbstklebern' fast nur infolge von Totalverschweinung durch hässliche Stempelung/Kugelschreiberentwertung.

Ja! Schön dass dies mal jemand ausspricht! Ich bin ganz Deiner Meinung. Extra für Sammler hergestellte naßklebende Briefmarken sind in meinen Augen absurd. Mir stehen die Haare zu Berge, wenn sich Sammler darüber beschweren, dass aus dem Umlauf kaum noch nassklebende Marken hereinkommen oder von Absendern sogar noch die Verwendung von Nassklebern fordern. Das geht völlig an der postalischen Realität vorbei. Dass der eine oder andere Jungsammler oder Anfänger oder Wiedereinsteiger irgendwann frustriert ist, wenn immer die Nasskleber fehlen, kann ich mir gut vorstellen.

Grüße

KaraBenNemsi
 
briefmarkenwirbler24 Am: 06.01.2014 20:21:45 Gelesen: 46694# 51 @  
@ Baber [#43]

Vielen Dank für die irischen Marken, die Du mir geschickt hast!
 
sammler-ralph Am: 07.01.2014 13:50:56 Gelesen: 46648# 52 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#41]

Hallo Kevin,

Du fragst, wie Du neue Sammler gewinnen kannst. Vielleicht findest Du in Deiner Schule einmal Gelegenheit ein Referat oder ähnliches mit Briefmarken zu bebildern. Material (es reichen ja Bilder) können sicherlich auch andere Forumsteilnehmer beisteuern. Dies könnte die Neugier Deiner Klassenkameraden wecken, denen Du dann erzählst, was für ein tolles Hobby Du hast. Ich glaube, dass dies wirkungsvoller sein kann, als wenn wir "alte Herren" dies versuchen.

Gruß
Ralph
 
Baber Am: 07.01.2014 17:18:31 Gelesen: 46613# 53 @  
@ KaraBenNemsi [#50]

Hallo KaraBenNemsi,

nassklebende Marken oder nicht kann man verschiedener Meinung sein. Die traditionellen Postfrisch-Sammler werden wohl die nassklebenden bevorzugen, denn niemand weiß, ob die selbstklebenden nicht nach x Jahren von der Folie fallen und dann wie ungebrauchte aussehen.

Was man aber auf jeden Fall erreichen sollte, ist die Einstellung der unsinnigen Doppelausgaben postfrisch und selbstklebend. Das bläht den Katalog und die Albenseiten vollkommen unnötig auf. Ich hoffe, dass der neue BDPh-Vorstand in dieser Richtung tätig wird.

Wie man auch selbstklebende Marken mit traditioneller Zähnung und nicht so hässliche Stanzungen wie bei uns machen kann, zeigt die Schweiz. Hier ein Beispiel einer selbstklebenden Marke.



Gruß
Baber
 
Eilean Am: 07.03.2014 16:12:58 Gelesen: 46234# 54 @  
Wieso gibt es eigentlich keine rosa-farbenen Steckbücher?

Meine Tochter schaute mir unlängst über die Schulter und "half" beim Sortieren und möchte ein eigenes Album haben. Ich habe schon überlegt, ob mit buntem Einband (auch hier auf den ersten Blick nur 1-2 Alben erhältlich).

Wo sind die Anfängeralben mit bunten Bildern, grellen Farben oder auch Prinzessinnen, etc.
 
Cantus Am: 07.03.2014 23:06:28 Gelesen: 46195# 55 @  
@ Eilean [#54]

Hallo Eilean,

Rosa ist nun wirklich eine sehr merkwürdige Farbe, aber schau doch mal in diese Adressen, das sind die (meines Wissens) vier größten Anbieter von Alben in Deutschland, da findest du zwar keine rosa Alben, aber zumindest welche in roter Außenfarbe:

http://www.safe-album.eu/

https://www.lindner-original.de/

http://www.leuchtturm.com/epages/leuchtturm_eu.sf/de_DE/

http://www.kobra.de/

Viele Grüße
Ingo
 
nunu Am: 10.03.2014 23:21:06 Gelesen: 46121# 56 @  
Ich bin selber 13 Jahre jung, ziemlich fasziniert von Briefmarken und an meiner Schule ist das Problem eine Art Gruppenzwang. Bei uns darf man keine Briefmarken sammeln (oder man muss daraus ein Geheimnis machen), sonst wird man den Rest seiner Schultage ausgegrenzt. Ähnliches gilt auch für spezielle Sportarten und bei Jungen sämtliche Musikinstrumente.

Ich befürchte leider, dass dieses Problem nicht nur an unserer Schule aktuell ist. Von daher ist eine Art "Werbung" durch Referate und weiteres bei uns absolut ausgeschlossen, wenn man nicht bis zum Abitur gemobbt werden will. Es wird zwar immer behauptet, dass man nicht auf die Meinung von anderer hören sollte, aber das ist leider ziemlich unmöglich.

Und auch wenn jemand den Mut haben sollte, für Briefmarken zu werben, würde er damit noch lange nicht viele Leute umstimmen. Auf Tauschbörsen oder sonstiges darf man sich heutzutage in meinem Alter einfach leider nicht mehr blicken lassen.

Ich weiß, dass das alles hier jetzt ziemlich hart klingen mag, aber das ist das größte Problem, wieso Briefmarken für junge Leute nicht mehr so attraktiv sind. Denn allein das Wort "Briefmarke" klingt für viele Jugendliche ziemlich langweilig. Und einen Umschwung zu schaffen, wird ziemlich schwer und dieser würde Jahre dauern.

Es würde mich zwar freuen wenn sich mehr Jugendliche für das Sammeln interessieren würden, denn es ist wohl war, dass man ohne Kontakte einfach keine Tauschmöglichkeiten finden kann, deshalb ist das Internet für mich am hilfreichsten.

Viele Grüße, Nunu
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2014 07:07:12 Gelesen: 46091# 57 @  
@ nunu [#56]

Hallo Nunu,

ich bin auch 14 Jahre jung und sammle schon seit 7 Jahren Briefmarken. Meine Sammlung ist schon ziemlich fortgeschritten, sodass ich auch sehr viel Tauschmaterial besitze, wir können ja auch mal tauschen.

An meiner Schule, speziell in meiner Klasse, weiß so ziemlich jeder, dass ich Briefmarken sammle und alle waren von meiner Sammlung begeistert. Damit will ich sagen, dass man bei genügend gutem Material auch die Gleichaltrigen begeistern kann.

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2014 07:27:50 Gelesen: 46078# 58 @  
@ nunu [#56]

Noch eine Ergänzung bzw. eine Frage:

Sammelst du Motive oder nach Katalog länderweise?

Ich sammle beispielsweise länderweise, überwiegend nach den jeweiligen Spezialkatalogen.

Ich freue mich auf deine Antwort.
 
JoshSGD Am: 11.03.2014 10:37:06 Gelesen: 46041# 59 @  
@ nunu [#56]
@ briefmarkenwirbler24 [#58]

Guten Morgen die Herren Jungsammler,

ich war selber in Eurer Situation, nur damals gab es noch den einen oder anderen, der gesammelt hatte. Ich bin 1983 geboren, da war es Mitte der 90er noch etwas weiter verbreitet als heute. Aber auch schon damals wurde man doch etwas argwöhnisch betrachtet. Auch früher gab es Mobbing, es hieß nur anders. Bei mir war es so, weil ich eben der Kleinste in der Klasse war. Aber aufgrund einer guten Ausbildung seit der 1. Klasse in einer asiatischen Sportart wusste man hin und wieder, was zu tun ist, wenn es zu arg wurde. Später war das kein Problem mehr. :-)

Heute ist es sicher noch viel heftiger, Computer, Smartphone usw., auch behaupte ich, ist aufgrund des Intellekts bei vielen dafür gar kein Interesse.

Lasst euch nicht einschüchtern, zeigt, was ihr habt und glänzt eben auch mit geschichtlichem Wissen.

"Vorsprung durch Wissen"!

Gruß
Josh
 
bayern klassisch Am: 11.03.2014 12:43:16 Gelesen: 46015# 60 @  
Bei mir war es so, dass ich zufällig alte württembergische Briefe sah - wunderschöne, geschnittene Marken, toll beschriftete Briefe und (heute laienhafte) interessante, weitergehende Aussagen zu den Briefen und der Stadtgeschichte von Rottweil.

Das gefiel mir sehr gut, besser als die damals gängigen Bund- und Berlinmarken.

Man sollte den Jugendlichen nur zeigen, was man hat, oder was es gibt. Gefällt ihnen etwas, sollte man ihnen erklären, danach etwas schenken (Album, Pinzette, älterer Katalog usw.) und dann auch mal die ein oder andere günstige Marke geben und selbst damit arbeiten lassen.

Wenn es dann klappt, ist das prima; wenn das Feuer nicht überspringt, dann vlt. später noch einmal versuchen.

Oberlehrerhaftes Auftreten und ein Wortschwall, der alles und jeden erschlägt, ist contraproduktiv - weniger ist hier oft mehr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
reichswolf Am: 11.03.2014 13:15:10 Gelesen: 45998# 61 @  
@ bayern klassisch

Bei mir war es so, dass ich zufällig alte württembergische Briefe sah - wunderschöne, geschnittene Marken, toll beschriftete Briefe und (heute laienhafte) interessante, weitergehende Aussagen zu den Briefen und der Stadtgeschichte von Rottweil.

Das gefiel mir sehr gut, besser als die damals gängigen Bund- und Berlinmarken.


Ähnliche Erfahrungen habe ich vor gar nicht allzu langer Zeit gemacht. Ich bin auch noch in anderen, nicht philatelistischen Foren unterwegs, und in einem davon wurde immer wieder abfällig über Briefmarkensammler geredet, was witzig ist, denn die Leute dort sammeln Schallplatten. Letztlich kein Unterschied.

Ich habe dann, als sich die Gelegenheit bot, einfach mal zwei (markenlose) Briefe gezeigt und beschrieben. Einen von New York nach Aachen per prussian closed mail und einen Transitbrief von Odessa nach Paris. Obwohl beide keine besonderen Rosinen sind, stießen diese Belege dann doch auf ein sehr positives Echo. Eben weil da Geschichte drin steckt. In den Köpfen der Lästerer aber steckten nur die eher faden Marken der BRD ab 1960, mit denen die Leute aufgewachsen sind. Philatelie bedeutet für sie nur Sammeln von bunten Bildchen nach Fehlliste.

LG,
Christoph
 
nunu Am: 11.03.2014 13:48:00 Gelesen: 45990# 62 @  
@ briefmarkenwirbler24

Ich sammle auch länderweise, vor allem Europa, aber auch Übersee.

gruß nunu
 
abrixas Am: 11.03.2014 13:54:09 Gelesen: 45988# 63 @  
Nur mal so aus meiner Erinnerung:

Ich war mal bestenfalls 6 Jahre alt. Da kam ein Päckchen aus der "Ostzone" mit Honigbonbons und auf der braunen Verpackung entdeckte ich eine Briefmarke und zwar die MiNr.379 der DDR. Zwei Jahre später, als ich von der Krankenkasse auf Erholungsferien (oder wie das damals hieß) ins Tegernseer Tal geschickt wurde, fiel mir - ich weiß nicht warum - die Bund MiNr. 240 auf, die ein mitgenesender Knabe auf einem Brief seiner Eltern erhielt. Ich erbettelte - ohne Widerspruch - diese Briefmarke.

Etliche Jahre später erhielt ich von einem Onkel dessen Briefmarkenalbum. Es war quasi ein Fotoalbum (damals Photoalbum mit braunen Kartonseiten) in dem die ursprünglich postfrischen Marken eingeklebt wurden - so wie als Porto auf Briefen. Mein Großvater erzählte mir von seiner wertvollen (?) Briefmarkensammlung, die im Zuge der Vertreibung aus dem Sudetenland verschütt ging. Er war dann in einer bayerischen Stadt Direktor einer Fabrik, und somit erhielt ich als Direktorsenkel alle Briefmarken, die als Tagespost eintrudelten (Vitamin B hieß das geraume Zeit lang ).

Ich habe mich auch als Jungspund (oder Steppke oder wie man das landauf, landab nennen mag) mit den Fabrikheizer angefreundet. Dessen Aufgabe war unter anderem, so nebenbei, die dicken Umschläge (inklusive Einschreiben o.ä.) zu verheizen. Mir gelang es damals ihn dazu zu überreden, mir die Umschläge vor der Verbrennnung zur Durchsicht zu überlassen. Ich habe damals diese heute unwiederbringlichen Belege, durchgesichtet, alle Briefmarken darauf säuberlich augeschnitten und abgelöst (viele Bund-Posthörner, auf Zeitungspapier getrocknet und den ent"marke"lten Rest zum Verheizen zurückgegeben. Im Rückblick könnte ich mir heute noch die Haare raufen. Aber ich war damals philatelistisch nicht aufgeklärt! (Über die "andere" Aufklärung will ich mich nicht auslassen - das wäre zu weit- und ausschweifend).

Viele Jahre später, nach der markenlosen Sturm- und Drangperiode trat ich in den örtlichen Briefmarkensammlerverein ein. Philatelistische Betreuung durch Alt-Mitglieder fand dort nicht statt. Der Vorstand profilierte sich mit seiner Bayernsammlung, und die alten Knacker stürzten sich auf die zeitweilig erscheinenden Jugendlichen und deren mitgebrachten Alben deren Väter und Großväter und tauschten die "Rosinen" gegen schöne bunte "Briefmarken" der Emirate und andere Marken, die heute jeder Philatelist als rundablagentauglich einstufen würde. Kurz: Das dunkle Kapitel der Nachkriegssammler. Ich weiß nicht in wie vielen Vereinen derartiges sich ähnlich abspielte.

Und heutzutage ist Jugendarbeit ein "notopic". und - ehrlich gesagt - ich habe als Rentner heute auch keinen Bock mehr darauf, mich auf dieses Terrain zu begeben.
 
bayern klassisch Am: 11.03.2014 14:05:08 Gelesen: 45983# 64 @  
@ reichswolf [#61]

Lieber Christoph,

das ist doch eines der Hauptprobleme unseres Hobbys - man setzt uns alle gleich mit dem verschrobenen Einsiedler, der im dunklen Kämmerchen mit seiner Pinzette auf die Jagd nach Märkchen geht, die schon lange nicht mehr gültig sind und die daher keiner mehr kennt.

Befremdlicher Ort, befremdliche Menschen (schräge Typen), befremdliche Materie, befremdliches Verhalten - das lockt niemanden hinter dem Ofen hervor.

Dass wir in Wirklichkeit das schönste Hobby von allen haben, welches jedem unendlich viel bietet oder bieten kann, tritt dabei völlig in den Hintergrund und manifestiert sich nicht in der Bevölkerung und noch weniger in den Augen der Jugend.

Wie du es gemacht hast, ist vorzüglich. Wenn man die Kruste aus philatelistischer Antimaterie aufbrechen kann, und dass du es kannst, weiß hier wohl jeder, dann merken die Leute, dass befremdliches Tun und Handeln uns genau so fremd ist, wie ihnen selbst.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2014 16:51:35 Gelesen: 45921# 65 @  
@ nunu [#62]

Ab wann sammelst du, also von Anfang an oder erst später?
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2014 16:55:23 Gelesen: 45916# 66 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#65]

Als Ergänzung, besitzt du auch einen Katalog, nach dem du dich richtest? Wenn du bestimmte Dinge suchst, könnten wir auch tauschen. :)
 
Helma Janssen Am: 11.03.2014 17:55:49 Gelesen: 45891# 67 @  
@ nunu

Es ist schade, dass man bei Dir an der Schule so intolerant ist und Du Dein Hobby verheimlichen musst. Aus der Erfahrung der letzten Jahre kann ich berichten, dass es nicht überall an den Schulen so ist, wie man ja auch bei briefmarkenwirbler24 sieht.

Gerade in den letzten 2-3 Jahren werden vermehrt Briefmarken-AG's in Schulen gegründet. Erst gestern hatte ich wieder eine Anfrage eines Vereines, wo die Schule sehr daran interessiert war, dass so eine AG gegründet wird. Und es werden auch wieder vermehrt Jugendgruppen gegründet. Allerdings sind die meisten Teilnehmer deutlich jünger als Du.

Wir bemühen uns verstärkt, die Briefmarke in die Schule und in den Unterricht zu bringen, um die Jugendlichen auf die Briefmarke zu stoßen. Wir geben Hefte für den Unterricht heraus, die bereits gerne von Lehrern angenommen werden. Wir sind bereits in Verden und Apolda in die Lehrerfortbildung eingestiegen und verhandeln gerade in Baden-Württemberg mit dem Kultusminister. Vielleicht schaffen wir es so, dass die Briefmarke wieder mehr Akzeptanz bekommt. Das wird für Dich in der Schule sicher zu spät kommen, aber wer weiß.

Wenn Du Tauschpartner in Deinem Alter suchst, dann wende Dich doch mal an die Deutsche Philatelisten-Jugend, http://www.dphj.de. Vielleicht können die Dir helfen.

Was ich nicht verstehe, warum Du Dich nicht auf Tauschbörsen sehen lassen darfst? Ich habe einen 14jährigen in meiner Jugendgruppe, der mit Vorliebe zu unseren Tauschbörsen geht. Er hat nämlich die Erfahrung gemacht, dass er als jugendlicher Sammler dort so exotisch ist, dass er immer viel von den "Alten" geschenkt bekommt.

Liebe Grüße
Helma
 
nunu Am: 11.03.2014 19:29:22 Gelesen: 45864# 68 @  
@ briefmarkenwirbler24

Ich habe die Sammlung von meinem Vater geerbt auch mit Katalogen nach denen ich mich richten kann.

Was ich nicht verstehe, warum Du Dich nicht auf Tauschbörsen sehen lassen darfst? Ich habe einen 14jährigen in meiner Jugendgruppe, der mit Vorliebe zu unseren Tauschbörsen geht. Er hat nämlich die Erfahrung gemacht, dass er als jugendlicher Sammler dort so exotisch ist, dass er immer viel von den "Alten" geschenkt bekommt.

Wenn mich da ein Vater von einem oder gar jemand aus meiner Schule sieht wird die Person es sicher weitererzählen, so ist das leider bei uns.

gruß nunu
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2014 19:45:38 Gelesen: 45858# 69 @  
@ nunu [#68]

Es ist natürlich schade, dass dieser Gruppenzwang deine Sammelaktivitäten behindert.

Leider war es bei mir auch so, aber ich hatte eines Tages den Mut etwas über meine Sammlung zu erzählen, mit Erfolg.

Vielleicht springst du einfach über deinen Schatten.

Welche Länder könntest du denn bei einem Tausch anbieten und was suchst du?
 
KaraBenNemsi Am: 20.05.2014 15:49:00 Gelesen: 45150# 70 @  
@ Eilean [#54]

Hallo Eilean,

falls Du mal ein rosafarbenes Album findest, würde mich die Quelle interessieren. Für den Anfang könnte man ein Album in rosa Papier einschlagen.

Ich kenne übrigens eine kleine Sammlerin, die sich über dieses rosa Markenheft sehr gefreut hat. Diese "Prinzessin Lillifee" (lt. Michel-Online eine Ausgabe der Schweiz vom 3. September 2009) habe ich erst letzte Woche günstig auf der Philaseiten-Auktion ersteigert.

Viele Grüße

Carsten





 
Briefmarkentor Am: 14.12.2016 21:58:04 Gelesen: 37850# 71 @  
chuck193 Am: 13.04.2017 17:45:01 Gelesen: 36415# 72 @  
@ nunu [#56]

Hi nunu,

Dein Beitrag ist zwar schon alt, aber ich möchte Dir mal eine Seite zeigen von meiner Tochter von 1973. Sie war 11 Jahre alt. Sammel weiter, wenn Du Marken haben möchtest, schreib mir, meine E-mail ist unter meinem Namen zu sehen.

Meine Tochter hat jetzt ihre eigene Familie.

Schöne Grüsse,
Chuck


 
Wesi Am: 25.05.2017 21:56:04 Gelesen: 35756# 73 @  
Hallo,

mit meinen 13 Jahren komme ich mir immer sehr komisch vor, wenn ich auf philatelistischen Veranstaltungen mit einem Altersdurchschnitt von 65+ bin. Auf der Briefmarkenausstellung in Remseck habe ich mich zu Tode gelangweilt.

@ asmodeus [#4]

Dann bin ich ja so eine Ausnahme.

Ich habe mir mein philatelistisches Wissen fast komplett selber angeeignet und im März bin ich dann der ArGe Lochungen beigetreten.

Grüße
Moritz
 
mausbach1 (RIP) Am: 26.05.2017 08:31:50 Gelesen: 35673# 74 @  
@ Wesi [#73]

Das war auch zum Langweilen - außerdem sehr unhöflich: Post wird nicht beantwortet.
 
lueckel2010 Am: 26.05.2017 11:17:39 Gelesen: 35630# 75 @  
@ mausbach1 [#74]

Guten Morgen,

warum so "bissig"?

Der Junge hat doch recht, wobei (Generation) 65+, wie allseits bekannt sein dürfte, noch "leicht untertrieben" und die "Behandlung" von "Neuen" durch uns "Alte" gelegentlich auch schon mal ziemlich gewöhnungsbedürftig ist!

Auch ich besuche gelegentlich Großveranstaltungen und suche dann die dortigen Ausstellungen auf, insbesondere wenn Exponate "meines" Sammelgebietes präsentiert werden, bei denen mir -auch nach etwa 60 Jahren "Sammelei"- immer mal wieder etwas Neues oder mir bis dato Unbekanntes gezeigt wird.

Ob man allerdings Kinder/ Jugendliche (i. d. R. Anfänger) mit stark spezialisierten (und dadurch teilweise eintönig wirkenden) Objekten "begeistern" kann, möchte ich doch stark bezweifeln!

Noch einen schönen Tag und viele Grüße, "lueckel2010"
 
Cantus Am: 26.05.2017 14:15:50 Gelesen: 35562# 76 @  
@ Wesi [#73]

Hallo Moritz,

ich finde es toll, wieder einmal einen jungen Sammler wie dich auf den Philaseiten begrüßen zu können, und dann noch einen, der sich mit einem so interessanten Thema wie den Lochungen beschäftigt. Leider sind die jungen Sammler wie z.Bsp. der briefmarkenwirbler, der hier eine Zeitlang aktiv mitgemacht hat, plötzlich verschwunden. Ich hoffe deshalb, dass du dich hier im Kreis der zumeist älteren Sammler dennoch einlebst und auch wohlfühlst und so den Kreis derer, die hier Teile ihrer Sammlungen vorstellen, mit Beiträgen ganz allgemein, insbesondere aber zu dem Thema der Lochungen tatkräftig im Rahmen deiner Möglichkeiten unterstützt.

Wenn du auf der Startseite oben auf das Feld "Suche" klickst und dann im sich öffnenden Fenster über dem Wort "Volltextsuche" das Wort "Lochungen" einträgst und suchen lässt, gelangst du zu allen Themen, die sich bisher mit Lochungen beschäftigt haben. In der Übersicht, die man beim Anklicken von "Philaseiten A bis Z" öffnet, ist der Begriff "Lochungen" bisher leider noch nicht enthalten, wenn jetzt aber ab und zu Beiträge dazu gebracht werden, lässt sich das sicher ändern.

Ich selber hatte mich in der Vergangenheit auch einmal mit Lochungen auf Briefmarken aus Bayern beschäftigt. Dazu war ich zufällig gekommen, da in einem Posten mit alten abgelösten Marken auch solche mit Lochungen enthalten waren. Ich weiß nicht mehr so genau, was mit den Marken geschehen ist, denn das liegt viele Jahre zurück, aber wenn ich noch welche davon finden sollte, würde ich sie dir schenken, Dazu brauche ich eine Mail von dir mit deinem Namen und Zustelladresse, meine Mailadresse ist hinterlegt.

Ich hatte eine Zeit lang aktiv die Briefmarken von Österreich gesammelt und dabei festgestellt, dass so etwa in der Zeit zwischen 1918 und 1930 Lochungen auf österreichischen Briefmarken besonders häufig vorkommen, aber auch zu anderen Zeiten sind sie anzutreffen. Diese Marken kannst du alle haben, ein paar davon bilde ich hier ab.



Nussbickel De-7
Wien
82 Perforationslöcher
Symmetrisches Symbol
Druckseitige- oder Gummiseitige Stanzung (kann von Spezialisten mit der Lupe festgestellt werden)



Nussbickel J-157
Jacob Neurath
Metallwaren
Wien
32 Perforationslöcher
Bildseitige Stanzung
einzeilig, nach links liegend



V-22
Vereinigte Gummiwaren Fabriken
Ternitz NÖ
42 Perforationslöcher
Gummiseitige Stanzung
einzeilig, nach links liegend

Die Abbildungen stammen von meinen Marken, die Beschreibungen hat mir ein Freund zur Verfügung gestellt, da ich nicht die notwendige Literatur besitze.

Wenn du auf der Startseite links auf das Wort "Tauschforum" klickst, findest du dort auch die "Rundsendung 3: Cantus". So etwa Mitte Juni werden die nächsten zwei Rundsendungen starten, einmal Kiloware mit vorrangig Marken aus Deutschland, aber auch etwas aus aller Welt, und eine zweite Kiste mit Belegen aus aller Welt, auch hier vorrangig Deutschland, aber auch mit Österreich, Frankreich, Belgien und anderen Ländern. Ich biete dir an, an diesen Rundsendungen teilzunehmen. Du kannst aus diesen Sendungen alles entnehmen, was dir gefällt und was zu deiner Sammlung oder zu Tauschzwecken passt. Das kostet alles nichts, nur die Weitersendung als Paket müsste jeweils von dir bezahlt werden. Auch dazu brauche ich - per Mail - von dir deinen Namen und die Zustelladresse, alternativ auch Name von Mutter oder Vater, falls das Paket von der Post abgeholt werden muss.

Du kannst mich auch gerne unter der veröffentlichten Telefonnummer anrufen, ich bin täglich ab etwa 10.30 Uhr bis in die Abendstunden hinein erreichbar, und falls nicht, so ist ein Anrufbeantworter geschaltet, ich rufe dann zurück.

Viele Grüße
Ingo
 
simon124 Am: 26.05.2017 18:08:00 Gelesen: 35490# 77 @  
Hallo,

auch ich möchte mich gerne hier ein wenig vorstellen. Ich bin 16 Jahre alt und sammle seit einigen Jahren. Angefangen habe ich wie wohl die meisten "aus der Tagespost heraus", aber mit der Zeit hatte ich am meisten Freude an den Marken des deutschen Reichs. Mittlerweile habe ich viel mehr Spaß an Belegen zu meiner Heimat, dem Hunsrück, ich bin dabei mir dort eine Heimatsammlung aufzubauen.

Die Problematik mit dem Altersschnitt ist mir schon lange bekannt und ich finde es sehr schade dass sich sonst (fast) keine in meinem Alter für die Philatelie begeistern können. Oft machen Händler große Augen wenn sie mich sehen, auch schon passiert dass sie nicht glauben konnten, dass ich tatsächlich sammle. Die Behandlung von den älteren ist natürlich sehr gemischt, einige freuen sich und andere meinen, dass wir jungen Sammler keine Ahnung hätten. Letzteres kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum die Zukunft der Philatelie zerschlagen?

Schon länger lese ich hier mit und freue mich, hier mitzuwirken und natürlich Tauschpartner zu finden.

Abschließend von mir an euch:


 
Michael Mallien Am: 26.05.2017 18:27:08 Gelesen: 35475# 78 @  
@ Wesi [#73]
@ simon124 [#77]

Hallo Wesi, hallo Simon,

ein herzliches Willkommen von mir!

Ich freue mich, dass ihr dabei seid und dass ihr hier auch etwas schreibt. Es gibt einfach so viele interessante Sammelthemen, so dass man in jedem Alter etwas finden kann, was einen interessiert.

Sammeln macht generell Freude, wenn in eurer Altersklasse meist auch andere Sachen gesammelt werden. Briefmarkensammlungen können durchaus auch mal ruhen, wenn einen zwischzeitlich andere Dinge mehr interessieren. So war es auch bei mir. Aber nach einiger Zeit bin ich immer wieder eingestiegen und die Begeisterung hat eigentlich nie abgenommen. :D

Viele Grüße
Michael
 
Cantus Am: 27.05.2017 00:39:47 Gelesen: 35401# 79 @  
@ simon124 [#77]

Hallo Simon,

ich möchte auch dich herzlich hier im Forum begrüßen. Der Hunsrück ist mir ganz gut bekannt, auch wenn ich auf der anderen Seite von Deutschland wohne. Meine Frau und ich haben früher jedes Jahr einen Teil unseres Urlaubs in Kirn verbracht und erst vor ein paar Tagen habe ich mich daran erinnert, wie ich zwar mit einem Führer, aber ohne jede Sicherung die ehemalige Quecksilbergrube in Schloßböckelheim erkundet habe. Ein Schwager von mir hat lange Zeit in Monzingen gewohnt und in meinem Garten stehen heute noch die Nachkommen von Blumen, die ich einstmals aus dem Schieferbruch am nördlichen Ende des Hahnenbachtals mitgenommen hatte. So habe ich gewissermaßen nostalgische Gefühle, wenn ich an den Hunsrück denke.

Damals war ich leider nur Briefmarkensammler und nicht so wie heute auch an Ortsstempeln interessiert. Wäre es anders gewesen, dann hätte ich heute sicherlich eine schöne Stempelsammlung quer durch den Hunsrück. Aber auch ohne das ist es durchaus möglich, noch einzelne Belege aus dem Hunsrück in meinen Beständen zu haben. Ich habe heute morgen einen langen Beitrag als Begrüßung für Moritz geschrieben, den ich jetzt nicht wiederholen möchte. Inzwischen haben wir längere Zeit miteinander telefoniert und Moritz wird an meinen beiden Rundsendungen teilnehmen, die voraussichtlich Mitte Juni auf die Reise gehen werden. Auch wenn das Deutsche Reich bei den Belegen eher Mangelware sein dürfte, so ist es aber andererseits durchaus möglich, dass Postbelege mit Stempeln aus dem Hunsrück enthalten sind. Wenn du also daran interessiert bist, auch diese Rundsendungen zu erhalten, dann ruf mich an, aber bitte nicht vor 10.30 Uhr. Wir können dann das weitere Procedere am Telefon besprechen.

Viele Grüße und viel Freude hier im Forum
Ingo
 
Taschentuch Am: 18.01.2019 18:13:43 Gelesen: 24532# 80 @  
Hallo Sammlerkollegen,

passt zum Thema:



Mit bestem Gruß
Michael
 
10Parale Am: 29.07.2021 20:23:17 Gelesen: 16083# 81 @  
Ich habe keine Ahnung wie man Jugendliche zum Sammeln von Briefmarken bewegt. Fakt ist, es muss schon in früher Jugend geschehen. Auch wenn die Kinder nur mal beiläufig Oma oder Opa über die Schultern schauen, wenn er/sie seinem/Ihrem Hobby nachgeht.

Oder man macht es wie die Tschechische Republik und legt solch eine schöne Marke auf wie die im Scan gezeigte. Ein Junge und ein Mädchen sitzen am Boden und betrachten mit der Lupe ein Briefmarkenalbum. Diese beiden Marken waren heute in meinem Briefkasten, danke dem Absender.


 
stempel Am: 15.06.2023 17:39:40 Gelesen: 5899# 82 @  
@ 10Parale [#81]

Hallo zusammen!

Ich suche im Netz nach Jugendarbeit und bin mit deinem Artikel erst einmal fündig geworden. Der Zeitungsausschnitt passt für mich, denn ich habe mich knapp nach dem Eintritt in mein Rentnerdasein zur Jugendarbeit in einer Grundschule entschieden. Das Thema kann nicht anders sein als Briefmarken AG.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass von mir diese ehrenamtliche Tätigkeit besser vor Jahren aufgenommen worden wäre. Dass, weil diese Freizeitbeschäftigung Briefmarken sinnvoller ist, als nur blind tippend durch die Landschaft zu laufen und weil sie schleichend bildet - UND weil die Jugend auch für uns alten Säcke wichtig ist.

Als Entschuldigung kann ich vorbringen in meiner beruflichen Laufbahn immer bis zum Limit agiert zu habe. Das heißt aber nicht unschuldig zu sein. Mein Apell geht ganz klar an die paar Vereine, die es noch gibt, in Richtung Jugendarbeit ein offenes Ohr zu haben.

Ich habe letzten Mittwoch mit meinen Schülerinnen - Schüler sind leider nicht dabei - das Abweichen von Briefmarken geübt. Ich kann euch sagen, dass war für mich Stress, denn ich lasse den Kinder Freiheiten. Es gibt keinen Zwang. Entsprechend leben sie sich nach 6 Stunden Unterricht bei mir aus. Wir habe es geschafft keinen See zu hinterlassen. Ergebnisse gab es auch. Alle Marken sind in den Trockenbüchern gelandet.

In der Grundschule sind ca. 190 Schüler. Im Schnitt habe ich 10 davon in meiner AG. Das sind etwa 5% über alle Schüler. Mehr geht nicht bei mir. Auch weil, wie in dem Zeitungsartikel beschrieben, die Last zu groß wird. Aber es macht allen Freude - auch mir.

Grüße
Dieter
 
Baber Am: 17.06.2023 09:23:56 Gelesen: 5732# 83 @  
@ abrixas [#63]

Hallo Abrixas,

Du hast ja so recht, wenn Du von alten Zeiten schwärmst, wo man privat und im Beruf von Briefmarken umgeben war. Auch ich, der ich mit 6 Jahren vom Großvater die Sammelleidenschaft geerbt habe, verfalle oft in diese Nostalgie. Aber die Briefmarke, die nun vor fast 200 Jahren den Postverkehr weltweit revolutionierte, hat sich überholt. Sie wird im heutigen Postverkehr so gut wie nicht mehr gebraucht. Kaum jemand schreibt mehr Briefe und selbst das Geburtstagspäckchen wird heute ohne Briefmarken verschickt. Anders als zu unserer Jugendzeit kommt die heutige Jugend daher kaum mehr mit Briefmarken in Berührung, warum sollte sie dann in einem Briefmarkenverein eintreten?

Dass kaum mehr Briefmarken für den Briefverkehr benötigt werden, hindert die privatisierten Postdienstleister aber nicht daran, bunte Bildchen und sogenannte Kartonphilatelie en masse zu produzieren. Die Post meines Heimatlandes Österreich verausgabt fleißig Briefmarken mit einem Nominale, das niemand zum Frankieren von Briefen braucht und sogenannte Kryptomarken, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Nachdem es aber anscheinend noch genug Sammler gibt, die diese Produkte kaufen, geht der Krug so lange zum Brunnen bis er bricht und manches landet dann später in Flohmarktkisten.

Doch solange nicht jeder zu Hause einen 3-Drucker hat und Dinge gebeamt werden, wird es weiter körperliche Postsendungen geben, deren Weg von A nach B durch Aufkleber bzw. Labels dokumentiert wird. Ich denke hier an DV-Frankaturen aller Art, besonders die Internetfrankaturen. Wenn der Urtrieb des Sammelns und Jagens in der Jugend nach wie vor vorhanden ist, müsste sich heute das Interesse auf das Sammeln und Dokumentieren solcher Belege konzentrieren, die man tagtäglich zu Gesicht bekommt und die in meinem Augen Gegenstand der zukünftigen Philatelie sein werden.

Einige Mitglieder hier im Forum befassen sich bereits damit aber noch sind sie in den Vereinen wohl die Ausnahme. Dort schwärmt man weiter von der Black Penny und dem Schwarzen Einser, womit man aber heute kaum mehr jugendliche Sammler gewinnen kann. Um nicht missverstanden zu werden, auch mit der klassischen Philatelie kann man spannenden Geschichten erzählen aber das ist dann etwas für Spezialisten und wir haben in der Jugend alle nicht als Spezialisten angefangen.

Gruß
Bernd
 
22028 Am: 17.06.2023 10:41:19 Gelesen: 5688# 84 @  
@ Baber [#83]

Um nicht missverstanden zu werden, auch mit der klassischen Philatelie kann man spannenden Geschichten erzählen aber das ist dann etwas für Spezialisten und wir haben in der Jugend alle nicht als Spezialisten angefangen.

Und Du glaubst DV Frankaturen sind nichts für Spezialisten?

Wenn ich mir die Diskussionen über das Thema DV Frankaturen oder den "neuen" Automatenmarke über die es ja wieder etwas ruhiger geworden ist ansehe so glaube ich kaum, dass man damit einen neuen Sammler gewinnt.
 
Baber Am: 17.06.2023 12:07:39 Gelesen: 5650# 85 @  
@ 22028 [#84]

Hallo Rainer,

mir ging es mit den Beispielen darum, womit die heutige Jugend im normalen Postverkehr in Berührung kommt.

Nur so kann ja Interesse geweckt und vielleicht zum Sammeln angeregt werden.

Gruß
Bernd
 
Seku Am: 28.03.2024 20:42:15 Gelesen: 1338# 86 @  
@ 10Parale [#81]

Guten Abend Stephan,

ich möchte ergänzen:

Lettland 1997 - Bērnu spēles (Kinderspiele). Man beachte Modellauto und Modelleisenbahn sowie ein Briefmarkenalbum



Mi.-Nr. 459

Ich wünsche ein schönes Osterfest

Günther
 
Clemens M Brandstetter Am: 29.03.2024 11:14:35 Gelesen: 1215# 87 @  
@ 10Parale [#81]

Zunächst Danke für den Hinweis auf diese Briefmarken, die offensichtlich von einem tschechischen Privat-Unternehmen editiert wurden.

Die Frage, wie man Kinder zum Sammeln bewegen kann, ist nicht so leicht zu beantworten. Meine persönliche Erfahrung war: Erster Kontakt als Kind - ich durfte Briefmarken von der alten Korrespondenz meiner Mutter ablösen (ich bezeichne es heute als Waterboarding). Die Alben, in die ich die Trachtenserie eingesteckt hatte, gibt es noch heute. Manche Briefmarken tragen schwarze Pfeile mit dem Hinweis auf Plattenfehler. Irgendwie war die Materie zu trocken und ich widmete meine Freizeit dem Sammeln von Schmetterlingen.

Nach langer Unterbrechung fand ich gemeinsam mit meiner Frau zurück zur thematischen Philatelie, die uns viel Freude bereitet. Anläufe in Schulen, Briefmarken zu zeigen oder mit Kindern zu arbeiten, scheitern oft am Reinigungspersonal (man kann nicht flächendeckend bei Ausstellungen reinigen) und am Lehrpersonal (geht nur in Überbrückungsstunden). Die Kinder wären Feuer und Flamme.

Die Integration von Kulturgut philatelistischer Art im Unterricht oder in Lehrplänen ist derzeit nicht vorgesehen. Und 99,9 % der Lehrerinnen und Lehrer haben die Briefmarke als Unterrichtshilfe noch nicht entdeckt (wird dank Beratungsresistenz so bleiben). Theorie bekäme plötzlich Zacken und Farbe und würde die Vorbereitungsarbeiten erleichtern und den Unterricht lebendiger werden lassen.

So kann man nur die Saat ausbringen, wo es möglich und erlaubt ist und hoffen, dass sie irgendwann aufgeht. Es ist meist eine Investition in die Zukunft!


 
wajdz Am: 29.03.2024 13:30:52 Gelesen: 1166# 88 @  
Als Lesepate (1. und 2. Klasse) mit den Kindern (die heutzutage aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern und, ich nenne es mal ‚gesellschaftliche Schichten‘ kommen) Zungenbrecher geübt.

„Der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschkasten“

Damit sie wissen, wovon die Rede ist, illustriert mit einigen zu diesem Thema passenden Briefen und Briefmarken. Die wenigsten hatten überhaupt eine Vorstellung davon, zu was Briefmarken da sind und noch viel weniger davon, wie Postgut mal befördert wurde.

Österreich MiNr BL45, 12.09.2008 mit MiNr 2763



DDR MiNr Zdr 2965, 2966, 10.09.1985



Das Interesse war groß, wir haben dann mehr über die Einrichtung Post gesprochen als den Zungenbrecher geübt. Aber ob da ein Funke überspringt, bezweifle ich. In der Tagespost werden Briefmarken immer seltener und die Kommunikation findet, selbst bei den Schulanfängern, schon über’s Handy statt.

Aber da wir, die jetzigen Sammler, ja immer älter ;-) werden, wird es noch eine ganze Weile dauern, bis das „Briefmarken sammeln“ als Freizeitgestaltung der Vergangenheit angehören wird.

MfG Jürgen -wajdz-
 
TeeKay Am: 29.03.2024 17:11:13 Gelesen: 1090# 89 @  
Hat überhaupt schonmal jemand gefragt, weshalb irgendjemand "die Jugend" zum Briefmarken sammeln bringen sollte? Wenn 90% der Briefmarkensammler 60+ sind, dann ist offensichtlich die Kernzielgruppe nicht "die Jugend", sondern die Rentner.

Man kann nun natürlich, wie die Philatelisten der vergangenen Jahrzehnte, versuchen, einen 50-jährigen Sales Cycle aufzubauen und die Jugend fürs Sammeln begeistern, auf dass sie 50 Jahre später dann mal so richtig in die Philatelie einsteigen. Oder man macht es wie jeder andere Wirtschaftsteilnehmer und bewirbt die Kernzielgruppe direkt.

Die Frage lautet also nicht, wie "man" die Jugend zum Briefmarken sammeln bringt, sondern wie die Kernzielgruppe für das Thema begeistert werden kann, wenn man meint, dass das überhaupt wichtig wäre.
 
Clemens M Brandstetter Am: 29.03.2024 22:36:49 Gelesen: 976# 90 @  
"Wenn man meint, dass das überhaupt wichtig wäre".

Wenn jemand diese Aussage tätigt, dann antworte ich öfters: Ein Philatelist klebt sich weder auf Strassen noch hat er Erfahrung im Bombenbau.
 
Vernian Am: 29.03.2024 23:52:51 Gelesen: 952# 91 @  
Gute Frage, wer denn nun überhaupt die Kernzielgruppe ist. Inzwischen bin ich 57 Jahre jung geworden (auch wenn ich vom Kopf her immer noch irgendwo in den 30ern bin). Natürlich habe ich versucht meinem eigenen Nachwuchs das Sammler-Virus beizupuhlen, mal vorsichtig eingeschätzt ohne Erfolg, ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Aber mal ganz objektiv-ehrlich: Welche Postsendung kommt noch mit Briefmarke ins Haus? Und wenn ja, wie viele dann mit nicht nur einem schon mehrfach gesichtetem Dauerwert? Wo also soll ein Anreiz entstehen, sich für das Sammeln von Briefmarken zu begeistern?

Der Jules-Verne-Club (dem ich als Vorsitzender vorstehe) versucht dieser Eintönigkeit durch das Verkleben von Vignetten des Clubs etwas entgegenzusetzen, dazu ist der Club innerhalb des Territoriums einer Micronation beheimatet, die ebenfalls einen Postdienst mit Briefmarken unterhält, womit Sendungen des Jules-Verne-Clubs und private Post seines Vorsitzenden in Bezug auf "Briefmarken" üblicherweise außerordentlich ansprechend und bunt frankiert auf Reisen gehen, und dies in einigen hundert Sendungen pro Jahr. Das damit hervorgerufene Feedback bzw. Interesse an den Marken der Micronation tendiert aber nahe gegen null, allerdings ist das Interesse von Verne-Freunden an den Vignetten des Verne-Clubs ungebremst hoch, mehr wie die Hälfte der Auflagen der Club-Vignetten geht an Abonnement-Sammler ab. Bedauerlich, dass der überwiegende Teil heutiger "Philatelisten" sowohl weder Werbe-Vignetten, noch Marken von Micronationen, als sammelwürdig ansehen. Also auch "hausgemachtes" Leid.

Es ist also offenbar vor allem eine Frage der Thematik, wonach Sammel-Interessierte schauen und bereit sind zu kaufen. Briefmarken an sich - nein. Briefmarken oder eben Vignetten zu einem speziellen Thema: Ja natürlich, wenn der Preis stimmt. Nicht umsonst bemühen sich sogenannte Marken-Agenturen diverser "Länder", irgendwie durch thematische Ausgaben Käufer zu locken. Motivphilatelie lautet der Begriff dafür, Briefmarkensammeln lässt sich also heutzutage nur durch eine breite Masse thematisch abgestimmter Ausgaben motivieren, nicht durch Altherrenthematik eines Kunstbeirats, der irgendwelche ohnehin kaum zur Verwendung gelangender Ausgaben irgendwelcher uralt-Jubiläen befürwortet.

Da kann der gestandene Philatelist sich noch so sehr bemühen, der "Jugend" das Sammeln schmackhaft zu machen - gibt es weder das Thema noch das Motiv einer Marke, dass (junge) Leute ansprechen kann, dann ist jede Bemühung umsonst und vor allem: Selbst wenn es thematisch oder vom Motiv her ansprechende Marken gibt - wenn diese nicht auch im regulären Postverkehr Verwendung finden und als Frankatur potenzielle Interessenten erreichen, dann wird das Interesse niedrig bleiben. Anders gesagt: Mit der derzeitigen Praxis, Frankaturen überwiegend nicht mehr mittels Briefmarken vorzunehmen, wird auch kein Nachwuchs für das Sammeln zu generieren sein. Es ist einfach zu akzeptieren, dass das Sammeln von Briefmarken und die Philatelie an sich ein aussterbendes Phänomen ist. Alle Bemühungen Nachwuchs zu generieren in Ehren - aber es wird (so) nichts retten und das ist noch nicht mal in der Ursache ein Problem der Sammlerschaft, sondern in den veränderten Frankaturverfahren begründet. Das Sammeln hat sich entwickelt, weil es reizvoll war all die zackigen Klebezettelchen von der eingegangenen Post zu sammeln und zu bewahren, abzulösen, anzuhäufen. Dieser Reiz existiert kaum noch, weil er kaum noch in Erscheinung tritt. Wer begeistert sich schon für Barcode-Freimachungen? Oder Handy-Porto? (von ein paar eingefleischte Fetischisten mal abgesehen). Wer sendet heute noch aus dem Ausland Postkarten oder gar Briefe mit exotischen Marken exotischer Länder? Oder wer, der dies möchte, erhält dort noch Marken und keine Barcodelabel? Wie oft erreicht heutzutage noch einen Jugendlichen oder auch sonstigen Normalsterblichen eine Postsendung mit BRIEFMARKE?

Machen wir uns nichts vor: Eine "Erholung" des Hobbies "Briefmarken sammeln" wird es nicht mehr geben - die Frage ist nur, auf welchem (niedrigen) Niveau es sich am Ende einpendeln wird.

Best

V.
 
DL8AAM Am: 30.03.2024 02:22:19 Gelesen: 934# 92 @  
@ Vernian [#91]

Wer begeistert sich schon für Barcode-Freimachungen? Oder Handy-Porto? (von ein paar eingefleischte Fetischisten mal abgesehen). Wer sendet heute noch aus dem Ausland Postkarten oder gar Briefe mit exotischen Marken exotischer Länder? Oder wer, der dies möchte, erhält dort noch Marken und keine Barcodelabel?

Auch wenn ich mich nicht als "Fetischist" sehe, hast Du das Problem in meinen Augen richtig getroffen. Wir "Fetischten" haben aber auch nicht als "Barcodesammler" angefangen, sondern als einfacher Briefmarkensammler. Die philatelistische Spezialisierung findet erst in einem späterem Stadium, "nach dem Briefmarkensammeln" statt. Und das Briefmarkensammeln fing seinerzeit mit einer wilden "Alle-Welt-Kreuz-und-Quer"-Sammlung aus dem Posteingang - in Jugendjahren - an. Dann Unterbrechnung und Wiedereinstieg im "situiertem" Alter, so ab Mitte-Ende 40.

Da es keine Briefmarken im Alltag mehr gibt, sehe ich hier auch keine Chance nicht "vorgeschädigte" Jugendliche überhaupt zu erreichen, egal was ich auf die Beine stelle. Dieser Weg bindet in meinen Augen zu viel Energie. Hier zu aktiv zu werben, hat für mich einfach keinen Sinn (mehr). Außer man hat vielleicht eine Chance, im Schulbereich irgendwas zu machen. Ich persönlich würde mich eher auf die Altergruppe ab um die 40 konzentrieren, d.h. auf die Leute, die zu alt oder "geschädigt" für Fußball bzw. zu jung für den Seniorensport sind - und die nach dem Auszug der Kinder eine sinnvolle Daheim-Beschäftigung suchen. Nur muss ich hier dann mit interessanten, "ausgereifteren" (Anfänger-) Konzepten kommen, mit einer Jugend-Alle-Welt-Sammlung alter Schule kommt man hier bestimmt weniger erfolgreich weiter.

Beste Grüße
Thomas
 
Vernian Am: 30.03.2024 07:28:28 Gelesen: 904# 93 @  
@ DL8AAM [#92]

Da bin ich dann wohl eine Ausnahmeerscheinung, denn ich habe seit meinem Beginn als jugendlicher Sammler im Alter von etwa 12 Jahren bis heute das Sammeln nie unterbrochen, bin also seit gut 45 Jahren durchgehend Sammler.
 
TeeKay Am: 30.03.2024 11:21:08 Gelesen: 852# 94 @  
@ Vernian [#91]

" Es ist einfach zu akzeptieren, dass das Sammeln von Briefmarken und die Philatelie an sich ein aussterbendes Phänomen ist. Alle Bemühungen Nachwuchs zu generieren in Ehren - aber es wird (so) nichts retten und das ist noch nicht mal in der Ursache ein Problem der Sammlerschaft, sondern in den veränderten Frankaturverfahren begründet."

Nur, wenn man sich auf das Briefmarkensammeln versteifen will. Ahnenforschung ist ein jahrelanger Boom. Das Interesse an Geschichte ist da. Dieses Interesse kann die Philatelie bedienen. Nicht mit Briefmarkenalben, aber mit Belegen.
 
Clemens M Brandstetter Am: 30.03.2024 12:24:57 Gelesen: 832# 95 @  
Die Einschätzungen sind pessimistisch, weil manche von uns in der Praxis auf Granit gebissen haben - doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Man wird sich deshalb ein anderes Zielpublikum suchen müssen...

Deshalb: Auszug aus Tagung des Deutschen Ethikrates (2010) zum Thema: Demenz - Ende der Selbstbestimmung?
Otfried Höffe: Altern in Würde (p. 73 - 82 partim)
ISBN 978-3-941957-33-6

Die heutige Hirnforschung liebt es, von revolutionär neuen Erkenntnissen zu sprechen. Hier darf sie Bescheidenheit lernen. Denn schon vor mehr als zweitausend Jahren betont ein Denker, was die Hirnforschung auch feststellt, also nur bekräftigt. Für manch andere Bereiche der heute hochrenommierten Lebenswissenschaften dürfte es ähnlich aussehen: In nicht wenigen Fällen entdecken sie nicht grundstürzende Neuigkeiten, sondern bestätigen etwas, das schon die Lebenserfahrung mit Lebensklugheit lehrt.
Ältere neigen allerdings, so klagt Cicero, zur Geschwätzigkeit. Dagegen empfehlen sich zwei der „Entschließungen für mein Alter“ des irischen Schriftstellers Jonathan Swift: „Nicht immer die gleiche Geschichte den gleichen Leuten erzählen.“ Und: „Nicht freigebig mit gutem Rat sein, [...] es sein denn, man wünsche ihn.“
Im Abschnitt über das Nachlassen der körperlichen Kräfte empfiehlt Cicero, gesundheitliche Rücksichten zu nehmen und Körper und Geist regelmäßig zu nutzen. Im Übrigen relativiere sich das Schwinden der Körperkraft wegen des Vorrangs der geistigen vor den körperlichen Kräften. Die Hauptaufgaben des Älteren fasst man heute in ein dreifaches L zusammen: Laufen, Lernen und Lieben, gemeint sind körperliche Bewegung, geistige Tätigkeit und Sozialkontakte. Cicero spricht von körperlichem und geistigem Training, womit er die beiden ersten Ls hervorhebt. Weiterhin betont er den Wunsch der Älteren nach einem selbstbestimmten Leben, also nach Autonomie im umgangssprachlichen Verständnis. Und solange man interessanten Beschäftigungen nachgehe, spüre man sein Älterwerden nicht.
Im nächsten, dritten Abschnitt folgt das dritte L. In Überlegungen zum Abnehmen sinnlicher Freuden erklärt Cicero, erneut im Vorgriff auf heutige Forschung, diese Abnahme werde von den meisten, wenn auch nicht von allen Menschen als eine Befreiung von unnötigen oder sogar unerlaubten Begierden angesehen. Denn sie eröffne größere Räume für Geselligkeit, einschließlich des unbelasteten Gesprächs zwischen den Generationen, während das Verlangen nach Trank und Speise nachlassen. Hier spricht er das dritte L an, dass man nämlich, um der gewonnenen Jahre willen, sich in ein soziales Netz einbetten und seine sozialen Fähigkeiten samt Zugehörigkeit und Gebrauchtwerden pflegen muss.
Die Krönung des Alters sieht Cicero in jener auctoritas, dem Respekt einflößenden Ansehen, „das man sich nicht plötzlich durch graue Haare und durch Runzeln verschafft“; vielmehr erntet ein schon früher in Ehren geführtes Leben am Ende die Früchte des Ansehens. Im letzten Abschnitt seiner Altersanalyse wendet sich Cicero dem vierten und beunruhigendsten Anklagepunkt zu, der Nähe des Todes. Er lässt sich auf die beiden damals dominanten Vorstellungen ein: dass der Geist ausgelöscht werde oder aber an einem anderen Ort ewig weiterlebe. Unter beiden Annahmen sei der Tod nicht zu fürchten, denn entweder ist man nach dem Tod nicht unglücklich, oder man lebt sogar glückselig. Im Übrigen empfiehlt Cicero, etwas Bleibendes zu schaffen, womit man über seine eigene Lebenszeit hinaus noch weiterlebe.
 
Jensen Am: 30.03.2024 12:52:56 Gelesen: 817# 96 @  
@ Vernian

Ich sehe das wie Du, ich denke der Versuch die Jugend für Philatelie zu begeistern wird weitgehend ins Leere laufen. Die Philatelie wird nicht völlig aussterben, aber doch bis auf ganz wenige Interessenten einschrumpfen. Ob man das nun gut findet oder nicht.

Interessant dass Du einem Jules Verne Club vorstehst (ich bin übrigens auch seit meiner Kindheit ein großer Jules Verne Fan und Sammler der verschiedensten Buchausgaben von Verne). Denn Jules Verne und Briefmarken haben einiges gemeinsam: Das Interesse für "ferne Länder und unerreichbare Gebiete". Ich denke es ist kein Zufall, dass die Jules Verne Begeisterung und die Begeisterung für Briefmarken -zumindest als Breitenhobby auch für Kinder/Jugendliche- zeitlich zusammen fällt.

Nur heute ist das anders als damals: durch das Internet sind virtuelle Reisen in selbst die entlegensten Gebiete etwas Alltägliches. Auch der Informationsfluss aus fernen Ländern ist nichts Besonderes und er findet nicht mehr in Form von Briefen statt. Waren und Objekte aller Art aus allen Ländern sind allgegenwärtig und können per Mausklick bestellt werden und kommen in wenigen Tagen. Und auch das physische Bereisen der fernsten Länder ist selbst für Kinder und Jugendliche heute relativ trivial. Aus all diesen Gründen gibt es einige Aspekte der Faszination für Briefmarken nicht mehr.

Das gleiche gilt (wenn auch nicht in dem Maße) auch für Jules Verne: ich hatte einige Jules Verne Buchausgaben doppelt und habe sie an die Kindern von Freunden verschenkt. Das Interesse war gering bis mäßig. Teilweise finden Kinder die Bücher regelrecht langweilig. Das wäre zur Zeit meiner Kindheit undenkbar gewesen.

Münzen wurden und werden auch immer gesammelt. Aber den Hype wie bei den Briefmarken ab ihrer Erfindung hat es nie gegeben. Und so wird (bzw. ist schon) das Hobby Philatelie zurückgehen bis auf ein Minimum an Interessenten, vermutlich deutlich unterhalb des Niveaus für Münzsammler.

Viele Grüße
Jensen
 
Dobe Am: 30.03.2024 19:36:58 Gelesen: 731# 97 @  
@ Jensen [#96]

Ich sehe das ganze nicht ganz so negativ. Ich bin gerade 50 geworden und über den Tod meines Vaters nach über 35 Jahren Abstinenz eher durch Zufall zu Briefmarken gestoßen. Es gibt keinen in meinem Bekannten- oder Freundeskreis, der sich dafür interessiert.

Ich weiß aber aus meinem Beruf (bin Kinder- und Jugendpsychotherapeut), dass Kinder und Jugendliche nicht so sehr auf "die Dinge abfahren", die gerade so beschrieben werden, sondern sich sehr stark an Menschen orientieren, welche sie "cool" finden oder sie respektieren.

Ich komme mir manchmal wie Super-Nerd 2.0 vor, wenn ich über mein Hobby spreche - aber nur so funktioniert es am Ende. In meinem Sammelgebiet ist es aktuell recht schwierig, an die Marken des mittleren Preis-Segments in guter Qualität zu kommen. Alles zwischen 100 € - 1000 € wird extrem gefragt im Moment, zum Teil bis 30/40 % Sassone und deutlich über Michel bei Qualität: perfekt und perfekter Zentrierung. Ich bin froh, dass ich ein paarmal richtig Glück hatte.

Ich gehe konform mit der vorherrschenden Meinung, dass Briefmarken als Massengeschäft es vermutlich schwieriger haben werden. Es wird aber immer Menschen geben, die von dieser Form des Sammelns begeistert werden. Es ist ähnlich wie bei Münzen auch ein Kulturgut. Und es gibt nichts, was nachkommt.

Handy´s sammelt keiner - gut Pokemon-Karten sind extrem begehrt - auch Lego oder Comics. Aber ich denke, als Wertanlage werden die hochwertigen Sammlungen nie ganz verschwinden. Ich freue mich auf die Zeit, wenn über die KI Sprachbarrieren keine Rolle mehr spielen, die Welt der Philatelisten und Sammler wird kleiner, aber sicher internationaler - ich werde es sicher erleben und freue mich darauf. :-)

Frohe Ostern allen

Michael
 
TeeKay Am: 30.03.2024 20:39:29 Gelesen: 703# 98 @  
@ Dobe [#97]

Handy´s sammelt keiner

Oh doch. Ein original verpacktes iPhone der 1. Generation kostet tausende Euro. Alte Hardware kann je nach Seltenheitsgrad absurd teuer werden. Gerade aktuell ist bei eBay eine Grafikkarte in der Auktion, die schon am ersten Tag beim Vielfachen ihres damaligen Neupreises steht, weil es damals schon kaum welche gab - und heute noch viel weniger.
 
Dobe Am: 30.03.2024 21:54:23 Gelesen: 666# 99 @  
@ TeeKay [#98]

Oh krass, ich behaupte ab sofort das Gegenteil. 👍
 
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